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Die Feder des Adlers

24. Kapitel


Mit einer Mischung aus Wut und Trauer betrat Thomas die Schenke. Nach dem Streit und der diesmal wohl endgueltigen Trennung war er am Boden zerstoert. Zum Glueck war Heinrich auf Handelsreise, denn das Letzte, was er wollte, war ueber seine Gefuehle zu reden.
Der Raum war gut gefuellt, aber ganz hinten im Eck war noch ein kleiner Tisch frei. Mit einem grossen Humpen Bier in der Hand sank Thomas kraftlos auf den Stuhl.
Das Gebraeu war warm und schal, aber das stoerte ihn nicht weiter. Worauf er wirklich aus war, war der Alkohol, denn alleine in dem konnte er an diesem schlimmen Abend seine Sorgen ertraenken.

Als auch nach dem zweiten Bier der Schmerz nicht nachlassen wollte, ging Thomas zum Wirt vor und bat ihn um etwas Staerkeres, waehrend er grosszuegig ein paar Muenzen auf den Tresen legte. Der Wirt grinste breit und fragte: "Liebeskummer?"
Aber der junge Mann zeigte keine Regung und so musste der Wirt sich damit begnuegen, ihm eine Flasche billigen Kornschnaps zu einem deutlich ueberteuerten Preis zu verkaufen.
Wieder an seinem Platz angelangt, machte Thomas sich gar nicht erst die Muehe, das Gesoeff in einen Becher zu fuellen und setzte die Flasche gleich an den Mund. Es brannte wie Feuer in seinem Hals und aus der wohligen Waerme, die er sich erhofft hatte, wurde ein unangenehmes Ziehen in seinen Eingeweiden.
Was solls?! dachte er sich Ein Schmerz ersetzt einen anderen und dieser hoert wenigstens nach einer kleinen Weile auf...

Die Zeit verging unertraeglich langsam, was es Thomas umso schwieriger machte, sich von seinen Gefuehlen abzuschotten. Wenn er gerade eine besonders ueble Phase durchlebte, hieb er mit der Faust so stark auf die Tischplatte, dass sich die anderen Gaeste kurz zu ihm umdrehten. Als sie aber sahen, dass er offensichtlich schon betrunken war, lachten sie und widmeten sich wieder ihren eigenen Kruegen.
Draussen war es laengst dunkel geworden und die Kneipe leerte sich allmaehlich. Thomas hing an der Flasche, als sei sie das Einzige, was ihn vor dem voelligen Untergang bewahren koennte. Sein Blick war glasig, sein vor Alkohol stinkender Atem ging rasselnd und er fuehlte sich wie ein Haeufchen Elend.
Besorgt kam der Wirt zu ihm herueber und meinte: "Ich glaube, das reicht fuer heute! Du siehst nicht so aus, als ob dir das Zeug gut bekommt!"
Ohne grossen Widerstand liess sich Thomas die Flasche abnehmen – sie war sowieso nahezu leer. Auf den dicken Wirt gestuetzt, quaelte er sich zur Tuer. Mit einem Klaps auf die Schulter sandte dieser ihn davon.

Er hatte erhebliche Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten und haeufig fiel er hin, um sich dann spontan auf das Pflaster zu erbrechen. Noch nie in seinem Leben war er so betrunken gewesen und noch nie hatte er sich so miserabel gefuehlt wie heute Nacht.
Torkelnd, ja teilweise kriechend, fand er den Weg zurueck zu dem Patrizierhaus. Die Treppen zu seinem Zimmer stellten sich in seinem Zustand als unueberwindliches Hindernis dar. Also sank er im Flur zu Boden, rollte sich zusammen und fiel in einen unruhigen alptraumbehafteten Schlaf.


****


Zur gleichen Zeit lag Anna in ihrem Bett, hatte das Gesicht in ihrem Kissen versteckt und weinte. Seit Thomas fortgegangen war, hatte die Traenenflut einfach nicht versiegen wollen, und sie hatte das Gefuehl, als koenne sie nie wieder aufhoeren, als koenne sie nie wieder gluecklich sein. Ihr ganzer Koerper schmerzte, die Eingeweide schienen mit Qual zu pulsieren. Als die Gaeste fortgegangen waren, hatte Anselm sie ausgeschimpft, was ihr gerade recht gekommen war, denn so konnte niemand sich wundern, weshalb sie so fertig mit den Nerven war, und es hatte sie auch niemand aufgehalten, als sie in ihr Zimmer gefluechtet war.

Wie sollte sie nur leben, wenn Thomas nicht bei ihr war? Wie sollte sie zusehen, wenn er Berta heiratete? Wenn sie Kinder miteinander hatten? In diesem Augenblick schien der Gedanke, in die Tauber zu springen und das kuehle Wasser einzuatmen, Anna ausgesprochen angenehm, wie eine Erloesung. Aber dann kaeme sie in die Hoelle! Das war das einzige, was sie davon abhielt, auf der Stelle aus dem Haus zu verschwinden und den Plan in die Tat umzusetzen.

Selbst als sie vor Erschoepfung einschlief, flossen die Traenen weiter.


****


Als Anna am naechsten Morgen zum Fruehstueck herunterkam, spaeter als sonst, im Nachthemd, die Haare ungekaemmt und wirr den Oberkoerper umgebend, totenblass mit rotgeweinten Augen, waren alle anderen schon in der Kueche am Essen. Auch Thomas war da, aber Anna wagte nicht, ihn anzusehen, weil sie befuerchtete, sofort losheulen zu muessen, wenn sie es tat.

Steif und so langsam, als hingen Bleigewichte an allen Gliedern, liess sie sich auf ihren Stuhl sinken.
Thomas hatte sein Fruestueck noch nicht angeruehrt. Ihm war nicht nach essen zumute und er hatte schreckliche Kopfschmerzen. Es war, als waere sein ganze Kopf voller kleine Zwerge mit ihren Spitzhacken, die sie unablaessig gegen seinen Schaedel schwangen.
Besorgt um ihn, streichelte Berta seinen Nacken und Thomas liess es geschehn. Schliesslich musste er sich mit dem Gedanken anfreunden, sie wirklich zu heiraten. Er mochte zwar nicht dasselbe wie fuer Anna empfinden und so anmutig war sie auch nicht – aber offensichtlich mochte sie ihn sehr gern und umsorgte ihn ruehrend. Er musste ihr gerechterweise zumindest eine Chance geben, gestand er sich ein.

Anna sah aus den Augenwinkeln, wie Berta ihn liebkoste, und das loeste bei ihr den Wunsch aus, sich auf ihre aeltere Schwester zu stuerzen und ihr jedes Haar einzeln auszureissen vor Eifersucht. Stattdessen liefen nur wieder stumme Traenen ueber ihr huebsches Gesicht.

Lustlos stocherte er auf seinem Teller herum. Thomas war sich Anna's Anwesenheit voll und ganz bewusst, und das machte es nur noch schlimmer. Wie sollte er es ertragen, fortan immer in ihrer Naehe und doch nicht mit ihr zusammen zu sein?
Eine Loesung musste her, zumindest fuer heute! Er wandte sich an Berta und laechelte sie an: "Was haelst du davon, wenn wir heute einen Ausflug machen? Wir koennen uns was zu essen mitnehmen und es uns im Gruenen gemuetlich machen." Hastig drehte er den Kopf zu seinem Schwiegervater in spe und beeilte sich zu sagen: "Natuerlich nur, wenn du mich fuer ein paar Stunden entbehren kannst?"

Anna, die gerade auf einem Stueck Brot herumkaute, spuerte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog. Allein der Gedanke, dass die beiden es sich irgendwo gutgehen liessen – vielleicht an dem Platz an der Tauber, an dem Thomas und sie sich noch vor wenigen Tagen geliebt hatten – war unertraeglich.

Der nickte nur laechelnd. Wenigstens eine Sache, die in seiner Familie glatt lief! Er war immer noch veraergert ueber seine miesepetrige Tochter, die er bei ihrem Temperament wohl nie verheiraten konnte!
Erst zoegerlich, dann aber bestimmter griff Thomas Berta's Wurstfinger und drueckte sie zaertlich. "Wir koennen gleich nach dem Essen los, draussen ist gerade so schoenes Wetter!" Dass ihm ausserdem die frische Luft bei seinen Kopfschmerzen helfen wuerde, verschwieg er lieber.

Berta nickte uebergluecklich: "Das waere schoen! Ich kenne ein wunderbares Plaetzchen an der Tauber!" "Entschuldigt mich!" konnte Anna noch murmeln, dann sprang sie auf, das Messer fiel klirrend auf den Boden, und sie schaffte es gerade noch in den Hof, wo sie neben der Tuer in die Knie brach und das gerade heruntergewuergte karge Fruehstueck auf den Boden spuckte.
Mitleid wallte in Thomas auf, aber er konnte – durfte! – nicht in der Vergangenheit schwelgen und riskieren, dass sie wieder zueinander fanden. Er zwang sich ein Stueck Brot und etwas Kaese in den Mund und brachte es sogar herunter. Nachdem alle fertig waren, half er Berta, einen Korb mit Leckereien zu richten, die sie mit glaenzenden Augen einpackte. Die beiden verabschiedeten sich von den Eltern und machten sich auf den Weg, wobei man Berta froehlich pfeifen hoerte, bis sie verschwunden waren.


****


Anna verbrachte den Tag in schrecklichen Tagtraeumen, ob Thomas Berta wohl an der Tauber so nahe gekommen war, wie ihr selbst. Wie in Trance hatte sie ihre taeglichen Arbeiten verrichtet und die von Berta noch dazu, was Anselm und Hiltrud dazu veranlasst hatte, erstaunte Blicke auszutauschen. Dabei hatte sie kein Wort gesprochen und auf Fragen nur mit Ja, Nein und Schulterzucken geantwortet. Noch niemals hatte sie sich so hundeelend gefuehlt.

Thomas ging es zwar nicht viel besser, aber die nette Gesellschaft und die Natur halfen ein wenig. Sie streiften durch die Wiesen, liessen die Fuesse in der Tauber baumeln und taten sich an den Speisen im Korb guetlich. Berta war so schlau gewesen und hatte ein Brettspiel mitgenommen, so dass ihnen nicht langweilig wurde. Im kam das ganz recht, denn so konnte er wenigstens fuer eine kleine Weile den Schmerz vergessen.
Die Sonne hatte den Zenit deutlich ueberschritten, als sie den Heimweg antraten und eine dreiviertel Stunde spaeter zu Hause ankamen.

Anna deckte gerade den Tisch fuers Abendessen. Hiltrud stand am Herd, aber sie liess ihre Tochter keine Sekunde aus den Augen und belauerte sie ohne Unterlass mit argwoehnischem Blick.
Kaum war Berta durch die Tuer, das schwaermte sie schon los: "Hach, das war ein so schoener Tag heute!" Thomas trottete hinter ihr herein und sagte nichts.

"Mhm!" war alles, womit Hiltrud reagierte. Sie schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Anna merkte es gar nicht. Sie hatte zuviel Muehe, ihre Traenen zurueckzuhalten, die schon wieder kommen wollten.
Mit einem flauen Gefuehl im Magen setzte sich Thomas an den Tisch und Berta nahm direkt neben ihm Platz. Die Naehe zu Anna brachte die Gefuehle, die er den ganzen Tag erfolgreich verdraengt hatte, wieder hoch. Nervoes rutschte er hin und her und senkte den Blick.

Nach einer Weile kam auch Anselm in die Kueche, und schliesslich sass die ganze Familie zusammen. Das Abendessen begann schweigend. Annas Eltern tauschten unbehagliche Blicke und schienen sich nicht einigen zu koennen, ob ein Gespraech begonnen werden sollte oder wer es begann.
Thomas bemerkte es und fragte sich, was denn passiert sei. Gespannt hielt er den Atem an.

"Anna…." begann Hiltrud ploetzlich, "Ich mache mir Sorgen um dich....du hast dich veraendert. Du bist abwesend, staendig traurig, du uebergibst dich morgens....du hast Gerhild und ihr Verhalten verteidigt....Anna....ist es moeglich, dass du ein Kind bekommst?"
Thomas' Kinnlade klappte herunter. DAS hatte er nicht erwartet! Sicher hatten er und Anna sich mehrfach geliebt, aber der Gedanke, dass das ein Kind hervorbringen konnte, war ihm – und soweit er das beurteilen konnte, auch ihr – nicht gekommen. Auch Berta war von der Frage geschockt.
Mit aufgerissenen Augen sah sie ueber den Tisch zu ihrer Schwester.
Die Luft war so gespannt, dass man sie mit einem Messer haette schneiden koennen.
Es herrschte vollkommene Stille und alle Blicke waren auf Anna gerichtet.

Anna starrte ihre Mutter an. Niemals hatte sie daran gedacht, dass aus dem Liebesspiel durchaus Folgen entstehen konnten, auch wenn sie nicht in flagranti ertappt wurden! Wann hatte sie das letzte Mal ihre Regel gehabt? Vor etwa drei Wochen! Wann muesste sie sie wieder bekommen? Was, wenn sie ausblieb, was dann? Anna wollte in Panik geraten und "ICH WEISS ES NICHT!" schreien, aber dann haette sie sich verraten. Sagen konnte sie allerdings auch nichts. Sie sass auf ihrem Platz wie eine Salzsaeule und bewegte stumm die Lippen.

Anselm ergriff mit zitternder Stimme das Wort: "Wenn wir dir helfen sollen, dann musst du ehrlich zu uns sein! Ich...hast du mit jemandem...?"

Was jetzt? Wenn sie nein sagte und dann wirklich schwanger war…dann konnte sie mit der Hilfe ihrer Eltern vermutlich nicht rechnen. Ihr Blick zuckte fuer den Bruchteil einer Sekunde flehend zu Thomas hinueber. Sie blieb stumm.
Der kaempfte selber grade mit einer Angstattacke. Er war so hilflos wie sie. Wenn sie es geheimhalten wollten, dann durfte er sich nicht einmischen.

"Es reicht!" Hiltrud schlug mit der Faust auf den Tisch. "Wir beide gehen morgen zur Hebamme. Die wird dich untersuchen, und dann ist alles klar!"
O Gott! dachte Thomas. Die Frau wuerde sicher feststellen, dass Anna keine Jungfrau mehr war. Auch wenn Anselm nicht zuliess, dass sie an den Pfahl kam – angenehm wuerde es auf gar keinen Fall fuer Anna werden. Er wuenschte sich so sehr, dass er etwas tun koennte, aber es war aussichtslos!

Anna schien in sich zusammenzufallen. Natuerlich wuerde die Hebamme sofort sehen, dass sie entjungfert war. Es war alles aus! Alles vorbei!
Wie eine Gewitterwolke hing das Unheil ueber dem Tisch. Hin und wieder erlaubte Thomes es sich, zu Anna herueber zu schielen. Er hatte eine Heidenangst um sie und sich selbst. Still ass er seine Mahlzeit, doch innerlich war er zutiefst aufgewuehlt.

Anna konnte nichts essen. Allein bei dem Gedanken kam ihr schon die Galle hoch. Ich bin geliefert! dachte sie nur immer wieder. Sie war gruen im Gesicht. Und in all ihrem Elend fing sie stumm an zu beten, wiederholte im Geiste nur immer wieder: Lieber Gott, lieber Gott, bitte hilf mir, bitte hilf mir! Und das Wunder geschah. Ploetzlich spuerte sie, dass warme Fluessigkeit zwischen ihren Schenkeln hinablief. Blut. Sie war nicht schwanger! Anna fuhr hoch als habe sie etwas gebissen und schrie ploetzlich: "Wie KANNST du so etwas denken, Mutter!? Ich habe mit NIEMANDEM geschlafen, und ich bekomme auch kein Kind!" Damit stuermte sie aus dem Raum.
Betreten starrte Hiltrud auf den kleinen Blutfleck, der auf dem Stuhl zurueckgeblieben war. Man konnte ihr die Erleichterung ansehen, als sie zu Anselm sagte: "Gott sei Dank! Nicht auszusehen, wenn sie wirklich schwanger waere! Trotzdem macht mir ihr Verhalten Sorgen.."
Anselm laechelte froh darueber, dass sie sich geirrt hatten.
Und Thomas fiel ein ganzer Felsbrocken vom Herzen.

Berta dagegen wirkte irritiert: "Aber Mutter…wenn sie wusste, dass nichts sein kann, haette sie doch gleich so reagiert, oder?"
Hiltrud sah ihre Tochter an: "Ach, ich weiss doch auch nicht, was mit ihr los ist! Ich verstehe Anna in letzter Zeit ueberhaupt nicht mehr! Sie verhaelt sich vollkommen unerklaerlich!"
Berta musterte Thomas nachdenklich: "Vielleicht ist sie eifersuechtig….weil sie noch keinen Geliebten hat!"
Er blickte sie an: "Ja, vielleicht..."

Zur gleichen Zeit sass Anna im Abtritt, hatte beide Arme um sich geschlungen und wiegte sich weinend vor und zurueck. Dabei wusste sie gar nicht, warum sie weinte, ob Liebeskummer, die Erleichterung oder der tiefsitzende Schock schuld waren. Sie wuenschte sich nur, dass Thomas wenigstens spaeter einmal nach ihr sehen wuerde, nur um zu zeigen, dass ihm nicht voellig gleichgueltig war, was mit ihr passierte.
"Ich sehe besser mal nach ihr!" erhob sich Thomas vom Tisch. Immerhin war er an ihrer Situation nicht unschuldig. Berta nickte und war froh, dass sie es nicht utn musste, denn im Moment hatte sie mit ihrer Schwester nicht das bester Verhaeltnis.

Thomas lief ein paar Minuten im Haus herum, dann fand er sie. Ihr Anblick brach ihm das Herz. Wieviel Schmerz kann ein Mensch wohl ertragen? fragte er sich. Er hockte sich ihr gegenueber an die Wand. Er wollte sie troestend in die Arme nehmen, aber genau das ging doch nicht!

Als er eintrat, klopfte ihr Herz wie wahnsinnig. Eilig wischte sie sich uebers Gesicht, versuchte, die Traenen zu verbergen, aber es war sinnlos, es kamen immer neue nach. Sie konnte ihn nicht ansehen und schaute die ganze Zeit verlegen zu Boden.
Seine Stimme war leise und leicht zittrig: "Anna, ich...wie geht es dir?" Er kam sich dabei unheimlich bloede vor.
"Gut!" log sie, eindeutig und ebenso leise wie er.
Er druckste herum: "Ich bin froh, dass du nicht...dass du nicht schwanger bist. Das haette alles noch viel komplizierter gemacht..."
In diesem Moment hasste sie ihn. Sie schnaubte: "Fuer dich doch nicht!"
Er polterte los: "Glaubst du...", dann besann er sich und senkte die Stimme deutlich: "Glaubst du vielleicht, ich wuerde dich im Stich lassen, wenn du es waerst?"

Sie war zusammengezuckt, als er laut geworden war, hatte sich in ihre Ecke gedrueckt und senkte jetzt den Kopf: "Ich haette niemals zugegeben, wer der Vater gewesen waere!"
"Du haettest es alleine auf dich genommen?" wollte er geruehrt wissen.
"Das wuerde ich nie von dir verlangen, ich hoffe, das weisst du!"
Sie zuckte die Schultern: "Sicher wuerdest du das nicht. Aber was wuerde es uns bringen, wenn wir beide unter der Wahrheit leiden? Nein, nicht nur wir beide....Berta auch noch!"
Betretend gestand er: "Du hast wohl Recht..."
Dass er ihr einfach so zustimmte hatte sie nicht erwartet! Und ihr Liebeskummer verwandelte sich langsam ernsthaft in Wut. Sie nickte und laechelte: "Ja...so ist das....wenn ich schwanger gewesen waere, dann haette ich meinen Mund gehalten, und du auch. Vielleicht haette ich eine huebsche Geschichte von einem fahrenden Haendler erzaehlt, in den ich mich verliebt habe. Und noch vor eurer Hochzeit waere ich im Kloster in Wuerzburg gewesen, haette dort mein Kind zur Welt gebracht, und die guten Schwestern haetten es im Main ersaeuft!"
"Denkst du, das waere mir gleichgueltig? Denkst du das wirklich?" fluesterte er. Dann lauter: "Wenn schon alles zusammengebrochen waere, dann haette ich mir dir mit wehenden Fahnen untergehen wollen...Dass wir nicht zusammensein duerfen, damit muss ich mich wohl abfinden. Aber dass dein Leben zerstoert ist, das wuerde ich nie ertragen!"
"Wollen und tun sind zwei Paar Stiefel, Thomas!" antwortete sie leise. Sie sah ihn immer noch nicht an.

Beschaemt ueber die eigene Schwaeche blickte er zu Boden.
Anna nickte erneut: "Ja....genau so....genau das haettest du getan, wenn ich morgen mit meiner Mutter von der Hebamme gekommen waere!"
Thomas sah ihr direkt in die Augen: "Das ist nicht wahr...Ich will ehrlich zu dir sein: Ich weiss nicht genau was ich gemacht haette. Auch ich hatte heute morgen schreckliche Angst!"
"Das ist mir klar!" Jetzt erwiderte sie seinen Blick. "Schliesslich waere nicht nur mein Leben am Ende gewesen, sondern unter Umstaenden auch deins, wenn ich gesagt haette, wer der Vater ist!"
"Ich haette es dir nicht uebelgenommen – du haettest jedes Recht dazu gehabt!" behauptete er.
"Kein Wort haette ich gesagt." fuhr sie ihn fluesternd an, "Kein einziges Wort! Und weisst du, warum!?"

Schweigend und wie gelaehmt wartete er ihre Antwort ab. Er konnte sich schon denken, was sie sagen wollte und schluckte schwer.
"Weil ich dich liebe!" fauchte sie, "Und weil ich dachte, dir geht es ebenso!"
Da waren diese Worte wieder. Einst so suess, und jetzt bereiteten sie beiden so viel Leid. "Aber ich liebe dich doch auch!" wisperte er und Traenen traten in seine Augen, "Es frisst mich von innen auf, aber es geht einfach nicht, es geht nicht, es geht nicht..." Zum Schluss hin waren seine Worte immer leiser geworden, nur ein Hauch in der Luft.
"Wenn du mich lieben wuerdest", sie schluchzte wieder, "...dann haettest du es da unten am Tisch gesagt! Dann haettest du da unten alle Verantwortung uebernommen und gesagt, dass du mich auf der Stelle zu deiner Frau machen willst, damit ich nicht an den Pfahl oder ins Kloster muss!"

Ihre Worte trafen wie Blitze in sein Herz. Er fuehlte sich schlimm, weil sie irgendwie Recht hatte. Aber was waere aus Berta geworden? Wie haette die Familie reagiert? Haette sein Bekenntnis ein gutes Ende herbeigefuehrt oder alles nur noch schlimmer gemacht? Er wusste es nicht. Thomas konnte auf ihre Vorwuerfe nichts erwidern.
Sie bemuehte sich gar nicht mehr, die Traenen zurueckzuhalten: "Schweigen ist eine Form von Zustimmung, habe ich Recht?"
Mit traenenden Augen und laufender Nase sah er sie wie durch einen Schleier von sich weggleiten. Mit seiner Feigheit hatte er sie beide beschaemt. Nicht, dass er sich nach gestern Abend noch irgendwelche Hoffnungen gemacht haette. Aber wenn sie schon an seiner Liebe zweifelte, dann hatte er alles kaputt gemacht.

Anna stand auf, ging zur Tuer und nahm den Knauf, um zu gehen. Doch dann blieb sie noch einmal stehen und sah auf ihn hinab: "Und weisst du, was das allerschlimmste ist?"
Betruebt schuettelte er den Kopf.
Ihre Stimme ueberschlug sich, weil sie so sehr weinte, aber sie sprach trotzdem aus, was sie dachte: "Du bist ein elender Feigling und du liebst mich nicht, aber ich liebe dich immer noch!"
Haette sie ihn fest ins Gesicht geschlagen – es haette keinen Unterschied gemacht. Thomas zitterte am ganzen Koerper und schaute schluchzend zu Boden.
"Hoer auf zu heulen!" fluesterte sie, "Du hast das, was du Liebe nanntest, gerade mit Fuessen getreten, also trauere nicht darum!"
Wie unter Schlaegen kruemmte er sich und konnte sich nicht beruhigen. Am liebsten haette er sie angeschrien, sie solle verschwinden und ihn nicht so quaelen, aber er brachte nichts heraus.

Sie sah seine Qual. Und konnte es nicht ertragen! Sie liebte ihn eben. "Verdammt nochmal!" fluchte sie noch, bevor sie sich neben ihn kauerte und ihn in die Arme nahm.
Was fuer eine Ironie! Da war er hergekommen, um sie zu troesten und jetzt hatten sie die Rollen getauscht. Hemmungslos weinte er wie ein kleines Kind. Nichts, aber auch gar nichts haette ihn mehr treffen koennen. Wenn er schon am vorigen Abend gedacht hatte, ganz unten angekommen zu sein, dann war er jetzt noch viel tiefer gesunken.
"Schschsch...es ist ja gut. Alles wird gut!" fluesterte Anna und streichelte ueber sein Haar. Gleichzeitig dachte sie, dass er diese bloedsinnige Luege wohl niemals schlucken wuerde, aber sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte, um sein Leid zu lindern.
Nach einer schier endlosen Zeit wollten keine Traenen mehr nachkommen. Thomas hob langsam den Kopf und wischte sich mit der Hand uebers Gesicht. Gefuehle durchfluteten ihn, die er nicht fuer moeglich gehalten hatte. Er liebte sie in diesem Moment so wie nie zuvor, dafuer, dass sie trotz seines schrecklichen Versagens zu ihm stand, ihn liebte.

Sie versuchte ein Laecheln, das klaeglich misslang. Dann stand sie auf und oeffnete die Tuer.
Wie in Trance sah er zu ihr auf. Er war sich sicher, dass wenn sie jetzt durch diese Tuer ging, er sie fuer immer verloren hatte.
"Vergiss nie, dass ich dich so liebe, dass ich mein Leben fuer Deins gegeben haette!" wisperte sie. Dann verliess sie den Raum.
 
Hi,

ich wollte euch nur ma ein lob aussprechen für so eine super geschichte und nachfragen ob sie nun wirklich zuende ist :D.
Ich hoffe nicht denn es gibt ja noch ein paar interessante aspekte die noch zu einem happy end führen könnten.

mfg
 
Nein, sie ist nicht zu Ende. :) Wir waren uns nur nicht sicher ob ueberhaupt jemand liest! :) Werde noch ein paar Kapitel posten.
 
25. Kapitel

Thomas hatte in der Nacht schlecht geschlafen. Zwar hatte er hin und wieder ein Auge zu tun koennen, aber ein ruhiger Schlaf war es dennoch beim besten Willen nicht gewesen. Er fragte sich, wie er ihr nach gestern wieder unter die Augen treten konnte. Die Schande wuerde ihn schier erdruecken! Aber es half alles nichts – er konnte ja schliesslich nicht ewig von den Schreibers fernbleiben! Er ging auf das Gebaeude zu und wunderte er sich, den Fuhrwagen seines Vaters zu sehen. Das war doch nicht...? Sein Verdacht bestaetigte sich, als er durch die Tuer trat und die Stimme seines Bruders hoerte. Das war nun voellig ueberraschend! Was koennte sein Bruder fuer einen Grund haben, ohne grosse Ankuendigung hier aufzutauchen?

Auch Anna hatte eine unruhige Nacht verbracht, stand jetzt oben am Treppenabsatz und lauschte. Sie erkannte Jochens Stimme, der mit ihrem Vater sprach. Das war ja noch nie vorgekommen, dass ein Mitglied der Adler-Familie voellig ohne Vorankuendigung bei ihnen auftauchte!
Gespraechsfetzen klangen nach oben: "Meinst du ... ernst?" "...uerlich! Seit ... gesehen habe, ... nichts anderes denken!" "Na ... sagst ihr ... Fruehstueck selbst!" Thomas bekam unten ein wenig mehr mit als Anna und was er da hoerte, liess ihm das Blut in den Adern gefrieren.

"Anna, wo bleibst du denn, du kannst ruhig beim Fruehstueckmachen helfen!" rief Berta aus der Kueche, und Anna kam schrecklich lahm die Treppen hinunter. Was konnte Jochen wollen? Bei den Bruchteilen, die sie gehoert hatte, bekam sie eine vage Befuerchtung, die sie sich selbst noch nicht vollends zu akzeptieren gestattete.

Thomas atmete tief durch und betrat dann die Kueche. "Hallo, Bruder! Schoen, dich zu sehen!" begruesste er Jochen, obwohl er ihm am liebsten an die Gurgel gegangen waere. "Du bist aber unerwartet hier! Sag, ist was zu Hause passiert?" taeuschte er Besorgnis vor. Doch statt Jochen antwortete Anselm grinsend: "Nein nein, bei euch ist alles in Ordnung. Jochen hat eine Ueberraschung fuer uns, die er beim Fruehstueck verkuenden wird!"

Anna betrat ebenfalls die Kueche. Sie laechelte Jochen scheu an. Normalerweise haette sie ihn umarmt, aber irgendetwas hielt sie zurueck. "Hallo Jochen!" Ihre Stimme war leise, und sie senkte leicht unsicher den Blick.
Bei Anna's Anblick hellte sich sein Gesicht sofort auf und er strahlte sie an: "Anna! Du bist ja heute noch schoener als sonst!"
Anna spuerte, wie ihr sein Kompliment tatsaechlich schmeichelte, weil sie wusste, dass er es nicht einfach so dahersagte. Das sah sie in seinen Augen. Sie erroetete und ihr Laecheln wurde breiter: "Danke, Jochen!" Sie fing an, den Tisch zu decken.

Brummig setzte sich Thomas an den Tisch. Selbst wenn sie nicht zusammen waren, so verspuerte er doch Eifersucht, weil ein anderer ihr Komplimente machte. Er dachte zu wissen, worauf das hinauslaufen sollte und war keineswegs begeistert davon. Anselm hingegen war von Jochen entzueckt – aehnlich wie bei Thomas, als er das erste Mal hier aufgetaucht war.

Er ueberschlug sich foermlich, ihm den besten Platz anzubieten, und als Berta ihm Ruehrei auf den Teller haeufen wollte, hielt er sie mit einer unauffaelligen Geste davon ab und wies in Annas Richtung, um klarzustellen, dass sie Jochen bedienen sollte. Annas Verdacht wurde damit zur Gewissheit. Das Gefuehl, das sich daraufhin in ihrem Magen ausbreitete, war nicht ganz so flau, wie sie erwartet hatte. Ohne zu protestieren trug sie Jochens Fruehstueck auf.
Der musterte sie neugierig, aber nicht aufdringlich, waehrend sie ihn bediente. "Danke Anna, das ist lieb von dir!" bedankte er sich hoeflich. Du konntest schon immer freundlich sein, wenn du etwas wolltest! schnaubte Thomas innerlich.
Anna spuerte, dass sie schon wieder rot wurde, und aergerte sich ueber sich selbst. An was lag das nur!? Mit gesenktem Kopf liess sie sich auf den leeren Stuhl neben Jochen nieder.

Ohne weitere Umschweife begann das Fruehstueck. Lauernd kaute Thomas auf seinem Brot herum. Er fragte sich, ob er es noch irgendwie abwenden koennte. Man konnte Jochen die Aufregung foermlich ansehen. Der ass kaum und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum.
Auch Anna ass kaum mehr als ein Spatz. Ihr Herz klopfte heftig. Sie war ziemlich sicher, dass Jochen um ihre Hand anhalten wollte – und sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte.

Schliesslich schob Jochen seinen Teller beiseite und raeusperte sich.
Er sah sie direkt an: "Anna, es gibt da etwas, was ich dir sagen muss!" Seine Stimme bebte vor Nervoesitaet. "Seit ich dich neulich bei uns gesehen habe, kann ich nicht mehr aufhoeren, an dich zu denken! Du bist das zauberhafteste Maedchen, das ich jemals gesehen habe, und ich muss dich ganz einfach fragen: Willst du meine Frau werden?"

Berta fiel ihre Gabel aus der Hand. Anselm strahlte. Hiltrud sah Anna unruhig an, befuerchtete sie doch, dass sie etwas falsches sagte. Anna selbst zuckte ein wenig zusammen, als er es aussprach, und strich verlegen ihr Haar zurueck: "Jochen...ich weiss nicht, was ich sagen soll...das kommt sehr ueberraschend..."
"Ich war mir noch nie bei etwas so sicher!" beteuerte er. "Bitte heirate mich, und ich will dich gluecklich machen!" Thomas verschluckte sich fast an dem Bissen, den er noch im Mund hatte.
Mit Muehe hob Anna den Blick und sah ihn an: "Jochen, das schmeichelt mir sehr, aber...wir kennen uns doch kaum!"
Er liess nicht locker: "Dann lass uns Zeit zusammen verbringen, uns kennenlernen! Ich will ja nicht morgen heiraten..."
Anna sah ihn an; er aehnelte Thomas tatsaechlich. Sie nickte langsam: "Ja...gut. Lass es uns versuchen!"

Uebergluecklich laechelte Jochen sie an. Anna's Eltern waren ebenfalls sehr erleichtert, dass nicht schon wieder ein Desaster daraus geworden war. Berta blickte immer noch ueberrascht drein. Und Thomas brach der Schweiss aus. Das kann nicht wahr sein! Das kann einfach nicht wahr sein! schrie er in seinen Gedanken. Es war, als haette jemand seinen schlimmsten Alptraum genommen, und ihn zur Realitaet gemacht!

"Darauf muessen wir anstossen!" bruellte Anselm und sprang so heftig auf, dass er den Stuhl umwarf. Dann rannte er los, um mit einem Krug Wein zurueckzukommen.
Jetzt laechelte Berta ebenfalls: "Scheint so, als ob du auch unter die Haube kommst, Schwesterherz!" Ihr Kommentar entfachte in Thomas Eingeweiden ein hoellisch heisses Feuer.

Anna versuchte, zurueckzulaecheln. Es wirkte etwas gequaelt.
Derweil war Anselm wieder da und schenkte allen eifrig ein. Fuer ihn war es ein wahrlich grossartiger Tag. Jochen begann, Anna allerlei Fragen zu stellen. Er schien sich wirklich fuer sie zu interessieren.
Und sie taute langsam auf und entspannte sich. Er war ein lieber Kerl. Und sie kannte ihn seit Kindertagen. Es war nicht so schlimm. Vielleicht koennte sie ihn sogar eines Tages lieben.

Thomas war dran und drauf, sich ein zweiter Mal in wenigen Tagen zu betrinken, so dass Berta in lachend zurueckhalten musste: "Ich weiss ja, dass du dich freust, aber gleich so?" Er murmelte etwas unverstaendliches und zwang sich, den Becher zur Seite zu schieben. Wer weiss, welche Dummheit er anrichtete, wenn er betrunken war!?
Anna bemuehte sich, nicht zu oft zu Thomas herueberzusehen, und sich auf Jochen zu konzentrieren. Es war schwerer, als sie gedacht hatte.
Schliesslich wurde es ihm doch zuviel. Mit einer hastig herausgesprudelten Entschuldigung stand Thomas auf und ging aus dem Zimmer. Er schalt sich unaufhoerlich fuer seine Dummheit. Wie er sie behandelt hatte!

Anna sah ihm traurig nach. Warum musste alles so kompliziert sein? Warum konnte sie nicht einfach den Mann heiraten, den sie liebte, der sie liebte? Vielleicht sollte sie doch einmal mit ihren Eltern sprechen!

****

Der Tag war eine einzige Qual fuer Thomas. Jedes Mal, wenn er Anna sah, war Jochen bei ihr, und es schien, als ob sie sich praechtig verstanden! Das ein oder andere Mal trafen sich zufaellig ihre Blicke und er hoffte, sie konnte Schmerz in seinen Augen nicht sehen. Der Gedanke, dass ein anderer mit ihr zusammen war, sie so beruehren wuerde – er glaubte, den Verstand zu verlieren!

Und Anna krampfte sich jedesmal das Herz zusammen, wenn sie Thomas sah. Jede Sekunde versuchte sie, sich vorzustellen, dass Jochen nicht Jochen, sondern Thomas war, aber trotz der Familienaehnlichkeit wollte es ihr nicht gelingen.

Thomas versuchte, sich so lange wie moeglich in Arbeit zu vertiefen. Alles, nur dass er sie nicht sehen musste! Nicht mal zum Abendessen erschien er, sondern sass die ganze Zeit missmutig in seinem kleinen Zimmer.
Irgendwann stand Berta neben ihm. Besorgt sah sie ihn an: "Was ist denn los mit dir? Geht es dir nicht gut?"
"Ach, es ist nichts..." wich er aus.
Sie strich ihm liebevoll durchs Haar: "Lueg mich nicht an...du hast doch was. So habe ich dich noch nie gesehen!"
Er konnte ihr unmoeglich die Wahrheit sagen! Ich bin bloss eifersuechtig auf meinen Bruder, denn ich liebe deine Schwester! Wie laecherlich klang das? Entweder wuerde sie laut loslachen oder ihn gleich aus dem Fenster werden! So meinte er nur trotzig: "Bitte sei nicht boese, aber ich will nicht darueber reden!"
Berta war enttaeuscht: "Als deine zukuenftige Frau musst du mir doch deine Sorgen anvertrauen koennen!"

Thomas seufzte. Er konnte ihr nicht ewig ausweichen. Vielleicht wuerde sie sich mit einem Haeppchen der Wahrheit begnuegen: "Es ist nur, ich habe die Vermutung, dass Anna in einen anderen verliebt ist. Das letzte, was ich wollte, ist, dass Jochen enttaeuscht wird, weil sie die Sache im letzten Moment abblaest!"
Berta runzelte die Stirn: "Wer sollte das denn sein?"
Er zuckte mit den Schultern: "Woher soll ich das wissen? Ich spioniere ihr ja nicht hinterher! Es ist nur eine Vermutung. Immerhin benimmt sie sich in letzter Zeit so komisch..."
Seine Braut sah ihn an: "Ich finde ehrlich gesagt, sie verhaelt sich ein wenig wie du!"
Auf der Stelle wurde er nervoes. Wieso mussten Frauen auch immer jede Kleinigkeit bemerken?! "Wie ich? Das ist doch Unsinn! Ich mache mir doch nur Sorgen um meinen Bruder!" redete er sich heraus.
"Dein Bruder kam doch erst heute hier an! Du bist schon seit Tagen irgendwie niedergeschlagen!" hielt Berta dagegen.
"Ich weiss auch nicht, woran das liegt!" log er. Dann laechelte er: "Aber ich werde versuchen, ab sofort bessere Laune zu haben – versprochen!"

Berta strahlte sofort wieder wie ein Honigkuchenpferd: "Das ist schoen! Dann komm! Lass uns etwas unternehmen! Vielleicht kommen Jochen und Anna mit!"
Thomas bezwang das griessgraemige Gesicht, das er gleich wieder machen wollte. Er hatte es gerade versprochen und nichts lag ihm ferner, als erneut ihre Neugier zu wecken. "Gern!" stimmte er ihr zu.

In dem Moment riss Jochen die Tuer auf und strahlte, als er seinen Bruder erkannte: "Da bist du ja! Kommt ihr beiden? Der Boettcher feiert die Geburt seines Kindes mit einem Fest fuer jeden Rothenburger, der sich mit ihm freuen will!"

Berta und Thomas standen auf. Er ergriff ihre Hand und sie eilten Jochen die Treppen herunter. Vor dem Haus warteten schon Anna und ihre Eltern. Ein lauer Wind spielte mit Anna's Haar, und Thomas konnte seinen Blick nicht schnell genug abwenden. Er schluckte schwer und biss die Zaehne zusammen.
Anna sah sofort, dass Thomas die Hand ihrer Schwester hielt. Am liebsten haette sie laut aufgeschluchzt. Aber sie riss sich zusammen und laechelte Jochen entgegen.
Der profitierte davon, dass sie sich abzulenken versuchte. Seinerseits hielt er ihr die Hand hin.
Anna war ihm fast dankbar. Sie ergriff seine Finger wie eine Rettungsleine.

Sie brauchten nicht lange bis zum Boettcher. Ein rauschendes Fest war bereits im Gange. Vielleicht war es nicht so vornehm, wie die Hochzeit neulich, aber der Mann gab sich alle Muehe, seine Gaeste bei Laune zu halten. Es gab gut buergerliches Essen und reichlich Bier. Immer wieder hob er seinen Sohn stolz in die Hoehe, der unablaessig schrie.

Anna schuettelte den Kopf: "Das arme Kind wird ja fuer den Rest seines Lebens einen Schaden davontragen!"
Berta lachte und meinte: "Der Mann freut sich halt! Das wird bei uns nicht anders sein, wenn ich Thomas erstmal ein Kind schenke!"
Anna sah vor ihrem inneren Auge Thomas, der mit Berta schlief. Sie wurde kreidebleich vor Eifersucht. Die Glueckliche!! Was Thomas alles mit ihr anstellen wuerde...Anna mochte gar nicht daran denken, dass sie nie wieder in diesen Genuss kommen wuerde.
"Ist dir nicht gut?" erkundigte sich Jochen sofort besorgt.
Sie lehnte sich ein wenig an ihn, froh, an etwas anderes denken zu koennen: "Es geht schon wieder...ein bisschen schwindelig!"

Froehlich gestand er: "So geht es mir auch, wenn ich in deiner Naehe bin!" Und mir erst! stoehnte Thomas unhoerbar. Wenn das so weiterging, war er am Ende des Abends bereit, sich umzubringen! Zu Thomas' Schrecken fragte Jochen seine Begleiterin: "Willst du tanzen?", denn inzwischen hatten einige Maenner begonnen, zu musizieren.
Anna, durch das nette Kompliment etwas aufgeheitert, nickte: "Ja, gerne!"

Wenn er wenigstens wuesste, dass sie es mit Absicht tat! Aber so konnte er nicht boese auf sie sein. Nur die Eifersucht wollte ihn geradezu verzehren. Berta stupste ihn an: "Sieh doch nur, selbst meine Eltern tanzen! Erinnere dich daran, was du versprochen hast!" Thomas versuchte ein Laecheln und bot ihr den Arm an, den sie freudig ergriff.

In der Zwischenzeit liess Anna sich von Jochen auf die Tanzflaeche fuehren. Sie war unsicher und verlegen, wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
Jochen nahm ihre Haende: "Davon habe ich schon lange getraeumt!" Er begann, sich langsam ihm Takt der Musik zu drehen und fuehrte sie mit sich. Thomas hatte mit Berta die uebliche Muehe, da sie nicht ganz so beweglich wie Anna war und ihr Tanz mutete etwas plump an. Doch Berta hatte dennoch ihren Spass dabei.
Waehrend Anna sich anmutig zur Musik zu bewegen begann, musterte sie Jochen neugierig; er war noch nicht so maennlich wie Thomas, begann aber, die Gesichtszuege eines Juenglings langsam zu verlieren; vermutlich wuerde er seinem Bruder noch mehr aehneln, wenn er im selben Alter war.

Thomas schaute bei jeder Drehung zu den beiden herueber. Wie schoen sie war! Es stach ihm direkt ins Herz. "Machst du dir immer noch Sorgen, dass Anna einen anderen hat? Schau doch an, wie sich die beiden verstehen!" riss Berta ihn aus den Gedanken. In der Tat – das musste er sich eingestehen – gaben die beiden ein schoenes Paar ab. Er kannte seinen Bruder: Jochen war wirklich ein anstaendiger Kerl. Wenn Thomas nicht die schreckliche Eifersucht gespuert haette, dann waere er wohl zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, wenn Jochen Anna heiratete – statt so ein dahergelaufener Hund wie Friedhelm.

Anna wagte es nicht, zu Thomas und Berta hinueberzuschauen. Es tat zu weh! Sie richtete die Augen fest auf Jochen. Ja...es wuerde schon gehen....irgendwie wuerde es schon gehen.

Dann war das Lied zu Ende und es wurde ein paar Minuten Pause eingelegt. Verlegen standen Anna und Thomas da, ihre Partner nichtsahnend daneben. Anselm und Hiltrud gesellten sich zu ihnen. "Wollt ihr nichtmal tauschen? Keine Angst Jochen, du kannst noch so oft mit Anna tanzen, lass doch Thomas auch mal!" schlug Hiltrud vor, ohne zu wissen, was sie damit anrichtete. Thomas lief es kalt den Ruecken herunter, waehrend er innen gleichzeitig kochte.

Anna haette am liebsten abgelehnt. Gerade hatte sie sich mit dem Gedanken, dass ihre Zukunft bei Jochen lag, ein wenig angefreundet, und da jagte ihre Mutter sie in Thomas' Arme zurueck. Aber ein Nein waere zu auffaellig gewesen!

Jochen bemuehte sich bereits, die Arme um Berta zu schlingen, als Thomas auf Anna zuging. Seine Gefuehle waren dermassen durcheinander, dass er einfach nur panisch vor ihr stand und ihm der Schweiss auf die Stirn trat. Anna hatte das Gefuehl, ihr muesse das Herz gleich zum Hals herausspringen, so heftig schlug es. Sie starrte auf Thomas' Brust. In sein Gesicht zu schauen wagte sie nicht.

So zaghaft, als waere es das erste Mal, griff Thomas ihre Haende. Die Beruehrung sandte Reize durch ihn, die er nicht zu bewaeltigen vermochte. Er zitterte wie Espenlaub.
Anna schloss die Augen. Sie schien zu verbrennen. Wie war es moeglich, dass ein einfacher, unschuldiger Hautkontakt solche Wonne ausloesen konnte?

Thomas versuchte, sich auf den Rhythmus zu konzentrieren, aber er versagte klaeglich. Er spuerte das Pulsieren ihres Herzens durch ihre Haende. Er konnte nicht verhindern, dass suendige Gefuehle von ihm Besitz ergriffen. Alles kam zurueck, jede Beruehrung, jeder Kuss, all die Leidenschaft, die sie gemeinsam erfahren hatten.
Annas Blick wanderte ganz langsam von seiner Brust in sein Gesicht.
Als sich ihre Blicke trafen, sank sein Herz so tief, dass es sich eigentlich im Boden befinden musste. In diesem Augenblick wurde er sich der Wahrheit bewusst, die ihre Liebe haette retten koennen: Nichts auf der ganzen Welt war es wert, nicht mit ihr zusammenzusein. War es sein Leben, seine Ehre, sein Wohlergehen – all das schien klein und bedeutungslos zu sein.
Fuer Anna versank die Welt im Nichts, als sie sich ansahen. Da war kein Fest mehr. Kein Jochen. Keine Berta. Keine Eltern. Nur er und sie und was sie fuer ihn empfand. Und sie laechelte ihn an.

Der Drang, sie jetzt zu kuessen, wurde schier unwiderstehlich. Thomas wusste, dass ihre Liebe so stark war, dass sie alles ueberwinden konnte – selbst den schrecklichen Streit, den sie gehabt hatten. Und dann laechelte er zurueck, als eine Freude in sein Herz zurueckstroemte, von der er gedacht hatte, dass er sie nie wieder erleben wuerde.
Annas Haende glitten auf seinen Ruecken, und sie schmiegte sich an ihn, immer noch zu ihm hochlaechelnd. Ihr Herz klopfte noch immer heftig, aber diesmal vor Liebe, vor Leidenschaft. Vergessen war alles, was passiert war.

Gerade wollte Thomas seine Haende auf ihre Hueften legen, da war die Musik abermals zu Ende. Enttaeuscht stand er da und spuerte schon Jochen's Hand auf seiner Schulter: "Ein Tanz Thomas, mehr nicht! Sonst werde ich noch eifersuechtig!" meldete der Bruder sich.

Fuer den Bruchteil einer Sekunde klammerte Anna sich fast verzweifelt an Thomas fest, wollte aufschreien, flehen, sie nicht von ihm zu trennen. Dann beherrschte sie sich und liess ihn los.

Widerwillig machte er Jochen Platz. Mit einem Mal wollte er nicht mehr tanzen. Er wollte, dass das Letzte, was er diesen Abend spuerte, Anna's Haende waren. "Ich bin hungrig, sonst noch jemand?" fragte er.
"Ja ich!" meldete sich Anna sofort, "Wie ein Wolf!" Sie wuerde es nicht ertragen koennen, jetzt von einem anderen beruehrt zu werden.

Jochen war ebenfalls enttaeuscht. Er hatte mit mehr als einem Tanz gerechnet, wollte Anna aber nicht widersprechen. Da Berta natuerlich immer Hunger hatte, waren sie in der Mehrheit. Hinter dem Dreiergrueppchen trottete er zum Buffet.Anna traute sich nicht, sich nach ihm umzusehen. Noch einer mehr, der ungluecklich ist! dachte sie verzweifelt.

Mit der Hoffnung kehrte auch der Hunger zurueck. Thomas lud seinen Teller so voll, dass er sogar Berta Konkurrenz machte. Hungrig stuerzte er sich auf das Essen, sobald sie am Tisch sassen.

Anna lachte ueber ihn: "Guter Gott, Thomas! Soll ich dir den ganzen Ochsen vom Spiess holen?" Befreit lachte er auf: "Wenn du ihn tragen kannst?" Berta freute sich, dass er zu seiner guten Laune zurueckgefunden hatte und fuehrte es auf sein Versprechen zurueck. Jochen hingegen war der Stimmungsumschwung nicht entgangen, und argwoehnisch betrachtete er seinen Bruder.

Anna stiess Jochen in die Seite: "Nun lach du doch auch mal!"
"Wenn du mit mir auch so eng tanzen wuerdest, wie mit meinem Bruder, dann ja!" meinte er beleidigt. Anna spuerte, wie sie rot wurde, und sie begann zu stottern: "A..ach Jochen...bei uns haben sie...einfach ein schnelleres Lied gespielt!" Er kniff die Augen zusammen versuchte, herauszufinden, ob sie log. Doch dann laechelte er: "Na dann muss ich zusehen, dass ich dich beim naechsten langsamen Tanz erwische!"
Anna war erleichtert und es fiel ihr nicht schwer, zurueckzulaecheln.

Thomas hatte sich deutlich entspannt. Nun war er sich ziemlich sicher, dass sie Jochen's Antrag nicht annehmen wuerde. Entsprechend locker unterhielt er sich mit Berta und putzte seinen Teller leer.
Auch Anna fuehlte sich wesentlich wohler. Eigentlich nur deshalb, weil sie wusste, dass die Liebe zwischen ihr und Thomas immer da sein wuerde. Egal, was passierte, sie wuerden sich immer lieben.

Hiltrud und Anselm hockten sich mit ihren Tellern zu ihnen. Sie hatten laenger auf der Tanzflaeche ausgehalten und waren erschoepft, aber gluecklich. "War das nicht ein schoener Tag?" sinnierte der Kaufmann.
Hiltrud blickte laechelnd zu den jungen Leuten neben ihnen: "Ja, wunderschoen. Sieh sie dir an, Anselm. Was fuer zwei huebsche Toechter wir haben, und was fuer gute Ehemaenner sie bekommen werden!"
Diesmal fuehlte Thomas keine Pein. Denn er war zuversichtlich, dass, was immer auch die Huerde war, er sie mit Anna zusammen meistern wuerde.
 
26. Kapitel

Mit neuem Mut begann fuer beide der naechste Tag. Anselm bestand darauf, dass Thomas sich zur Abwechslung mal wieder seiner Ausbildung widmete und ihm nachmittags im Lager half, eine neue Ballenlieferung zu katalogisieren. Jochen hatte in dem Zimmer geschlafen, das Thomas vor seinem Auszug in Beschlag genommen hatte. Streng genommen war es wie bei ihm eigentlich nicht in Ordnung, aber auf die schnelle war nichts anderes aufzutreiben gewesen, und Anselm wollte seinen zweiten Schwiegersohn nicht in eine Pension abschieben.

Anna war gut gelaunt. Sie kochte mit Berta das Mittagessen, und die beiden Maedchen kicherten und tuschelten staendig miteinander.
Heimlich schlich Jochen sich von hinten heran und streckte seinen Kopf ueber Anna's Schulter: "Das riecht aber gut! Du bist ja ein vielseitiges Talent!"
Es war nicht unangenehm, ihn so in der Naehe zu haben. Sie tauchte einen Loeffel in die Sauce und hielt ihn ihm an die Lippen: "Hier, willst du mal probieren?"
Gerne nahm er das Angebot an und fuhr sich mit der Zunge ueber den Mund: "Das ist ja koestlich!"
Er erinnerte sie so sehr an Thomas, als er das sagte. Rasch blickte Anna in ihren Topf und fuhr fort, eifrig zu ruehren.

Jochen drueckte kurz ihre Schulter, dann verliess er die Kueche. "Deine Laune hat sich aber gebessert, was? Was denkst du ueber ihn?" wollte Berta neugierig wissen.
Anna erroetete: "Er ist sehr nett. Er sieht Thomas sehr aehnlich, ist dir das auch aufgefallen?"
Ihre Schwester schaute verwundert drein: "Du hast Recht! Jetzt wo du es so sagst...ja wirklich!"

"Wenn er noch ein paar Jahre aelter ist, wird er sicher ganz genauso aussehen." sinnierte Anna vor sich hin. Hauptsaechlich, um es sich selbst einzureden.
"Stell dir nur vor, dann koennten wir die Ehemaenner tauschen und wuerden es nicht mal bemerken!" kicherte Berta.
Anna starrte Berta empoert an: "Also wirklich, Berta!! Jetzt musst du dich aber schaemen!"
Diese wurde rot und konnte nicht aufhoeren zu schmunzeln. Dabei knuffte sie ihre Schwester verspielt in die Seite.
Anna kicherte und warf eine handvoll Mehl nach ihr.

Jochen war derweil am Ueberlegen, wie er mit Anna den Tag verbringen konnte. Erneut steckte er den Kopf zur Tuer rein und fragte in die Kueche: "Wollen wir nach dem Essen einen Spaziergang machen?"
Die Gefragte nickte bereitwillig: "Ja, koennen wir machen! Wir nehmen Harras mit, der freut sich!"
Er verzog das Gesicht, denn er mochte keine Hunde, hatte Angst vor ihnen. Aber er sagte nichts.
"Einverstanden!" sagte er. Der Hund wuerde ihn hoffentlich nicht zerfleischen. Er verschwand aus dem Tuerrahmen.

Eine Weile stand Jochen regungslos vor der Tuer, immer Anna's Anblick vor Augen. Dann seufzte er tief und setzte sich wie im Traum in Bewegung. Er musste jetzt einfach mit irgendjemandem ueber seine Gefuehle reden! Und da kam nur einer in Frage. Thomas. Schnurstracks ging Jochen in das Arbeitszimmer, wo sein Bruder ueber einem Stapel Lieferscheine bruetete und pruefte, ob alles seine Richtigkeit hatte. Schwerfaellig liess er sich auf den zweiten Stuhl im Raum fallen und stiess atemlos hervor: "Thomas....sie ist einfach unglaublich!"
Ueberrascht hob Thomas den Kopf: "Wer ist unglaublich?"
Jochens Blick war vertraeumt: "Na Anna natuerlich! Wer denn sonst!"
"Ja das ist sie wohl..." meinte sein Bruder leicht irritiert. Immer noch spuerte er ein wenig Eifersucht, wenn Jochen so ueber Anna sprach.
"Hast du sie schon einmal angesehen?" redete Jochen sich in Hitze, "Diese wundervollen Haare, die Augen, das Engelsgesicht...und diese Figur! Ich glaube, wenn ich sie je nackt sehen wuerde, dann wuerde ich auf der Stelle sterben!"

Die Worte liessen Unmut in Thomas hochkommen, den er zu verbergen zu versuchte. "Noch hat sie nicht Ja gesagt! Verteile nicht das Fell des Baeren, bevor du ihn erlegt hast!" meinte er.
Jochen seufzte: "Ich glaube ja gar nicht, dass sie ja sagt! Warum sollte sie? Sie kann doch einen viel besseren bekommen!"
Nun war Thomas wirklich erstaunt:" Wie kommst du denn darauf?"
"Sieh sie dir doch nur an! Sie koennte jeden bekommen! Also warum sollte sie zu mir ja sagen?" Jochen wirkte betruebt.
Mit einem Mal fuehlte Thomas Mitleid. Er troestete ihn: "Du bist doch ein prima Kerl, sieh das mal nicht so schwarz!" In Wirklichkeit stimmte er ihm aber vollkommen zu.
Sein Bruder sah vertraeumt zur Decke: "Sie ist so wunderschoen...ich koennte ihr gar nicht gerecht werden!"

Thomas war hin und hergerissen zwischen dem Drang, seinem Bruder zu helfen und der aufkeimenden Eifersucht. Er legte Jochen wortlos die Hand auf die Schulter und laechelte halbherzig.

Ploetzlich begannen seine Augen zu glaenzen: "Aber was, wenn sie doch ja sagt, Thomas? Was waere dann?"
Abgesehen davon, dass ich einen Nervenzusammenbruch bekommen wuerde? konnte Thomas sich gerade noch vernkeifen zu fragen. "Nun, dann werdet ihr wohl heiraten!"
Jochen wurde ganz blass: "Ich glaube, die Hochzeitsnacht wuerde ich nicht ueberleben!"

Der liebe Gott musste sich heute ganz besonders gegen ihn verschworen haben, um ihn so zu quaelen! Thomas biss die Zaehne zusammen: "Anna wird dir schon nicht den Kopf abreissen..."
Jochen lachte: "Nein...natuerlich nicht....aber allein die Vorstellung, sie aus dem Hochzeitskleid zu schaelen und dabei zu wissen, dass sie jetzt mir gehoert...." Sein Blick wurde glasig.
Thomas konnte das nicht laenger mitanhoeren: "Du, macht es dir was aus? Ich habe noch viel zu tun, und Anselm reisst MIR bestimmt den Kopf ab, wenn ich schon wieder nichts zustande bekomme!"
Jochen zog eingeschuechtert den Kopf ein: "Tut mir leid....ich muss nur mit irgendjemandem sprechen!"
Er klopfte ihm auf die Schulter: "Schon gut, hab ich doch gerne gemacht!"
"Warum gehen wir heute Abend nicht ein Bier zusammen trinken?" fragte Jochen unternehmungslustig.

Auch das noch! Dann muesste er sich den ganzen Abend Jochen's Schwaermereien anhoeren! Aber er wollte kein Misstrauen erwecken und sagte: "Das koennen wir schon machen! Aber ich muss erst mit Anselm sprechen, wie lange er mich Sklavenarbeit verrichten lassen will." Er grinste und log: "Das Lager muss dringend neu sortiert werden, das kann Tage dauern!" "Wie schade!" Jochen war sichtlich enttaeuscht. Er versetzte Thomas einen Klaps auf den Ruecken: "Melde dich einfach, wenn du Zeit hast!" Damit verliess er das Arbeitszimmer.
Erleichtert sank Thomas auf dem Tisch zusammen. Im Moment sah die Situation gar nicht so schlecht aus, aber er wollte trotzdem nicht an Anna und Jochen als Paar denken. Kopfschuettelnd stuerzte er sich wieder in die Arbeit.

****

Mit einem flauen Gefuehl im Magen beobachtete Thomas nach dem Mittagessen, wie Jochen mit seiner Anna davonzog – Hand in Hand! Er redete sich ein, das habe nichts weiter zu bedeuten. Anselm war erstaunt ueber den Eifer, mit dem er sich an die Inventur begab. "Bist du krank?" fragte er belustigt. Thomas gab Empoerung vor: "Kann man denn nicht fleissig sein, ohne dass gleich die Motivation in Frage gestellt wird?"
Anselm kicherte: "Nein nein, ich bin schon froh! In letzter Zeit warst du nicht so gut drauf und ehrlich gesagt auch ein wenig faul!"
Thomas senkte den Blick. Das stimmte wohl. Aber der aeltere Mann konnte ja kaum den Grund dafuer wissen. "Das hole ich jetzt alles nach!" versprach er. Der Kaufmann klopfte ihm erfreut auf den Ruecken und nickte.

Mit schmerzendem Ruecken verliess Thomas das Lager. Er hatte den ganzen Nachmittag gearbeitet und alles moegliche hin- und hergeschleppt. Neugier ergriff Besitz von ihm. Er wollte unbedingt wissen, wie es dem neuen Paar ergangen war.

Anna hatte einen recht angenehmen Nachmittag verbracht. Jochen war sanft und freundlich und ganz und gar nicht aufdringlich, eher schuechtern. Vermutlich hatte er noch nie ein Maedchen gehabt. Er war darueber hinaus klug, und man konnte die unmoeglichsten Gedanken mit ihm weiterspinnen. Sie hatten viel gelacht und einiges uebereinander erfahren. Anna war sich immer sicherer, dass es nicht die schlechteste Idee war, Jochen zu heiraten. Er war lieb zu ihr, er respektierte sie, und er war weder haesslich noch dumm. Vielleicht wuerde sie ihn eines Tages sogar lieben koennen. Dass er Thomas nicht ersetzen konnte, war ihr klar. Aber vielleicht konnte er den den Schmerz lindern.

Gespannt betrat Thomas das Haus der Schreibers. Er rechnete weder mit dem einen oder dem anderen Extrem: Dass Anna ihm an den Hals fallen wuerde, oder dass sie ihn sitzenliess. "Na ihr zwei Verliebten! Wie war euer Tag?" fragte er unschuldig. Er wusste genau, dass Anna Jochen nicht liebte und wollte sie provozieren.
Die beiden sahen sich kurz an und erwiderten dann wie aus einem Mund: "Sehr nett, danke!"
Thomas Kinnlade klappte herunter, aber er fing sich schnell: "Das ist schoen, ich freue mich fuer euch!"
Berta war ploetzlich neben ihm und legte einen Arm um seine Taille: "Ist es nicht schoen, dass jetzt alle gluecklich sind?"
"Ja, und wie!" strahlte Jochen. Thomas verkniff sich die patzige Antwort, die ihm auf der Zunge lag und laechelte eisig.

Anna sah ihn an; sie merkte, dass er wuetend war. Und sie verstand nicht, warum. Immerhin war er derjenige gewesen, der die Beziehung beendet hatte. Was erwartete er nun von ihr?
Ihr Blick bohrte sich in ihn. Verlegen wandte er sich ab und versuchte, positiv zu klingen: "Wollen wir heute abend alle etwas zusammen unternehmen?"

O nein, bitte nicht! dachte Anna voller Entsetzen. Das letzte, was sie wollte, war, zusehen zu muessen, wie Thomas und Berta turtelten. Und sie wollte auch nicht, dass Thomas zusah, wenn sie sich mit Jochen gut verstand.
Berta bemerkte die Skepsis in Anna's Augen und wandte sich an Thomas: "Ich glaube, die Frischverliebten wollen unter sich sein! Wir koennen das ja ein ander Mal machen, meinst du nicht?"

Thomas hatte den Vorschlag sowieso nur aus Hoeflichkeit gemacht und gehofft, niemand wuerde darauf eingehen. "Na gut, dann nicht!", meinte er und dachte, dass man die Erleichterung aus seiner Stimme nicht heraushoeren konnte.
Jochen dagegen wischte mit einer aergerlichen Handbewegung alle Bedenken weg: "Ach, Unsinn! Wir vier machen uns heute einen tollen Abend! Vier Verliebte haben doch den doppelten Spass!"
Dagegen traute sich keiner etwas zu sagen. Vorsichtig fragte Thomas: "An was hast du gedacht?"
"Im Wald vor Rothenburg hat eine wunderschoene kleine Schenke aufgemacht!" erklaerte Jochen mit leuchtenden Augen, "Ich habe auf dem Weg hierher dort Rast gemacht. Dahin koennten wir gehen. Es ist ein netter kleiner Spaziergang!"
Auch das noch! Thomas wusste genau, wie leicht Anna bei Alkohol die Kontrolle verlur. Der Gedanke, wie Jochen ohne Gegenwehr an ihr herumfummelte, drehte ihm den Magen um. Doch redete er sich ein, dass niemand mit Sicherheit sagen konnte, was die Zukunft braechte und darum meinte er: "Das ist ein toller Vorschlag, Jochen! So machen wir's!"

Berta packte die Haende ihrer kleinen Schwester und zog sie mit sich: "Komm, Anna...wir machen uns huebsch....bei so einem besonderen Anlass!" Anna fragte sich fluechtig, was denn der besondere Anlass sei, liess sich aber ohne Gegenwehr mitziehen.

Thomas neckte seinen Bruder: "Du gehts ja ganz schoen ran!"
Verwirrt sah Jochen ihn an: "Findest Du? Was hab ich denn getan? Denkst du ich mache ihr Angst?"
Da witterte Thomas eine Gelegenheit. "Naja..." druckste er, "du weisst wohl nicht, wie viele Burschen Anna schon abblitzen hat lassen! Fast jeden in Rothenburg! An deiner Stelle wuerde ich es sehr sehr sehr langsam angehen lassen..."
Jochen wurde sichtlich unruhig: "Aber wenn ich sie heiraten moechte....dann muss ich sie doch von mir ueberzeugen...und ich habe nicht viel Zeit bis ich wieder zurueck nach Ansbach muss!"
"Sie rennt dir ja nicht weg!" grinste sein Bruder. "So wie ich das einschaetze, wird sogar Bengt vor Anna heiraten!"
Jochen verzog das Gesicht: "Ich moechte aber nicht mehr warten! Thomas, wenn ich sie jetzt nicht ueberzeugen kann, dann nie. Dann kommt mir ein anderer zuvor!"

Der war gar nicht zufrieden, wie das Gespraech lief. Er ereiferte sich: "Ich meine ja nur, dass auch, wenn du ein aussichtsreicher Kandidat bist, du sie verschrecken koenntest! Um einen anderen musst du dir keine Sorgen machen – ich glaube kaum, dass Anna sich irgendjemandem beugt, wenn sie nicht will!" In Gedanken bat er um Vergebung fuer seine anhaltenden Luegen.

Jochen war restlos unsicher geworden. Hilflos hob er die Haende: "Dann bleibt mir nur eins...so nett wie moeglich zu sein und zu hoffen, dass sie sich in der kurzen Zeit in mich verliebt!"

Na dann viel Erfolg! feixte Thomas in Gedanken. "Kopf hoch, ich will dir keine Angst machen! Ich moechte nur nicht, dass du nachher enttaeuscht bist!"

****

Zur selben Zeit hatte Berta Anna in ihr rotes Kleid gesteckt und frisierte nun an ihren Haaren herum. Anna war das alles zuviel. "Was soll denn das!?" protestierte sie, "Wir gehen doch nur in eine Schenke!"
"Du willst doch fuer deinen Braeutigam schoen sein, oder? Also halt still, sonst schneide ich dir noch aus Versehen die Ohren ab!",entgegnete Berta.
"Noch habe ich ueberhaupt nicht ja gesagt!" ereiferte sich Anna, "Und wenn ich ihm in meinen Alltagskleidern nicht schoen genug bin, dann will ich ihn auch gar nicht haben!"
Berta liess nicht mit sich diskutieren: "Du musst doch einen guten Eindruck machen! Ausserdem: Warum solltest du denn nein sagen? So wie es aussieht, ist Jochen ein toller Mann, und du koenntest dich gluecklich schaetzen ihn zu haben! Wenn du dich noch weiter zierst, landest du noch mit einem 'Friedhelm', willst du das?"

"Vielleicht geh ich einfach ins Kloster und bin aller Sorgen ledig!" brummte Anna missmutig, als Berta ihr eine Mohnbluete ins Haar steckte.
"Das wirst du nicht! Das waere eine verflixte Verschwendung! Deine Sorgen moechte ich haben!" erwiderte Berta spitz und kitzelte Anna kurz an den Seiten.
"Lass das!" fauchte Anna sofort und stiess sie fort. Dann musterte sie die aeltere ungnaedig: "Was fuer Sorgen hast du denn schon!?"

Berta stuetzte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab und hielt die andere vors Gesicht. Ein leiser Schluchzer war zu hoeren.
Anna erschrak bis ins Mark; sofort stuerzte sie auf ihre Schwester zu und umarmte sie: "Aber Berta...Berta was hast du denn?"
"Ich glaube, Thomas liebt eine andere!" stotterte sie und schluchzte erneut.
O Gott!! Anna wurde es ganz schwach in den Knien. "Was!?" entfuhr es ihr, "W..wie kommst du denn auf sowas!?"
Ihre Schwester fasste sich etwas und sah sie an: "So wie er sich in den letzten Tagen, ja Wochen, verhaelt, das ist doch nicht normal! Mal ist er richtig nett und freundlich und dann hat er wieder kaum Zeit fuer mich oder ist schrecklich deprimiert! Ich habe mich lange gegen diese Befuerchtung gewehrt, aber so langsam glaube ich, dass ich Recht habe!"

Ich muss ihr das ausreden! war Annas einziger Gedanke. "Aber Berta, das muss doch nicht heissen, dass er eine andere liebt! Vielleicht hat er einfach nur Angst davor, sich fest zu binden...das ist doch normal!"
"So normal, wie du dich in letzter Zeit ebenfalls benimmst?" kam es zurueck.
Bitte Gott, lass mich ohnmaechtig werden! flehte Anna stumm. Sie stellte sich dumm: "Was meinst du damit?"
Misstrauisch sah Berta sie an: "Du bist launisch, heulst oft, uebergibst dich...es hat zumindest gereicht, Mutter dazu zu bringen, dir ein Kind anzudichten!"
Anna runzelte mit Muehe die Stirn: "Und was hat das mit Thomas zu tun?"

Berta war sich nicht sicher, ob sie es sagen sollte. Aber jetzt war nicht unbedingt der schlechteste Zeitpunkt: "Als ich mich gestern mit Thomas unterhalten habe, hat er angedeutet, dass du in jemand verliebt waerest – und nicht Jochen! Er sagte, er mache sich Sorgen um seinen Bruder, dass du ihn wegen einem anderen fallenlassen koenntest!"

Anna konnte kaum glauben, was sie da hoerte. Thomas, dieser Mistkerl! Er versuchte, ihr den Schwarzen Peter zuzuschieben! Sie verschraenkte die Arme, ihr Gesicht verfinsterte sich: "Ich wiederhole nochmal: Was hat das mit Thomas' Verhalten zu tun? Was schert es ihn, ob ich verliebt bin und in wen?"

Anna's Gesichtsausdruck erstaunte Berta. Sollte er etwa Recht gehabt haben? "Wenn man ungluecklich verliebt ist, dann verhaelt man sich nunmal so – egal ob Mann oder Frau! Hat er Recht?"

"Wir reden hier nicht ueber mich Berta, sondern um DEINE Befuerchtung, dass ER eine andere liebt! Also warum willst du unbedingt wissen, ob ICH verliebt bin?" Anna wollte die Diskussion erst gar nicht in diese Richtung gehen lassen.
Die aeltere Schwester stellte kampfeslustig fest: "Das mag schon sein! Aber normalerweise ist es auch so, dass man versucht, von Thema abzulenken, wenn man etwas zu verbergen hat! Ich bin deine Schwester! Mir kannst du es schon sagen..."

"JA, schoen, in Ordnung, vielleicht bin ich verliebt!" platzte Anna der Kragen. Irgendwann musste sie es irgendjemandem anvertrauen, bevor es sie erstickte.
Berta war so ueberrascht, dass sie fast den Tisch umriss. "Oh mein Gott! Er hatte Recht! Wer ist es, Anna? Wie lange schon? Ich will ALLES wissen!", draengte sie.
Anna winkte ab: "Berta, es ist total unwichtig...du kennst ihn nicht, und wir werden niemals zusammen sein!"
Nun war es an Berta, fuer Anna Mitleid zu empfinden: "Aber warum denn nicht? Du Arme!"
Jetzt hiess es, schnell eine ruehrende Geschichte zu erfinden. "Er hat zu den Schaustellern gehoert, die bei der Kirchweih in der Stadt waren!" log Anna rasch.
Berta grinste breit: "Anna! So impulsiv kenne ich dich ja gar nicht! Habt ihr...du weisst schon!?"

Sollte sie? Der Gedanke, endlich jemandem davon zu erzaehlen, war verlockend, auch wenn sie nicht sagen konnte, mit wem. Anna laechelte verlegen und senkte den Kopf.
Die Reaktion richtig deutend, schrie die Schwester beinahe: "Ist das wahr? Anna! Ich weiss nicht, was ich sagen soll!"
Anna hob warnend die Haende: "Pscht..psssscht! Nicht so laut, du bist wohl wahnsinnig! Wenn Vater und Mutter das erfahren gehe ich schnurstracks an den Pfahl!"
Berta bekam einen Lachkrampf: "Ich fasse es nicht! Meine kleine Schwester ist entjungfert worden! Du bist ein unanstaendiges Maedchen..." Sie kicherte, was das Zeug hielt.

"Das ist wirklich nicht witzig, Berta!" wurde Anna langsam wuetend.
"Das findest du vielleicht!" meinte die Schwester erheitert und rieb sich die Traenen aus den Augen. "Aber ich waere die letzte, die es herausplappern wuerde, das verspreche ich dir! Wir sind doch Geschwister und muessen aufeinander aufpassen!"
Ja, dachte Anna und hatte ein so schlechtes Gewissen, dass sie beinahe sofort die volle Beichte hingelegt haette, Dein Braeutigam hat mich entjungfert, Berta! Es tut mir so leid!

Berta beruhigte sich und machte sich wieder an Anna's Haaren zu schaffen und witzelte: "Jetzt lass mich das noch schnell fertig machen, dann kannst du dich auf deine naechste Beute stuerzen!"
"Ich habe mich auf gar nichts gestuerzt!" Anna war den Traenen nah. "Du kannst dir nicht vorstellen wie das ist, Berta...man ist nicht mehr Herr seiner Sinne!"
"Es ist bestimmt wunderschoen!" mutmasste diese.
Die Erinnerung trieb Anna die Traenen in die Augen. Sie laechelte wehmuetig: "Zuerst nicht...aber wenn der erste Schmerz vorueber ist, dann ist es atemberaubend."
Berta's Stimme zittere: "Ich beneide dich so wahnsinnig! Aber bald bin ich auch am Zug!"
"Ich bin nicht zu beneiden!" wisperte Anna, "Der Schmerz hinterher ist noch groesser als der, wenn die Jungfernschaft verloren wird!"
Berta griff ihre juengere Schwester an den Schultern und drehte sie zu sich, umarmte sie: "Das tut mir leid! Aber mit der Zeit wird auch der vergehen und dann kannst du dich an Jochen's Schulter troesten!"

Anna nickte langsam. Vermutlich war das der weiseste und wahrste Satz, den sie seit Wochen gehoert hatte.
 
27. Kapitel

Thomas und Jochen warteten vor dem Haus auf die beiden jungen Frauen. Als diese endlich herauskamen, wollte sowohl Jochen als auch seinem Bruder der Atem stehenbleiben. Anna sah einfach fantastisch aus! Galant bot Jochen ihr seinen Arm an.
Anna wuerdigte Thomas keines Blickes. Er hatte sie bei Berta ans Messer geliefert, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Er konnte von Glueck reden, dass sie gut luegen konnte! Sie strahlte Jochen an und legte ihre zarte Hand in seine Ellenbogenbeuge.

Zu viert marschierten sie nebeneinander los. Berta und Jochen gingen innen, Anna und Thomas aussen. Letzteren befiel eine Unruhe, als er sah, wie eng Anna und sein Bruder gingen und sie sich bei ihm festklammerte.
"Klammern" war der richtige Ausdruck. Anna wollte sich auf jeden Fall daran erinnern, dass Jochen ihre Zukunft war. Dass nur er ihr aus diesem Meer der Trauer moeglicherweise heraushelfen konnte.

Sie waren vielleicht eine gute halbe Stunde gelaufen, da erreichten sie den Waldrand. Kurze Zeit spaeter konnte man schon das Johlen aus der Ferne hoeren.
Anna draengte sich etwas naeher an Jochens Seite: "Aehm...was fuer eine Art Schenke ist denn das? Doch hoffentlich nicht sowas wie der Rote Hahn, oder?"
Der lachte amuesiert: "Nein nein, da musst du keine Angst haben! Hier geht es deutlich gesitteter zu! Der Wirt hat zwei starke Kerle eingestellt, die es mit jedem Trunkenbold und eventuell auch Raeubern aufnehmen koennen!"
Anna nickte beruhigt und laechelte zu Jochen auf: "Ich haette wissen muessen, dass du mich nicht an einen Ort bringen wuerdest, an dem ich in Gefahr komme!"

Anna's Gesuelze ging Thomas langsam aber sicher auf die Nerven. Zwischen ihnen war es doch wieder besser geworden, oder hatte er sich da geirrt? Er vertrieb die Zweifel und redete sich ein, dass sie nur nett zu Jochen war.

In der Waldschenke war es weitaus gemuetlicher als in der Schenke, in der Lotte arbeitete, denn hier konnte man sich auch ins Freie setzen. Nachdem sie einen leeren Tisch gefunden hatten, gingen Jochen und Thomas los, um Bier und etwas zu essen zu holen. Berta konnte sich nicht kontrollieren und zwinkerte Anna laufend zu und machte Andeutungen. Anna drehte sich von ihr weg und gab vor, sich aufmerksam umzuschauen. Es war wirklich schoen hier! Die schon sinkende Sonne schimmerte mit hunderten einzelnder Strahlen durch das Blattwerk der nahen Baeume und zauberte zahllose goldene Punke auf die Lichtung, die Gaeste und die Schenke.

Es dauerte ein kleines Weilchen, bis die Maenner wieder zurureckkamen, denn es war doch recht voll. Thomas stellte Berta eine große Portion Schweinshaxe und Brot, sowie einen Bierkrug vor die Nase und erntete als Belohnung ein Laecheln. Jochen bediente Anna.

Sie zwinkerte ihm zu: "Eigentlich muesste ich ja dich bedienen, Jochen!"
Er lachte: "Ich tu es doch gern fuer die Koenigin meines Herzens!"
Anna riss ueberrascht beide Augen auf: "Donnerwetter Jochen! Du nimmst wahrlich kein Blatt vor den Mund, oder?"
Grinsend sah er sie an: "Ich mag dich halt unheimlich gern! Und schaeme mich nicht, das auch zu sagen!" Thomas wurde dabei ganz flau im Magen.
Anna laechelte und senkte etwas verlegen den Blick: "Das ist sehr suess!" Und eine Spitze in Richtung Thomas anbringend setzte sie hinzu: "Ehrliche Maenner gibt es heutzutage viel zu wenige!"

Der wusste nicht ganz, was sie meinte, denn er war sich keiner Schuld bewusst. Irritiert sah er sie an, aber da war ihr Blick schon wieder zu Jochen gewandert, der ihr vertraeumt in die Augen sah.

In dem Moment schien eine Musikantengruppe offenbar ihre Pause beendet zu haben und spielten ein froehliches, aber leicht getragenes Lied. Anna legte den Kopf schief: "Ich schulde dir noch einen langsamen Tanz, oder?"
Voller Vorfreude nahm Jochen sie bei den Haenden und nickte laechelnd: "Ich habe gehofft, dass du das nicht vergisst!" Sie standen auf und gingen zu dem freien Platz inmitten der Tische. Langsam daemmerte es Thomas, dass etwas nicht stimmen konnte. Ein ungutes Gefuehl stieg in ihm hoch. Berta wollte zum Glueck nicht tanzen, war sie doch noch mit der Haxe beschaeftigt.

Anna wollte jetzt endgueltig jeden Verdacht ausraeumen und den Weg freimachen fuer eine unkomplizierte und vielleicht sogar glueckliche Zukunft. Sie schlang die Arme um Jochens Taille und schmiegte ihre Wange an seine Brust, waehrend sie tanzten.

Thomas bekam kaum noch Luft. Jetzt wusste er mit grausamer Sicherheit, dass irgendetwas gewaltig schiefgelaufen war. Wie konnte sie ihm das nur antun? Nach dem Tanz, den Beruehrungen, die sie am gestrigen Abend gehabt hatten!
Anna hoerte Jochens Herz in seiner Brust heftig pochen. Der Aermste! dachte sie voller Mitgefuehl, Er empfindet dasselbe fuer mich wie ich fuer seinen Bruder! Ich muss versuchen, ihn gluecklich zu machen!
Jochen selbst wurde mutiger und legte seinen Arm um sie, zog sie nahe zu sich. Er glaubte, vor Aufregung zu zerspringen, als er seinen Kopf herunterbeugte und ihr mit seinen Lippen naeher kam.
Anna sah kommen, dass er sie kuessen wollte. Das ist der letzte Test! dachte sie. Wenn sie ihn kuessen konnte, ohne Ekel dabei zu empfinden, dann konnte sie ihn auch heiraten und irgendwie mit ihm leben. Sie hob den Kopf und schloss in resignierter Erwartung die Augen.
Mit Entsetzen beobachtete Thomas, wie Jochen Anna etwas unbeholfen kuesste. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt, der Schweiss brach ihm aus und er zitterte am ganzen Koerper. Jochen ging es ebenso, aber aus einem ganz anderen Grund.

Er kuesste nicht so gut wie Thomas. Anna wurden nicht die Knie weich, sie hatte kein Herzklopfen und spuerte auch nicht diese rasende Lust wie bei Jochens Bruder. Aber er schmeckte nicht schlecht, es war nicht eklig, und seine ungelenke Art sie zu kuessen war ruehrend.
Jochen zog sich zurueck und sah sie an. Er wollte etwas sagen, brachte ausser einem Stammeln aber nichts heraus.

Anna laechelte nur und legte den Kopf wieder an seine Brust. Er war wirklich lieb. Unbeholfen und harmlos. Ja, sie wuerde sich sicher mit ihm arrangieren koennen. Wahrscheinlich wuerde er weitgehend tun, was sie von ihm verlangte. Es wuerde langweilig werden, aber ertraeglich.

Inzwischen war Berta fertig geworden und sah mit wachsender Faszination den eng Umschlungenen beim Tanzen zu. "Sind sie nicht ein tolles Paar?" fragte sie Thomas, der die wohl schlimmsten Minuten seines Lebens durchmachte. "Ja...ganz toll!" murmelte er.
Schliesslich war das Lied vorbei und Anna und Jochen kehrten an den Tisch zurueck.

Thomas konnte sie nicht ansehen, es war unertraeglich fuer ihn. Stattdessen kippte er sein Bier in einem Tempo herunter, dass Berta ihn deswegen zwinkernd in die Seite knuffte.
Anna brachte es ebenfalls nicht uebers Herz, ihn anzusehen. Aber sie hatte Angst, dass er betrunken wurde und eventuell einen Fehler machte.
Er war aber auf dem besten Weg dazu. Er wollte aufstehen und sich einen neuen Krug holen.
Anna ueberlegte fieberhaft. Sollte sie Jochens Antrag annehmen, wenn Thomas gerade nicht am Tisch sass? Wuerde es so weniger schmerzhaft fuer ihn sein?

Berta musterte ihre Schwester: "Du schaust so gedankenverloren, stimmt was nicht?"
Anna schreckte auf: "Ich...ich hab nur nachgedacht..."
Thomas liess auf sich warten. Die Schlange am Ausschank war noch laenger geworden und er war noch recht weit hinten, starrte verstoert zu Boden und schabte mit dem Fuss in der Erde herum.

Als Anna ihn so beobachtete, da hatte sie ihn, obwohl er so ein Mistkerl war, so lieb, dass ihr Herz fast brach. Sie musste es jetzt sagen, sie wollte nicht sein Gesicht sehen, wenn sie Jochens Heiratsantrag vor seinen Augen annahm. Rasch wandte sie sich an den juengeren der Adler-Brueder: "Jochen, ich habe nochmal ueber den Heiratsantrag nachgedacht!"
Jochen blickte sie erwartungsvoll und mit grossen Augen an: "Ja?" Auch Berta lauschte gespannt.
Eigentlich haette sie am liebsten den Kopf gesenkt, aber sie wusste, bei so einer Gelegenheit musste sie ihm schon in die Augen sehen; also zwang sie sich dazu: "Ja, ich...ich werde dich heiraten!"
Berta verschluckte sich beinahe. Jochen's Augen glaenzten voller Freude. "Das...das ist grossartig, Anna! Ich bin so gluecklich!"
"Ich auch!" Die Klaeglichkeit ihrer Worte strafte Anna auf der Stelle luegen, aber sie hoffte, dass niemand es merkte. Oder wenigstens Jochen nicht!
Jochen war viel zu sehr aus dem Haeuschen, um auch nur irgendetwas zu merken. Er umarmte Anna und drueckte sie fest an sich. Berta strahlte ebenfalls und winkte in Thomas' Richtung, bedeutete ihm, schnell herzukommen.
Anna schloss die Augen und versuchte, nicht zu aechzen, so stuermisch war Jochens Umarmung. Ihr Herz klopfte heftig. Sie hatte Angst vor Thomas' Reaktion.

Thomas, der dachte, etwas sei passiert, eilte schnell herbei. "Was ist denn los, Berta? Jetzt muss ich mich wieder hinten anstellen!"
Im selben Moment flog Jochen, der Anna losgelassen hatte, ihm um den Hals und jubelte: "Thomas, Anna hat ja gesagt!"

Es traf ihn wie ein gluehender Dolch mitten ins Herz. Spontan spuerte er einen starken Brechreiz in sich hochkommen, denn er nur mit aeusserster Anstrengung unterdruecken konnte. Seine Beine wollten ihn nicht laenger tragen und gaben nach, so dass Thomas sich am Tisch abstuetzen musste. Sein Atem ging schwer als er sagte: "Ich...freue mich fuer dich..." Dabei sah er Anna direkt in die Augen, in denen sich die Traenen sammelten. "Oh sieh doch, du weinst Freudentraenen!" neckte ihn Berta.

Als Anna seine Traenen sah, spuerte sie, dass auch ihr welche kamen. Sie hatte nicht gedacht, dass es ihm so weh tun wuerde. Und auch nicht, dass sein Schmerz ihr so nahe gehen wuerde. "Danke!" wisperte sie tonlos und stieg dann ueber die Bank, stiess noch ein "Entschuldigt mich kurz!" hervor und fluechtete dann in Richtung Abtritt.
Voellig kraftlos liess sich Thomas am Tisch nieder. Sein Leben war zerstoert. Jegliche Hoffnung war dahin. Dann sprang er ploetzlich auf und lief in den Wald, wo er sich minutenlang erbrach, bis ihm alles weh tat. Danach sank er voellig verzweifelt auf den Waldboden und wimmerte klaeglich.

Zur gleichen Zeit lag Anna hinter der Schenke auf dem Boden und weinte ihren Kummer so heftig hinaus, dass ihr Koerper zuckte wie in Kraempfen.
 
28. Kapitel


"Thomas? Thomas, bist du schon wach? So sag doch was!" rief Berta besorgt und bollerte gegen die Tuer seines kleinen Zimmers. Es war bereits nach 12 Uhr und er war weder beim Fruehstueck, noch zur Arbeit aufgetaucht. Nach dem letzten Abend war ihm nach gar nichts zumute. Er hatte seine Uebelkeit damit entschuldigt, dass ihm das Essen nicht bekommen habe. Wie ein lebloses Anhaengsel war er an Berta's Seite mit zurueck nach Rothenburg getrottet und hatte sich sogleich verabschiedet.
In der Nacht hatte er keine einzige Minute geschlafen, sondern war mit den Kleidern schluchzend auf dem Bett gelegen und hatte hin und wieder ins Kissen geschrien. Gegen Sonnenaufgang hatte ihn endlich der Schlaf uebermannt. Doch auch das war keine Erloesung: Alptraeume verfolgten ihn und er warf sich von einer Seite auf die andere. Berta's Stimme wollte und wollte nicht weggehen. Aber nichts lag Thomas ferner, als die verfluchte Tuere zu oeffnen und sich der Welt zu stellen. Wenn es nach ihm ginge, wuerde er fuer immer in seinem Zimmer liegenbleiben und sterben. Berta machte sich ernsthafte Sorgen. Als sie nach einer Viertelstunde keine Antwort von drinnen erhielt, zog sie aengstlich ab.

Anna sass auf der Bank vor dem Haus, als ihre aeltere Schwester mit besorgtem Gesicht durchs Tor kam. Sie hatte vor ein paar Minuten den uebergluecklichen Jochen verabschiedet, der zurueck nach Ansbach musste, seiner Familie die frohe Botschaft ueberbringen. Anna runzelte die Stirn, als sie Bertas Gesichtsausdruck sah: "Ist was passiert?"
"Ich mache mir Sorgen wegen Thomas! Er hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen und kommt nicht heraus! Er reagiert gar nicht...ich habe ueber eine Viertelstunde gegen die Tuer gehaemmert und er macht nicht auf!" Berta's Stimme klang schrill.
Anna waere am liebsten sofort aufgesprungen und losgerannt, um nach ihm zu sehen. Aber das waere zu auffaellig gewesen. So winkte sie nur ab: "Der wird einen Kater haben von gestern! Warte ab, spaetestens zum Abendessen taucht er auf!" Das einzige Anzeichen dafuer, wie nervoes sie war, war ihr unruhiges Wippen mit den Fuessen.
"Wenn du meinst..." aber Berta klang nicht ueberzeugt. "So elend habe ich ihn noch nie erlebt!"
"Vielleicht schlaeft er nur sehr fest!" schlug Anna vor. Hau endlich ab!! flehte sie stumm. Sobald Berta im Haus war, wuerde sie selbst nach ihm sehen.
"Hm..." meinte ihre rundliche Schwester. "Ich gehe nachher vielleicht nochmal hin..." Damit verschwand sie im Haus, um Anselm Bericht zu erstatten.

Die Tuer war noch nicht richtig zu, als Anna schon auf den Fuessen war und wie der Wind losrannte zur Herrengasse. Auf den Treppen im Patrizierhaus waere sie beinahe gestuerzt, fing sich aber noch am Gelaender ab. Schliesslich stand sie keuchend vor Thomas' Tuer und haemmerte dagegen. "Thomas, bist du in Ordnung?" rief sie besorgt.

Eine Weile kam nichts. In seiner Trauer hatte er das Kissen ueber den Kopf gepresst und konnte ihre Stimme nicht erkennen. Er dachte, es waere erneut Berta und ignorierte sie einfach.
"THOMAS!" Nun schon lauter und draengender. "Thomas, ich bin's, Anna!"
Von drinnen rief er: "Geh weg!!!"
"Ich geh nicht weg!" rief sie zurueck, "Ich bleibe hier bis du aufmachst! Und wenn du nicht aufmachst, schreie ich das ganze Haus zusammen!"
"Was willst du, mich noch als Trauzeugen haben?" kam die Antwort.
"Ja, das waere gut...gleich nachdem ich dasselbe fuer dich getan habe!" erwiderte sie angriffslustig.

Einen Moment geschah wieder nichts, dann hoerte man drinnen ein Rumpeln und die Tuer oeffnete sich einen Spalt breit, und sein Gesicht, das von Traenen ueberstroemt war, erschien: "Ich habe beim besten Willen keine Lust, mich jetzt mit dir zu streiten! Ich will dich am liebsten gar nicht sehen, das verstehst du doch, oder?"

Anna draengte sich in den Tuerspalt, und da er ihr haette wehtun muessen, wollte er sie wieder hinauswerfen, schaffte sie es, in sein Zimmer zu kommen. Mit funkelnden Augen stand sie mitten in seinem Zimmer: "Ich lasse mir von Dir kein schlechtes Gewissen mehr einreden!"

Thomas sah sie wuetend an. Er wollte alleine sein, und sie draengte sich in seinen Schmerz hinein! "Ein schlechtes Gewissen? Wofuer denn? Dass du meinen Bruder heiratest? Dass du ungebeten hier auftauchst? Dass du mir die Schuld fuer alles in die Schuhe schiebst? Such dir was aus!"

"Was zum Teufel erwartest Du eigentlich von mir!?" fuhr sie ihn an, "Du warst zu feige um zu mir zu stehen, aber du willst auch nicht, dass ich einen anderen nehme! Du bist ein widerlicher Egoist, weisst du das!?"

"Ach ist es neuerdings feige, gegen eine uebermenschliche Uebermacht aufzugeben? Ich darf dich daran erinnern, meine Liebe, dass du auch hin und wieder mal schwach wurdest! Waere es dir lieber, ich waere am Tisch aufgesprungen und haette gebeichtet, dass ich dich moeglicherweise geschwaengert habe? Dann waerst du jetzt nicht hier, um mir Vorwuerfe zu machen!" konterte er aufgebracht.

"Dass du haettest anbieten koennen mich zu heiraten ist dir wohl ueberhaupt nicht in den Sinn gekommen, was!?" wuetend funkelte sie ihn an. "Glaubst du, mein Vater haette mich eher oeffentlich an den Pfahl stellen lassen als das zu erlauben? Glaubst du das?"

Einen Moment war er perplex. Dann presste er zwischen zusammengebissenen Zaehnen hervor: "Was weiss ich, was dein Vater gemacht haette?! Ich muss mich doch nicht entschuldigen, dass ich alles nicht noch schlimmer gemacht habe! Aber du stehst wohl auf Konflikt! Da wird Jochen aber seine wahre Freude an dir haben!"

"Du musst dich nicht entschuldigen, dass du fuer unsere Liebe nichts riskiert hast!" Ihre Augen glitzerten gefaehrlich. "Aber dann tu bitte auch nicht so, als haette sie dir viel bedeutet!"

"Was soll ich den riskieren? Das Glueck deiner Schwester? Du haettest es lieber, dass ich ihr Herz breche und mit dir durchbrenne, als selber zurueckzustecken...WER ist hier der Egoist!" Er schrie fast.

"Als ob meine Schwester dir nicht vollkommen gleich waere!" Sie schrie nicht nur fast, sondern tatsaechlich. "Du hast auch nicht an sie gedacht als du mich gevoegelt hast, oder!?"

Thomas' Kopf war hitzig und rot, als er ihr entgegenschleuderte: "Und wenn schon, dann ist sie mir halt gleich! Es ist schliesslich DEINE Schwester! Eigentlich muesstest DU auf sie Ruecksicht nehmen!"

"Und habe ich das nicht versucht!?" zischte sie, "Wer von uns beiden hat denn wen mit dem Hahn erpresst? Womit fing denn alles an?"

Er lachte veraechtlich auf: "Wenn du bis jetzt immer noch nicht zugeben kannst, dass du von Anfang an mein Spiel freiwillig und gerne mitgespielt hast...wozu haben wir es dann gemacht? Wer bekennt sich hier nicht zu uns! Doch du! Und das seit dem ersten Moment!"

"Weil ich genau gewusst habe, dass am Ende nur ich die Leidtragende bin!" Sie klang hasserfuellt. "Ich habe genau gewusst, dass du deinen verdammten Schwanz einziehst, wenn es hart auf hart kommt!"
Erzuernt knurrte er: "Ach Gottchen, du tust mir ja soooo leid! Tu nicht so, als ob ich nicht leiden wuerde! Deine Familie wuerde dir alles verzeihen! Aber ich bin ein Aussenstehender ; denkst du, sie wuerden mich nicht davonjagen? Versetze dich doch in meine Lage – ich habe das einzig Richtige getan! Und vor allem: Wenn du schon wusstest, wie alles ausgehen wuerde – warum, verflucht, warum hast du dich dann darauf eingelassen? War ich nur einer der Maenner die du abgekanzelt hast, wie all die anderen?"

Anna glaubte, dass sie gleich platzen wuerde vor Zorn. "Abgekanzelt!? Ich habe alles riskiert, alles, meine Familie, meine Zukunft, alles fuer dich! Wenn sie dich davongejagt haetten, Teufel nochmal, ich waere mit dir mitgegangen! Aber was haettest du getan, wenn sie mich an den Pfahl gebunden haetten? Dasselbe wie in der Kueche? Nichts? Dein Maul gehalten?"

Dass sie nicht verstehen wollte, trieb ihn zur Weissglut: "Ich haette dich niemals an den Pfahl kommen lassen! DESWEGEN habe ich doch nichts gesagt!"

"Ich haette doch schwanger SEIN KOENNEN, du Idiot!" schrie sie. "Und dann???"

"Dann HAETTE ich alles gesagt! Aber wozu in der Ungewissheit vorher das Handtuch werfen? Das waere einfach dumm!" schrie Thomas zurueck.

"GAR NICHTS HAETTEST DU GESAGT!" explodierte Anna, "Das hab ich an deinem Gesicht gesehen!"

"DANN WERD DOCH WAHRSAGERIN, WENN DU ALLES WEISST!" Langsam reichte es ihm.

Ploetzlich fiel ihr noch etwas ein: "Du hast ja sogar vor Berta behauptet, ich waere in jemand anderen verliebt und du haettest Angst um deinen Bruder!" Sie spuckte ihm die Worte beinahe vor die Fuesse. "Dabei wolltest du nur davon ablenken, was DU fuehlst! Binde mir die Haende doch gleich am Pfahl fest, Thomas!"

"Diese...!" keuchte er. "Fein! Wenn ich deine Schwester naechstes Mal sehe, dann erzaehle ich ihr eben die ganze Wahrheit, auf dein Geheiss! Und wo wir schon dabei sind: Ich habe Jochen extra Angst vor dir gemacht, weil ich eifersuechtig war! Wie gefaellt dir DAS?"

"Hat offensichtlich nicht funktioniert!" Anna wurde jetzt gehaessig. Sie scherte sich weder um Argumentation noch darum, irgendetwas auszudiskutieren, sie wollte nur noch verletzen. "Ich werd mal an dich denken, wenn Jochen mir in der Hochzeitsnacht das Kleid auszieht!"

"Also ob er dir jemals das geben kann, was ich dir gegeben habe!" schnaubte Thomas wild. "Du kannst froh sein, dass er dir nicht beim Akt das Knie ins Gesicht stoesst! Aber Berta ist eine Glueckliche! Ich werde ihr zwar nicht sagen, was wir getan haben, aber ich werde sie hundertfach dafuer entschaedigen! Sag, Anna, ist deine Schwester kitzlig?"

Traenen der Wut und Trauer stiegen in Anna hoch, aber sie schluckte sie krampfhaft hinunter: "Wer weiss, ich kann dir nicht sagen, ob sie durch all das Fett noch etwas spuert! Und Jochen, dem werde ich ganz schnell beibringen, auf was es ankommt! Was glaubst du was der sich freut, wenn ich ihm beim ersten mal ein ganzes Glas Honig von seinem besten Stueck lecke!"

Eifersucht, Wut, Liebe und Hass waren eins: "Wenn der vor lauter Aufregung noch einen hochbekommt! Aber wenn du Probleme hast, dann kannst du gerne zu mir kommen – ich bin nicht nachtragend!" und Thomas zog eine haessliche Fratze.

"Das haettest du wahrscheinlich sowieso am liebsten!" zischte sie und kam so dicht an ihn heran, dass sich ihre Nasenspitzen fast beruehrten, "Dass ich unverheiratet bleibe und irgendwo in einem Kaemmerchen sitze und warte, bis du kommst und dann die Beine fuer dich breit mache oder mich fuer deine Perversitaeten ans Bett fesseln lasse!"

Hochrot war sein Kopf und er spuerte ihren Atem auf seinem Gesicht: "Perversitaeten, die DIR auch gefallen haben! Du bist so eine verdammte Heuchlerin!"

"Und du bist ein Feigling und ein Egoist!" Anna's Atem ging heftig. Ihr ganzer Koerper pulsierte. Oh, sie war so wuetend! Am liebsten haette sie ihn erwuergt!

Sarkastisch meinte er: "Na dann passen wir ja prima zusammen! Ich gebe wenigstens zu, dass ich Angst habe!"

"Hoffentlich bist du stolz drauf, du bloeder Hund!" Ihre Stimme wurde immer leiser, aber immer bedrohlicher.

Mit aller Freundlichkeit, die er mustern konnte, laechelte er sie an, als waere ueberhaupt nichts: "Und wie, meine liebe Anna!"

Das sorgte dafuer, dass ihr endgueltig der Kragen platzte. Mit einem Aufschrei stuerzte sie sich auf ihn und schlug mit beiden Faeusten wir wahnsinnig auf ihn ein.

Thomas wich ueberrascht nach hinten zurueck. Die Wut verlieh ihren Schlaegen eine unbekannte Haerte. Und doch spuerte er die alte Erregung. Das machte ihn wahnsinnig vor Zorn! Er versuchte, ihre Arme festzuhalten, doch sie war unbaendig wie ein lebendiger Blitz.

Anna drang immer weiter auf ihn ein, blind vor Zorn, und warf ihm wueste Schimpfworte an den Kopf. Sie war voellig ausser sich.

Thomas erkannte erst, dass sie ihn Richtung Bett draengte, als er es hinter sich an den Beinen spuerte. "Wer kann sich hier nicht beherrschen?" aeffte er.
Anna hoerte ihn kaum; aber den Ton seiner Stimme bekam sie mit, und der machte sie nur noch wuetender. Sie landete einen Glueckstreffer genau in seiner Magengrube.

Aechzend kruemmte er sich vor Schmerz. Doch was auch geschah, er wuerde niemals eine Frau schlagen! Stattdessen wehrte er sich auf die einzige Art, die er kannte: Er zwickte sie an den Seiten.

Anna schrie auf in einer Mischung aus Ueberraschung und Zorn. Die Schlaege, die jetzt kamen, zielten auf sein Gesicht.

Das war zuviel! Thomas erwischte ihre Arme und rollte sich, so dass er sie unter ihm hatte. Anna wehrte sich zwar mit aller Kraft, aber seine Muskeln wurden spielend mit ihr fertig.

"LASS MICH AUF DER STELLE LOS!" kreischte Anna und strampelte wild. Gleichzeitig spuerte sie, wie sich das Pulsieren ihrer Wut immer mehr in ihren Unterleib konzentrierte. Dass er sie so festhalten konnte machte sie verrueckt.

Thomas grinste breit: "Ich glaube das hatten wir schonmal! Du kannst nichts machen, aber auch gar nichts! Du bist HILFLOS!"

"O Gott...ich HASSE dich..." knurrte sie. Aber ihre Augen blitzten. Er hatte Recht. Sie war hilflos. Und sie liebte dieses Gefuehl.

Er weidete sich an ihrer Wehrlosigkeit: "Ich kann alles mit dir machen, was ich will! Zum Beispiel DAS!" und er tat so, als wollte er sie kuessen, zog aber im letzten Moment den Mund wieder zurueck.

Sie hatte schon den Mund geoffnet, um den Kuss zu erwidern, und stiess ein frustriertes kleines Geraeusch aus. Ihre Augen schienen ihn anzubetteln: Ja, mach doch einfach, mach doch was du willst!

Thomas wiederholte das Spielchen noch ein paar Mal. Dann aber konnte er seine eigene Lust nicht laenger unterdruecken. Er presste seine Lippen auf ihre und kuesste sie hart. Keine Zaertlichkeit lag darin, sondern nur wilde Lust.

Anna erstickte fast an seinem Kuss, aber das waere ihr nur recht gewesen! Hier und jetzt sterben, wo sie wieder das tat, was sich so gut anfuehlte, was einfach richtig sein musste. Oh, wie sie ihn wollte. Wie sie von ihm genommen werden wollte! Wieder versuchte sie, ihre Haende zu befreien, aber diesmal, um ihm die stoerenden Kleider, die seine Haut von der ihren trennten, vom Leib zu reissen.

Doch diese Aufgabe nahm ihr Thomas schon ab. Er liess ihre Haende los, und machte sich hektisch an ihrem Mieder zu schaffen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen.

Anna keuchte vor Lust. Ihre Augen loderten. Voller Ungeduld zerrte sie Thomas' Hemd aus seiner Hose, schob die Haende darunter, fuehlte Muskeln und warme Haut und griff fest zu.

Er stoehnte und warf endlich das geoeffnete Mieder achtlos zur Seite. Fast genauso schnell lag ihre Bluse am Boden. Grob packte er ihre Brueste und massierte sie, wie es ihm gefiel.

Es war eine wahnsinnige Mischung aus Lust und leichtem Schmerz. Da er keine Anstalten machte, sein Hemd auszuziehen, riss Anna einmal kraeftig daran, und der Stoff gab nach.

Knurrend warf er den Fetzen fort und nahm das als Anlass, auch seine Hose herunterzuschieben. Seine stolze Maennlichkeit kam zum Vorschein, die es kaum erwarten konnte.

Anna starrte seine Erektion voller Gier an. Wie lange war es her? Und wenn es nur gestern gewesen waere, es waere zu lange! "Komm...." murmelte sie hitzig und spreizte weit die Schenkel.

Hastig schob er ihren Rock gerade soweit hoch, dass er in sie eindringen konnte. Wie hatte er dieses Gefuehl vermisst!

Als er in sie glitt, stoehnte Anna laut auf und kruemmte den Ruecken, damit es ihm leichter fiel, damit er so tief wie moeglich zu ihr kommen konnte.

Thomas ergriff ihre Beine und legte sie an den Kniekehlen ueber seine Schultern, was es ihm ermoeglichte, noch einen kleinen Ruck zu machen und ganz tief in sie zu rutschen. Er brummte beseelt von wilder animalischer Lust auf.

Es machte Anna halb wahnsinnig, dass er so weit entfernt zu sein schien; sie streckte verlangend die Haende nach ihm aus.

Aber Thomas hatte das Sagen, er war in Kontrolle. Erst nach ein paar ersten Stoessen nahm er wieder seine alte Position ein, direkt ueber ihr. Die Hitze im Raum schien ihn zu verbrennen.

Jedesmal, wenn er zustiess, dachte Anna, sie muesse explodieren vor Erregung. Jedesmal stoehnte sie auf, und es klang wie ein Schluchzen. Rasend schnell ging es auf den Gipfel zu.

Thomas verlor voellig die Kontrolle ueber sich. Es gab nur noch den bebenden Koerper unter ihm und seine eigene Lust. Immer schneller und haerter stiess er zu.

Anna schlang die Arme um seinen Hals und zerrte ihn fast brutal zu sich herunter. Genuesslich biss sie ihm in den Hals, begegnete seinen Stoessen, indem sie erwartungsvoll das Becken hob, sich gegen ihn presste.

Der Schmerz, den ihr Biss hervorrief, verstaerkte seine Lust nur und zwar um ein Vielfaches! Sein Stoehnen war jetzt ein nicht abbrechen wollender Ton, der nur von seinem Keuchen ueberlagert wurde.

Anna spuerte, wie der Hoehepunkt sich aufbaute, heranrollte, und sie krallte sich in Thomas Ruecken, biss ihn erneut, diesmal ins Ohr, und knurrte dann hinein: "Fester, Thomas...bitte...." Das letzte Wort ging in einem hilflosen Stoehnen fast voellig unter.

Das musste sie ihm nicht zweimal sagen! Wie ein Berserker legte er alle Staerke in den Rhythmus, dachte, er muesse sie durchloechern. Mit aller Kraft rammte er sein Glied in sie hinein.

Es war Schmerz und Lust zugleich. Der Orgasmus kam wie eine Sturmflut, riss Anna mit, und sie wurde stocksteif unter Thomas, jede Muskelfaser bebte, und als sie dachte, jetzt kaeme die Entspannung, wurde es noch einmal intensiver. Sie stiess einen Schrei purer Ekstase aus und zerkratzte ihm den Ruecken.

Thomas kruemmte sich, als er seine Ladung in sie schoss. Ihre Koerper und Schreie wurden eins. Ihm war es, als bestuende sein Koerper nur noch aus Flammen der Lust. Nur langsam verloren die Stoesse ihre Kraft, bis beide auch das letzte bisschen Leidenschaft ausgekostet hatten.

Anna bebte noch unter ihm, ihr Unterleib zog sich immer noch zusammen, das Gefuehl wurde ganz langsam schwaecher. Alle Spannung war aus ihrem Koerper geflossen, zurueck blieb nur Glueckseligkeit. Sie begann zu weinen.

Kraftlos rollte er von ihr herunter und neben sie. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust.

Ihr Schluchzen wurde heftiger, und sie klammerte sich an ihm fest wie eine Ertrinkende. Nie wieder wollte sie ihn loslassen.

Thomas hielt sie so fest er konnte und spuerte, wie ihre Traenen seine Haut naessten. Alle Wut war wie weggeblasen, er fuehlte nur noch Liebe fuer sie.

"Ich will doch Jochen gar nicht heiraten, ich will doch dich!" jammerte sie ploetzlich und umschlang ihn nur noch fester.

Er kuesste sie auf die Stirn: "Ich weiss...", seufzte dann schwer: "Es tut mir so furchtbar leid...so leid..."

"Was tut dir leid?" schniefte sie.
Seine Stimme zitterte nun auch, und er fluesterte: "Einfach alles! Dass ich dich von mir weggestossen habe, dass ich Angst hatte, dass ich so eifersuechtig war und diese Dinge zu Berta und Jochen gesagt habe...ich schaeme mich so..."

"Lass es uns einfach vergessen!" fluesterte sie, "Menschen tun dumme Sachen, wenn sie einfach nicht mehr wissen, wie sie mit ihren Gefuehlen umgehen sollen! Ich weiss es ja selbst auch nicht! Jedesmal sage ich mir, dass es nie wieder vorkommen darf, und jedesmal verwerfe ich diesen Vorsatz wieder, sobald ich mit dir allein in einem Raum bin!"

Dankbar laechelte er sie an: "Ich liebe dich, weisst du das? Ich liebe dich so sehr, dass ich dich vermisse – sogar jetzt!"

Anna kicherte erheitert und gab ihm ein Kuesschen, fluesterte: "Jetzt auch?"
"Und wie!" lachte er. Zaertlich streichelte er ihr Gesicht.

"Ich stehe hier nicht wieder auf!" verkuendete Anna, "Ich bleib einfach hier!"
Thomas lachte erneut: "Und ich lasse dich nicht los, und wenn die Reiter der Apokalypse jeden Moment durch Rothenburg reiten!"

Er war so suess, wenn er lachte....Anna fing an, zaertliche Bisse auf seiner Brust zu verteilen. Sie war verrueckt nach ihm, konnte einfach nicht genug bekommen.
Fasziniert streichelte er ihre Taille, ihre himmlischen Rundungen. Auch wenn beide leicht verschwitzt waren, fuehlte sich ihre Haut wie immer fantastisch an.
"Wir muessen aufhoeren..." murmelte Anna, "Es ist mitten am Tag..."

Widerwillig stoppte er seine Hand und liess sie auf ihrem Po liegen. Thomas blickte ihr direkt in die Augen und kuesste sie dann sanft auf den Mund. "Das ist noch nicht zu Ende..." raunte er.

"Was meinst du?" Neugierig legte sie den Kopf schief.
"Du...!" kicherte er. "Ich meine damit, dass ich dich ueber alles begehre und dich sobald wie moeglich die ganze Nacht lang lieben will!"

Anna spuerte, wie es erneut in ihrem Bauch zu kribbeln begann. "Wir finden eine Moeglichkeit!" versprach sie. "Ich behaupte, ich uebernachte bei Lotte. Und komme einfach zu dir stattdessen!"

Grinsend fuhr er mit dem Finger ueber ihre Konturen: "Kann es kaum erwarten!"
 
29. Kapitel

"Thomas! Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Wie hast du denn das angestellt, ihn aus seinem Zimmer zu locken?" wollte Berta wissen, als Anna mit Thomas im Schlepptau zu Hause auftauchte.
Zum Glueck liess Annas Schlagfertigkeit sie in diesem Augenblick nicht im Stich und bewahrte sie davor, ins Stottern zu kommen. So zuckte sie nur die Schultern: "Ich habe ihm gedroht, dass ich ihm etwas vom Roten Hahn zum Abendessen besorge, wenn er nicht mitkommt!"
Berta warf sich Thomas an den Hals: "Ich dachte schon, du seist krank!" Hilflos blickte er zu Anna, konnte er doch seine Verlobte nicht abschuetteln.
Aber Anna war mittlerweile fern jeder Eifersucht. Sie zwinkerte ihm nur zu und liess kokett einen Traeger ihres Mieders ein wenig rutschen.
Thomas hob belustigt die Augenbraue und versuchte erst gar nicht, die Begierde in seinen Augen zu unterdruecken. Schliesslich konnte er sich aus Berta's Umarmung befreien und ging mit den beiden Frauen ins Haus.

Anna spuerte seinen Blick im Nacken, und sie bekam eine Gaensehaut. War sie ihm wirklich schon so verfallen, dass ein einziger Blick genug war, ihre Haut kribbeln zu lassen?
In seinen Gedanken hatte die leidenschaftliche Begegnung vom Mittag noch kein Ende gefunden. Thomas konnte praktisch an nichts anderes mehr denken. Doch er wurde jaeh aus seinen Traeumen gerissen, als Anselm auf ihn zutrat und ihn an den Schultern packte: "Thomas, was war nur mit dir los? Wir haben uns alle Sorgen gemacht!" Der wich aus und schwindelte: "Mir ist das Essen gestern nicht bekommen, ich habe mich nicht gut gefuehlt!"

"Dann solltest du hier jetzt eine gute Mahlzeit zu dir nehmen, dass du wieder zu Kraeften kommst!" verkuendete Anna froehlich und huepfte im Wechselschritt davon in Richtung Kueche.
In der Tat war er hungrig wie ein Baer, und das nicht nur aufgrund der koerperlichen Verausgabung. Er hatte seit dem Besuch in der Waldschenke nichts mehr gegessen. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen und er setzte sich an den Tisch.

Anna werkelte schon am Herd herum und warf Berta einen fragenden Blick zu, als diese hereinkam: "Hilfst du mir?"
"Gern!" antwortete ihre Schwester und trat neben sie. Ploetzlich fragte sie: "Weisst du schon, wer dein Trauzeuge sein soll?"
"Na du natuerlich!" Anna hoerte selbst, dass ihre Stimme ein wenig gepresst klang als sie antwortete.
"Oh, das ist schoen!" freute sich Berta. "Ich kann es noch gar nicht glauben, dass du Jochen's Antrag angenommen hast!"
Ich auch nicht! dachte Anna. Sie antwortete nicht, laechelte nur. Sie wollte jetzt nicht daran denken, wie die Zukunft aussehen wuerde. Nach dem Erlebnis mit Thomas hatte sie die Hoffnung, doch mit ihm leben zu koennen, noch nicht aufgegeben.
Thomas sah sich am Tisch mit demselben Thema konfrontiert, denn dass Anna einen Antrag annahm, war nun keine gewoehnliche Sache. Er bekundete nur, wie gluecklich er fuer die beiden sei und wie schoen es doch alles waere. Die Eifersucht war fast vollkommen vergangen. Stattdessen beherrschten suendige Fantasien seine Gedanken.

Als Anna sich vom Herd umdrehte und sein Blick dem ihren begegnete, konnte sie sich fast denken, was er dachte! Sie erroetete bis ueber beide Ohren.

Er grinste, belustigt darueber, dass niemand wusste, was sie dachten und welche Spielchen sie in Gedanken miteinander trieben. Er leckte sich langsam ueber die Lippen und fuer einen Unwissenden durfte es so aussehen, als freue er sich maechtig auf das Essen. Doch sein Hunger galt etwas ganz anderem.
Anna stellte sich vor, wie diese Zunge sich anfuehlte, wenn sie ueber ihren Koerper glitt, und goss die Milch neben den Becher, den sie hatte fuellen wollen.
Amuesiert laechelnd lehnte er sich zurueck und wartete darauf, dass das Essen fertig wurde. Da Anselm und Hiltrud das Zimmer wieder verlassen hatten, konnte Thomas Anna ungeniert mit Blicken ausziehen. Wenn ihn jetzt jemand gebeten haette, aufzustehen, waere er in Verlegenheit geraten.
Anna genoss seine Blicke, aber gleichzeitig befuerchtete sie auch, dass Berta etwas merken koennte. Aber die Schwester merkte nichts und war viel zu sehr mit Kochen beschaeftigt, hatte Thomas den Ruecken zugewandt. Er schloss die Augen und stoehnte leise.
Anna ging an ihm vorbei und versetzte ihm einen unauffaelligen Schlag auf den Hinterkopf.
Thomas erschrak und drehte sich nach ihr um.
Sie musste sich das Lachen verkneifen und ihr Blick war eindeutig: Lass den Quatsch! bedeutete er.

Diesmal war es Thomas, der ihr die Zunge herausstreckte und sich dann wieder umdrehte. Derweil war Berta fast fertig und nahm den Topf vom Feuer.

Anna schloss die Augen und schnupperte: "Hmmm...riecht guuuut!"
Er konnte ihr nur zustimmen. Kaum dass Berta ihm etwas auf den Teller geschoepft hatte, begann er, es herunterzuschlingen. In null Komma nichts war es weggeputzt, und er bat um Nachschlag.
"Friss nicht soviel! Du platzt!" neckte Anna, fuellte aber seinen Teller erneut.
Endlich war er satt und sank zufrieden zurueck. "Das war koestlich, ihr beiden! Danke!"

Berta strahlte: "Nichts zu danken!" Auf Annas Teller lag neben dem Bohneneintopf noch ein Wuerstchen. Sie blieb am Tisch sitzen, Thomas gegenueber, und nahm jetzt das Wuerstchen zur Hand. Den Blick hatte sie dabei die ganze Zeit auf den jungen Mann gerichtet.
Verwundert blickte der sie an. Was sie wohl vorhatte?
Anna grinste halb. Dann leckte sie zart ueber die Spitze des Wuerstchens und liess es zwischen die Lippen gleiten. Genuesslich begann sie, daran zu nuckeln.
Thomas riss die Augen weit auf und schluckte hart. Er konnte von dieser erregenden Darbietung nicht wegsehen.
Und Anna wusste genau, was sie damit anrichtete. Sie fing an, ihren Mund an der Wurst auf und abgleiten zu lassen.
Ihr einen flehenden Blick zuwerfend, krallte er sich am Stuhl fest, waehrend er den Widerstand der Hose immer deutlicher spuerte.
Sie kicherte leise und machte unbeirrt weiter.

Thomas wollte wegschauen, aber er konnte nicht. Er war sich sicher: Wenn Berta nicht an der Spuele stehen und den Abwasch erledigen wuerde - er haette sich schon laengst wie ein wilder Eber auf Anna gestuerzt! Wenn sie noch lange weitermachte, wuerde ihm ein Malheur passieren!
Anna zog das Wuerstchen ein wenig zurueck, oeffnete den Mund, und liess ihre Zunge eifrig darum kreisen. Ihre Augen funkelten belustigt, und sie liess keinen Blick von Thomas.
Der rutschte immer unruhiger auf seinem Stuhl hin und her. Und schliesslich passierte das, was passieren musste. Keuchend verkrampfte er sich, als er von einem klitzekleinen Hoehepunkt erfasst wurde. Beschaemt sprang er auf und rannte aus der Kueche.
Verbluefft starrten Anna und Berta ihm nach; Berta, weil sie nicht wusste, was los war, und Anna, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass seine Reaktion so heftig sein wuerde.

Schwer atmend stand Thomas im Flur und stuetzte sich an der Wand ab. Ihm war es unbegreiflich: Noch nie hatte er die Erloesung gespuert, ohne beruehrt worden zu sein! Was Anna mit ihm tat, grenzte an Zauberei!
Besorgt streckte sie den Kopf aus der Kuechentuer: "Ist alles in Ordnung?"
Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen: "Ja, das schon! Aber ich glaube, ich muss eine neue Hose anziehen!"
Anna lachte leise: "Du bist leicht zu reizen, das muss ich schon sagen!"
Lockend machte er eine Geste mit seinem Zeigefinger.
Sie vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass Berta noch ein wenig zu tun hatte, und kam dann mit wiegenden Hueften auf ihn zu.
Ohne grosse Umschweife draengte er sie an die Wand und kuesste sie leidenschaftlich, waehrend seine Haende die Seiten ihrer Brueste durch den Stoff streichelten.
Anna stiess einen gedaempften Protestlaut aus und fuchtelte wild mit den Haenden. Aber sie konnte ihn einfach nicht von sich schieben...zu sehr genoss sie den Kuss!
Thomas fuhr mit seiner Zunge in ihren Mund und erneut durchfloss die Leidenschaft ihn wie ein Sturm. Es war, als sei jede Minute, die er mit Anna zusammen war, richtig - und jede, die er es nicht war, falsch.
Annas Knie wurden weich, und sie schlang nun doch die Arme um ihn. Das Prickeln der Leidenschaft vermischte sich mit einer vagen Angst, erwischt zu werden. Dennoch erwiderte sie seinen Kuss immer draengender. Sie waren gerade erst zusammen gewesen, und doch wollte sie ihn schon wieder!

Just in diesem Moment drang ein metallenes Kleppern aus der Kueche. Berta war ein Topf heruntergefallen. Aufgeschreckt zog sich Thomas von Anna zurueck,
keuchend strich Anna sich die Haare aus dem Gesicht, glaettete ihre Kleidung und kehrte dann eilig in die Kueche zurueck.
Enttaeuscht und aeussert erregt blieb Thomas im Gang stehen. Er brauchte einen Moment lang, um sich zu erinnern, was er eigentlich tun wollte. Dann stieg er die Treppe zu seinem ehemaligen Zimmer hinauf. Fuer den Fall des Falles hatte er dort in der Truhe etwas Ersatzkleidung.

In wenigen Minuten hatte sich Thomas umgezogen und erfrischte sich im Badezimmer mit einem kalten Schwall Wasser ins Gesicht, der seine Erregung aber nicht abzukuehlen vermochte. Er musste Anna sehen, und das noch heute Abend!
Als er aus dem Fenster auf den Innenhof blickte, sah er sie mit einem Holzeimer in die Scheune gehen. Offenbar wollte sie dort die Kaninchenstaelle ausmisten.
Wie von einer geheimen starken Kraft getrieben, eilte er ihr nach. Mein Gott, wir haben uns gerade erst vor weniger als zwei Stunden geliebt und ich denke schon wieder so an sie! dachte er auf dem Weg. In der Scheune angekommen, schloss Thomas leise hinter sich die Tuere und schlich sich an Anna heran.

Sie summte gut gelaunt vor sich hin und holte die Kaninchen aus den obersten Staellen, um sie zu den Tieren in den unteren zu verfrachten, damit sie anfangen konnte.
Auf leisen Sohlen trat er an seine Angebetete heran und kitzelte sie von hinten an den Rippen.

Anna schrie erschrocken auf und haette beinahe ihr Kaninchen fallenlassen.
Thomas umarmte sie und atmete an ihren Hals: "Na, beschaeftigt?"
Das Maedchen zerfloss fast unter der Beruehrung, sie bekam augenblicklich Gaensehaut am ganzen Koerper. Sie laechelte: "Sieht man das nicht?"
Er begann, sie zu streicheln und zaertliche Kuesse auf ihrem Hals zu platzieren. Dabei stand er ganz dicht, so dass sie seine Erregung spueren konnte. Fluesternd machte er ihr Komplimente: "Wenn du ein Kaninchen haelst, bist du gleich doppelt so schoen!"
Annas Knie wurden wieder einmal weich, ihr Herz begann zu rasen, und sie seufzte genuesslich. Ueber sein Kompliment musste sie allerdings lachen: "Muss ich das so verstehen, dass das Haeschen so aussieht wie ich?
Grinsend stellte er richtig: "Damit will ich doch nur sagen, wie schnuckelig und unwiderstehlich ich dich finde, meine Prinzessin!"

Anna setzte das Kaninchen in den Stall zurueck und nahm seine Haende in ihre: "Zu charmant, mein Prinz! Haben diese ploetzlichen schmusigen Anwandlungen unter Umstaenden etwas mit dem harten Ding in meinem Ruecken zu tun?"
Jetzt war es an ihm zu kichern: "Ich gebs ja zu! Du wuerdest allerdings auch nicht zu kurz kommen, aber das weisst du ja inzwischen!" Thomas' Kichern wurde an ihrem Ohr zu einem Seufzen: "Ich will dich, jetzt, gleich hier..."
Sie tippte sich an die Stirn: "Du bist wohl vollkommen verrueckt geworden, was?" Aber sie war amuesiert. Zu gern haette sie ihm nachgegeben.
Noch wollte Thomas nicht aufgeben, sie gegen alle Vernunft zu ueberzeugen. Er nagte an ihrem Ohrlaeppchen, befreite seine Haende und umfasste Anna'a Busen.
"Thomas!" ihre Stimme klang warnend, "Hier kann jede Sekunde jemand hereinkommen und uns erwischen!"

Er seufzte und machte sich unbefriedigt von ihr los. "Wann sehe ich dich wieder?" fragte er voller Gier.
Grinsend breitete sie die Arme aus und drehte sich einmal im Kreis: "Na gerade jetzt, oder siehst du mich etwa nicht?"
Diese Spielchen machten ihn verrueckt vor Verlangen. Thomas warf die Haende in die Luft und stoehnte: "Du weisst genau, was ich meine! Aber wenn du nicht willst..."
Sie schob schmollend die Unterlippe vor: "Ach...sei doch nicht gleich beleidigt!"
Geschwind beugte er sich vor und kuesste die vorgeschobene Lippe. "Ich bin nicht beleidigt, ich bin nur halb wahnsinnig vor Begierde!"
Sie kicherte: "Ich weiss...ich muss ja auch die ganze Zeit daran denken....aber wir muessen uns ein wenig vorsehen!"
Resigniert gestand er ein: "Du hast wieder mal Recht!" Er verschraenkte die Haende hinter dem Ruecken, weil er sie sonst nicht bei sich behalten konnte.
"Aber vielleicht...." fuhr sie fort, waehrend sie anfing, die Staelle sauberzumachen, "...vielleicht koennte ich heute Abend ein wenig Kram, den ich nicht mehr brauche, ins alte Lager bringen...."

Sofort leuchteten seine Augen auf: "Und vielleicht melde ich mich heute Abend zur Taverne ab, mache dann aber eine laaaange Pause auf dem Weg..."
Sie arbeitete munter weiter, aber ihre Stimme zitterte vor Erwartung: "Ich bin um sieben dort....zerreiss mir nicht wieder die Kleider!"
Laechelnd meinte Thomas: "Ich werd's versuchen!"
Anna kicherte: "Gut! Und jetzt raus hier, bevor uns doch noch jemand sieht!"
Eilig verliess er die Scheune. Die Stunden bis zum Abend wuerden ihm wie eine Ewigkeit vorkommen.
 
30. Kapitel


Gleich nach ihrer Versoehnung waren Thomas zahlreiche Ideen gekommen, wie er seine Anna verwoehnen konnte. Kurzerhand drueckte er sich vor der Arbeit und stattete der Kueche und dem Baderaum einen kurzen Besuch ab und packte einige Ueberraschungen ein. Es war eine gewagte Aktion, denn falls er erwischt worden waere, haette er keine plausible Entschuldigung fuer die Diebstaehle gehabt. Doch niemand sah ihn und er marschierte zum verlassenen Lager. Der grosse Hauptraum war durch die Ritzen in der Decke einigermassen hell erleuchtet. Sofort machte Thomas sich an die Arbeit.
Zuerst schleifte er einen alten Zuber aus einem der Nebenraeume herbei und begann, ihn auszuschrubben. Es war eine schweisstreibende Arbeit, aber der groesste Kraftakt stand noch bevor: Eimerweise das Wasser aus der gluecklicherweise nahen Zisterne herbeizuschleppen. Fast eine Stunde verging, dann war endlich das Holzgefaess gefuellt. Danach machte sich Thomas daran, zwei Stuehle und einen alten Tisch, bei dem er erst ein Bein reparieren musste, heranzutragen. Zu mehr kam er in der knappen Zeit leider nicht, aber das, sagte er sich, war erst der Anfang der geplanten Liebeshoehle...

Zur selben Zeit verkuendete Anna, dass sie ein wenig ausmisten wolle und die Sachen am Abend zum alten Lager zu bringen gedenke. Ihre Mutter hielt das fuer eine ausgesprochen gute Idee und holte ihr auch noch einen alten Leiterwagen aus der Scheune. So war Anna den halben Tag damit beschaeftigt, ihre Schraenke zu durchforsten und mehr oder weniger wahllos Dinge, die sie schon ewig nicht mehr gesehen beziehungsweise benutzt hatte, auf den Leiterwagen zu laden. Tatsaechlich kam eine recht ansehnliche Menge Zeug zusammen, die auch eine laengere Abwesenheit entschuldigen wuerde. Schliesslich musste fuer alles ein geeigneter Platz gefunden werden! Nach dem Abendessen machte Anna sich auf den Weg. Tausend Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch.

Trotz der eindeutigen Verbesserung des Plaetzchens war Thomas nicht zufrieden. Am liebsten haette er tagelang gebastelt, vorbereitet und gearbeitet. Doch ein Blick nach draussen zeigte, dass es bald sieben Uhr sein musste. Widerwillig machte er die letzten Handgriffe und zuendete die Kerzen an, die er ueberall verteilt hatte.
Je naeher Anna dem Lager kam, desto aufgeregter wurde sie, desto mehr beschleunigte sie ihre Schritte. Als sie endlich ihr Ziel erreichte, zitterte sie fast vor Erwartung. Mit klopfendem Herzen oeffnete sie die schwere Tuer des Lagers.
Das Knarzen der Tuer erschreckte ihn. Zwar hatte er demnaechst mit Anna gerechnet, aber die eigene Aufregung hatte ihn fest im Griff. Erwartungsvoll schaute er in Richtung Eingang.
Anna oeffnete die Tuer einen Spalt weit und schluepfte hindurch. Was sie sah, liess sie nach Luft schnappen vor Ueberraschung.

Thomas lehnte am Tisch, auf dem ein Topf, zwei Teller samt Besteck standen. Aus dem Zuber stieg ein suesslicher Geruch, der von den teuren Oelen herruehrte, die er aus der Badestube entwendet hatte. Warmes Kerzenlicht erleuchtete den Raum.
"Oh...oh Thomas!" hauchte Anna und sah sich um: "Das ist ja...wunderschoen! Das hast du alles fuer uns gemacht?"
Er laechelte verlegen: "Fuer dich habe ich es gemacht. Wenn ich doch nur mehr Zeit gehabt haette...gefaellt es dir?"
Mit einem Juchzer sprang sie ihm entgegen und warf sich in seine Arme. Sie strahlte ihn an: "Ich kann gar nicht glauben, dass du meinetwegen so viel schuftest! Es ist unglaublich!"

Thomas wurde rot wie ein hochreifer Apfel, freute sich aber, dass es ihr gefiel. Er raeusperte sich: "Hast du Hunger? Ich haette ja gerne selber gekocht, aber so weit reicht mein Talent noch nicht. Deswegen habe ich mich an den Resten von heute Mittag bedient..."
Sie zwickte ihn in die Seite: "Du elender Dieb, du! Hilf mir erstmal, den Leiterwagen reinzuholen! Der kann nicht draussen stehenbleiben!"
Gerne half er ihr, und mit vereinten Kraeften stand der voll beladene Wagen einen Moment spaeter drinnen. "Willst du erst ausladen oder erst essen?" fragte Thomas.
"Das ist mir ganz gleich!" Ihre Stimme war ganz sanft und weich, beinahe wie ein Streicheln. Sie musterte ihn zaertlich: "Hauptsache, ich kann es mit dir zusammen tun!"
Thomas spuerte ein warmes Kribbeln im Bauch. Er zwinkerte: "Dann lass es uns gleich tun, dann muessen wir nachher keinen Gedanken daran verschwenden, wenn wir..."
Anna spuerte sich erroeten. Sie kam sich suendig vor, verrucht...aber nicht schlecht. Im Gegenteil. Sie fuehlte sich ganz grossartig!

Er half ihr beim Ausladen und neckte: "Ich finde es suess, dass du immer noch rot wirst!"
Das liess sie nur noch roeter werden: "Ich bin eben zu christlich erzogen worden!"
Voller Liebe laechelte Thomas sie an. Ihre Roete machte sie nocht viel begehrenswerter.
Und als wuesste Anna das, wurde sie noch ein wenig dunkler rot. Peinlich beruehrt schlug sie die Haende vors Gesicht: "Hoer auf, das wird sonst immer schlimmer!"
Thomas lachte und nahm sie in die Arme: "Du musst dich vor niemandem schaemen, am allerwenigsten vor dem lieben Gott. Denn er hat dich so wunderschoen gemacht, wie du bist!"
"Oh, oh, hoer doch auf!" noch verlegener und kichernd versteckte sie ihr Gesicht an seiner Brust.
Es war unheimlich witzig, sie so in Verlegenheit zu bringen: "Deine Augen, deine Haare, deine Haut...oh Gott, deine warme Haut!"
"Du sollst still sein sagte ich!" knurrte sie, und ganz ploetzlich packte sie den Saum seines Hemdes, zog es hoch, entbloesste seinen Bauch und biss voller Genuss hinein.
Eine Gaensehaut bildete sich an seinem ganzen Koerper. Er streichelte ihr Haar und fragte: "Darf ich denn nicht die Wahrheit sagen?"
Sie laechelte zu ihm hoch: "Doch...aber du machst das ja nur, um mich in Verlegenheit zu bringen!"
Lachend gab er ihr Recht: "Stimmt! Aber komm, lass und noch zu Ende ausladen, dann koennen wir uns der Verlegenheit ja nochmal zuwenden!"
Sie raeumte ein wenig Kram auf die Seite und grinste ihn ueber die Schulter an: "Dann wuerde ich mich lieber anderen Dingen zuwenden!"
Thomas schaute zwinkernd zurueck. Bei solcher Motivation ging die Arbeit schnell von der Hand! Als der Karren endlich leer war, drehte er sich zu ihr. Sein Puls schlug heftig und er konnte es kaum erwarten.

In Annas Bauch kribbelte es schon, seit er sie in der Scheune beruehrt hatte. Und jetzt fuehlte sie sich auf wundersame Art gespannt und auch immer noch etwas peinlich beruehrt; bisher hatten sie immer spontane Erlebnisse miteinander gehabt. Jetzt war es geplant!

Er nahm sie bei den Haenden und fuehrte sie zum Zuber: "Willst du ein Bad nehmen?"
"Was immer du tun willst!" antwortete sie leise. Sie fuehlte sich wie in einem Traum.
Diesmal wollte er sie ausziehen, wie ein wertvolles Geschenk auspacken. Seine Finger spielten an ihrem Mieder herum und hatten es schnell offen.
Annas Brueste hoben und senkten sich hastig unter ihren Atemzuegen. Sie war aufgeregt und konnte es selbst kaum noch erwarten.
Als naechstes kam die Bluse dran. So langsam, dass es fuer Thomas schon beinahe unertraeglich war, schnuerte er sie auf und streifte das Kleidungsstueck behutsam ueber Anna's Schultern. Sein Blick sprach Baende, als er ihren Koerper betrachtete.

Anna spuerte, wie es nur durch diesen Blick zwischen ihren Schenkeln zu pulsieren begann. Sie haette ihn gern sofort in die Arme genommen und gekuesst, aber sie beherrschte sich. Sie wollte wissen, was er vorhatte.
Schlussendlich ging er in die Knie und streifte den langen Rock herunter, so dass sie ganz nackt vor ihm stand. So schnell Thomas konnte, zog auch er sich aus. Dann ganz ploetzlich hob er Anna hoch, hielt sie in seinen Armen und stieg in den Zuber, wo er sich vorsichtig hinsetzte, damit sie sich auch nirgendwo anschlug.

Das Wasser war zwar nicht wirklich warm, aber nicht zu kalt, um unangenehm zu sein. Zaertlich strich Thomas ihr eine Locke aus dem Gesicht.
"Ich liebe dich!" fluesterte sie mit bebender Stimme.
"Und ich liebe dich auch!" fluesterte er zurueck und kuesste sie, erst sanft, dann immer fordernder.
Anna spuerte ihre Lust unter seinem Kuss wachsen. Sie erwiderte die Liebkosung mit derselben Leidenschaft und schlang fest die Arme um ihn.
Mit ausgehoelter Hand holte Thomas etwas Wasser und laechelte sie an: "Ich habe neulich nicht vergessen, in der Badestube! Jetzt bin ich dran mit waschen!" Er fing an, mit dem wohlig riechenden Wasser zaertlich ihren Oberkoerper zu waschen.

Es fuehlte sich himmlisch erregend an. Anna schloss genuesslich die Augen, drehte ihm den Ruecken zu und lehnte sich an seine Brust.
Ihre Haut war herrlich samtig und weich. Mit Inbrunst streichelte und seifte er ihre Brueste ein und strich nicht selten ueber die sich erhaertenden Warzen.
Sie keuchte schon leicht. Und schliesslich hob die die Arme und legte sie um seinen Hals.
Darauf hatte Thomas schon gewartet. Mit einem hinterhaeltigen Grinsen saeuberte ihre Achselhoehlen - nicht ohne sie ausgiebig, aber nicht zu heftig, zu kitzeln.

Genau das hatte Anna mit ihrer Aktion erreichen wollen. Sie kicherte suess und wand sich ein wenig, liess aber die Arme, wo sie waren.
"Das gefaellt dir, hm?" raunte er und krabbelte ein wenig schneller mit den Fingern ueber die eingeseifte Haut.
Sie quietschte auf und lachte dann los. "Hoer auf!" verlangte sie, liess aber die Arme, wo sie waren.
"Es macht mir aber gerade so Spass!" protestierte er und fuhr fort, sie mit einer Hand zu kitzeln. Die andere vergnuegte sich mit ihren Knospen und er rieb sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Durch ihre jetzigen Position hatte er totale Freiheit und das erregte ihn so sehr, dass sein Glied mit Staerke gegen Anna's Ruecken presste.

Sie wusste derweil nicht, ob sie lachen oder stoehnen sollte, also tat sie beides im Wechsel. Dabei zappelte sie immer heftiger; das Kitzeln war kaum noch auszuhalten.
Damit sie nicht unabsichtlich die Arme runternahm, wechselte er das Ziel und knetete ausgiebig ihre Rippen durch. Aber hin und wieder konnte er es nicht lassen und liess die Fingerspitzen fuer einen Moment unter ihre Arme zurueckkehren.
Jedesmal juchzte sie hell auf und zuckte heftig mit den Armen, aber noch beherrschte sie sich.

Thomas kuesste sie aufs Haar. War es moeglich, noch mehr Glueck und Lust zu spueren, als jetzt? Streichelnd erkundete er ihren straffen Bauch und hin und wieder versank einer seiner Finger in ihrem Bauchnabel.
Auch das loeste einen erheiterten Schrei aus, und sie zog den Bauch ein: "Nicht den Finger da reinstecken...das ist grauenhaft!"
Aber er liess sich davon nicht abhalten und liess seinen Finger sanfte Kreise an der Woelbung ziehen, waehrend die andere Hand kitzelnd an ihrer Seite auf und ab raste.
Das war zuviel! Lachend kruemmte Anna sich zusammen und hielt seine Haende fest.

Thomas klang amuesiert: "Ich glaube, naechstes Mal muss ich dich wieder festbinden, du haelst nicht gerade viel aus!"
Sie streckte ihm die Zunge heraus: "Versuch du doch mal stillzuhalten, waehrend du gekitzelt wirst!"
Er lachte: "Komm, du kriegst wenigstens einen Preis fuer die Anstrengung!" und kuesste sie mit Zunge.
Wieder einmal schmolz sie voellig hilflos einfach dahin. Wenn er sie nicht gehalten haette, waere sie vor lauter Entspannung vermutlich unter Wasser gerutscht.
Sie schmeckte einfach herrlich! Thomas stoehnte in ihren Mund.
Anna hatte alles vergessen. Jochen und Berta, ihre Eltern, den Pfahl. Nur hier und jetzt war wichtig, nur Thomas, ihre Liebe, ihr Verlangen.
Er loeste sich von ihr und meinte: "Hmmm du schmeckst so gut!" Dann hellte sich sein Gesicht auf: "Da faellt mir ein, ich habe doch fast etwas vergessen! Schliess die Augen!"
Anna gehorchte. Sie war gespannt wie ein Kind am Abend vor dem Geburtstagsfest.

Thomas griff mit einer Hand neben den Bottich auf den Boden, suchte einen Moment herum und hielt dann eine Erdbeere in den Fingern. Er streichelte mit der Spitze, von ihrer Stirn beginnend, den Nasenruecken herunter zu ihrem Mund und fuhr mit der roten Frucht ueber Anna's Lippen.
Anna liebte Erdbeeren. Als sie die Frucht roch, laechelte sie, noch immer mit geschlossenen Augen. "Woher weisst du, wie sehr ich Erdbeeren mag?" wollte sie wissen.
"Wenn man sich mit deiner Schwester unterhaelt, bekommt man so einiges mit!" lachte er.
"Hoffentlich bekommt sie nichts mit, wenn sie sich mit Dir unterhaelt!" grinste Anna.
Er beteuerte: "Ich schweige wie ein Grab! Beiss ab...!"
Sie biss genussvoll in die Frucht. Ein wenig roter Saft tropfte ihr aufs Kinn.
Er beugte sich seitlich zu ihr und kuesste den roten Fleck weg. "Schmeckt wirklich lecker!" stellte er fest. Dann fuegte er freudig hinzu: "Aber ich glaube, das bist Du!"
Sie lachte wild: "Du bist verrueckt, Thomas!"
"Verrueckt vor Liebe, ja!" entgegnete er und schnappte sich selber eine Erdbeere.
Sie schmiegte sich wieder an ihn und schnurrte zufrieden. Es war, als sei die Zeit eingefroren.



Wieder streichelte er sie, jetzt begieriger, ihre Brueste massierend und eine Hand wanderte zwischen ihre Schenkel hinab.
Sie spreizte die Beine bereitwillig, dass er sein Ziel besser erreichen konnte, und legte den Kopf zurueck auf seine Schulter.
Leicht massierte er die Gegend um ihren Kitzler, ohne ihn jedoch direkt zu beruehren. Sie unter Wasser dort zu streicheln war eine ganz neue Erfahrung.
Und das nicht nur fuer ihn, sondern auch fuer Anna. Sie seufzte voller Lust und begann, seine Oberschenkel zu streicheln, die rechts und links ihrer Huefte lagen.
Ihre Beruehrung elektrisierte ihn, und seine Maennlichkeit pulsierte gegen ihren Ruecken. Vorsichtig drang er erst mit einem, dann mit zwei und drei Fingern ein Stueck weit in sie ein.

Anna stoehnte laut auf. Mit den Fingern erreichte er Stellen, die er mit seiner Maennlichkeit nicht so einfach beruehren konnte, und es fuehlte sich sehr intensiv an.
Wie mit lockenden Bewegungen rieb Thomas mit leicht gekruemmten Fingern die Wand ihres Tunnels und uebte mit dem Daumen endlich sanft Druck auf ihren Kitzler aus.
Und irgendwo streifte er einen Punkt, dessen Beruehrung so unendlich lustvoll war, dass Anna heftig nach Luft schnappte und mit den Beinen zuckte. "Oh..Gott!" keuchte sie ueberrascht.
Thomas war sich nicht sicher, was genau ihren Ausruf hervorgerufen hatte und er fluesterte: "Wo?"
"Ich weiss nicht..." stiess sie hervor, "Irgendwo drinnen!"
Langsam wiederholte er die Bewegungen, die er zuvor gemacht hatte, genau auf ihre Reaktionen achtend.
Und er traf den Punkt erneut. "DA!" schrie Anna sofort entzueckt.
Er umfasste eine ihrer Brueste und raunte: "Ich liebe dich so sehr..." Mit gleichmaessigen Lockgesten massierte er die Stelle, die Anna ihm genannt hatte, als sein Daumen ihre erbluehte Knospe streichelte.
"Ich dich auch!" Ihre Stimme war kaum wiederzuerkennen, so zitterte sie.

Unablaessig bereitete Thomas ihr Vergnuegen, und sein eigenes Geschlecht schrie nach Erloesung.
Aber Anna war im Moment weit davon entfernt an irgendetwas anderes zu denken als an diese rasende neue Lust, die Thomas ihr bescherte. Ihr ganzer Koerper bebte.
Immer fester streichelte er sie und ergoetzte sich daran, wie sie schnell die Kontrolle verlor.
Sie hatte nicht geglaubt, dass solche Lust moeglich war! Es wurde langsam unertraeglich, und sie versuchte, ihren Unterleib von seiner Hand fortzuziehen.
Aber seine Hand folgte ihren Bewegungen und wollte nicht von der Liebkosung ablassen. Voller Vergnuegen umfasste er eine ihrer Brueste und zwirbelte den Nippel zwischen den Fingern.

"Oooh, Thomas!" Sie wimmerte fast. "Ich kann das nicht viel laenger aushalten..."
"Ich will, dass du zergehst vor Leidenschaft!" hauchte er ihr ins Ohr.
"Das tu ich doch schon!" keuchte sie und krallte sich in seinen Unterarm.

Lachend biss Thomas in ihr Ohrlaeppchen und drosselte ein wenig das Tempo, verlieh seinen Beruehrungen aber etwas mehr Kraft.
Schon begann sie innerlich zu zucken. Erst nur ganz leicht. Aber Anna wusste, gleich wuerde es viel heftiger werden, und sie hatte beinahe Angst, sich gehenzulassen.
Die Wasseroberflaeche kraeuselte sich, als ihre Zuckungen immer heftiger wurden. Hier und da schwappte ein klein wenig ueber den Rand.
Und dann kam die Explosion. Anna wollte schreien, aber nicht einmal das konnte sie noch. Sie hielt sich nur krampfhaft an Thomas fest, als ihr Koerper voellig ausser Kontrolle geriet und sie in ein Meer der Lust glitt.

Thomas war von der Heftigkeit ihres Hoehepunkts ueberrascht. Wie sie sich mit wilder Kraft an ihn krallte liess ihn selbst erzittern.
Es schien endlos. Gerade, als sie dachte, gleich durchdrehen zu muessen, erfasste sie eine letzte, hohe Welle, die nun doch einen hilflosen Schrei aus ihr herauspresste, und dann erfasste sie totale Entspannung.
Als Thomas merkte, dass es vorbei war, legte er seine Arme um sie und hielt sie fest, gab ihre kleine Kuesse auf die Locken.
"Ich liebe dich so!" Sie schluchzte ploetzlich.
Erstaunt fluesterte er: "Warum weinst du denn?"
Sie laechelte unter Traenen: "Weil das so wunderbar war! Ich weiss es eigentlich auch nicht so genau warum ich weine!"
Erleichtert drueckte er sie an sich: "Du bist mein Leben! Ich will, dass du dich immer so fuehlst!"
Sie musste noch mehr lachen: "Oje, da waere ich ja nie wieder zu einer vernuenftigen Taetigkeit faehig!"
Thomas lachte gluecklich mit ihr. Er haette sterben koennen vor Glueck.

Genuesslich lehnte sie sich an ihn, liess sich festhalten, freute sich an seiner Waerme und Naehe. "Ich will immer bei dir sein, Thomas! Immer!" wisperte sie kaum hoerbar.
Er schob ihr und sich noch eine Erdbeere in den Mund und schloss die Augen. Obwohl er noch sehr erregt war, hatte dieser Moment etwas unbeschreiblich friedliches.
Anna hatte sich noch nie so gut aufgehoben, so beschuetzt gefuehlt. Sie streichelte zaertlich seine Arme und liess einmal mehr ihre Fantasie mit ihr davonwandern; sie stellte sich vor, mit ihm verheiratet zu sein, untrennbar verbunden, und ihre Vorstellung liess sie mit ihm im eigenen Haus im Badezuber liegen, nicht in einem schaebigen alten Lagerhaus.
In Gedanken versunken sreichelte Thomas sie sanft, liess seine Fingerspitzen leicht ueber ihre Haut fahren. Er wollte sie haben, jeden Tag und jede Stunde und konnte sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen.

Sie regte sich leicht unter seinen Liebkosungen und bekam erneut eine angenehme Gaensehaut. Es kitzelte ein wenig; nach dem Hoehepunkt war sie noch empfindlicher als gewoehnlich, und sie liess ein leises Kichern hoeren.
Seine Finger bewegten sich etwas schneller und er hauchte ihr ins Ohr: "Ich liebe es, wenn du so suess lachst, da werde ich ganz aufgeregt davon!"

"Aufgeregt?" gackerte sie, "Ja, ich merke genau, wie ‚aufgeregt du da wirst!" Vielsagend presste sie ihr Hinterteil gegen seine steinharte Erektion.
"Du bist soooo frech!" lachte er und kitzelte sie jetzt viel heftiger "Du hattest deinen Spass ja schon!"

Anna jauchzte und lachte dann aus voller Kehle, zappelte heftig und versuchte, seine Haende festzuhalten. "Hoer auf, hoer auf, ich bin ja schon brav!"
Aber Thomas dachte gar nicht daran! Er zwickte sie in die Seiten, knetete ihre Rippen durch und kitzelte zaertlich ihre Brueste. Feixend erinnerte er sie: "Brav? So brav wie beim Mittagessen, als du mich halb wahnsinnig gemacht hast?"
Das Maedchen quietschte vor Vergnuegen; ihre Brueste waren – sogar fuer sie selbst! – unerwartet kitzelig. "Ich kann ja nichts dafuer, dass es dich anmacht, wenn ich ein Wuerstchen esse!" protestierte sie in gespielter Entruestung.
"Du wusstest haargenau, was du tust! Aber da du das sowieso nie zugeben wuerdest, kann ich dich ja einfach so weiterkitzeln!" erwiderte er.
"Neinnein, ich geb ja alles zu!!" rief sie und lachte wieder laut los.
Erstaunt hielt Thomas inne. Das hatte er nun nicht erwartet! "Du gibts es zu? Die Strafe folgt auf dem Fusse!" neckte er und um seiner Drohung auch gerecht zu werden, schob er sie sanft von sich herunter und rutschte auf die andere Zuberseite. Dann nahm er einen ihrer Fuesse und begann, ihn mit der Zunge zu kitzeln.

Sie quiekte: "O nein, NEIN! Bitte, das ist so gemein!!"
Lachelnd stiess er mit der Zunge zwischen ihre Zehen und kratzte mit den Fingern ueber ihre Ferse.
Ein Kreischen: "THOMAS!! Hoer auf damit, bitte! Ich mach auch ALLES!"
Er hielt ihren Fuss an seine Wange und kuesste ihren Knoechel: "Alles?"
"Alles!" beteuerte sie mit geroeteten Wangen.
Grinsend wies er auf seine immer noch harte Erektion: "Ich koennte eine kleine Behandlung gebrauchen..."
"Behandlung?" Sie grinste ebenfalls. "Und was genau hast du dir vorgestellt?"
"Deine Kuenste an dem Wuerstchen haben mir schon gefallen..." meinte er etwas verlegen.
Anna lachte: "Ahja...aber reinbeissen soll ich nicht, oder?"
Ein kurzes Kitzeln auf ihrer Sohle war die Antwort.
"Aah, ich mach's ja nicht!!" quietschte sie sofort.

Thomas nahm sie in die Arme und stand mit ihr auf. Sie stiegen aus dem Zuber und er trocknete sie mit einem grossen Tuch liebevoll ab.
Anna stand ganz still und liess sich zufrieden von ihm bemuttern.
Das Trocknen ging natuerlich nicht ohne viele Streicheleinheiten von statten. Am liebsten wollte er seine Haende gar nicht wegnehmen.
Und sie genoss es mit geschlossenen Augen. Sie hatte alles um sich herum vergessen.
Von hinten streichelte er ihre Brueste und zog Anna langsam mit sich zum Bett.

Ihr Herz begann zu klopfen wie wahnsinnig. Irgendwie war sie ein bisschen aufgeregt. Ob es ihm wohl gefallen wuerde? Immerhin hatte sie so etwas noch nie wirklich gemacht.
Mit nicht minder grosser Aufregung liess sich Thomas auf die Matraze sinken und versuchte, sich zu entspannen.
Anna atmete tief ein und wieder aus. Dann legte sie sich baeuchlings zwischen seine Beine und nahm vorsichtig sein Glied in die Hand. Es war noch immer fremd und ungewoehnlich fuer sie.

Der Kontakt entlockte Thomas ein Stoehnen. Er wollte sie nicht wieder verlegen machen und schloss die Augen.
"Nein!" hoerte er ihre sanfte Stimme. "Mach die Augen auf. Sieh hin!"
Jetzt wurde Thomas leicht rot, befolgte aber ihre Anweisung.
Sie laechelte ihn an, streckte dann ihre Zunge heraus und liess sie ganz zart an seiner Eichel spielen.
Er seufzte und raekelte sich ein wenig auf dem Bett. Wenn sie auch nur halb so geschickt an ihm wie an der Wurst war, dann wuerde er allergroesstes Vergnuegen haben, war er sich sicher.
Die sofortige Reaktion gefiel Anna. Sie benutzte nun die ganze Flaeche der Zunge, um ueber seine Penisspitze zu lecken.
"Hmmmm!" entfuhr es ihm. Das Gefuehl war ganz einfach unbeschreiblich prickelnd. Dass er seit fast einer Stunde so erregt war, machte er noch intensiver.
Sie begann, ihn schneller und fester so zu lecken. Die ganze Zeit ueber sah sie ihm fest in die Augen.
Der Blickkontakt bewirkte, dass er es noch viel mehr genoss. Er sah, wie sie ihre ganze Liebe und Leidenschaft in die Liebkosung steckte.

Sein Gesicht zu sehen, daraus seine Erregung zu lesen, machte es auch fuer Anna sehr lustvoll. Sie entschloss sich zu ein wenig mehr Stimulation und nahm seine Maennlichkeit jetzt in den Mund, lutschte zart an ihm. Der Geschmack war umwerfend. Sie schloss kurz die Augen und liess ein geniessendes Seufzen hoeren.
"Oh Anna!" war das einzige, was er zwischen Seufzern herausbrachte. Dafuer, dass sie es zum ersten Mal tat, war sie ungemein talentiert.
Sie haette ihm gern geantwortet, wollte aber die Stimulation nicht abbrechen. Sie lutschte ein wenig fester und bemuehte sich, ihm nur mit den Augen zu vermitteln, was sie fuer ihn empfand.
Es brauchte keiner Worte, dass er verstand. Thomas warf den Kopf zur Seite und stoehnte laut auf. Seine Haende ballten sich langsam aber sicher zu Faeusten.
Anna beobachtete ihn erfreut. Es war schoen, zu sehen, wie er nur ihretwegen langsam die Kontrolle verlor. Aus dem Lutschen wurde ernsthaftes Saugen.

Ein Zittern durchlief seinen ganzen Koerper. Immense Lust breitete sich rasend schnell ueberall in ihm aus. Sein Glied schon nur daraus zu bestehen, als Anna ihn so verwoehnte.
Sie fing jetzt auch noch an, leicht seine Leisten zu kraulen, waehrend die Intensitaet ihres saugenden Mundes keine Sekunde nachliess.

Er glaubte, den Verstand zu verlieren. Es war eins, mit Anna zu schlafen, aber das! Das war so neu und so erregend fuer ihn, dass es alle Erwartungen weit uebertraf.
Sie hatte selbst nicht erwartet, dass es ihr so gefallen wuerde. Hingebungsvoll nuckelte sie an seinem besten Stueck, versuchte, es so tief wie moeglich in den Mund zu nehmen.
Nun schloss Thomas unbeabsichtigt doch die Augen, um sich besser auf das Gefuehl zu konzentrieren. Seine Haende wanderten in Anna's lockiges Haar und krallten sich dort fest.
Sie saugte jetzt noch ein wenig fester, liess ihre Lippen auf und ab gleiten, massierte ihn mit ihrer Zunge.

Unaufhaltsam glitt er in das Paradies der Lust, die sie ihm bereitete. Sein Stoehnen kam nun unaufhoerlich und er streichelte ihre Locken.
Anna ging dazu ueber, den Teil seiner Maennlichkeit, den sie nicht in den Mund nehmen konnte, einer kraeftigen Massage zu unterziehen.
Thomas baeumte sich leicht auf, drueckte den Ruecken durch und rief immer wieder ihren Namen: "Anna...Anna..." Der Rest ging in einem besonders lauten Knurren unter.
Sie dachte, dass sie vor Begehren selbst gleich durchdrehen wuerde! Wie sehr sie diesen Mann wollte! Sie verstaerkte das Tempo noch etwas mehr.
Er war nicht mehr faehig, zusammenhaengende Worte zu sprechen. Sein Glied bebte und sandte immer neue Wellen der Lust durch seinen ganzen Koerper. Thomas spuerte, dass er nicht mehr lang durchhalten konnte.

Anna spuerte, dass bereits erste warme Tropfen aus seiner Maennlichkeit kamen, und sie leckte sie gierig weg, blieb dann mit der Zunge an der empfindlichen Eichel, liess sie dort kreisen, waehrend sie mit einer Hand weiter den Schaft massierte und mit der anderen die Hoden kraulte.
Sterne tanzten vor Thomas' Augen. Jeder Millimeter seiner Erektion fuehlte ihre unglaublich lustbringenden Zuwendungen. Sein Atem ging immer schneller, als der Orgasmus einsetzte. Mit einem lauten Schrei kam er. Keine Worte oder Gedanken konnten beschreiben, was er fuehlte. Thomas war gefangen in einer bunten Welt der Lust, die ihn einfach nicht freigeben wollte. Sein Hoehepunkt war so heftig, dass er den Ruecken stark durchdrueckte und sein Po sich um fast eine Handbreit von der Matraze erhob.
Anna zuckte schon ein wenig zusammen, als er sich ploetzlich in ihren Mund ergoss und ihr dabei auch noch entgegenkam, aber sie fing sich schnell. Sie kostete ihn, und es schmeckte unendlich viel besser als sie es sich vorgestellt hatte. Genussvoll fuhr sie fort, an ihm zu saugen, bis sein Glied schliesslich erschlaffte.

Voellig ausgelaugt und total zufrieden sank er auf das Bett zurueck. Keuchend musste er sich einen Moment erholen, unfaehig zu irgendeiner Handlung oder Reaktion.
Anna rutschte neben ihn und legte schweigend den Kopf auf seine Brust.
Nach einer Weile legte er seine Haende auf ihren warmen Koerper und fluesterte: "Das war absolut unglaublich!"
Sie erroetete: "Ja, hat es dir gefallen?"

Thomas brachte ein Lachen zustande: "Gefallen? Machst du Witze? Es war FANTASTISCH!"
"Besser als das, was Julia so gemacht hat?" Anna war selbst ueberrascht, sich das fragen zu hoeren. Sie hatte nicht gewusst, dass sie ueberhaupt noch an Julia dachte!
Er fuehlte sich durch ihre Eifersucht geschmeichelt: "Ach sie...sie ist nichts weiter als ein Schatten in meiner Vergangenheit. Nicht in hundert Jahren koennte sie sich auch nur annaehernd mit dir messen! Und ausserdem liebe ich dich doch, und solche Gefuehle habe ich vorher fuer niemanden gespuert..."
"Gute Antwort!" schnurrte sie und biss ihn in den Hals.
Gluecklich seufzte er und drueckte sie sanft an sich.
"Wie spaet ist es?" fragte Anna ploetzlich leise. Ihre Stimme klang traurig.

Die Kerzen waren ueber die Haelfte heruntergebrannt. Das bedeutete, dass es fast halb neun sein musste. Thomas verzog das Gesicht und sagte es ihr.
"Nein..." murmelte Anna fast verzweifelt und versteckte das Gesicht an seinem Hals.
Ihm ging es ebenso. Betruebt streichelte er ihren Nacken. Er wollte einfach nur hier mit ihr liegenbleiben.
"Ich halte das nicht mehr lange aus!" prophezeite sie klaeglich.
Thomas fuehlte mit ihr. Es zeriss ihm das Herz, sie bald gehen zu sehen. "Ich will nicht, dass du gehst! Ich liebe dich..." sagte er ihr zaertlich ins Ohr.
Anna bemuehte sich, nicht zu weinen. Nicht nach diesem wunderbaren Abend. "Ich dich auch!" antwortete sie.
"Wir werden uns wieder treffen - hoffentlich bald! Ich bin mir ganz sicher, dass sich eine Gelegenheit finden wird!" ermutigte er sie.
Sie seufzte: "Ich weiss! Wenn wir nur immer zusammensein koennten...und ganz offiziell!"

Statt einer Antwort drueckte er sie so fest an sich, als ob sie sich nie wieder sehen wuerden. Das war Thomas' groesste Angst, davor fuerchtete er sich noch mehr als vor dem Tod.
Anna teilte diese Angst, und zwar auch noch jetzt in diesem Moment. Sie klammerte sich an ihn und konnte ein Schluchzen nun doch nicht mehr unterdruecken.
Beruhigend streichelte er ihre Wange. Es MUSSTE doch einen Weg geben, eine Moeglichkeit!
Anna riss sich zusammen, loeste sich von ihm und setzte sich auf.
Seine Hand fiel leer auf die Matraze. Thomas bekaempfte das flaue Gefuehl im Magen, das in ihm aufkam. Wie Blei lag sein Koerper auf der Matraze. Er wollte den Abschied nicht schwerer machen, als er schon war.
Schweigend zog sie sich an. Dabei fuehlte sie sich entsetzlich elend.

Mit aehnlichen Gefuehlen sah er ihr zu. Als sich ihre Blicke trafen, laechelte er ihr zu.
Sie laechelte zurueck, aber es wirkte etwas gequaelt. Sie hatte ploetzlich das laehmende Gefuehl, als wuerde sie ihn in diesem Moment zum letzten Mal sehen.
So sehr Thomas es auch wollte, aber er konnte nichts tun, um ihren Schmerz zu lindern. Bloss mit seinen Augen vermittelte er ihr seine Gefuehle.
Als sie fertig war, kniete sie sich noch einmal neben ihn ins Bett und sah auf ihn hinunter: "Wieso ist bloss alles so schwer fuer uns?"

"Weil wir uns so wahnsinnig lieben! Aber wenn wir uns das naechste mal so treffen, dann wirst du dich wieder wundervoll fuehlen – versprochen!"
Sie laechelte schwach: "Ich weiss! Bloss ist das Glueck immer nur von so kurzer Dauer!"
Thomas seufzte und nickte traurig.
Sie fuhr sich durchs Haar: "Ich muss gehen. Sonst werden meine Eltern misstrauisch. Werden sie wahrscheinlich sowieso!"
Thomas fluesterte: "Ich werde dich schrecklich vermissen!" und sah dann zu, wie sich in Richtung Tuer entfernte.
Sie sah sich nicht noch einmal um. Sie fuerchtete, dass sie es niemals uebers Herz bringen wuerde, das Lager zu verlassen, wenn sie es tat.

Er wartete, bis sie draussen war und die Tuer ins Schloss fiel und lag ein paar Minuten stumm da, mit seinen Gefuehlen und dem Verlangen kaempfend. Dann stand er auf und machte sich hungrig ueber das gestohlene Essen her und wuenschte sich, dass Anna es mit ihm geniessen koennte.
 
31. Kapitel

Am naechsten Tag waere Anna am liebsten gar nicht aus dem Bett gekommen. Der alte Gewuerzhaendler, der in einem unverschaemt grossen Haus am Ende der Klostergasse gewohnt hatte, hatte kinderlos das Zeitliche gesegnet, und nun waren saemtliche Mitglieder der Kaufmannszunft zusammen mit ihren Familien angetreten, um sein Haus leerzuraeumen.
Anselm hatte Thomas bereits am Abend vorher Bescheid gesagt und gebeten, er solle bitte puenktlich dort sein, denn er wollte in seinen Pflichten keineswegs zurueckstehen. Mit einem Aechzen erhob sich Thomas aus seinem Bett, wusch sich, zog sich an und machte sich dann auf den Weg.

Anna und Berta wuehlten sich zu dieser Zeit bereits durch einen Berg von Geruempel, den der Haendler in jedem einzelnen Zimmer seines Hauses angehaeuft hatte. Es schien, als sei er in den letzten Jahren etwas wunderlich geworden, denn er hatte einfach alles gesammelt!
Thomas wollte seinen Augen nicht trauen, als er das Gebaeude sah: Es war wirklich riesengross! Sollte er jemals Anna heiraten, dann wollte mit ihr in genau einem solchen Haus wohnen. Es herrschte schon ein reges Treiben. Zahlreiche Maenner und Frauen hatten sich versammelt und schleppten unaufhoerlich mitunter die wildesten Gegenstaende durch den Haupteingang aus dem Haus hinaus.

Anna sortierte gerade Buecher aus einer riesigen Truhe in die Kategorien "noch brauchbar", "faellt bei Beruehrung auseinander" und "bringt dich auf den Scheiterhaufen". Manche Buecher schienen aus dem Orient zu stammen und trieben ihr die Schamesroete ins Gesicht nur vom Durchblaettern.
Sich durch den Strom an Menschen durchkaempfend, betrat Thomas einen grossen Raum, in dem er auch gleich Anna und Berta entdeckte. Er rief ihnen zu und winkte, als er zu ihnen kam.
Berta stiess einen Freudenschrei aus und warf sich ihm sofort in die Arme. Anna wandte sich missgestimmt ab. Sie hatte das quaelende Gefuehl, dass eigentlich ihr diese Rolle zustand, nicht ihrer Schwester.
Thomas musste sich alle Muehe geben, seine vermeintliche Braut nicht wegzustossen und sich stattdessen Anna zu greifen. Er erduldete ihre ungestueme Umarmung fuer einen Moment, dann schob er sie sanft weg und redete sich heraus: "Ich bin zum Arbeiten hier, nicht zum Schmusen!" und grinste, damit es nicht so harsch herueberkam.
Berta kicherte: "Du hast ja recht, verzeih! Aber nachdem du gestern den ganzen Abend fort warst....“
Es plagten ihn ob ihrer Aeusserung keine Schuldgefuehle, sondern er war in Gedanken sofort wieder bei der wundervollen Zeit und der Betruebnis, dass sie nicht laenger angehalten hatte. Lachelnd schaute er erst sie und dann Anna an.
Anna laechelte halb zurueck und beugte sich wieder ueber die Truhe. Sie war sich dessen selbst nicht bewusst, aber sowie er den Raum betreten hatte, hatten sich ihre Bewegungen veraendert.

Nur mit Muehe wandte Thomas seinen Blick von ihrem sich aufreizend bewegenden Hintern ab, als sie halb gebueckt wuehlte. Ich muss mich ablenken! beschwor er sich und hielt nach Anselm Ausschau, den er fragen wollte, was sie gebrauchen koennten.
Anselm kommandierte im hinteren Teil des Raumes ein ganzes Geschwader mit Brechstangen bewaffneter Maenner, die gerade einen riesigen Schrank von der Wand vorgerueckt und dahinter ein beachtliches Rattennest entdeckt hatten. Man sah den Maennern den Ekel an.
"Habt ihr etwas gefunden?" begruesste Thomas seinen Schwiegervater in spe.
"Ja...Ungeziefer!" Anselm verzog das Gesicht. "Und das reichlich!"
"Der alte Eberhard war wohl kein besonders reinlicher Mensch, was?" grinste Thomas. Er erkundigte sich: "Brauchst du irgendwas bestimmtes, nach dem ich sehen soll?"
"Wie waer's mit Gift??" schlug Anselm vor und hieb nach einer Ratte, die sich doch glatt auf seinen Schuh gestuerzt hatte.
Thomas grinste den Kaufmann an: "Wenn ich eine hungrige Katze finde, dann schicke ich sie gleich hier vorbei!"
Die Ratte ergriff die Flucht, und Anselm sah ihr angewidert nach: "Katze? Ein ausgewachsener Luchs haette hier seine Probleme!"

Der junge Mann zuckte mit den Schultern und machte sich daran, von dem Geruempel etwas hinauszutragen. Jedes mal, wenn er an Anna vorbeikam, brach ihm der Schweiss aus. Bei einer Runde wagte er es sogar, sie mit seinem Koerper am Po zu streifen - rein versehentlich natuerlich!

Anna waere beinahe hochgefahren. Die Beruehrung war elektrisierend. Wie sollte sie es nur den ganzen Tag in seiner Naehe aushalten, ohne auf die Befriedigung ihrer Sehnsuechte hoffen zu koennen?!
Thomas wusste genau, was er tat. Immer wenn niemand hinsah, beruehrte er sie kurz und unauffaellig, musste sich zusammenreissen, dass der Kontakt nicht laenger als ein oder zwei Sekunden dauerte.
Jedesmal zuckte Anna heftig zusammen, jedesmal wurde sie kribbeliger. Sie schwor sich, ihm diese Quaelerei spaeter heimzuzahlen!
Da es schon recht warm war, zog Thomas sein Hemd aus und arbeitete mit entbloesstem Oberkoerper. Er bemuehte sich, seine Muskeln in Anna's Sichtweite spielen zu lassen, wenn er einen besonders schweren Gegenstand hochhob.
Sie konnte ihre Augen einfach nicht von ihm lassen. Sie hatte ihn zwar schon nackt gesehen, aber noch nie bei harter Arbeit, hatte noch nie gesehen, wie sich seine Muskeln spannten, bewegten....sie saugte unruhig an ihrer Unterlippe, waehrend sie ihn mit Blicken fast auffrass.

Sie arbeiteten beinahe den ganzen Morgen durch, und das eigene Spielchen brachte auch Thomas bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Wenn er nicht bald die innere Anspannung abbauen konnte, wuerde er wahnsinnig werden vor Verlangen.
Als endlich zur Mittagspause gerufen wurde, war Anna verschwitzt und schmutzig und so erregt, dass sie mit dem Gedanken spielte, Thomas mitten zwischen dem Geruempel auf den Ruecken zu werfen. Es sah so gut aus in diesem Augenblick!

Er lehnte in einer Ecke des grossen Raumes schwitzend an der Wand. Draussen war es viel zu heiss, als dass er dort die Pause verbringen wollte. Er bediente sich ausgiebig an einem der Wasserkruege, die die durstigen Maenner wohl zu schaetzen wussten.
Quer ueber seine Brust zog sich ein breiter roter Kratzer. Er musste irgendwo haengengeblieben sein. Anna betrachtete ihn. Die blonden Haare waren leicht zerzaust, und er glaenzte von Schweiss. Noch nie war er ihr so maennlich vorgekommen.
Mit funkelnden Augen sah er ab und an zu Anna herueber, beherrschte sich aber, ihr allzu offensichtlich zuzuzwinkern.

Anna schlenderte zu ihm hinueber und setzte sich neben ihn auf die Fensterbank. Sie baumelte verhalten mit den Beinen und sah mit schiefgelegtem Kopf zu ihm hoch: "Du hast dich an der Brust verletzt!"
Thomas sah an sich herunter: "Ach! Das habe ich gar nicht bemerkt..." Dann blickte er sie an: "Habt ihr etwas gefunden, was ihr mitnehmen wollt?"
Anna nickte langsam: "Der alte Mann hatte ein paar recht interessante Buecher!"
Neugierig wollte er wissen: "So? Was denn zum Beispiel?"
Wortlos zog Anna ein kleines, wertvoll gebundenes Buechlein aus ihrer Schuerzentasche und reichte es ihm.
Bereits nach der ersten Seite riss Thomas die Augen weit auf und keuchte: "Anna! Wo hast du das nur wieder her, das ist ja..." Er beendete die Frage nicht, denn die suendigen Bildchen nahmen seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
Sie kicherte: "Das ist ja was?"

Thomas sah grinsend abwechselnd auf die Seiten und auf Anna: "Sowas habe ich ja noch nie gesehen! Aber das sieht ja hochinteressant aus - denkst du, wir koennten mal was davon ausprobieren?"
Skeptisch betrachtete sie eins der Bilder: "Wir sollten es aber in der Naehe des Baderchirurgs tun, der kann uns dann alle Glieder wieder einrenken!"
Lachend kommentierte er: "Wenn es sich nur halb so gut anfuehlt wie es kompliziert aussieht, dann ist es mir das wert!"
Ploetzlich wurde sie ernst: "Thomas, du siehst unglaublich aus heute!"
Das entlockte ihm ein verlegenes Schmunzeln: "Meinst du? Ich fuehle mich ziemlich schmutzig!"
Sie erroetete: "Vielleicht ist es gerade das!" Um sicherzugehen, dass niemand sie hoerte, senkte sie die Stimme noch ein wenig mehr: "So sehr wie ein Mann hast du noch nie ausgesehen!"
Er lachte leise: "Sieh an, die Hitze ist dir wohl in die Lenden gefahren!"
"Nicht die Hitze!" wisperte sie, "Du!"
Keck sah Thomas sie an: "Und das nicht nur einmal!"
Sie lachte laut auf und schlug sich schnell die Hand vor den Mund.
"Aber ich muss gestehen, du siehst auch zum Anbeissen aus! Selbst wenn du bis zum Hals im Schlamm stecktest, ich faende dich immer noch unwiderstehlich!" raunte er mit leiser Stimme.

Der Sog, der von ihm auszugehen schien, war unbeschreiblich stark. Es fehlte nicht viel, und Anna haette ihn vor allen Anwesenden gekuesst.
Thomas spuerte ihr Dilemma, und er setzte noch eins drauf, indem er seinen nackten Oberkoerper reckte und streckte und sie dann laessig fragte: "Wie willst du deine Pause verbringen?"
Anna erinnerte sich ploetzlich der engen dunklen Kammer, die sie vorhin nebenan entdeckt hatte. Es hatte bisher niemanden hineingezogen. Wenn sie es schafften, ungesehen dorthin zu kommen....... Sie nickte ihm kurz zu: "Komm mal mit, ich muss dir was zeigen!"

Ueberrascht folgte er ihr. Die Kammer war wirklich eng. Und staubig. Thomas war froh, dass er nicht genau sehen konnte, was sich im Daemmerlich verbarg.
Anna verschwendete gar keinen Gedanken daran, ob sich vielleicht irgendwelches Viehzeug hier verbarg. In der Enge war er ihr ploetzlich sehr nah, und sein Duft schien das ganze Zimmerchen zu erfuellen. Sie atmete genuesslich tief ein.
Die Kontrolle zu behalten, war unheimlich schwer, aber zu leicht wollte er es ihr auch nicht machen!
"Was willst du mir denn zeigen?" fragte er mit einer Unschuldsmiene.

Anna fackelte nicht lange; es musste schnell gehen, das Risiko, entdeckt zu werden, war riesengross. Und sie war gegenwaertig so erregt, dass es ihr egal war. Sie presste sich inbruenstig gegen Thomas und strich mit beiden Haenden ueber seine Brust.
Damit war auch bei ihm das Eis gebrochen. Leise stoehnend schob er seine Hose herunter und griff ihre Brueste.

Sie seufzte genuesslich und krallte sich in seine Hinterbacken, zog seinen Unterleib gegen ihren, fluesterte: "O Gott, ich kann keinen einzigen Tag ohne dich aushalten!"
"Ich...auch...nicht!" kam es keuchend zurueck. Schnell war ihr Rock hochgeschoben und ohne grosse Umschweife presste er sie gegen die Wand und winkelte ihr linkes Bein an. "Willst du mich?" stoehnte er.

Sie nickte hektisch und kuesste ihn voller Gier, ihr Unterleib pulsierte vor Lust. Sie musste ihn haben, hier und jetzt, ungeachtet der Gefahr, entdeckt zu werden.
Kaum zehn Sekunden spaeter drang er in sie ein und begann sofort, sie in schnellem Rhythmus zu nehmen. Zwischen den Stoessen keuchte er: "Wir muessen ganz leise sein!"
Leichter gesagt als getan! Anna haette am liebsten geschrien vor Lust. Um das zu verhindern, biss sie ihn heftig in die Schulter.
Thomas liess ein leises Knurren entweichen. Die Stoesse kamen lang und intensiv. Die Situation hatte etwas so Aufregendes! Die Hand, die ihren Schenkel hielt, wanderte weiter und mit Wollust packte er ihren Po.
So konnte er noch tiefer, noch fester in sie stossen, und Anna krallte sich an ihn, als sie spuerte, wie sich der Hoehepunkt mit riesigen Schritten naeherte.
Mit seiner Zunge leckte er genuesslich an ihrem Hals entlang und biss in ihr Ohrlaeppchen. Wenn das so weiterging, dann wuerde er so schnell kommen wie noch nie.
Anna liess sich einfach treiben, von ihrer Lust davonreissen, und als sie explodierte, presste sie ihr Gesicht an seinen Hals und schrie gepresst auf. Ihr Unterleib zog sich fest und immer wieder um ihn zusammen.
Kurz nach Anna war auch Thomas soweit. Er stoehnte leise als ihn die Kraempfe durchfuhren. Anna's Orgasmus bescherte ihm unglaubliche Gefuehle.

Geistesgegenwaertig fing er sie in den Armen auf und lehnte, sie haltend, an der Wand.
"Das haben wir noch nie gemacht!" stiess er hervor.
Sie lachte leise: "Was genau meinst du?"
"Im Stehen und mit mehr als zwei Dutzend Leuten keine 20 Meter entfernt!" kicherte er.
"Erinnere mich nicht dran!" stoehnte sie, "Wie kommen wir hier wieder raus?"
Thomas ueberlegte kurz, dann meinte er: "Du gehst zuerst raus. Dann nach einer kleinen Weile ich. Wenn mich jemand sieht, sage ich einfach, ich haette geglaubt, was interessantes hier drin gesehen zu haben."
Sie unterdrueckte ein Kichern: "O ja...und WIE interessant das war!"
Er kuesste sie zum Abschied auf den Mund und gab ihr dann einen Klaps auf den Po: "Nun geh schon, sonst werden wir noch erwischt!"
"Ich liebe dich!" wisperte sie noch, dann schluepfte sie durch die Tuer.
Seufzend zog er die Hose hoch und ruhte sich einen Moment aus. Wie lange wuerde das vorhalten? Nicht lange, da war er sich sicher! Allerspaetestens zum Abendessen waere er wieder so geil wie zuvor! Mein Gott, wir sind unersaettlich! stellte er amuesiert fest.

Anna kehrte inzwischen bester Laune zu ihrer Schwester zurueck, die schon wieder zu arbeiten begonnen hatte. Sie hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen! Wahrscheinlich, weil es sich einfach so unglaublich gut anfuehlte.
Berta sah sie missmutig an: "Wie kannst du so ein froehliches Gesicht machen, wenn wir hier Sklavenarbeit verrichten muessen!"

Anna hoffte, dass sie nicht erroetete: "Ach, es ist doch ganz interessant! Schau dir doch allein mal die Buecher an!"
Die rundliche Frau las hin und wieder gerne und erkundigte sich neugierig: "Welches zum Beispiel?"
Die juengere Schwester bueckte sich umstaendlich zur Truhe und zog das Buch, das sie vorhin auch Thomas gegeben hatte, aus den Falten ihres Rocks. Grinsend reichte sie es Berta.

Berta's Augen wurden gross und sie schaute sich panisch um: "Anna! Bist du des Wahnsinns? Wenn wir damit erwischt werden, dann koennen wir echte Probleme bekommen!"
Anna zuckte die Schultern: "Wer soll uns denn schon erwischen?"
Statt auf Anna's Erwiderung einzugehen, blaetterte ihre Schwester fasziniert die Seiten durch. Staunend stand ihr der Mund offen. Schliesslich riss sie sich los und schwaermte: "Ich freue mich schon so auf die Hochzeitsnacht! Die Bildchen machen mich ganz kribbelig!"
Der Gedanke, mit wem Berta ihre Hochzeitsnacht verbringen wuerde, versetzte Anna einen schmerzhaften Stich. Sie raeusperte sich unsicher: "Versprich dir nicht zuviel davon....das erste Mal ist nicht so angenehm!"
Berta laechelte verschmitzt: "Wer sagt denn, dass es in dieser Nacht nur einmal passieren wird?"
Anna ueberkam der spontane Wunsch, sich zu uebergeben. Sie laechelte gequaelt: "Naja, auf der Hochzeit wird sicher jede Menge Alkohol fliessen...du kannst wahrscheinlich von Glueck sagen, wenn Thomas ueberhaupt einmal kann!"
Die Schwester meinte: "Auf jeden Fall ist das ein hoechst interessanter Fund, da hast du Recht! Aber pass bloss gut darauf auf! Hin und wieder will ich auch mal reinschauen!" und gab Anna das Buch zurueck.
Anna liess das Buch unauffaellig wieder verschwinden und wandte sich der Arbeit zu. Sie fuehlte sich ploetzlich miserabel. Noch immer hing das Damoklesschwert der Hochzeit ueber ihr, so sehr sie es auch verdraengen wollte.

Thomas hingegen fuehlte sich praechtig, denn er hatte die Unterhaltung der beiden Frauen nicht mitbekommen. Mit Elan ging er zur Sache und arbeitete so tuechtig, dass er Anselm mehrere Bemerkungen einbrachte, was der fuer einen fabelhaften Schwiegersohn haben werde.
Als Anna das hoerte, wurde sie nur noch trauriger. Schweigend vertiefte sie sich in ihre Aufgabe.
Es war einfach unglaublich, was der alte Haendler fuer einen Krempel angesammelt hatte! Sogar eine Wasserpfeife war dabei. Schnell brach eine hitzige Diskussion aus, wer das wertvolle Stueck bekommen solle.
Anselm machte dem Streit schliesslich ein Ende und entschied, dass darum gelost werden sollte.

Es wurde zwar viel gemeckert, aber letztendlich sah man ein, dass das eine gerechte Loesung war. Jede Familie oder Einzelperson - darunter auch Thomas - bekam ein kleines Holzstueckchen, auf dem der jeweilige Name stand. Anselm schlug seine Tochter fuer das Einsammeln und Auslosen vor.

Anna ging gelangweilt und etwas missmutig von einem zum naechsten und liess jeden das Holzstueck in ihre Schuerze werfen.
Je naeher Anna ihm kam, desto staerker wurde Thomas' Gaensehaut. Er hielt sein Los so fest in der Faust, dass seine Fingerknoechel schon weiss wurden.
Anna bemerkte es und sah ihn fragend an, als sie vor ihm stand.
Hastig warf er das Holz in ihre Schuerze und sah peinlich beruehrt weg.
Sie war ein wenig verwirrt, liess sich aber nichts anmerken und trat zum naechsten.
Jeder gab sein Los ab und nicht wenige nutzten die Gelegenheit, um die schoene Sammlerin zu mustern.
"Anselm!" bruellte ein Witzbold ploetzlich, "Wie waer's, wir legen deine Tochter als Preis zur Wasserpfeife dazu!"
Der Kaufmann runzelte ob dieser Dreistigkeit die Stirn und brummte: "Das koennte dir wohl so passen, Karl! Aber meine Anna ist schon vergeben!"
Das waren fuer die meisten im Raum Neuigkeiten. Karl riss die Augen auf: "Tatsaechlich? Und wer ist der Glueckliche?"
Stolz verkuendete Anna's Vater: "Sie hat Jochen, dem drittaeltesten Sohn von Otto Adler aus Ansbach, das Ja-Wort gegeben!"
"Donnerwetter!" Karl grinste: "Die Adlers scheinen irgendwas an sich zu haben, dass die Schreibertoechter ihnen reihenweise zu Fuessen sinken!"

Anselm laechelte. Thomas schmunzelte heimlich. Wenn der Mann wuesste, wie sehr das der Wahrheit entsprach!
Anna warf Thomas einen kurzen Blick zu und zwinkerte ihm unauffaellig zu. Dann durchwuehlte sie die Holzstuecke in ihrer Schuerze und schloss dabei die Augen.
Stille legte sich ueber den Raum. Jeder war gespannt und jeder wollte das exotische Geraet haben. Man konnte hoeren, wie manche die Luft einsogen.
Anna machte es spannend, sie ruehrte eine halbe Ewigkeit durch die Holzstueckchen und zog schliesslich eins heraus. "Und der Gewinner ist...." Eine lange Kunstpause, als sie langsam die Augen oeffnete und das Hoelzchen ansah. Ein Laecheln breitete sich ueber ihr Gesicht, und sie sah Thomas an: "Thomas Adler!"

Der strahlte sie an und freute sich sehr. Thomas fragte sich, ob Anna beim Losen ihm zuliebe geschummelt hatte. In Gedanken experimentierte er bereits mit seinem Gewinn. Die Verlierer gaben enttaeuschte Ausrufe und Seufzer von sich.
Anselm grinste: "Meine Toechter bringen den Adlers eben in jeder Beziehung Glueck!"
Wieder schaute Thomas erheitert, jetzt aber wurde er rot, denn Anna laechelte ihn immer noch an. Er sehnte sich danach, seine Freude noch mehr zu zeigen, indem er sie in die Arme nahm und kuesste.
Anna sass der Schalk im Nacken. Sie brannte darauf, einmal ihre Zuneigung ganz offen und dennoch harmlos zu zeigen. Sie griff die Wasserpfeife, reichte sie Thomas und meinte dann: "Ein Kuesschen fuer den Gewinner!" Und kuesste ihn rechts und links auf die Wange.
Er war so perplex, dass er erst gar nicht wusste, wie ihm geschah. Dann machte er ein frohes Gesicht und wurde noch roeter. Die Kuesse brachten die Erinnerung an die gerade erlebte Leidenschaft in den Vordergrund. "Ach Anna...! Das ist aber lieb von dir!" spielte er den Schuechternen.
Karl lachte und schlug sich auf die Schenkel: "Ach wie lieb...Anna bringt ihn ganz aus der Fassung!"

Um nicht doch irgendeinen Verdacht zu erwecken, dass da mehr zwischen ihnen war, widmete sich Thomas der sperrigen Pfeife. Es war wirklich ein Prachtstueck: Wertvolle Verzierungen schmueckten den laenglichen Schaft. Wenn man genau hinsah, konnte man orientalische Schriftzeichen erkennen, die aber wohl keiner der Anwesenden entziffern konnte.

Anna blieb bei ihm stehen und betrachtete die Pfeife interessiert: "Ein schoenes Stueck. Was macht man damit?"
Thomas kratzte sich am Kopf und gab zu: "Ich weiss nicht so recht! Es sieht sehr kompliziert aus..."
Sie lachte: "Naja, im Zweifelsfall sieht es einfach nur huebsch aus!"
Da meldete sich ein aelterer Mann aus den hinteren Reihen zu Wort: "Ich denke, das ist eine Pfeife! Ein Haendler aus Arabien hat mir von solch wundersamen Instrumenten erzaehlt und ich glaube, das ist so eines! Man stopft oben eine besondere Art von Blaettern hinein, fuellt das Rohr mit Wasser und legt ein gluehendes Stueck Kohle auf. Dadurch entstehen Daempfe, von denen behauptet wird, sie wuerden einen ins Paradies befoerdern...aber ich selbst habe es niemals gesehen..."

Ins Paradies...das konnte man auch anders haben! Anna sah Thomas an.
Der wusste genau, was sie dachte und kicherte belustigt. Frech zwinkerte er ihr zu.
Sie wurde rot, zwinkerte grinsend zurueck und schlenderte dann rasch aus dem Raum, bevor es zu auffaellig wurde.
 
32. Kapitel


Das Ausraeumen hatte den Rest des Tages in Anspruch genommen und man war immer noch nicht ganz fertig. Aber die Unordnung war nunmehr so uebersichtlich, dass man von der Hilfe der Zunftmitglieder fuer den naechsten Tag absah.
Es war schon so spaet geworden, dass an ein neuerliches Treffen mit Anna nicht mehr zu denken war. Entspannt hatte Thomas bis weit in die Nacht hinein in seinem Zimmer vor der Wasserpfeife gesessen und seine Trophae ausgiebig untersucht. Unbedingt wollte er das wundersame Ding einmal ausprobieren! Wasser und Kohle duerften kein Problem darstellen - aber wie sollte er an diese seltsamen Blaetter kommen, von denen der alte Mann erzaehlt hatte?
Beim Gruebeln fielen Thomas die Augen zu, und noch am Tisch sitzend schlief er ein.

Anna war so erschoepft gewesen, dass sie mit Kleidern auf ihr Bett gesunken und dort in tiefen Schlaf gefallen war. Als sie wieder aufwachte, strahlte schon die Sonne durchs Fenster.

Voellig verspannt und mit schmerzendem Ruecken schlug Thomas die Augen auf. Der Schlaf auf dem Stuhl hatte ihm nicht wirklich behagt. Schlecht gelaunt machte er sich fertig und fand sich eine halbe Stunde spaeter bei den Schreibers zum Fruehstueck ein.
Anna kam gerade aus der Badestube. Sie fuehlte sich sauber und wieder halbwegs wie ein Mensch, aber auch ihr tat noch alles weh.
Anselm fuehlte sich im Vergleich zu den beiden wie ein Juenglig, hatte er doch die meiste Zeit dirigiert und selber nicht in dem Masse Hand angelegt. "Ihr beiden seid wohl gute Arbeit nicht gewoehnt, was?" scherzte er, als Anna und Thomas beinahe gleichzeitig die Kueche betraten.
"Du bist ja nichtmal schmutzig geworden!" murrte Anna und liess sich auf einen Kuechenstuhl fallen.
Ihr Vater laechelte: "Das ist halt der Vorteil, wenn man ein ganzes Leben lang geschuftet hat - da kann man auch mal andere arbeiten lassen!"

Thomas setzte sich ebenfalls und rieb sich stoehnend den Nacken: "Ich glaube, ich sollte die naechste Nacht nicht auf einem harten Stuhl, sondern in meinem Bett verbringen! Ich bin doch glatt neben diesem bloeden Pfeifending am Tisch eingeschlafen!"
"Hast du herausgefunden, wie man es benutzt?" wollte Anna neugierig wissen.
Er nickte halbherzig: "Ich kann mir schon vorstellen, wie es funktioniert, aber das Wichtigste weiss ich noch nicht: Wo ich diese Blaetter herbekommen soll. Vielleicht klappt es ja auch mit Hanf - hier wird doch sicher jemand ein paar Pflanzen im Garten haben, oder?"

"Ich wuerde die Hebamme fragen!" riet Hiltrud, "Sie hat alle moeglichen wunderlichen Kraeuter im Garten. Und wenn nicht schau regelmaessig auf dem Markt, manchmal sind fahrende Haendler da."
"Das werde ich auf jeden Fall tun! Ich bin schon ganz neugierig!" strahlte er. Dann wandte er sich an Anselm: "Nimmst du mir es uebel, wenn ich vor der Arbeit heute ein ausgiebiges Bad nehme? Ich bin so verspannt, meine Muskeln bringen mich noch um!"
Anselm schuettelte den Kopf: "Geh nur! So dreckig kommst du mir sowieso nicht ins Kontor!"

Nachdem Thomas seinen Teller leergegessen hatte, stand er auf und stiefelte in die Badestube. Er entkleidete sich und stieg mit einem zufriedenen Seufzer in das Wasser. Doch so ganz wollte der Schmerz nicht weichen.

Zur selben Zeit fiel Berta auf, dass in der Badestube keine Seife mehr war. Da sie selbst mit dem Abwasch beschaeftigt war, wies sie voellig arglos Anna an: "Anna, in der Badestube ist die Seife alle. Wuerdest du gehen und Thomas welche bringen?" Anna traute ihren Ohren nicht; ihre Schwester schickte sie doch tatsaechlich zu ihrem nackten Braeutigam in die Badestube. "Ja, Berta!" erwiderte sie fuegsam und dankbar fuer die Gelegenheit, ihm nah zu sein. Aus der Vorratskammer holte sie ein Stueck Seife und machte sich auf den Weg.
Derweil entspannte sich Thomas nur langsam. Andauernd wechselte er die Position, rutschte herum und liess sich dann wieder zuruecksinken. Er war sich sicher, dass er nach ein paar Stunden Schlaf in seinem Bett wieder wie neu sein wuerde, aber das erwartete ihn erst spaet am Abend.

Anna streckte den Kopf durch die Tuer; er sass mit dem Ruecken zu ihr und sah sie nicht. Auf leisen Sohlen schlich sie sich hinter ihm und hielt ihm die Augen zu.
Er wusste gleich, dass sie es war und laechelte: "Du bist aber wagemutig heute - ich darf nur erinnern, was letztes Mal hier drin passiert ist! Aber ich freue mich, dass du da bist!"
Sie piekte ihn in die Brust: "Du bist wohl wahnsinnig, sofort anzunehmen, dass ich das bin! Was, wenn es Berta gewesen waere!?"
Anna zauste sanft sein Haar: "Wir sind viel zu unvorsichtig! Manchmal habe ich das Gefuehl, dass wir erwischt werden wollen!"
Sein Blick zeugte von Erstaunen: "Denkst du wirklich?"
Sie hob die Schultern: "Vielleicht! Ich weiss, dass ich diese Heimlichtuerei nicht mehr lange ertragen kann!"
Thomas seufzte: "Ich will das auch nicht laenger! Wie schoen waere es, wenn wir uns ganz oeffentlich liebhaben koennen..."
Gedankenverloren seifte Anna ihre Haende ein und begann, Thomas zu waschen. Sie seufzte ebenfalls: "Wenn wir nur heiraten koennten!"
Er sank zurueck und liess sie gewaehren. "Das waere der schoenste Tag meines Lebens!" fluesterte er.
"Fuer mich auch!" wisperte sie und kuesste ihn zart auf die Wange.
Mit geschlossenen Augen schwaermte er: "Stell dir nur vor, wir koennten jede Nacht zusammensein! Was wir alles anstellen wuerden..."
Sie kicherte: "Wir muessten keine Angst vor Entdeckung haben....das waere das Paradies!"

Ihre Haende riefen ein wohliges Kribbeln auf seiner Haut hervor. Thomas stoehnte leise und genoss es ausgiebig.
Schnurrend wusch Anna seinen Oberkoerper und ging dann dazu ueber, ihm sanft den Nacken zu massieren. "Du bist so stark!" murmelte sie leise.
Leise lachend fragte er: "Das gefaellt dir wohl?"
"Und ob!" laechelte sie, "Ich habe keine Chance gegen dich...nicht die geringste!"
Die Anspielung auf die kleinen Spielchen im Bett hatten ihre Wirkung auf ihn und er fuehlte wachsende Erregung. Seinen verspannten Muskeln tat ihre Behandlung sehr gut: "Und das fuehlt sich so angenehm an..."
"DU fuehlst dich so angenehm an!" erwiderte sie und knabberte sanft an seinem Ohr, waehrend sie die Massage auf seine Schultern ausweitete.
Thomas knurrte zufrieden: "Am liebsten wuerde ich dich jetzt mit Kleidern zu mir ins Wasser ziehen!"
Anna lachte: "Ich wuerde mich nicht wehren!"
Sein Gesichtsausdruck spiegelte Enttaeuschung wieder. "Aber wie du richtig gesagt hast, es ist einfach zu gefaehrlich! Da bleibt mir nichts anderes uebrig, als deine Massage so zu geniessen..."
"...und die Stimmung bis zur naechsten Gelegenheit beizubehalten!" grinste das Maedchen.
Er legte den Kopf nach hinten und sah laechelnd zu ihr hoch: "Aha! Du planst schon weiter, das gefaellt mir! An wann hast du gedacht?"
Sie seufzte: "Ich weiss es nicht...vielleicht naechste Woche?"

Er fuhr so ploetzlich hoch, dass das etwas Wasser schwappend auf dem Boden platschte: "Naechste Woche? Bis dahin bin ich vor Verlangen gestorben oder mein bestes Stueck ist mir abgefallen!"
"Handarbeit, Thomas!" kicherte Anna, "Ich kann mich nicht jeden Abend aus dem Haus stehlen, das faellt doch auf!"
Wie sie das sagte, wurde er rot und stammelte verlegen: "Das ist doch nicht dasselbe...Woher weisst du ueberhaupt...davon?"
Sie grinste: "Ich hoere manchmal zu, was Jungen sich so zu erzaehlen haben! Machst du es denn manchmal?"
Die Roete nahm einen dunklen Ton an und er fluesterte: "Seit wir uns das erste Mal geliebt haben nicht...Davor schon." Dann ging er zum Gegenangriff ueber: "Was ist mit dir?"

Sie erroetete ebenfalls: "Ich habe mich noch nicht getraut! Der Pfarrer sagt es ist eine ganz schwere Suende!"
Schelmisch bemerkte er: "Wohl keine schlimmere als das, was wir bisher getan haben!"
Anna musste lachen: "Wenn man dem Pfarrer glaubt schon!"
"Der Pfarrer hat halt noch nie eine Frau gehabt, geschweige denn eine so wunderschoene wie dich!" laechelte er zurueck.
"Danke fuer das Kompliment!" Sie gab ihm einen schnellen Kuss.
Thomas grinste: "Nichts zu danken! Du bekaemst jetzt noch viel mehr, wenn uns niemand entdecken koennte!" Er fuehlte sich wunderbar aufgelockert und entspannt. Anna's Haende wirkten wahre Wunder!
"Naechste Woche!" vertroestete sie ihn.
"Aber dann werde ich mich fuer deine liebe Behandlung erkenntlich zeigen, darauf kannst du wetten!" versicherte er ihr mit leuchtenden Augen. Er beugte sich zu ihr hin und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund.

Anna spuerte, wie die ihr schon bekannte Wirkung, die er auf sie hatte, einsetzte: Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, die Knie wurden ihr weich, und ihr Unterleib begann zu pochen vor Lust. Dieser Mistkerl, das macht er mit Absicht! dachte sie.
Thomas wusste nicht, wie er die Zeit ohne sie nur ertragen sollte! Ohne ihren warmen Koerper an seiner Seite, ohne die brennende Leidenschaft und ohne die Zaertlichkeiten - die naechsten Tage versprachen ganz elendig zu werden.
"Schluss!" keuchend schob Anna ihn von sich, "Sonst komme ich noch ganz freiwillig in den Zuber!"
"Ich haette nichts dagegen!" grinste er und drehte sich so, dass die Spitze seines steifen Gliedes wie ein Eisberg aus dem Wasser zeigte.
Sie wurde rot und bedeckte das Gesicht mit den Haenden: "O Gott, du bist ja unersaettlich!"
"Du etwa nicht?" neckte er erheitert.
Sie streckte ihm die Zunge heraus: "Ich bin nicht halb so schlimm wie du!"

Lachend sank er wieder tiefer in den Zuber zurueck: "Hm, wer hat mir im Haus des alten Gewuerzhaendlers etwas zeigen wollen?"
Oh, wie wurde sie da rot. "Du hast eben zu gut ausgesehen!"
Er kicherte und meinte: "Du solltest besser gehen, sonst machst du in der Farbe noch einem reifen Apfel Konkurrenz! Ich liebe dich!"
Ihr Blick wurde ganz weich: "Ich dich auch!" Dann drehte sie sich herum und lief anmutig aus der Badestube.
Schweigend sah er ihr nach. Und wieder musste er ertragen, wie sie von ihm wegging. Es war, als stuerbe er jedesmal ein kleines bisschen.
Anna ihrerseits hatte das Gefuehl, ihr muesse das Herz brechen. Jedesmal wieder! Jeder Tag der vorueber ging war ein Tag, der sie naeher an Thomas' Hochzeit mit Berta brachte.

Nach dem Bad verbrachte Thomas den Tag bei harter Arbeit, war aber die meiste Zeit unkonzentriert, weil er nur an Anna denken konnte. Anselm sprach ihn ein paar Mal darauf an, aber der junge Mann wehrte nur muede ab und versuchte, sich nicht so stark ablenken zu lassen.
 
33. Kapitel

Die naechsten Tage waren die pure Hoelle fuer Thomas. Was auch passierte, es wollte sich einfach keine Moeglichkeit ergeben, selbst nur kurz mit Anna alleine zu sein. Er musste sie Tag fuer Tag aus der Ferne betrachten und war ein Sklave seiner Leidenschaft. Dass Anselm ihn in Anbetracht der letzten relativ gemaechlich vergangenen Woche nun mehr forderte, half ihm nur wenig. Fieberhaft sah er dem Beginn der neuen Woche entgegen, in der Hoffnung, dass sie ihre amouroesen Begegnungen alsbald wieder aufnehmen konnten.

Anna ging es nicht anders. Jedesmal, wenn sie Thomas sah, schoss ihr die Hitze in jede Nervenfaser, wollte sie ueberwaeltigen. Jeden Abend im Bett spielte sie mit dem Gedanken, sich zu ihm zu schleichen, aber sie hatte zuviel Angst vor Entdeckung. Als sie montags halb zittrig vor Verlangen aus dem Bett stieg, nahm sie sich vor, fuer den heutigen Abend ein Treffen mit Lotte vorzuschieben, um aus dem Haus und zu Thomas zu koennen.

Aber es sollte nicht sein! Anselm zerstoerte beider Hoffnungen mit der Ankuendigung, dass er und Thomas sich noch am selben Tag auf eine laengere Handelsreise begeben wuerden und keinesfalls vor Freitag zurueck waeren. Thomas wollte seinen Ohren nicht trauen! Wenn er es nicht besser gewusst haette, dann wuerde er vermuten, dass der Mann ein Treffen zwischen Anna und ihm sabotieren wolle.

Fuer eine Sekunde hatte auch Anna grauenvolle Angst, dass Anselm vielleicht etwas wissen koennte.
Wenn es so war, dann liess der nichts durchscheinen. Thomas versuchte, sich die grenzenlose Enttaeuschung nicht anmerken zu lassen. Schweigend kaute er sein Fruehstueck und bemuehte sich, nicht zu sehr zu Anna hinueberzusehen.
Sie sah aus wie das Leiden Christi. Sie hatte dem Abend sehr entgegengefiebert.
Berta, die nicht um die Qualen ihrer Schwester wusste, hauchte Thomas zu: "Ich werde dich schrecklich vermissen, Liebster!" Dem zogen sich die Eingeweide bei dem Satz zusammen.
Anna sah wehmuetig und stumm zu den beiden hinueber und dachte: Ich dich auch, mein Geliebter! Sie hoffte, dass er es in ihren Augen lesen konnte.

Die Frustration war ueber das Wochenende schier unertraeglich geworden. Thomas befuerchtete, dass er keinen besonders guten Begleiter auf der Reise abgeben wuerde.
Nachdem alle zu Ende gegessen hatten, umarmte Berta ihren Zukuenftigen ueberschwaenglich. Die Umarmung war ihm unangenehm, besonders, da Anna zusah. Aber sich herauszuwinden, das war ganz und gar unmoeglich!
Anna sah weg. Sie umarmte Anselm und senkte dann den Kopf.
Der Moment des Abschieds war gekommen. Die beiden Reisenden nahmen auf dem Kutschbock Platz - Thomas hatte es nicht gewagt, Anna ebenfalls zu umarmen - und die einzige Abschiedsgeste, die er sich erlaubte, war ein Winken, das er mit seinem charmantesten Laecheln schmueckte.
Sie laechelte zurueck, wirkte aber eher, als wuerde sie gleich in Traenen ausbrechen.

Rumpelnd setzte sich das Gefaehrt in Bewegung. Wehmuetig drehte sich Thomas um und sah den immer kleiner werdenden drei Gestalten nach. Hiltrud legte die Arme um ihre Toechter. Auch sie wuerde ihren Ehemann vermissen.
Sanft klopfte sie ihren Maedchen auf den Ruecken: "Ja, so ist das, wenn man einen Kaufmann heiratet!"
Berta verzog den Mundwinkel: "Daran werde ich mich gewoehnen muessen, dass mein Mann oft unterwegs sein wird!" Zu Anna meinte sie: "Du wirst mir dann doch hoffentlich Gesellschaft leisten?"
Verbluefft sah Anna sie an: "Ich soll dann jedesmal aus Ansbach anreisen?"
Ihre Schwester grinste: "Naja, nicht jedesmal...Aber es waere doch schade, wenn unsere Ehen uns auseinanderrissen!"
Das haben sie doch schon! dachte Anna traurig. Sie laechelte schwach: "Ein paarmal im Jahr werden wir uns schon sehen!"

Damit gab sich Berta zufrieden und verzog sich ins Haus. Hiltrud sah ihre Juengste an: "Dich habe ich aber auch schon froehlicher gesehen! Du wirst doch nicht etwa wieder in eine Phase abgleiten?"
Eilig schuettelte Anna den Kopf: "Nein nein...ich mache mir nur immer Sorgen um Papa!"

Die Mutter drueckte die Tochter an sich: "Ach Liebes, das musst du nicht! Dein Vater hat jetzt Thomas’ starken Schwertarm zu seiner Seite - da wird sich das Gesindel davor hueten, sich an sie heranzumachen!"

Der Gedanke an Thomas als edlen Ritter und Schwertkaempfer jagte Anna einen Schauer ueber den Ruecken; sie nahm sich vor, ihn zu ueberraschen, wenn er wieder zurueckkam. Am Tag seiner Rueckkehr musste sie ihn einfach haben, egal wie.


****

"Wie lange sind wir noch unterwegs?" quengelte Thomas. Seine schlechte Laune brach in zunehmendem Mass durch.
Anselm grinste ihn an: "In einer halben Stunde sind wir zurueck, das weisst du doch! Hast wohl deine Braut vermisst, was?"
"Hmmm..." brummte der. Es hatte mehrere Momente waehrend der vergangenen Tage gegeben, da hatte er dem Kaufmann die Wahrheit sagen wollen. Denn Thomas wusste beim besten Willen nicht, wie der Tag der Hochzeit ablaufen sollte. Aber dann war die Angst doch zu gross gewesen.
Anselm musterte ihn: "Thomas...was ist los? Irgendwas stimmt doch nicht mit dir!"
Irgendwie musste er sich doch offenbaren! Vorsichtig fragte er: "Warst du in deinem Leben schonmal in einer Situation, in der du das richtige tun muesstest, aber nicht wolltest?"
"Natuerlich!" nickte der aeltere Mann, "Das waren wir doch alle schon einmal!"
Mutiger bohrte sein Begleiter nach: "Und was hast du getan? Bist du der Vernunft oder deinem Instinkt gefolgt?"
"Der Vernunft! Sonst waere ich heute kein reicher Kaufmann, sondern ein fahrender Gaukler!"

Verzweifelt sah Thomas weg. Hatte Anselm wirklich Recht? Ihm war egal, ob er arm oder reich war, ob er in einer Lehmhuette oder einem Schloss wohnte - solange er nur Anna seine Frau nennen konnte.
"Und in welcher Situation bist du?" wollte Anselm vorsichtig wissen.
"Ach, ich frage nur fuer den Fall, dass ich mich mal in einer solchen befinden sollte!" wich Thomas schnell aus. Beinahe haette er sich offenbart.
Anselm nickte. Er wirkte etwas misstrauisch. Aber genauso schnell wuerde er es vergessen haben.

Sehnsucht liess Thomas nach vorne blicken. Am Horizont erkannte er bereits die massiven Stadtmauern im Kontrast zu den gruenen Wiesen davor. Wenn ihn niemand zurueckhielt, wuerde er vom Wagen direkt auf Anna springen!
Eine gute halbe Stunde spaeter erreichten sie das Schreiber-Haus.
Je naeher sie kamen, desto aufgeregte wurde der blonde Mann. In Gedanken war er bei Anna, bei dem, was sie miteinander machen wuerden und die Hitze ergriff Besitz von ihm.

Als der Wagen auf den Hof rumpelte, liefen jedoch nur Berta und Hiltrud herbei. Die juengste Tochter der Schreibers war nirgends zu sehen.
Verwundert sprang Thomas vom Wagen herunter und ertrug einmal mehr Berta's stuermische Umarmung. Trotz aller Bedenken fragte er dann doch: "Wo ist denn Anna?"
Hiltrud musterte ihn kurz. Dann antwortete sie: "Sie besucht eine Freundin, die kurz vor der Entbindung steht. Warum?"
Schnell beeilte er sich zu erklaeren: "Oh kein besonderer Grund, ich hatte nur gedacht, die ganze Familie erfreut sich an unserer Rueckkehr!"
Hiltrud laechelte: "Naja, du weisst ja, wie junge Maedchen sind....sie kann es kaum erwarten, selbst ein Baby zu bekommen!"
Erstaunt keuchte er: "Anna...ein Kind?"
Berta lachte: "Natuerlich, warum denn nicht? Sie liebt Kinder!"

Ueber Kinder hatte er noch nicht nachgedacht - wie auch, wenn an erster Stelle ihre Hochzeit im Zweifel stand! Aber er musste sich eingestehen, dass ihm der Gedanke, Anna ein Kind zu schenken, irgendwie gefiel. "Das habe ich nicht gewusst!" gestand er.
Berta runzelte die Stirn: "Es ist fuer dich ja auch voellig unwichtig!"
Sofort wurde er rot und ueberlegte blitzschnell: "Ich schiele ja nur darauf, ein Pate zu werden!"
Berta klatschte entzueckt in die Haende: "Ein kleiner Thomas von Anna...das waere schoen!"
Thomas wurde so verlegen - aus offensichtlich anderem Grund - dass er sich raeuspernd abwandte.
"Abendessen gibt es erst in ein paar Stunden!" verkuendete Hiltrud, "Wenn du moechtest, kannst Du noch einmal nach Hause gehen, Thomas!"

Dankbar nahm Thomas das Angebot an. Er war im Moment wahrlich weder in der Stimmung, Zeit mit Berta zu verbringen, noch wollte er Anselm Gelegenheit geben, ihn erneut zu verplanen. Alles was er wollte, war, endlich Anna zu sehen!
Missgestimmt machte er sich auf den Heimweg. Er war schon fast in der Herrngasse angelangt, als er ploetzlich eine Stimme aus einer Seitengasse hoerte: "He Thomas...warte doch mal..."
Verwundert blieb er stehen und strengte die Augen in der Richtung an, aus der die Stimme gekommen war. Der Schatten in der engen Gasse liess keine Rueckschluesse ueber ihren Inhaber zu, also trat er naeher heran: "Wer ist da?"
"Ich bin's!" Die Gestalt trat ein paar Schritte vor und damit ins Licht. Es war Lotte.
Neugierig sah er sie an: "Lotte! Was machst du denn hier?"
"Ich bin auf dem Weg zum Einkaufen!" behauptete sie, "Kannst du mir einen Gefallen tun, Thomas?"
Hilfsbereit nickte er. Ausserdem wollte er auf gar keinen Fall eine der beiden Personen, die von ihm und Anna wussten, vergraulen.
Sie drueckte ihm ihren Zimmerschluessel in die Hand: "Anna war vor ein paar Tagen bei mir und hat etwas in meinem Zimmer vergessen. Kannst du es holen und ihr geben? Du siehst sie sicher vor mir!"

Zur selben Zeit zitterte Anna vor Aufregung. Hoffentlich klappte der Plan! Wenn Thomas nun etwas anderes vor hatte oder Lotte ihn gar nicht ausserhalb ihres Elternhauses zu fassen bekam!
Lotte beobachtete mit nur schwer unterdruecktem Kichern, wie Thomas davonstapfte. Der Mann hatte aber auch wirklich gar nichts gemerkt! Das gibt eine schoene Ueberraschung! sagte sie sich.

Nichtsahnend schlenderte dieser gemuetlich zum "Roten Hahn". Wie gewohnt fand er eine beachtliche Anzahl an Gaesten vor, die sich hemmungslos besoffen.
Niemand schenkte ihm Beachtung, als er durch die kleine Hintertuer in den Treppenaufgang verschwand.
Leise fluchend zwaengte er sich durch den schmalen Gang und stand vor Lotte's Zimmer. Arglos steckte er den Schluessel ins Schloss, drehte einmal um und trat ein.

Als Anna den Schluessel hoerte, blieb ihr fast das Herz stehen. Fuer einen atemlosen Moment dachte sie, es sei vielleicht nur Lotte, die zurueckkam, aber schon als sie die Hand sah, die die Tuer nach innen oeffnete, wusste sie, dass es Thomas war. Ihr Herz veranstaltete ein wahres Trommelfeuer, aber auesserlich liess sie sich nichts anmerken und sank in malerischer Pose auf Lottes Bett zurueck. Ihre Kleidung lag unschuldig zusammengefaltet auf dem Stuhl neben dem Bett.
 
34. Kapitel

Mit einem ueberraschten Aufschrei blieb Thomas in der Tuer stehen. Seine Augen wurden gross, sein Mund oeffnete sich und wollte nicht mehr zugehen. "Aber...aber...Lotte hat gesagt...du?" rief er belaemmert.
Anna kicherte und raekelte sich behaglich: "Du darfst nicht alles glauben, was Lotte so sagt!"
Er brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen bevor er die Tuer schloss ohne den Blick auch nur eine Sekunde von ihr abzuwenden. Ein Laecheln kam auf seine Lippen: "Da habt ihr beide mich ja gehoerig hinters Licht gefuehrt - und ich bin drauf hereingefallen!"
Sie hob die Arme und fuhr sich lasziv durchs Haar: "Willst du noch lange bloed herumreden?"
Thomas lachte und zog sich in Windeseile aus. Nach der aufgezwungenen Abstinenz musste sie ihn nur einmal fragen.
Anna musterte ihn gierig. Wie hatte sie es nur so lange ausgehalten? Sie zitterte vor Verlangen.

Er legte sich zu ihr ins Bett und sah ihr tief in die Augen, waehrend er ihr durchs Haar strich: "Ich habe dich so vermisst!"
"Und ich dich erst!" fluesterte sie und streichelte zart sein Wange, "Wir konnten uns nichtmal verabschieden!"
"Ich will dich!" keuchte er und kuesste sie leidenschaftlich. All die angestaute Begierde entlud sich schlaghaft.

Ihn zu schmecken war wie ein milder Schock. Ihr ganzer Koerper fuhr zusammen, und sie erwiderte den Kuss hungrig. Noch nie hatte sie ihn so verzweifelt gewollt.
Fiebrig streichelte er sie ueberall, wollte keinen Fleck ihrer Haut unberuehrt lassen. Er draengte mit seiner Zunge in ihren Mund und genoss das berauschende Gefuehl, das sie beide so lieben gelernt hatten.
Anna stoehnte wild auf und krallte sich in seinen Ruecken, versuchte, ihn so nah wie moeglich zu spueren. Sie war voellig ausser sich vor Lust.
Seine Lippen liebkosten ihren Hals, seine Haende kneteten ihren Busen, streichelten die zwei herrlichen Berge. Seine Erregung rieb an ihrem Schenkel und Thomas verlor ganz die Kontrolle ueber sich.

Anna brauchte kein Vorspiel dieses Mal. Fast zwei Wochen war sie ohne ihn gewesen, ohne seine Kuesse, ohne seine Liebkosungen. Sie draengte ihm den Unterleib entgegen, wisperte rauh: "Komm zu mir...bitte, Thomas!"
Zu gern kam er ihrer Bitte nach. Sie um sich zu spueren, das Pulsieren ihrer Lenden versetzte ihn in einen Rausch. Langsam begann er, sich in ihr zu bewegen als seine Lippen sich ueber ihre Brustwarzen stuelpten und er kraeftig an ihnen saugte.
Als er in sie eindrang, schwebte Anna langsam davon in den Himmel. Das war es, alles was sie brauchte, eins sein mit ihm. Der Rest der Welt war ihr gleichgueltig. Ihr kam es so vor, als haette es sich noch nie so grenzenlos lustvoll angefuehlt. Sie stoehnte beglueckt auf.
Immer kraeftiger, aber nicht grob, kamen die Stoesse. Wenn Thomas nicht gerade ihre Brueste kuesste, knurrte er voller Leidenschaft. Fuer ihn war das schaebige Zimmer der Saal eines Palastes und Anna seine Koenigin.

Anna glaubte, sie muesse jeden Moment den Verstand verlieren, so gross war der Genuss. Sie stoehnte immer wieder auf, stiess kleine Schreie aus und klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende.

Das Vergnuegen, das er spuerte, war so intensiv, dass sein Verstand einfach komplett ausschaltete. Einzig seine Instinkte und Triebe blieben uebrig und die waren nur auf die wunderbaren Gefuehle aus. Immer wieder fuhr er in sie hinein, genoss die Reibung und ihre Waerme. Sein Knurren wurde zu einem Seufzen, dann einem anhaltenden Stoehnen.
Anna blickte ihn an, und in seiner Lust war er nur noch begehrenswerter. Sie zog die Beine an, um ihm zu ermoeglichen, dass er tiefer in sie konnte.
Mit lauter werdenden Rufen der Lust kam er ihr entgegen. Wie einmal zuvor legte er ihre Beine ueber seine Schultern und war so tief in ihr, wie nie zuvor. Thomas bebte geradezu, als er sie an der gesamten Laenge seines Gliedes spuerte.

Anna spuerte den Hoehepunkt nahen. Ihre Augen rollten zurueck und sie bohrte ihre Fingernaegel in Thomas Oberarme.
Der nahm das als Anlass, noch fester, noch schneller zuzustossen. Es wuerde nicht mehr lange dauern, und er wuerde seine eigene Lust nicht mehr ertragen koennen.
Schon fuehlte Anna sich explodieren. Es war so heftig, dass sie glaubte, auseinanderzureissen, und sie schrie laut auf, weil sie sonst das Uebermass an Erregung nicht haette aushalten koennen.

Als sie sich um ihn zusammenzog, wieder und immer wieder, erreichte auch er mit einem Crescendo an Schreien die Schwelle und wurde von einem wahren Sturm der Wonne hinweggefegt.

Anna lag voellig entspannt auf ihrem Liebeslager und zitterte von Kopf bis Fuss. Alle Anspannung der letzten Tage schien aus ihr herauszurinnen wie Wasser.
Thomas sank neben sie und nahm sie in die Arme. Er konnte noch die Waerme und das Zittern spueren, die ihr Orgasmus ausgeloest hatte.
Anna schluchzte ploetzlich auf und erwiderte seine Umarmung: "Wie soll ich nur ohne dich leben? Ich habe diese zehn Tage kaum ausgehalten!"
Er seufzte und kuesste sie auf die Stirn. Dann sagte er: "Ich war so neben mir, waehrend ich mit deinem Vater fort war, dass ich mich fast verplappert haette! Es war eine absolute Qual!"
"Wie geht es weiter?" Ihre Augen waren voller Angst. "Wie soll es nur weitergehen?"
"Erinnerst du dich, was du damals auf dem Wagen zu mir gesagt hast? Dass wir einfach abhauen sollen, alles hinter uns lassen, was uns trennt? Was denkst du heute darueber?" fragte er hoffnungsvoll.

Die Frage ueberraschte sie, und sie sah ihn nur gross an.
Waehrend er ihr in die Augen sah, verkuendete er feierlich: "Egal, was auch passiert - ich werde mein Versprechen halten und deine Schwester nicht heiraten. Ganz gleich was die Konsequenzen sind! Die einzige Frage ist, ob wir erst wegrennen, wenn ich am Altar stehen soll, oder ob wir es heute tun!"
Sie laechelte traurig: "Ich wuerde es tun ohne einen Gedanken daran zu verschwenden was dann passiert...aber ich frage dich noch einmal: Wovon sollen wir leben!?"
"Wenn ich fuer dich ein Dieb werden muesste oder wenn wir einfach Kastanien im Wald sammeln oder Kartoffeln klauen - das ist mir gleich!" Er klang frustriert, dass sich ihnen immer dieselbe Mauer in den Weg stellte.
"Ich befuerchte, um uns halbwegs ueber die Runden zu bringen, wuerde ich mir gelbe Baender an den Rock naehen muessen!" wisperte Anna.
"Das kommt gar nicht in Frage! Ich will dich nicht mit irgendjemandem teilen, und wenn es der Kaiser hoechstpersoenlich ist!" entgegnete er entruestet.
Anna lachte humorlos: "Das weiss ich doch, Thomas. Aber soweit wuerde es kommen. Entweder das, oder wir werden unehrlich und landen irgendwann auf dem Schafott!"
Bei dem Gedanken drehte sich ihm der Magen um. Leise bat er: "Bitte lass uns nicht darueber reden! Ich will heute nicht mit den Problemen von morgen verderben!"
"Du hast ja recht!" erwiderte sie, "Lass uns einfach geniessen, dass wir jetzt zusammen sind!"

Grinsend meinte er: "Bei Geniessen faellt mir was ein: Ich schulde dir noch eine Massage!"
Annas Gesicht leuchtete auf: "Wirklich?"
"Natuerlich! Ich hab doch versprochen, mich erkenntlich zu zeigen!" bekraeftigte Thomas. Dass er dabei auch einen Hintergedanken hatte, verschwieg er wohlweisslich.
Gluecklich drehte Anna sich auf den Bauch und entspannte sich in der Erwartung, ein wenig verwoehnt zu werden.

Um sie nicht gleich zu verschrecken, legte er seine Haende auf ihren Ruecken und streichelte sie ausgiebig, und dabei erhoehte er den Druck stetig.
Anna floss fast auf die Matratze. Es fuehlte sich so unendlich gut an. Mit einem Seufzen schloss sie die Augen und war nicht weit vom Einschlafen entfernt.
Mit kraeftigen Handbewegungen knetete er sie an den Schultern und dann am Nacken, nachdem er ihr Haar zur Seite geschoben hatte.
"Hmmmm..." seufzte sie selbstvergessen, "Das ist so schoen!"
Thomas begann, lauter Kuesse auf ihrer Haut zu verteilen: "DU bist so schoen!"

In Anna machte sich neuerliche Erregung breit. "Ich liebe dich, Thomas!" fluesterte sie, hingerissen von seiner Zaertlichkeit.
Er kuesste ihr Ohrlaeppchen und hauchte leise: "Warte nur, wie sehr du mich lieben wirst, wenn ich dich erst richtig verwoehne!"
Das Maedchen zitterte vor Erwartung. Sie wusste, in welche himmlischen Hoehen er sie befoerdern konnte.
In langen Bahnen streichelte er langsamen ihren Ruecken hinab und fing an, ihren Po zu massieren. Er musste sich mehrmals zurueckhalten, sie nicht sofort zu kitzeln.
Anna ahnte nichts boeses. Sie genoss seine Massage und seufzte ab und zu. Viel entspannter konnte sie nicht werden.
Genau das hatte Thomas sich erhofft, als er sich auf sie setzte und, immer noch masssierend, sich ueber sie beugte.
Ihre Augen waren geschlossen, und sie atmete tief und gleichmaessig. In Gedanken beschaeftigte sie sich mit all den wunderschoenen Dingen, die er vielleicht noch mit ihr machen wuerde.

Aus heiterem Himmel verkuendete er: "Ich glaube, du bist mir ein bisschen ZU entspannt! Da muss man doch was dagegen tun!", und liess seine Finger unter ihre Arme fahren.
Anna kreischte und riss die Arme, die sie unter dem Kopf verschraenkt hatte, herunter, aber es war schon zu spaet.
Sie hatte effektiv seine Finger in ihren Achselhoehlen gefangen, aber konnte nicht genug Druck ausueben, um sie ganz zu immobilisieren. Wie ein kleines Kind spielte Thomas mit ihrer Kitzligkeit, liess die Fingerspitzen vibrieren und brachte sogar ein leichtes Kraulen auf dem engen Raum zustande.
Anna hatte das Gefuehl, dass es so noch viel schlimmer war als wenn ihre Arme gestreckt waren, denn die Haut war weich und nicht gespannt und seine Finger konnten sich tiefer hineinbohren. "Thomas, hoer auf!" quiekte sie und presste die Arme so fest sie konnte an ihren Koerper.

Er grinste und meinte lachend: "Das sagst du jedesmal, dabei gefaellt es dir doch!"
"Nein nein, gar nicht, kein bisschen!!" kicherte Anna und begann, sich hin und her zu winden.
"Boese Anna!" tadelte er sie, "Luegen ist eine Suende!" und wackelte mit den Fingern noch heftiger, drueckte sie in ihr empfindliches Fleisch.

Sie stiess einen Schrei aus: "Sex vor der Ehe auch!! Geh runter von mir, geh runter!" Sie kruemmte sich zusammen, bockte wie ein wildes Pferd. Seine Finger schienen in ihren Achselhoehlen festgewachsen zu sein, sie bewegten sich keinen Millimeter von dort weg, und es machte Anna rasend - vor Verzweiflung und vor Lust.
Thomas kicherte amuesiert: "Wenn du SO darueber denkst, dann ist ja das einzige, was ich mit dir noch machen darf, nur das Kitzeln!"
"NEEEEIIIN, Hiiiiilfeeee!" kreischte sie und versuchte nun ernsthaft, sich auf den Ruecken zu drehen.

Ihm gelang es, eine Hand zu befreien und kitzelte sie damit heftig an den weichen Seiten. Das Gefuehl ihrer zuckenden Haut, und wie sie sich unter ihm wand, liess seine Erregung schnell wiederauferstehen.
Anna versuchte sich zu kruemmen, konnte aber nicht, weil Thomas auf ihr sass. Ihre Stimme ueberschlug sich, als sie schrie.
Thomas' Fantasie quoll beinahe ueber vor Gemeinheiten. Er zog auch die andere Hand unter ihrem Arm heraus und knetete beidhaendig Anna's Seiten. Dabei presste er seine Maennlichkeit gegen ihren Po und erschreckte sie mit einem breiten Grinsen: "Du bist dir schon im Klaren darueber, dass wenn wir erstmal verheiratet sind, du das jeden Tag erleben wirst?"

Seine eindeutige Erektion an ihrer Kehrseite erregte sie noch viel mehr! Sie wand sich wie ein Wurm, versuchte, seine Haende abzuschuetteln, und stiess unter Lachen hervor: "Dann kann ich ja von Glueck sagen dass du Berta heiraten musst!"

"In der Beziehung vielleicht!" lachte er. Dann liess er immer eine Hand ruhen und zwickte sie mit der anderen in die Rippen. Mal links, mal rechts - es war kein erkennbares Muster dabei.
Sie zuckte immer in die Richtung, in der sie gezwickt wurde, und fiepte wie ein kleiner Welpe.
Um noch eins drauf zu setzen, taeuschte er manchmal mit einem kurzen Kontakt an, sie an der Seite piecksen zu wollen, wich dann aber blitzschnell aus, griff hinter sich und kitzelte sie gemein unterhalb vom Po an den Rueckseiten der Oberschenkel.
Es war fast ein Schock, als er das tat, und sie strampelte und kreischte wie eine Irre.

Instinktiv drueckte Thomas sein Glied an ihre Pobacken und begann, sich daran zu reiben, waehrend er sie so folterte.
"He du Perverser!" brachte Anna heraus, immer wieder von Quietschen unterbrochen, "Wirst du wohl aufhoeren dich so an mir hochzugeilen?"
"Was dagegen?" stoehnte er. Das Gefuehl war einfach zu schoen, als dass er damit aufhoeren wollte.
"Hab ich eine Wahl? AAAH, nein, NICHT DA!" kam die Antwort.
Scheinbar hatte er gerade eine besonders kitzlige Stelle erwischt, kurz oberhalb ihres Hueftknochens. Er massierte sie dort ausgiebig durch und fuhr derweil stoehnend zwischen ihren Pobacken hin und her.

Anna platzte fast vor Lachen, hielt erfolglos seine Haende fest, und spuerte, wie ihre Lust hoeher und hoeher stieg.
Ihr Lachen machte ihn dermassen geil, dass er sich schon bald dem Hoehepunkt gegenuebersah. Kurz bevor er kam, nutzte er die Gelegenheit, dass Anna mit den Haenden rumfuchtelte, und fuhr wieder in ihre Achselhoehlen.
Ihr Schrei schien die Fensterscheiben zum Vibrieren zu bringen, und sie wand sich wie wild. Es kitzelte unertraeglich, und sie schrie und schrie und konnte gar nicht damit aufhoeren.
Mit geballter Gewalt ergoss Thomas sich ueber ihr Hinterteil, und erst als er ganz fertig war, liess er auch von ihr ab.

Anna sah ihn entruestet an, noch immer um Luft keuchend: "Iiiih, Thomas, du bist ein Ferkel! Das klebt doch!"
Er lag selig neben ihr auf dem Bett und konnte nur laecheln: "Tut mir leid, ich konnte einfach nicht widerstehen..."
Sie blieb auf dem Bauch liegen, weil sie nicht Thomas' Samen auf Lottes ganzem Bett verteilen wollte, und gestikulierte in Richtung Kommode: "Gibst du mir mal ein feuchtes Tuch, damit ich das abwaschen kann?"
Lachend tat er wie ihm geheissen. "Bist du mir jetzt boese?" fragte er.
"Furchtbar boese!" grinste sie.
Thomas spielte den Traurigen waehrend er sie abwischte: "Kann ich das irgendwie wieder gut machen?"
"Hmmmm...dir wird schon was einfallen!" Sie rollte sich anmutig auf den Ruecken und streckte sich wie eine Katze.

Mit einem Zwinkern streichelte er zaertlich ihre Schenkel und liess keinen Zweifel daran, in welche Richtung er sich wenden wuerde.
Anna gurrte leise und spreizte erwartungsvoll die Beine.
Die Spitzen seiner Finger kamen ihrer Weiblichkeit immer naeher und er musste auf dem Weg dahin einfach die zarten Innenseiten ihrer Oberschenkel ein wenig kitzeln.
Glockenhelles Kichern war die Antwort, und sie zuckte, bemuehte sich aber, nicht die Beine zu schliessen.
Thomas' Mund folgte dem Pfad, den seine Finger genommen hatten, und mit Inbrunst bedeckte er sie mit Kuessen, als seine Hand bereits an der Grenze zu ihrer Scham aufreizend ueber ihre Haut fuhr.
"Oooh, jaaa..." seufzte Anna und oeffnete sich fuer ihn wie eine Blume.
Die Fingerkuppen spielten um ihren Eingang und kamen dem Kitzler, der seinen Schutz verlassen hatte, gefaehrlich nahe. Sein Mund gab eine sanft leckende Zunge frei, die sich ueber ihre geschwollenen Lippen bewegte.
Anna beobachtete mit grossen Augen, was er vorhatte, und hob bittend den Unterleib.

Der Zeigefinger der rechten Hand drang in sie ein, bald gefolgt von einem weiteren Finger, dann waren es zusammen drei. Er wusste genau, was sie wollte und streichelte sie in einem gleichmaessigen Rhythmus.
Anna stiess ein bebendes Stoehnen aus. Es war ein Gefuehl wie zerschmelzen und verbrennen.

Er genoss es, ihr so Lust zu bereiten. Seine Zungenspitze fuhr leicht ueber ihre Knospe, immer an der Seite auf und ab, mal rechts, mal links. Neugierig beobachtete er ihre Reaktionen.
Sie konnte nicht mehr zusehen, liess den Kopf nach hinten sinken und genoss die heisse Lust, die bei jeder Beruehrung staerker wurde.

Thomas bemuehte sich, den Punkt zu finden, der Anna neulich im Zuber so aus der Fassung gebracht hatte. Beim Lecken kuesste er sie hin und wieder genau auf die Spitze des Kitzlers und liess danach die Zunge mit voller Flaeche direkt darueberfahren.
Sie fuhr fast aus der Haut! Ihre Beine und der Bauch zuckten gefaehrlich. Es fuehlte sich so unglaublich gut an.
Thomas' Liebkosungen nahmen an Tempo rasch zu. Er stuelpte die Lippen ueber ihre empfindlichste Stelle und saugte fest daran, waehrend er seine Zunge nach vorne presste und mit der Spitze in Kontakt brachte. Unterdessen verwoehnte er sie mit den drei Fingern weiter, immer fester.

Der Gipfel war eine Reihe von heftigen Explosionen, die Anna an den Rand des Wahnsinns peitschten. Sie schrie, und ihr ganzer Koerper schuettelte sich wie in Kraempfen.
Er hoerte nicht auf, stimulierte sie fortwaehrend und ergoetzte sich an ihrer Ekstase. Flink schoss die warme feuchte Zunge immer wieder ueber den Kitzler, als waere es eine koestliche Speise.
Und sie belohnte ihn mit weiteren Hoehepunkten, lachte wild auf, als das wundervolle Gefuehl einfach nicht abebben wollte.
Thomas hatte nicht mitgezaehlt, aber so oft hatte er sie noch nie kommen sehen. Nach einer scheinbar endlosen Zeit gab er ihr einen letzten Kuss und rutschte dann nach oben auf Augenhoehe und laechelte sie an.

Ihr Gesicht und ihr Hals waren von roten Flecken uebersaet, und sie rang nach Luft. "Oh...oh Gott!" war alles, was sie ueber die Lippen brachte.
Ein Kichern entfuhr ihm und er blinzelte froehlich: "Wer ist hier unersaettlich? Kann ich davon ausgehen, dass du mir jetzt verziehen hast?"
"Jaaaa..." Gurrend wie ein Taeubchen schmiegte sie sich an seine Brust.
Gluecklich streichelte er ihre Schultern und atmete tief ein.
Anna war entspannt, zufrieden und einfach selig. Dieses Zimmer, das sie frueher nur mit Widerwillen betreten hatte, war ploetzlich ihr persoenliches Paradies.
Sie piekte ihn in den Bauch: "Nicht wieder einschlafen! Wir muessen uns bald zu Hause zum Abendessen sehen lassen!"
Ein Seufzer entfuhr ihm: "Das habe ich doch glatt vergessen! Du hast mich ganz gefesselt!"

Sie musste lachen: "Bisher noch nicht, aber das koennen wir ja auch mal machen!"
Erstaunt sah er sie an: "Dass du das so interpretierst, haette ich jetzt nicht gedacht! Aber das koennte sicherlich interessant werden!"
Sie schwang die Fuesse aus dem Bett und begann, sich anzuziehen. Dabei musterte sie ihn schelmisch ueber die Schulter: "Bist du sicher? Wenn du das mal nicht bereust!"
Schmunzelnd gestand er: "Ich habe dich ja bisher ganz ordentlich drangenommen! Aber egal was du mit mir tun wirst, ich bereue bestimmt keine Sekunde davon!"

Sie griff sich Lottes Buerste und kaemmte die langen dunklen Locken, die in Unordnung geraten waren. "Ich habe tausend Gruende mich zu raechen, Thomas! Du wuerdest um Gnade winseln!"
Er grinste: "Ich freu mich schon drauf!"
Anna's Augen zeigten ploetzlich ein teuflisches Glitzern: "Na dann warten wir mal ab, ob du das hinterher auch noch sagst!"
Ohne von ihr wegzusehen zog er sich ebenfalls an und stellte sich hinter sie: "Ich vertraue dir voll und ganz! Ausserdem steht dir ein bisschen Rache schon zu!"
Sie klatschte in die Haende: "Oh, das wird so lustig...fuer mich!!"
Wie um sie extra noch zu provozieren kitzelte er sie kurz an der Huefte.
Kreischend entwand sie sich ihm: "Warte nur ab...beim naechsten Mal bist du sowas von dran!"
Kichernd umarmte Thomas sie und sah ihr in die Augen: "Ich liebe dich und hab keine Angst vor dir!"
Sie grinste: "Ich liebe dich auch und werde dich das Fuerchten lehren!"

Als seine Erinnerungen durch all ihre gemeinsamen Erlebnisse streiften, wurde ihm bewusst, wie oft und gemein - auch wenn es ihr gefiel - er sie gekitzelt hatte. Ein kleines mulmiges Gefuehl breitete sich dann doch in der Magengegend aus.
Sie sah es ihm sofort an und lachte laut auf: "Ich glaub da kriegt jemand DOCH Angst!"
"Ich lass mir nicht mehr nachsagen, ich sei ein Feigling! Ich steh meinen Mann!" entruestete er sich.
Anna kicherte erheitert: "Ich werde dich zu einem winselnden, wimmernden Wrack kitzeln, mein Geliebter!"
Thomas wurde es leicht schwummrig als er ihre Worte hoerte, aber er laechelte tapfer und kuesste sie auf die Nasenspitze.
Anna war ploetzlich sehr aufgeregt und erwartungsvoll: "Wann koennen wir das machen? Und wo treffen wir uns?"

Dass sie so begeistert von der Idee war, machte ihm nun wirklich etwas Angst. Aber dennoch ueberlegte er mit: "Wieder im Lager? Da kann uns keiner hoeren...Du willst es wohl so bald wie moeglich machen, was?"
"Gestern am besten!" Ihre Augen funkelten.
"Du machst mir Angst!" lachte er. "Aber solange ich am Ende dafuer belohnt werde, soll es mir Recht sein!"
"Fuerstlich!" schnurrte sie und rieb ihre Nase an seiner, "Denn wenn ich mit dir fertig bin, darfst du mit mir machen was immer du willst....falls du dann nicht viel zu erschoepft bist!
Er kuesste sie wieder und seufzte: "Ich kann es kaum erwarten..."
"Du luuueeeeeegst!!" lachte sie.
Verlegen blickte er zu Boden: "Naja...ein bisschen!"
Sie kuesste ihn: "Mein Armer...ich werde dich schon nicht umbringen!"
Gluecklich drueckte er sie an sich: "Ich weiss nicht, was ich ohne dich machen wuerde!"

Sie erwiderte die Umarmung und bekam irrsinnigerweise schon wieder Herzklopfen: "Ich wuerde ohne dich sterben!"
"Jetzt sollten wir aber langsam los, die ganze Liebelei hat mich fuerchterlich hungrig gemacht!"erklaerte Thomas.
"Liebelei??" Sie stemmte entruestet die Haende auf die Hueften: "Dafuer werde ich dich besonders hart rannehmen!" Dann machte sie sich auf den Weg zur Tuer.
Mit einem Laecheln auf den Lippen folgte er ihr.
 
35. Kapitel

Zwei Tage spaeter ergab sich ueberraschend eine gute Gelegenheit fuer Anna, heimlich das Haus zu verlassen. Am Abend wurde in der Zunft ein grosses Geburtstagsfest fuer den aeltesten Haendler gefeiert. Anna behauptete, sich nicht gut zu fuehlen, und blieb zu Hause. Sie hoffte, dass Thomas es mitbekam und sich auch irgendwie drueckte. Als ihre Eltern und Berta das Haus verlassen hatten, wartete sie noch eine halbe Stunde, und rannte dann, zitternd vor Vorfreude und Angst, dass er nicht da sein koennte, zum Lager.

Thomas hatte halbherzig ueberlegt, ob er sie versetzen sollte, aber dann siegte doch die Neugier und sein Verlangen. Er hatte frisch gebadet und sass fuerchterlich aufgeregt auf dem Bett. Was wuerde sie mit ihm anstellen? Es war aeusserst reizvoll, dass Anna einmal die ganze Kontrolle ueber das Geschehen uebernehmen wollte. Doch ganz konnte er die Unruhe nicht verdraengen und konnte sich des Gedankens, dass er einen Fehler gemacht hatte, nicht erwehren.

Anna hatte den ganzen Weg vom Schreiberhaus zum Lager im Eiltempo zurueckgelegt und musste vor dem alten Gebauede erst einmal zu Atem kommen. Nachdem sie sich einigermassen beruhigt hatte, schluepfte sie hinein, immer noch voller Angst, dass er den Schwanz eingezogen haben und nicht gekommen sein koennte.
Als er sie zur Tuer hereinkommen sah, wuchs seine Anspannung bis ins Unermessliche. Aber er fasste sich und aergerte sie gleich: "Du bist spaet! Ich habe schon gedacht, du kommst gar nicht mehr..."
Grinsend und kopfschuettelnd kam sie naeher: "Du bist ganz schoen mutig dafuer, dass du gleich mein hilfloses Opfer bist!"

Er lachte: "Wenn die Kuehnheit meine schreckliche Aufregung nicht vertreibt, dann weiss ich auch nicht weiter!"
"Oh, armer Junge!" kicherte sie und holte die Tuecher zusammen, die er schon benutzt hatte, um sie zu fesseln. Sie legte den Kopf schief: "Willst du dich nicht ausziehen?"

Feixend streifte er langsam sein Hemd ab, wollte das Unvermeidliche so lange es ging hinauszoegern. Bei der Hose liess er sich sogar noch laenger Zeit.
"Je mehr Zeit du schindest, desto laenger werde ich dich buessen lassen!" verkuendete Anna froehlich und liess die Schals aufreizend hin und her baumeln.
Das war Anreiz genug, sich schnell auszuziehen. Nach wenigen Augenblicken lag Thomas wie Gott ihn geschaffen hatte auf dem Bett und laechelte nervoes.

Anna musterte ihn genuesslich. Er war wirklich ein Adonis! Und gleich voellig hilflos und ihrer Gnade ausgeliefert. Sie liess sich sehr viel Zeit damit, ihn sicher ans Bett zu fesseln.
Schwer schluckend sah er sie an: "Hoffentlich habe ich da keine anhaltende Leidenschaft in dir geweckt..."
Sie zwinkerte: "Vielleicht gefaellt es dir ja auch!" Dann fing sie an, gemaechlich ihr Mieder aufzuschnueren.
Beim Anblick der sich vor ihm entkleidenden Schoenheit leckte sich Thomas mit Vorfreude die Lippen: "Habe ich dir heute schon gesagt, wie fantastisch du aussiehst?"
Anna laechelte: "Nein. Aber sag es ruhig!" Rock und Unterrock glitten zu Boden, sie trug nur noch eine Bluse.
"Du bist so wunderschoen heute; wenn ich koennte, wuerde ich dich jetzt mit Haut und Haaren vernaschen!" schmeichelte er sich bei ihr ein, in der Hoffnung, dass sie sich etwas gnaediger zeigen wuerde.
Sehr langsam zog sie die Bluse aus und stieg dann nackt zu ihm aufs Bett. Sie war amuesiert: "Du bist ein Suessholzraspler, Thomas! Dafuer gibt es eine Extrastrafe!" Sie hatte ihn sofort durchschaut.

Langsam wurde ihm unwohl: "Ich sage doch nur die Wahrheit! Wieso ist das was schlechtes? Komm, bind mich los und dann koennen wir uns liebhaben!" blinzelte er sie mit seinem freundlichsten Laecheln an.
"Netter Trick!" Sie grinste breit. "Wenn ich mit dir fertig bin machst du sowieso alles, was ich will, nur damit ich aufhoere!" Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuss: "So ein schoener Mann...wo fang ich bloss an!?"

Sein Adamsapfel raste geradezu hoch und runter, so schnell schluckte er. Die Anspannung erreichte einen neuen Hoehepunkt.
"Ah ich weiss...ich denke, ganz unten!" kicherte sie und setzte sich zwischen seine Beine.

Ganz behutsam, wie testend, liess sie beide Naegel ihrer Zeigefinger ueber seine Fusssohlen gleiten.
Dort hatte ihn noch nie jemand wirklich gekitzelt! Sofort gackerte er los und versuchte, seine Fuesse von ihren Fingern wegzureissen.
Anna lachte auf, begeistert, dass er so heftig reagierte. Sie nahm jetzt alle zehn Finger und liess sie ausgiebig die Unterseite seiner Fuesse auf und ab krabbeln.
Thomas lachte wie ein Wahnsinniger und riss an den Fesseln. Langsam daemmerte ihm die Erkenntnis, dass das gar keine gute Idee gewesen war! Besonders die Fingernaegel kitzelten fuerchterlich und sandten eine Flut von ganz neuen Gefuehlen durch seinen Koerper.
"Zappel doch nicht so!" tadelte Anna. Dann setzte sie sich auf sein rechtes Bein und klemmte es sicher zwischen ihren Schenkeln ein. Genuesslich bog sie seine Zehen zurueck und spannte die Sohle.
"Oh nein, das wagst du nicht!" rief er panisch.
"Und ob ich das wage!!" kam es amuesiert zurueck. Dann kratzte sie mit allen fuenf Fingern der freien Hand kraeftig ueber die voellig bewegungsunfaehige Fusssohle.

"NIIIIIIICHT..." schrie er verzweifelt auf und prustete schon aus voller Lunge. Kein einziges Wort brachte er heraus; er war vollkommen hilflos, ihr ganz ausgeliefert.

Anna hatte nicht gedacht, dass es so viel Spass machen wuerde. Sein Zappeln, seine Schreie, sein Lachen loesten eine ganz neue Art von Erregung aus. Sie verstaerkte Tempo und Druck der kratzenden Hand.
In wilden Anfaellen warf Thomas seinen Kopf hin und her. Er wuerde alles tun, nur damit sie aufhoerte! Jetzt wusste er, wie sie sich fuehlen musste, wenn er am Druecker war und er wunderte sich nicht, dass sie es so genoss, es ihm heimzuzahlen. "Anna...BITTE..." keuchte er.
"Bitte was?" fragte sie mit suesser Stimme, liess seine Sohle in Ruhe, aber nur, um sich jetzt den Unterseiten seiner Zehen zu widmen, wo sie ihre Fingernaegel zaertlich krabbeln liess.
"Ich ertrag das nicht laenger!" brachte er gerade heraus, bevor er ihr eine neue Salve lauten Lachens entgegenfeuerte. An den Zehen war es ganz besonder schlimm. Thomas wusste nicht mehr wo oben oder unten war. Die Welt schien aus diesem quaelenden Gefuehl zu bestehen, das ihm aber nichtsdestotrotz das Feuer in die Lenden schiessen liess.

"Na gut!" Schlagartig liess sie seinen rechten Fuss in Ruhe und machte Anstalten, von ihm herunterzusteigen, als sie inne hielt: "Ach halt...da gibt es ja noch einen zweiten!" Schon sass sie auf seinem linken Bein, bog die Zehen zurueck, und wiederholte die ganze Prozedur.

Thomas wusste nicht, was schlimmer war: Die entsetzliche Hilflosigkeit oder das heftige Kitzelgefuehl, das er kaum auszuhalten vermochte! Dazu kam noch, dass er beinahe im selben Moment, da Anna begonnen hatte, eine praechtige Erektion bekommen hatte.

Anna verlustierte sich etwa fuenf Minuten ohne Pause an seinem Fuss, bevor sie endlich von ihm abliess und sich zu ihm herumdrehte. Sein Glied schien ihr foermlich entgegenzuspringen. Verbluefft grinste sie ihn an: "Na schau an...das gefaellt dir wohl!"
Schwer nach Luft schnappend stiess er hervor: "Das ist nur der Anblick der schoenen Frau, die so eine Sadistin ist!"
"Nein, ist es nicht!" kicherte sie, "Das ist das Kitzeln! Dann kann ich ja weitermachen!"
Seine Gesichtszuege zeigten Entsetzen: "Nein nein, das ist es ganz bestimmt nicht! Komm zu mir, ich will dich spueren, ich vergehe hier schon fast vor Begierde!"

Mit einem Laecheln kam sie zu ihm ans Kopfende des Bettes und neigte ihre nackten Brueste auf sein Gesicht zu.
Gierig reckte Thomas den Kopf und kuesste die warme Haut. Es machte ihn wahnsinnig vor Lust, dass sie die Macht ueber ihn hatte.
Anna schloss genussvoll die Augen, als sie seinen weichen Mund spuerte, und sie liess ihm ihren Busen fuer eine Weile.
Er liess kein Fleckchen bei seinen Zaertlichkeiten aus, damit rechnend, dass sie erregt wuerde und sich statt dem Kitzeln anderen Dingen zuwendete.

Aber davon war Anna weit entfernt. "So, das muss jetzt erstmal reichen!" entschied sie nach einigen Minuten und platzierte sich neben seinen Knien.
Enttaeuscht protestierte er: "Ich war doch noch gar nicht fertig! Was hast du jetzt wieder vor?" Ein angstvoller Unterton schwang in seiner Stimme mit.
Sie musste lachen: "Womit warst du denn nicht fertig? Und was glaubst du wohl, was ich vorhabe?"

Diesmal war Thomas entschlossen, ihr Widerstand zu leisten: "Wenn du das Kitzeln meinen Lippen vorziehst, dann tu, was du nicht lassen kannst! Ich auf jeden Fall werde nicht mehr lachen!"
Dafuer platzte Anna beinahe vor lachen: "Ach so, na dann! Dann ist es hier wenigstens nicht so laut!" Damit zwickte sie ihn kraeftig oberhalb der Knie.
Er quietschte kurz auf und presste dann die Lippen zusammen, veraergert ueber sich selbst und seine Kitzligkeit.
"Sooo kitzlig bist du!" neckte Anna und formte ihre Haende dann zu Klauen, die sie wieder und wieder seine Knie rhythmisch zusammendruecken liess.
Es war nicht zum Aushalten! Jedesmal gab er einen Laut von sich und jedesmal wurde es schwieriger, den Mund geschlossen zu halten. Mit aller Kraft versuchte er, nicht zu lachen.
Anna war fest entschlossen, ihn zur Aufgabe seiner Beherrschung zu bewegen. Sie drueckte immer fester zu.

Und schliesslich brach es aus ihm heraus. Er lachte so sehr, dass ihm die Traenen kamen und zwischen den Atemzuegen kicherte er unentwegt. Wenn er nicht gefesselt waere, dann haette er ihr sicherlich die Knie ins Gesicht gestossen.

"Soso, du lachst also nicht mehr, wie?" triumphierte Anna, "Dann schauen wir doch mal ob es eine andere Stelle gibt, die dich auch nicht zum Lachen bringt!" Schon krabbelte sie ihn an den Innenseiten der Oberschenkel.
Wenn er schon gedacht hatte, bisher war es schlimm, dann waren das ganz neue Dimensionen. Er war dort so empfindlich, dass er wie ein Fisch hin und her zappelte und sein erigiertes Glied die wildesten Schwingungen vollfuehrte. Sein Lachen fuellte den Raum und Thomas zweifelte daran, dass er jemals wieder damit aufhoeren koennte.

Anna musste unwillkuerlich mit ihm mitlachen und genoss es, so totale Kontrolle darueber zu haben, was mit ihm passierte. Fuer eine Sekunde ueberlegte sie, ihn an den Hoden zu kitzeln, aber dann fand sie, dass es dafuer noch zu frueh sei. Stattdessen liess sie ihre Haende gemaechlich auf Zeige- und Mittelfinger zu seinem Bauch spazieren.
Das verschaffte ihm etwas Erleichterung. Aber Thomas kam nicht umhin, hin und wieder ein Kichern auszustossen.
"Weisst du, dass du einen tollen Bauch hast?" schnurrte Anna, senkte den Kopf und biss zaertlich in jeden einzelnen der deutlich definierten sechs Muskeln, die sich dort abzeichneten.
"Ja, DAS fuehlt sich gut an!" seufzte er zufrieden.
Schmunzelnd liess Anna ihre Zunge in seinen Bauchnabel gleiten und dort kreisen.

Damit hatte er nicht gerechnet! Wie ein wilder Eber fuhr er auf und riss gackernd an den Tuechern, die ihm die Freiheit nahmen. "Aber das nicht, neineinein!" kicherte er.
Anna hatte ihn noch gar nicht kitzeln wollen! Dass er so heftig reagierte, ueberraschte sie. Grinsend fuhr sie mit der Behandlung fort und liess noch zusaetzlich die Finger ueber seinen restlichen Bauch kitzeln.
Am Bauch war er unter normalen Umstaenden eigentlich nicht so kitzlig, aber durch die Taetigkeit ihrer Zunge und seine Erregung galt das nicht mehr. Sein Lachen formte sich zu einem Stakkato und er bekam kaum noch Luft.

Anna spuerte das instinktiv, und sie brach ab und streichelte seinen Bauch nur noch. Dabei rutschte sie zu ihm hoch und rieb ihre Nase zart an seiner: "Alles in Ordnung, geht's dir noch gut?"
Er holte mit langen Zuegen Luft und und sah sie zaertlich an: "Du bist richtig gemein, weisst du das?"
Anna kicherte: "Findest du?"
"Vielleicht liegt es auch daran, dass mich noch niemand so ausgiebig gekitzelt hat!" vermutete er grinsend. Dann meinte er: "Du bist aber auch erschreckenderweise ein Naturtalent!"
"Ich hatte einen gnadenlosen Lehrer!" zwinkerte sie. Dann rutschte sie wieder von ihm fort und setzte sich rittlings auf seinen Schoss. Es war sehr aufregend, seine Erektion zwischen den Beinen zu spueren, ohne ihn eindringen zu lassen.
Bei dem Gefuehl stoehnte er leise auf. "Ich will dich so sehr!"
"Ich weiss!" laechelte sie, "Aber du warst ein boeser Junge und hast keine Belohnung verdient!" Damit griff sie ihm kraeftig in die Seiten und knetete ihn ordentlich durch.

Seine Reaktion kam sofort und heftig. Thomas wand sich verzweifelt und lachend und versuchte, sich irgendwie von ihren Haenden wegzudrehen. Dass sie auf diese Art und Weise mit ihm redete, half seiner Sache kein bisschen und machte ihn nur noch erregter.
"Kitzelt das, Thomas?" fragte sie gehaessig und bemuehte sich, nicht zu stoehnen, weil sich sein Glied an ihrer empfindlichsten Stelle rieb, als er sich so wand.
"Was glaubst du denn?" stiess er beim Lachen hervor, "Ich sterbe gleich!"
"Tust du nicht!" lachte Anna und begann, ihre Finger zwischen seine Rippen zu bohren und dort vibrieren zu lassen.
In purer Agonie schrie er verzweifelt auf. Noch nie hatte er etwas so fuerchterliches und gleichzeitig so geiles gefuehlt.
Anna musste sich dazu zwingen, kein Mitleid mit ihm zu haben und machte gnadenlos weiter.
"Ich kann nicht mehr! Bitte Anna...!" und mehr brachte er nicht heraus. Er haette alles getan, nur um sie zum Aufhoeren zu bewegen.
"Was kriege ich, wenn ich aufhoere?" fragte sie kuehl und goennte ihm keine Pause.
Thomas versprach in abgehackten Worten sofort: "Alles, ALLES bekommst du!"
"Hm, das ist mir zu wenig fantasievoll! Sei mal etwas kreativ!" erwiderte sie und piekte immer noch in seine Rippen.

Thomas ueberlegte fieberhaft, was sie wohl haben wollte. "Ich massiere dich, lecke dich, koche fuer dich, alles was du willst!" riet er.
Sie hielt kurz inne und tat, als daechte sie gruendlich nach. Dann verzog sie das Gesicht: "Hm...nein...was ich eigentlich wirklich will, ist, dich kitzeln...und zwar ungefaehr genau da...." Sie bewegte die Haende in Richtung seiner gestreckten Achselhoehlen.
Seine Augen wurden so gross wie Teller und er schuettelte heftig den Kopf: "Nein, ueberall nur da nicht!"
Anna nickte eifrig: "O doch, o doch, ganz genau da!" Sie setzte die Fingernaegel an den Unterseiten seiner Arme in Ellenbogenhoehe an und liess sie ganz langsam nach unten gleiten.
"Das mit den Naegeln ist gemein!" konnte Thomas gerade noch erwidern, bevor er intensiv zusammenzuckte und bereits zu kichern begann.
"Du bist so suess wenn du lachst!" zirpte Anna, waehrend sie seine Achselhoehlen erreichte und die Finger dort ganz zart kreisen liess.

Er wollte ja etwas erwidern, aber er konnte einfach nicht! Thomas lachte und lachte ohne Ende, fuehlte das unertraegliche Kitzelgefuehl und riss so stark an seinen Fesseln, dass das Holz aechzte.
"Mach das Bett nicht kaputt!" befahl Anna mitleidlos und bohrte die Finger tief in das weiche Fleisch.
Ein schriller gequaelter Laut entfuhr ihm und ging in ein unaufhoerliches Prusten ueber. Sein ganzer Koerper bebte mit kitzliger Lust und er wollte, dass sie aufhoerte und doch fuer immer weitermachte.

Ihre Finger wanderten ein kleines Stueck weiter nach unten und kitzelten ihn erbarmungslos seitlich der Brust. Bei ihr war diese Stelle unertraeglich kitzelig.
Sich aufbaeumend konnte er sich nicht gegen die Flut der Empfindungen wehren, die ihm alle Sinne raubten. Es kitzelte so sehr, dass er glaubte, den Verstand zu verlieren. Nichteinmal ein Laut entwich mehr seinem Mund, sondern er lachte stumm, waehrend Traenen seine Wangen herunterliefen.

Anna sah ein, dass er eine Pause brauchte. Sie hoerte auf und massierte zaertlich seinen mittlerweile schweissueberstroemten Oberkoerper. Dann rutschte sie langsam abwaerts.
Japsend sog er die Luft ein und hustete ein paar Mal. "Oh Gott, das war wirklich schlimm!" stoehnte er.
"Da siehst du mal, was du mit mir immer machst!" antwortete sie. Mittlerweile war sie an seiner Maennlichkeit angelangt.
"Ich dachte dir gefaellt es!" und er brachte wieder ein Grinsen zustande. "Aber ich muss zugeben, dass es auch auf mich eine...gewisse Wirkung hat!"
"Das sehe ich!!" grinste Anna und kuesste die Spitze seines erigierten Gliedes.
Thomas stoehnte laut auf. Nachdem sie ihn so lange gequaelte hatte, war das wie der Himmel.

Sie war jedoch noch nicht fertig! Zart wie eine Feder begannen ihre Fingernaegel, ueber seine Hoden zu krabbeln.Haette sie ihm mit einem gluehenden Eisen beruehrt, es waere kein Unterschied gewesen! Thomas jaulte auf und lachte wie wahnsinnig auf. Hoffentlich findet sie nicht meine empfindlichste Stelle! betete er inbruenstig.
Anna war beglueckt ueber die heftige Reaktion. Sie fuhr fort, ihn an dieser Stelle zu bearbeiten. Die andere Hand ging rund um die Peniswurzel und in seinen Leisten auf Wanderschaft.
Kitzeln und Lust waren eins, als er ihre Naegel auf seiner Haut spuerte. Thomas wusste nicht, wie lange er noch durchhalten konnte! Alles wozu er faehig war, war eine Mischung aus Lachen und Stoehnen.

Sie genoss es unwahrscheinlich, ihn so zur gleichen Zeit foltern und verwoehnen zu koennen. Ihre krabbelnden Naegel wanderten auf seinen Damm.
Oh Gott! dachte er nur und explodierte dann. Mit einem schrillen Kreischen quittierte er ihre Bemuehungen und bog sich so stark durch, dass er beinahe eine lebendige Bruecke formte.
Anna waere fast zurueckgezuckt. Da war er aber empfindlich! Genuesslich nutzte sie dieses Wissen aus, kitzelte ihn schneller und heftiger, liess die Fingernaegel auf und ab wandern.

War er tot und im Himmel? Oder in der Hoelle? Oder in beiden zugleich? Diese Fragen stellte er sich unbewusst fortwaehrend, als sein Koerper wie unter Peitschenhieben zuckte und sich wand. Laengst war es eine unbeschreibliche Qual geworden, die er aber trotzdem ueber alle Massen genoss. Fast unmenschliche Laute kamen aus seinem Mund.
Das Maedchen hoerte nicht auf, ihn zu kitzeln, nahm jedoch jetzt zusaetzlich seinen Penis in den Mund und lutschte daran.
Sterne tanzten vor seinen Augen. Thomas wollte durchdrehen vor Leidenschaft, denn diese irrwitzige Kombination an Gefuehlen liess ihn aus der Haut fahren.
Sie saugte bis sie spuerte, dass er gleich kommen wuerde. Und dann hoerte sie mit dem Saugen urploetzlich auf und kitzelte ihn nur noch.

Empoert stoehnte er auf, was aber schnell wieder in einem neuen Lachanfall unterging. Wie konnte sie nur! Er war so nah dran gewesen!
Anna seufzte zufrieden: "So...ich hoer dann jetzt mal auf!" Damit stellte sie jegliche Beruehrung ein.
Keuchend blickte er sie an. Sein Kopf war hochrot und der Atem ging so schnell wie das Rad einer Wassermuehle. "Das meinst du nicht ernst!"
Sie war schon an seinen Fussfesseln und loeste sie: "Doch, ich denke, du hast genug fuer heute!"
"Und was ist...damit?" fragte Thomas und wies mit den Augen auf seine Erregung.
"Ach, du hast doch Haende!" Das dunkelhaarige Maedchen laechelte suess und kam zum Kopfende, um seine Haende zu befreien.
Thomas ahnte, dass sie ihn nur aergern wollte, tat aber weiter irritiert: "Du willst mich wohl auf den Arm nehmen!"
In dem Moment loeste die die zweite Handfessel und erwiderte im Brustton der Ueberzeugung: "Schluss fuer heute, es ist schon spaet!"
Kaum waren seine Haende frei, zog er sie schon zu sich und kuesste sie gierig, streichelte ihren warmen Koerper und seufzte wollluestig auf.
Genau das hatte Anna gehofft, aber sie wollte ihn noch ein wenig zappeln lassen und schob seine Haende von sich: "Thomas...wir fliegen noch auf!"

Er wusste nicht, ob sie es ernst meinte, oder nur ihr Spielchen mit ihm trieb: "Als ob uns das bisher abgehalten haette..." Seine Stimme bebte vor Enttaeuschung und Verlangen.
Sie zwinkerte ihm nur kurz zu; ein Zeichen, das aussagen sollte Nimm dir doch, was du haben willst!
Er laechelte schelmisch zurueck und packte sie bei der Huefte und streichelte sie ausgiebig. Aber er blieb dennoch auf dem Bett liegen und machte keine Anstalten, sich umzudrehen und auf sie zu legen.
Sie piekste ihn in den Bauch: "Sag bloss du willst jetzt faul auf dem Ruecken liegenbleiben?"
"In der Tat will ich das!" grinste er zurueck. "Willst du nicht aufsteigen?" fragte er unschuldig und laechelte sie an.
"Na also..." entruestete sie sich, "Du hast doch schon die ganze Zeit nur rumgelegen!"
Ein Lachen war die Antwort: "Ich hatte ja keine Wahl, Liebes!" Dann hinzufuegend: "Ausserdem haben wir es so noch nie getan!"

Eigentlich hatte sie gehofft, dass er wie wild ueber sie herfallen wuerde, sobald sie ihn losband. Aber offensichtlich hatte sie ihn dazu nicht genug erregen koennen, wie sie einsehen musste. "Na also gut!" gab sie nach und kam zu ihm zurueck ins Bett.
Kaum dass Anna wieder bei ihm war, hielt er sie schon fest in seinen Armen und rollte sich, so dass sie unter ihm lag. Mit seinem Koerper drueckte er sie auf das Bett: "Hab ich dich!"
Fast erschrocken sah sie ihn an: "Was machst Du denn jetzt?"
"Das wirst du gleich sehen!" laechelte er verschmitzt und machte sich daran, ihre Arme hochzuschieben.
Ihre Augen weiteten sich. Wenn er sie jetzt kitzelte, wuerde es garantiert sehr schlimm werden!

Ihre Arme auf das Kissen pressend, kuesste er sie leidenschaftlich, und sein unbefriedigtes Glied pochte an ihrer pulsierenden Weiblichkeit.
Anna war selbst schon sehr erregt, und sie spreizte bereitwillig die Schenkel.
Und wieder einmal fuehlte es sich einfach herrlich an, in ihr zu sein. Thomas seufzte zufrieden auf und liess sich Zeit, bis er mit den Bewegungen begann.
Das Maedchen unter ihm schien sich ihm so weit zu oeffnen wie es nur ging; erwartungsvoll hob sie ihm das Becken entgegen.

Aber Thomas hatte auch noch etwas anderes mit ihr vor: Waehrend er sie liebte, fuhr er mit der freien Hand in ihre Achselhoehlen und begann, sie dort zaertlich zu kraulen.
Anna kicherte glockenhell auf und wand sich hin und her: "Hoer auf, bitte, ich bin so erregt, das kitzelt furchtbar!"
"So? So furchtbar, wie du mich gekitzelt hast?" neckte er sanft, stiess intensiver zu und passte dementsprechend die Staerke des Kitzelns an.
Sie stoehnte laut auf und fing dann fuerchterlich an zu lachen. Dabei spuerte sie, wie ihr Unterleib ihn mit jedem Mal, dass ihr Bauch sich beim Lachen anspannte, Thomas' Glied fester umschloss. Seine haerteren Stoesse verursachten ihr eine Gaensehaut am ganzen Koerper.

Das Lachen und seine Auswirkungen erregten ihn sehr und er fuerchtete, nicht mehr lange durchalten zu koennen. Thomas senkte den Kopf zu ihrer Achsel und leckte sanft die zarte Haut.
"Neinnein, hoer auf!!" quietschte sie, wusste nicht, ob sie Lust oder Qual empfinden sollte, und wehrte ihn heftig ab.
Er hielt kurz mit dem Kitzeln inne und feixte: "Das haettest du wohl gerne!" Immer schneller stiess er rhythmisch zu und gleichzeitig flitzte seine Zungenspitze hin und her.
Ihr Stoehnen und Lachen ging in laute Schreie ueber, nicht genau zu definieren ob aus es Lustschreie oder Schreie waren, die von der Folter provoziert wurden. Ihr Unterleib pulsierte, kribbelte, und schien sich langsam mit einer unertraeglich suessen fluessigen Hitze zu fuellen.
Mit vibrierenden Lippen fuhr er den ganzen Bereich unter ihren Armen ab und nahm jetzt zusaetzlich eine Hand zu Hilfe, mit der er Anna seitlich der Brueste kraulte. Schon spuerte er seinen Hoehepunkt nahen.

Die Beruehrung dieser empfindlichen Stelle gab Anna den Rest. Sie wollte schreien, als der Hoehepunkt sie foermlich zu zerreissen drohte, aber selbst das konnte sie nicht mehr. Stumm, mit zurueckgeworfenem Kopf und gekruemmtem Koerper bebte sie durch einen, dann einen zweiten und dritten Gipfel, die allesamt kein Ende nehmen wollten.
Die Zuckungen ihres Unterleibs um ihn molken ihn geradezu zur Ekstase, und eine aeussert heftige Leidenschaft ergriff von ihm Besitz, durchflutete ihn und fuellte ihn komplett aus. Laut stoehnend explodierte er.
Anna war inzwischen, keuchend und erschoepft, auf die Matratze zurueckgefallen und genoss die lustvolle Entspannung, die sie ueberwaeltigt hatte. Jede Begegnung mit Thomas schien intensiver zu sein als die vorherige.

Thomas blieb einfach quer ueber ihr liegen und regte sich kaum. Nachdem ihm so lange die Erloesung vorenthalten worden war, war die Belohnung umso schoener ausgefallen.
Sie zauste sanft sein Haar: "Es wird jedesmal schoener mit dir....ich glaube, bald werde ich vor Lust in deinen Armen einfach sterben!"
Er lachte froh auf und kuesste Anna zaertlich: "Das will ich aber nun nicht! Dann muessen wir es naechstes Mal etwas gemaechlicher angehen lassen!"
"Bloss nicht!" kicherte sie, "Es ist wahnsinnig schoen!"
"Du darfst dich gerne oefters an mir raechen, wenn es so endet!" grinste er spitzbuebisch und legte seine Arme um sie.

Sich an ihn kuschelnd verkuendete das Maedchen: "Ich weiss jetzt, warum es dir so viel Spass macht, mich zu kitzeln!"
"So?" fluesterte er, "Und was hast du herausgefunden?"
"Dass es wunderbar ist, wenn das Opfer sich windet und bettelt!" gurrte sie.
Laechelnd sah er sie an: "Du hast ja ganz schnell Gefallen daran gefunden!"
"Mir gefaellt alles, solange ich es nur mit dir machen kann!" schnurrte sie zurueck.
Thomas war total zufrieden. Er seufzte ausgiebig und schloss die Augen.
"Wie gern wuerde ich jetzt einfach hierbleiben!" seufzte Anna wehmuetig.

Mutig entgegnete er: "Das wuensche ich mir auch! Aber es macht nicht so viel, weil wir uns ja morgen wieder treffen!"

Ueberrascht hob sie den Kopf: "Schon morgen? Das faellt doch auf!"
Er grinste: "Mir egal!"
"Du willst wirklich erwischt werden!" stellte Anna kopfschuettelnd fest.
"Nun, das nicht!" sagte Thomas, "Aber ich bin einfach suechtig nach dir!"
Sie kuesste ihn zart: "Ich weiss, was du meinst..."
Mit dem Finger fuhr Thomas zwischen ihren Bruesten hinab und legte die Hand auf ihren Bauch. "Aber bis morgen muessen wir uns wirklich gedulden, denn wenn du heute zu spaet kommst, dann koennen wir uns vielleicht morgen nicht treffen!"
Anna fuhr hoch: "Ich muss mich wirklich beeilen! Wenn meine Eltern vor mir zu Hause sind, werden sie eine Menge Fragen stellen!"

Er hielt sie sanft an den Seiten fest und kuesste ihren Hals: "Noch ein bisschen was fuer auf den Weg..."
Sie lehnte den Kopf zur Seite, um ihm den Zugang zu erleichtern, und seufzte: "Das ist so gemein, dass du mich jetzt schon fuer morgen anheizt!"
Sein Kichern erklang an ihrem Ohr: "Was meinst du, warum ich es tue!"
Das Maedchen versetzte ihm einen spielerischen Stoss und stand endgueltig auf: "Du bist ein Halunke!"
"Ein unwiderstehlicher!" grinste er.
"Das stimmt allerdings!" seufzte sie und widerstand der Versuchung, zurueck zu ihm auf die Matratze zu klettern. Stattdessen zog sie sich an.
Mit unverhohlener Luesternheit sah er ihr dabei zu und bliebt selbst nackt auf dem Bett liegen.
"Schau nicht so!" tadelte sie, "Da wird mir ganz anders!"

Aber Thomas machte sich einen Spass draus und leckte noch genuesslich die Lippen, waehrend er sich zu ihr hindrehte.
Lachend schloss Anna ihr Mieder: "Warte nur, wenn du so weitermachst kriegst du morgen gar nichts!"
Einen Moment fuerchtete er, dass sie die Wahrheit sagte, doch dann umspielte ein Feixen seinen Mund: "Das glaubst du ja wohl selbst nicht!"
"Fordere mich heraus!" grinste sie und zwinkerte ihm zu.
"Wuerde ich doch nie wagen!" entruestete er sich, musste dabei aber so kichern, dass es nicht wirklich glaubwuerdig klang.
Sie gab ihm einen letzten Kuss: "Ich liebe dich! Wir sehen uns morgen!" Dann verschwand sie schnell aus dem Lager.
 
36. Kapitel


Mit grosser Vorfreude schwang sich Thomas aus dem Bett. Noch nie hatte er sich so gluecklich gefuehlt. Froehlich pfeifend wusch er sich und kleidete sich an, bevor er den Weg zu den Schreibers antrat. In ihm brannte nur ein Gedanke: Heute werde ich wieder mit Anna zusammensein!
Anna ging es nicht anders. Sie sang ein lustiges Lied vor sich hin, als sie mit Berta das Fruehstueck vorbereitete. Sie war verliebt, im siebten Himmel, hatte alle Sorgen vergessen. Nicht einmal vor der Zukunft hatte sie noch Angst.

Thomas hatte seine lieben Probleme damit, nichts durchscheinen zu lassen, und Berta begruesste ihn freudig, als er gut gelaunt durch die Tuer trat. Wie wenn sie nicht da waere, liess er die Umarmung ueber sich ergehen, denn er wusste, dass das nicht die letzte Zaertlichkeit war, die er heute empfangen sollte.
Anna laechelte ihn liebevoll an, als er ihre Schwester umarmte; schliesslich konnte Berta es im Augenblick nicht sehen!
Und Thomas laechelte zurueck. "Du bist heute aber gut drauf!" stellte Berta fest. "Tja..." erwiderte er, "...heute ist halt ein schoener Tag!"
Anna spuerte sich rotwerden als habe sie seine Gedanken gehoert. Rasch drehte sie sich zum Herd und ruehrte im Hirsebrei.

Auch die Eltern hatten sich inzwischen am Tisch eingefunden. "Guten Morgen, Thomas!" begruesste Anselm ihn freundlich. Thomas erwiderte den Gruss und setzte sich hin. Der Tag konnte wahrlich nicht besser werden!
Anna verteilte froehlich summend Hirsebrei an alle und setzte sich dann ebenfalls hin.
Hastig schob der junge Mann Loeffel um Loeffel in sich hinein, denn er wollte fuer alles Gute, was der Tag bringen wuerde, gestaerkt sein.
Das Objekt seiner Begierde wiederum spuerte seine wiederkehrenden Blicke, und sie trieben ihr einen Schauer ueber den Ruecken. Anna wusste, dass sie es heute auf keinen Fall bis zum Abend aushalten wuerde.
Berta ass von allen am zuegigsten, was man ja schon gewohnt war. Thomas schoepfte sich eine zweite Portion auf den Teller. Er erinnerte sich daran, wie sie sich einmal unter dem Tisch beruehrt hatten und musste leise kichern, wie unvorsichtig sie doch gewesen waren.

In diesem Augenblick fuehlte er Anna's nackten Fuss, der sich einen Weg in sein Hosenbein bahnte.
Thomas stiess so heftig mit den Knien an die Tischplatte, dass das Geschirr klaepperte.
Anna haette fast laut gelacht. Anselm fing gerade noch den Milchkrug auf: "Was war das denn, Thomas? Alles in Ordnung?"
Der wurde leicht rot und stammelte: "Jaja, mich hat da nur was gejuckt und ich bin erschrocken!"
Anselms juengste Tochter beugte sich derweil tief ueber ihren Napf und wirkte, als koenne sie kein Waesserchen trueben.

Ihr Fuss an Thomas Wade rief bei ihm eine Gaensehaut hervor. Er fand es geradezu unmoeglich, dass er sie nicht gleich hier haben konnte.
Anna sah zu ihm hinueber, mit langsamem Augenaufschlag, und schleckte ihren Loeffel ab.
Dieses freche Ding! dachte er sich. Sie wusste genau, wie sie ihn erregen konnte. Er war sich sicher, das galt als Rache fuer gestern Abend, kurz bevor sie gegangen war.
Und er lag damit absolut richtig! Ihr Fuss streichelte immer noch zaertlich die Innenseite seines Beins.
Langsam spuerte Thomas, wie sein Stueck sich aufrichtete, und er sandte einen flehentlichen Blick ueber den Tisch.
Sie zwinkerte ihm zu und bliess ihm, fuer die anderen kaum zu sehen, einen Kuss zu.
Er musste sich mit seinem Brei beeilen, um nicht noch laenger diesen gefaehrlichen Reizen ausgesetzt zu sein. Als er fertig war, schob er schnell den Teller zur Seite und stand auf: "Bitte entschuldigt mich, ich habe ein kleines Beduerfnis!"

Anna war amuesiert. Sie stand auf und raeumte ihr Geschirr zusammen. "Hast du endlich die Kaninchenstaelle saubergemacht?" wollte Hiltrud da streng wissen. Anna zog den Kopf ein: "Nein...noch nicht...aber ich geh dann gleich!" "Hurtig!" setzte Hiltrud nach, "Die armen Tiere!" Gehorsam verschwand ihre juengste Tochter in den Innenhof.

Thomas begab sich zum Abort, ohne jedoch hineinzugehen, und schlug dann, ohne ueberhaupt nachzudenken, den Weg zum Heuboden ein.
Anna kniete unten in der Scheune vor den Kaninchenstaellen - wie schon vor einigen Tagen! - machte sie diesmal aber auch tatsaechlich sauber. Sie hoerte ihn gar nicht kommen.
Er kniete sich neben sie und meinte: "Das ist aber keine besonders anregende Taetigkeit!"
Sie schmunzelte: "Nein, aber sie koennte es werden, jetzt, wo du hier bist!"

Seine Haende konnte er nicht bei sich behalten und hielt sie schon in den Armen, gab ihr leidenschaftliche Kuesse.
Leise seinen Namen seufzend, gab sie ihm nach, umschlang ihn so fest sie konnte, dachte gar nicht daran, wo sie war.
Er fingerte an ihrem Mieder und hatte es auch gleich offen, steckte die Haende hinein und massierte ihren Busen.
Ihr Seufzen wich lustvollem Stoehnen, und ihre Haende suchten sich einen Weg unter sein Hemd, liebkosten die warme, glatte Haut.
Thomas knurrte, genoss ihre Zaertlichkeit und streifte die Hose herunter, was ihm nicht sofort gelang, da er die Haende nicht von ihr lassen konnte.

Anna raffte eilig ihre Roecke bis hoch zu den Hueften, sie wollte, dass nichts im Weg war, wollte moeglichst schnell eins mit ihm sein. Sie war wie von Sinnen.
Ohne grosse Umschweife drang er tief in sie ein, stoehnte voller Lust und packte sie kraeftig am Hintern, um sie noch weiter auf sich zu schieben.
Sie warf den Kopf zurueck und biss sich auf die Lippen, um nicht laut zu schreien. Sie wusste, dass es schnell gehen musste, das Risiko war riesengross. Aber dennoch konnte und wollte sie nicht aufhoeren.
Wie im Rausch drang er immer wieder in Anna ein, zog sich zurueck und unterdrueckte allzulaute Seufzer. Seine Haende fuhren wie von Daemonen getrieben ueber ihren hitzigen Leib.
Keiner der beiden merkte etwas, so waren sie voneinander gefangen.

Hiltrud war eigentlich gerade auf dem Weg zur Kueche, wollte aber einen kurzen Umweg machen, um nach Anna zu sehen. Sie wollte sicherstellen, dass sie auch ihren Pflichten nachging und nicht nachlaessig wurde. "Anna, machst du auch wirklich die Staelle sau..." rief sie, als sie um die Ecke kam. Was sie sah, entriss ihr einen erstickten Schrei, und mit lauten Krach fuhren die Toepfe zu Boden, die sie getragen hatte.

Der Krach liess Thomas und Anna auseinanderfahren wie die Huehner. Dennoch war nichts, absolut nichts mehr zu retten! Thomas' Hose hing ihm bis in den Knien, Annas Mieder war weit offen, die Brueste entbloesst, und ihre Roecke musste sie auch erst richten. Hiltrud starrte die beiden an, und ihr Kopf faerbte sich gefaehrlich rot. Dann begann sie zu schreien: "ANNA LENA!! UM HIMMELS WILLEN! ANNA LENA!"

Thomas Herzschlag setzte einfach aus. Komplett. Sein Blut gefror in Sekunden in seinen Adern und der Schreck laehmte seine Zunge. Keine Regung, kein Wort vermochte er hervorzubringen.
Anna war kreideweiss. Aus. Endgueltig. Jetzt war sie dran! Sie hob bittend die Haende, um ihre Mutter irgendwie zu besaenftigen. Hiltrud stiess einen Wutschrei aus und kam mit raschen Schritten auf ihre juengste Tochter zu.
Er wollte aufstehen, sich dazwischenwerfen, Anna verteidigen. Aber er hatte fuerchterliche Angst. Trotzdem rutschte er vor sie: "Hiltrud..."

Hiltrud versetzte ihm eine Ohrfeige, die ihm fast den Kopf herunterriss. "Geh mir aus dem Weg, du Bock!" herrschte sie ihn an, "Kannst du nicht in den 'Roten Hahn' gehen, wenn dir die Hose juckt, musst du dich an meiner Tochter schadlos halten!? Und dann auch noch an der FALSCHEN!" Das letzte Wort hatte sie gebruellt.
Mit feuerroter Wange wagte Thomas es nicht, Hiltrud weiter zu provozieren. Er blickte sie einfach nur verzweifelt an.
"Thomas!" entfuhr es Anna, die angesichts der Tatsache, dass man ihren Liebsten geschlagen hatte, ihr eigenes Elend vergass. Sie nahm sein Gesicht in die Haende und fragte angstvoll: "Tut es sehr weh, ist alles in Ordnung?"
Bevor er ueberhaupt irgendwas antworten konnte, hatte Hiltrud ihre Tochter an den Haaren gepackt und zog sie schreiend von ihm weg: "Wie KANNST du es wagen, dich ihm noch an den Hals zu werfen! Hast du voellig den Verstand verloren?"
Anna schrie auf und hielt ihre Haare fest, um den Schmerz zu lindern, und wimmerte: "Aber Mama, wir lieben uns doch, wir lieben uns!"

Das steigerte nur die Rage ihrer Mutter: "Du bist eine SCHANDE fuer unsere ganze Familie! Ich will von solchem Unsinn NICHTS aber auch GAR NICHTS hoeren! Oh warte nur, bis dein Vater das erfaehrt!" Ihre Stimme bebte vor Wut.
"BITTE!" Das Maedchen schluchzte hilflos, "Mama, bitte hoer mir zu, das ist doch kein Unsinn, wie kannst du sagen, dass unsere Gefuehle Unsinn sind!?"
Doch Hiltrud hatte ein taubes Ohr. Sie zerrte Anna mit sich zum Ausgang der Scheune und war voellig ausser sich. Thomas musste hilflos zusehen und folgte in einigem Abstand, bettelnd, flehend, beschwichtigend.

Annas Mutter blieb tatsaechlich noch einmal stehen, drehte sich zu ihm um und fuhr ihn an: "DU haelst besser den Mund! Von DIR will ich kein Wort hoeren! Bevor du hier aufgetaucht bist, war meine Kleine das tugendhafteste Maedchen in ganz Rothenburg! Und jetzt treibt sie es neben den Karnickeln!"

Thomas war waehrend sie das sagte immer kleiner geworden. Laengst hatte er die Beherrschung verloren und erste Traenen der Verzweiflung und Trauer rannen seine Wangen herunter.
Hiltrud hatte keinen Blick dafuer, sie war viel zu wuetend. Sie setzte sich wieder in Bewegung, zerrte die wimmernde, noch immer halbnackte Anna hinter sich her ins Haus.
Obwohl er eigentlich kein religioeser Mensch war, rief Thomas sich jedes Gebet ins Gedaechtnis, das ihm einfallen wollte. Er selbst war mit der Situation voellig ueberfordert und sah keinen Ausweg. Geknickt folgte er den beiden, diesmal schweigend.

Hiltrud schleifte ihre Tochter durch die Kueche, die verbluefften Gesichter Anselms und Bertas voellig ignorierend, die Treppen hinauf, und stiess sie in ihr Zimmer. Traenenueberstroemt sah Anna auf, blickte in ein Gesicht, dass sie so wutverzerrt noch nie gesehen hatte. Erschrocken duckte sie sich auf der Stelle, an der sie gestuerzt war, zusammen.
Eine Maske der Angst verzerrte Thomas' Gesicht, der im Eingang zur Kueche stand und am ganzen Koerper zitterte. Es war weniger die Angst vor direkten Konsequenzen - die wuerde er liebend gerne in Kauf nehmen - sondern davor, Anna nie mehr wiederzusehen, wenn sich die Tuere schloss.
Hiltruds Stimme hallte die Treppen herunter, als sie das Maedchen anschrie: "VON DIR WILL ICH KEINEN MUCKS HOEREN! HIER BLEIBST DU BIS WIR ENTSCHIEDEN HABEN, WIE DIESE SACHE WEITERGEHT!" Dann knallte die Tuer, und ein Schluessel drehte sich im Schloss; Hiltrud sperrte Anna in ihrem Zimmer ein.

Thomas Magen krampfte sich zusammen. Anselm hatte die Ueberraschung ueberwunden und forderte mit strenger Stimme: "Kann mir irgendjemand mal bitte schoen erklaeren, was hier los ist?!" Berta stand mit einem Teller in der einen, mit einem Handtuch in der anderen, regungslos da. Sie war zutiefst von der Szene erschrocken.
Seine Frau polterte die Treppe herunter und stand in der Kueche wie ein Racheengel. Ihre Stimme zitterte, als sie sich bemuehte, nicht sofort wieder loszubruellen: "Was hier los ist? Frag den feinen Herrn Adler!!!"
Anselm erkannte, dass wohl etwas schwerwiegendes vorgefallen sein musste und ohne zu zoegern, durchbohrte er mit seinen Blicken den jungen Mann: "Thomas! Was hat das zu bedeuten, sprich!"

Dem sank das Herz in die Hose und er fing an zu stottern: "Ich...Anna...ich kann nicht..." Dann erinnerte er sich an den schon fast gaenzlich vergessenen Streit mit Anna und fasste sich ein Herz. Er musste fuer sie beide stark sein, egal was es kostete. Tief Luft holend verkuendete er mit zittriger Stimme: "Ich liebe Anna und wir haben zusammen geschlafen!"

Berta liess den Teller fallen, den sie gerade in der Hand hielt. Ihre Kinnlade sackte herunter. Anselm quollen fast die Augen aus dem Kopf. Er schluckte ein paarmal heftig, stammelte wirre Worte, und setzte sich dann schwer auf einen Stuhl.

Jetzt war es heraus! Keine Geheimnisse mehr, schwor er sich. Wenn sie eines retten konnte, dann schonungslose Ehrlichkeit. Oh wie irrte er sich! Wenn Berta den Teller noch in der Hand gehabt haette, er waere bereits
in seine Richtung geflogen! Der Schock verwandelte sich schnell in Wut und sie schrie ihn an: "WIE KANNST DU MIR DAS ANTUN? ICH HASSE DICH, HOERST DU, ICH HASSE DICH!"
Anselms Gesicht wechselte ein paarmal von totenbleich zu puterrot, und am Ende blieb es rot. Was kein gutes Zeichen zu sein schien, denn der Kaufmann begann ploetzlich zu zittern vor Wut und stand langsam auf. Seine Stimme wurde immer lauter als er redete: "Du hast....mit meiner Juengsten...ja sag mal....was DENKST du dir eigentlich!?"

Thomas wich vorsichtshalber einen Meter nach hinten zurueck. Er bemuehte sich um einen ruhigen Tonfall, um nicht noch fuer weitere Eskalation zu sorgen: "Ich habe gar nichts gedacht. Wir haben uns ineinander verliebt!" Thomas wusste nicht so recht, was er sonst sagen sollte.
"VERLIEBT!?" bruellte Anselm, "UND AUS LIEBE NIMMST DU IHR DIE EHRE UND RUINIERST IHR DAS GANZE LEBEN!? DU VOLLIDIOT!" Er packte den halbvollen Milchkrug und warf ihn in Thomas' Richtung.

Erschrocken duckte er sich, aber nicht rechtzeitig, denn der Krug streifte ihn an der Schulter und Thomas schrie vor Schmerz auf, waehrend Berta im Hintergrund das Gesicht in den Haenden verbarg und schluchzte. Er presste die Hand auf die Schulter und protestierte klaeglich: "Ich WOLLTE sie heiraten! Aber wir haben uns nie getraut es zu sagen - offensichtlich aus gutem Grund!"

Anselm raufte sich die Haare: "Aus gutem....Gott, Junge, bist du so bloed oder tust du nur so!? Warum bist du nicht zu mir gekommen!? Warum hast du mir nicht gesagt, dass du die Kleine gern hast!? Haelst du mich fuer so grausam, dass ich euch einen Strich durch die Rechnung gemacht haette, wenn ihr euch wirklich liebt!? Aber das hast du nicht getan, du hast sie einfach genommen! Und lass mich raten, in zwei Monaten waerst du dennoch mit Berta vor den Altar getreten!"

Wimmernd erwiderte er: "Ich hatte solche Angst! Ich habe ehrlich nicht gewusst, wie du reagieren wuerdest, und dann ging alles so schnell! Seit es uns ernst war, hatte ich nicht mehr vor, Berta zu heiraten, ich..." und dann versagte ihm die Stimme. Als er das sagte, kreischte Berta wie unter Schmerzen auf.


Hiltrud nahm ihre aelteste Tochter in die Arme und wiegte sie troestend hin und her. Anselm fuhr sich ueber das Gesicht und liess sich wieder auf den Stuhl fallen: "Wie lange geht das schon so? Wie lange treibt ihr es schon miteinander hinter unserem Ruecken?"
Thomas sah ein, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu luegen. "Bei der Kirchweih haben wir uns zum ersten Mal gekuesst..." fluesterte er.
"So lange schon...meine Guete...und wir haben alle nichts bemerkt!" fluesterte Hiltrud fassungslos. "Deshalb war Anna also so komisch!"

Berta wollte aus dem Weinen nicht herauskommen. Thomas war inzwischen wie ein Haeufchen Elend auf den Boden gesunken. "Wir haben uns zwischenzeitlich sogar getrennt, weil wir es fuer das Richtige hielten...aber wir koennen ohne einander nicht leben!" bekannte er leise.

"OHNE WAS KOENNT IHR NICHT LEBEN!?" polterte Anselm unvermittelt wieder los, "OHNE DIE FLEISCHLICHEN WONNEN, DAS IST DOCH ALLES, WORUM ES HIER GEHT!"
Dass er ihre Gefuehle in Frage stellte, machte Thomas wuetend: "Nein, so ist das nicht! Wir lieben uns wirklich! Natuerlich gehoert...DAS...auch dazu, aber ich empfinde fuer sie, wie fuer keine andere!"

"Was machen wir denn jetzt?" fragte Hiltrud ploetzlich tonlos, "Wie soll es jetzt weitergehen? Die Anna nimmt uns doch jetzt keiner mehr!"
Ohne zu wissen, was er anrichtete, erhob Thomas die Stimme gegen sie: "Ist das ALLES, was euch interessiert? Anna's Wert auf dem Heiratsmarkt? ICH liebe sie und wuerde sie ohne Zweifel heiraten!"
"Du WAGST es, gegen meine Frau laut zu werden!?" fuhr Anselm hoch, "Dann heirate Anna doch und sieh zu wie du ueber die Runden kommst! Zu Hause hast du nichts zu erben, und von MIR kriegst du auch keinen mueden Heller mehr!"

Wortlos hockte Thomas auf dem Boden. Zugegeben: Es war schlimm, aber noch hatte er ein kleines Fuenkchen Hoffnung: "Was sollen wir denn tun? Wir wuerden verhungern!"
"Tja mein Freund, haettest du das mal bedacht, bevor du sie gevoegelt hast!" fauchte Hiltrud giftig.
Schluchzend antwortete er: "Bei euch klingt das so, als waere unsere Liebe etwas Boeses..."
"Ihr koennt es euch einfach nicht leisten, euch zu lieben, so sieht es doch aus!" Anselm knurrte wie ein wuetender Hund.

In seiner grenzenlosen Verzweiflung begehrte Thomas auf: "Wie kann ich meinen und ihren Gefuehlen Widerstand leisten? Lieber verhungere ich an Anna's Seite, als dass ich mit einer Person, die ich nicht liebe, in einem Schloss sitze!"
"Du bist so jung und so dumm!" fuhr Anselm ihn an, "Dieser romantische Mist ist ja nicht mit anzuhoeren!"
"Ach, und nur weil du aelter bist und und dich fuer so klug haelst, weisst du alles besser? Hast du deine Hiltrud nicht aus Liebe geheiratet?"

Hilflos argumentierte Thomas: "Wozu ist die Liebe denn da, wenn sie keiner beachtet? Ich wollte es dir so oft sagen, aber ich hatte Angst, verstehst du nicht?"

"Wenn du von Anfang an zu mir gekommen waerst, dann haetten wir darueber reden koennen! Annas Mitgift ist nicht von schlechten Eltern, und du haettest dir einen Grundstein davon legen koennen!" Anselm klang gefaehrlich ruhig. "Aber du hast mein Vertrauen missbraucht, meine aelteste Tochter verletzt und die juengste entehrt! Jetzt kannst du von mir kein Verstaendnis mehr erwarten!"

Thomas stotterte: "Es tut mir so unendlich leid, ich weiss nicht, was ich noch sagen soll..."
"Es gibt nichts mehr zu sagen!" erwiderte Anselm schwerfaellig.
Der Gepeinigte sah hilfesuchend erst zu Hiltrud, dann zu Berta: "Und was jetzt? Bitte Anselm, du musst mir glauben, ich wollte niemand verletzen, bitte verzeih mir, ich..."

Der Kaufmann schuettelte den Kopf: "Thomas...das kann man nicht verzeihen! Du kannst verdammt froh sein, dass Hiltrud euch erwischt hat, und nicht irgendjemand ausserhalb der Familie! Du haettest Anna an den Pfahl gebracht!"
"Das haette ich nicht zugelassen!" behauptete der Angesprochene. "Ich haette sie mit Zaehnen und Klauen verteidigt!"

"Traeumer!" Anselm lachte bitter. "Jetzt kommt sie nicht an den Pfahl. Aber ungeschoren kommt sie nicht davon!"
Thomas blickte ihn fragend an.
Anselm stand auf und liess sich von Hiltrud den Schluessel zu Annas Zimmer geben. Dann zog er wortlos den Guertel aus.

Als Thomas erkannte, was der Kaufmann vorhatte, erfasste ihn panischer Schrecken. Er sprang zu Anselm Fuessen, ergriff seinen Arm und flehte: "Das KANNST du nicht tun! Bitte tu ihr meinetwegen nicht weh! Wenn du jemanden schlagen musst, dann schlage MICH!"
Anselm schuettelte muede den Kopf: "Nein Thomas...du bist nicht meiner...dich kann ich nicht erziehen. Aber sie...sie muss ich erziehen! Ich hab sie nie geschlagen, und offenbar war das falsch!"
Sein Flehen nahm neue Intensitaet an: "Ich beschwoere dich! Es war alles meine Schuld! Bitte, bitte tu ihr nichts!"
Anselm riss wortlos seinen Arm aus Thomas' Umklammerung und stieg die Treppen zu Annas Zimmer hinauf.

"Jemand muss ihr doch helfen!" rief Thomas und blickte Hiltrud, dann Berta an: "Das ist deine Tocher! Deine Schwester! Wie koennt ihr das zulassen!"
"Alles im Leben hat seinen Preis!" erwiderte Hiltrud gepresst, "Auch die Liebe!" Berta sah zu Boden. Ihr Gesicht sah aus, als wisse sie nicht, ob sie Mitleid oder Schadenfreue empfinden sollte.
Angesichts der fuerchterlichen Sache, die gleich geschehen wuerde, murmelte er: "Ich kann das nicht..." und drehte sich zur Tuer.

Hiltrud war erstaunlich schnell hinter ihm und hielt ihn am Arm fest: "Du bleibst schoen hier und hoerst dir das an! Oder willst du lieber gleich zuschauen?"
Thomas wollte sich losreissen, aber jegliche Kraft war aus seinem Koerper gewichen. Er sank schluchzend zu Boden, und die Angst um Anna laehmte seine Glieder.

Anselm schien eine Weile vor der Tuer gestanden und seine Kraefte gesammelt zu haben, denn erst jetzt drang das Quietschen von der sich oeffnenden Zimmertuer in die Kueche herunter. "Papa....bitte, ich...wir..." Annas Stimme, duenn und verweint. "Dreh dich um und beug dich nach vorn, stuetz dich auf dem Bett auf!" Anselm. Ganz kalt und gepresst klang er.
Bitte, bitte lieber Gott, mach dass das alles nur ein boeser Traum ist und ich gleich aufwache! betete Thomas inbruenstig. Die Furcht ergriff ganz von ihm Besitz. Noch hoffte er, dass Anselm sich vielleicht nicht trauen wuerde oder ein Einsehen hatte.
Oben schien auch Anna zu begreifen, was passieren wuerde. "Papa...bitte....nicht schlagen...bitte..." "HALT DEN MUND!" Selbst Berta zuckte unter Anselms Gebruell zusammen und begann leise zu weinen.
Wenn er doch irgendetwas tun koennte! Thomas spielte mit dem waghalsigen Gedanken, nach oben zu stuermen und Anselm den Guertel aus der Hand zu reissen, aber das waere geradezu selbstzerstoererisch und wuerde alles noch schlimmer machen.

In dem Moment erscholl von oben das erste Klatschen. Und das zweite. Und dritte. Nach dem fuenften schrie Anna auf vor Schmerz.
Wie wenn die Schlaege auf seinen eigenen Ruecken herabfuehren, zuckte Thomas bei jedem Schrei zusammen. Heftig weinend musste er die schrecklichen Schreie anhoeren. Oh wie er Anselm dafuer hasste! Der Hass war so stark, dass er die Haende zu Faeusten ballte, so stark, dass sie schmerzten. Aber das registrierte er nicht, fuehlte nur unertraegliche Pein.
Irgendwann hoerte Anna zu schreien auf und weinte laut. Die Schlaege kamen nun schneller, und ploetzlich wurde das Klatschen auch noch lauter, der Kaufmann schlug fester zu, schien sich die gesamte Wut aus dem Leib zu pruegeln. "THOMAS!!" Annas jammervoller Hilfeschrei zerschnitt die Luft, und jetzt begann auch Hiltrud zu weinen.

So stellte der sich die Hoelle vor. Thomas wippte auf Knie vor und zurueck und liess all seinen angestauten Gefuehlen freien Lauf. Er schrie mit ihr, schrie ihren Namen, bis ihm die Stimme versagte, fuehlte Uebelkeit in sich hochkommen und wuergte auf den Boden.

Nach einer halben Ewigkeit fiel oben die Tuer zu, und Anselm kam zurueck in die Kueche. Auch er weinte. Nur mit Muehe schaffte er es bis an den Kuechentisch.
Mit laufender Nase und roten Augen sah Thomas den Mann mit einem Blick an, den der Teufel nicht besser hingekriegt haette, und zischte: "Ich HASSE dich dafuer! ICH HASSE EUCH ALLE!"



Anselm wischte sich ueber die Augen und sagte leise: "Scher dich hier raus! Verschwinde zurueck nach Ansbach wo du hergekommen bist! Ich will dich hier nie wieder sehen! Und Anna hast du heute auch das letzte Mal gesehen, das schwoere ich dir!"

In seiner Stimme lag eine solche Endgueltigkeit, dass sich eine eiserne Faust sein Herz griff und zusammenpresste. Ohne ein Wort der Erwiderung schleppte sich Thomas zur Tuer und rannte dann einfach los. Er rannte ohne Ziel, rannte immer weiter um den Schmerz hinter sich zu lassen. Aber er haette Hermes' gefluegelte Schuhe anhaben koennen und es waere ihm immer noch nicht gelungen. Die Leute, an denen er vorbeikam, sahen ihm voller Verwunderung nach und schuettelten die Koepfe.
Thomas war schon laengst aus der Stadt hinaus und war automatisch zu dem Platz gerannt, an dem er und Anna sich am Wasser geliebt hatten. Waere in seinen Beinen noch Kraft gewesen, haette er sich vermutlich ertraenkt. Aber stattdessen gaben sie unter ihm nach, und er sank kraftlos zu Boden. Sein Koerper wurde von schweren Weinkraempfen geschuettelt bis er auch dafuer keine Kraft mehr hatte. Wimmernd blieb er auf der dreckigen Erde liegen.
 
du hast ech ne gabe immer mit dfen traurigen stellen aufzuhören :cry1:

aber die geschichte fesselt einen richtig =) will entlich wissen wie es ausgeht xD

immer diese neugierde das is so schrecklich
 
Freut mich dass es Dir gefaellt. :)

Wie sie ausgeht wissen wir ehrlich gesagt selbst noch nicht! :)
 
ach schade dann muss ich also warten bis ihr die geschichte zuende geschrieben habt, oder wird es nie ein ende geben?
 
37. Kapitel

Zur selben Zeit, als Thomas am Ufer der Tauber sein Elend herausweinte, lag Anna in ihrem Zimmer auf dem Bett und wollte sterben. Sie war noch nie im Leben so verpruegelt worden, ihr ganzer Koerper schmerzte hoellisch, sie konnte sich kaum bewegen. Dazu kam das Bewusstsein, dass ihr Leben nun vorbei war. Sie wuerde Thomas nie wieder sehen, davon war sie ueberzeugt. Ihr Vater wuerde sie unter Garantie in ein Kloster schicken!

Unten sass ihr Vater apathisch am Tisch, sagte kein Wort, sondern starrte nur in die Leere. Nie hatte er sich vorgestellt, so wuetend mit seiner Tochter sein zu koennen. Berta hatte sich die Augen trockengeweint und lag ihrer Mutter, die ebenfalls sichtlich fertig war, in den Armen.
"Was passiert jetzt?" wollte Hiltrud mit schwacher Stimme wissen.

Anselm antwortete nicht sofort und liess sich lange Zeit: "Jetzt passiert erstmal gar nichts. Ich werde nicht noch am selben Tag dieser Tragoedie anfangen, fuer Berta einen neuen Ehemann zu suchen. Aber auf lange Sicht werden wir das tun. Was Anna angeht...haben wir etwas falsch gemacht? Waren wir ihr nicht immer gute Eltern und haben ihr aussergewoehnliche Freiheiten gelassen?" Seine Stimme klang hohl und emotionslos.

Hiltrud liess sich schwer auf einen Stuhl fallen: "Vielleicht zu viele Freiheiten! Vielleicht haetten wir strenger mit ihr sein sollen! Ich habe nie damit gerechnet, dass sie sich so Hals ueber Kopf einem Mann hingibt!"

Ihr Mann raufte sich die Haare: "Ich verstehe ja, dass es zwischen zwei jungen Menschen eine Anziehung gehen kann, aber dass die beiden so etwas Dummes tun! Das ist mir unbegreiflich! Wer wird sie heiraten? Was wird aus ihrer Zukunft? Sie hat sich alles kaputt gemacht..." "Aus Liebe!" hauchte Berta nur. Sie starrte mit roten Augen vor sich hin.

Erstaunt blickte er seine Aelteste an: "Liebe? Und was hat ihr das genutzt? Sie hat keinen Mann, wird keinen haben und das einzige, was ich noch fuer sie tun kann, ist, bei den Ordensschwestern ein gutes Wort fuer sie einzulegen!"

Ploetzlich wurde Berta wuetend: "Warum werden wir eigentlich nie gefragt, wen wir heiraten wollen? Thomas wollte doch von Anfang an sie haben und nicht mich! Du haettest ihr all das ersparen koennen, und mir auch, und Thomas!"

"Du hast mit diesem Esel noch Mitleid? Anna haette jeden heiraten koennen, wenn es nicht gerade ein Lumpenbettler gewesen waere! Ich bin auf die beiden nicht wuetend wegen ihrer Gefuehle; ich bin wuetend, weil sie uns alle hintergangen haben! Und auch dir lasse ich dieselbe Freiheit, aber du siehst ja, was Anna daraus gemacht hat!" ereiferte er sich.

Betroffene Stille trat ein. Von oben drangen Anna's herzzerreissende Schluchzer in die Kueche. Anselm sah seine Frau traurig an und meinte leise: "Vielleicht hast du Recht, vielleicht muss Anna mehr Strenge spueren. Ich werde morgen frueh zum Kloster reiten und bei den Schwestern vorsprechen. Ich weiss nicht, was ich sonst tun soll! Wir koennen sie nicht ewig bei uns wohnen lassen und mitschleifen..." "Vielleicht heiratet sie trotzdem jemand!" fuhr Berta auf, die nicht wollte, dass die kleine Schwester im Kloster endete, "Sie ist so schoen...sicher will jemand sie dennoch haben!"

Nach allem was geschehen war, fuehlte Anselm sich schrecklich. Und da verteidigte die Berta auch noch ihre Schwester! Er war frustriert und in die Ecke getrieben. Wut fuellte ihn erneut aus, und er sagte mit barscher Stimme: "Was weisst du schon davon? Willst du mir vorschreiben, wie ich meine Kinder zu erziehen habe? Es ist nur zu ihrem Besten! Und ausserdem hat sie dir damit genauso weh getan, wie jedem von uns!"
"Ich weiss!" Berta senkte den Kopf, "Aber sie kann doch auch nichts dafuer...sie hat sich in ihn verliebt....was ich durchaus verstehen kann!"

Er hatte keine Lust mehr, sich fuer eine aus seiner Sicht korrekte Entscheidung weiter zu verteidigen: "Schluss jetzt! Ich will kein Wort mehr darueber hoeren! Was geschehen ist, ist geschehen, damit muessen wir leben. Aber ich werde beim Allmaechtigen dafuer sorgen, dass es nicht noch einmal passiert!"

Berta brach in Traenen aus: "Du kannst sie nicht in ein Kloster stecken, sie wird dort verwelken und sterben! Das haelt sie niemals aus, du weisst doch, wie sie ist!"
Anselm knurrte, zornig auf sich selbst, auf Thomas, und seine beiden Toechter: "Donnerwetter noch eins, was soll ich denn sonst tun?! Ich bin mit meinem Latein am Ende, und wenn du nicht sofort aufhoerst, mir zu widersprechen, dann kannst du gleich mit Anna mitgehen!" Das brachte Berta umgehend zum Schweigen. Sie warf Anselm einen flehenden Blick zu und verliess dann die Kueche.

Er bereute sogleich die Drohung, ging ihr aber nicht nach. Stattdessen liess er seine Frau in der Kueche sitzen und stapfte aufgebracht aus dem Haus, die Tuer so fest zuschlagend, dass sie beinahe aus den Angeln gesprungen waere.

Die Stunden schienen sich endlos hinzuschleppen, und Anna weinte, bis keine Traenen mehr in ihr waren, nur noch ein eiskalter, harter Klumpen. Draussen war es schon dunkel und im Haus ganz still. Sie stand auf und ruettelte an der Tuer. Verschlossen. Ihr Vater kannte sie zu gut. Aber dass sie es wagen wuerde, die Rosen hinunterzuklettern, so gut kannte er sie dann wieder nicht. Ploetzlich war Eile angesagt. Das Maedchen wusste, dass sie von hier fortlaufen musste, wollte sie nicht fuer immer hinter Klostermauern verschwinden. In fliegender Hast begann sie, einige Habseligkeiten, die sie als wichtig erachtete, in ihr Bettlaken einzuschlagen.


****


Berta lag mit offenen Augen im Bett und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Der Betrug ihrer Schwester, ihres Braeutigams und die Aussicht, dass Anna ihr Leben im Kloster bestreiten wuerde, verschwammen zu einem einzigen schmerzenden Gedanken. Zuerst war sie auf Anna so unglaublich wuetend gewesen, doch dann setzte erst Neid, dann Mitleid ein. Neid, dass jemand sie so abgoettisch liebte, dass er alles fuer sie tun wuerde. Mitleid mit dem unabaenderlichen grausamen Schicksal, das Anna erwartete.

Sie zuckte auf dem Laken zusammen. Hatte sie ein Geraeusch gehoert? Ja, da war es wieder! Ein leises Aechzen der Dielen und ein Rascheln. Vorsichtig schwang die Frau sich aus dem Bett und lief zu Anna's Zimmer. Ohne Zweifel kamen die Laute aus ihrem Zimmer. Unwillkuerlich musste Berta laecheln, als sie erkannte, was Anna vorhatte. Sie selbst wuerde nicht anders handeln. So lautlos wie moeglich schlich sie nach unten und oeffnete die Haustuere. Laue Nachtluft wehte ihr entgegen, als sie hinaustrat und wartete.

Anna warf ihr Buendel hinunter auf die Strasse und stieg vorsichtig aus dem Fenster. Wehmuetig dachte sie daran, dass bei ihrer letzten "Flucht" Thomas unten auf sie gewartet hatte, und ihr kamen wieder die Traenen. Abwischen konnte sie sie nicht, da sie beide Haende zum Klettern brauchte. Halb blind und sehr vorsichtig stieg das Maedchen nach unten.

Mit gemischten Gefuehlen beobachtete Berta ihre Schwester hinabsteigen. Aber der Gedanke, sie zu verraten, kam ihr nicht. Es war sehr dunkel und Berta hielt sich im Schatten verborgen. Als Anna den Boden erreicht hatte und sich nach dem Buendel bueckte, fluesterte die Schwester: "Du gehst fort, nicht wahr?"

Anna blieb fast das Herz stehen, sie machte einen Satz vor Schreck und haette fast laut aufgeschrien. Als sie ihre Schwester erkannte, beruhigte sich ihr rasender Puls langsam, und die Traenen begannen erst richtig zu fliessen. "Ich muss!" wimmerte sie, "Ich kann nicht ins Kloster gehen, eher sterbe ich irgendwo im Strassenstaub!"

Berta trat an sie heran und sagte mit jetzt zittriger Stimme: "Ich verstehe dich. Ich weiss nicht, ob ich dir verzeihen kann, aber ich werde dich nicht verraten..."
Anna schluchzte auf: "O Berta, es tut mir so schrecklich leid, ich wollte das nicht, wirklich nicht, ich habe so dagegen gekaempft, aber es war einfach viel staerker als ich!"
Wortlos nahm Berta sie in die Arme und drueckte sie zum Abschied: "Geh jetzt, bevor es irgendjemand merkt! Geh und werde gluecklich..." und sie drehte sich hastig um und wischte sich mit dem Aermel des Nachthemdes ueber die Augen.
Die juengere Schwester haette ihr gern noch soviel gesagt, aber sie fand keine Worte. Doch. Ein Satz schoss ihr durch den Kopf, den sie in letzter Zeit so haeufig gesagt und doch nie wirklich gewusst hatte, was er eigentlich bedeutete. "Berta!" rief sie halblaut, "Ich liebe dich!"
Berta sah sie aus weinenden Augen an und fluesterte: "Ich liebe dich auch, Schwesterherz!"

Einen langen Moment sahen die beiden sich noch in die Augen. Dann drehte Anna sich um und rannte durch die dunklen Strassen davon. Sie heulte wie ein Schlosshund.
Traurig sah Berta ihr eine Weile nach. Dann seufzte sie tief und ging zurueck ins Haus.
 
38. Kapitel

Die Nacht war trotz des Fruehsommers kalt, aber Anna merkte es nicht. Sie wusste nicht einmal, wohin sie rannte. Nur eins wusste sie, sie musste aus Rothenburg heraus, so schnell wie moeglich. Ueber alles andere konnte sie sich dann noch Gedanken machen. Sie bemuehte sich, ihre Umgebung so wenig wie moeglich wahrzunehmen, weil es ihr nur noch mehr Schmerz bereitet haette.

Blaeuliches Mondlicht wies Thomas den Weg. Seine Schritte waren langsam, als wuerde er eine schwere Last schleppen. Er trug seine Habe in einem Sack auf dem Ruecken - viel war es ohnehin nicht - und folgte dem Weg, der von der Stadt wegfuehrte. In ihr hatte er das einzige zuruecklassen muessen, was ihm jemals etwas bedeutet hatte, und wie eine unsichtbare Kette versuchte ihn die Sehnsucht nach Anna zurueckzuhalten. Aber Thomas hatte aufgegeben. Sein Herz war kalt und tot. Mit dem letzten Quentchen Kraft, das ihm innewohnte, peitschte er sich vorwaerts.

Er wusste nicht, dass Anna schon lange nicht mehr in der Stadt war. Sie war gute zwei Stunden vor ihm aufgebrochen und hatte inzwischen genug Raum zwischen sich und Rothenburg gebracht, um sicher zu sein, dass ihr Vater sie nicht mehr einholen wuerde, auch wenn sie eine Pause einlegte. Am Waldrand stand ein alter Heuschober, der Anna ein wenig an das halbverfallene Gebaeude erinnerte, das Thomas ihr in Ansbach gezeigt hatte. Das war der einzige Unterschlupf, der sich fuer eine Weile bieten wuerde, also hatte Anna sich dort hinein verzogen und lag angstvoll lauschend ob jemand - Raeuber, Wegelagerer, Geister, Monster - sich ihrer Bleibe naeherte, im restlichen Heu, das im Schober verblieben war. An Schlaf war nicht zu denken!

Besorgt sah Thomas zum Himmel auf. Innerhalb der letzten Stunde hatte sich das Wetter stark verschlechtert. Ein kuehler Wind bliess kraeftig von Osten und trieb die dicht gewordene Wolkendecke vor sich her. Einzelne Tropfen benetzten bereits seinen Umhang und er fuerchtete ein Unwetter. Und kaum eine Viertelstunde spaeter erhellte der erste Blitz den Nachthimmel. Rollender Donner folgte auf dem Fusse, und wenn es vorher nur leicht geregnet hatte, so goss es jetzt in Stroemen. Der Himmel selbst schien ueber die traurigen Schicksale zu weinen, die der Tag gesehen hatte.

Anna starb in ihrem Versteck fast vor Angst, als das Gewitter losging. Schon zu Hause waren ihr Unwetter nicht geheuer, aber hier, am Wald, mutterseelenalleine......ihr Herz klopfte zum Zerspringen und sie zitterte am ganzen Koerper. Schon dachte sie darueber nach, ob es nicht doch im Kloster gemuetlicher und sicherer sei als hier.

So einen Sturm hatte Thomas noch nie erlebt! Der Regen kam von oben, von der Seite, von hinten und er war voellig durchnaesst. Jeder Schritt hinterliess mit einem Schmatzen, das aber in dem lauten Prasseln voellig unterging, einen Fussabdruck im Schlamm, der sich sofort mit Wasser fuellte. Sich vorwaertskaempfend suchte Thomas verzweifelt einen Unterstand. Der Regen war so dicht, dass sein Blick kaum 10 Fuss reichte.

Die Donnerschlaege schienen den Himmel direkt ueber Anna zu zerreissen. Sie zog sich ihren Wollmantel, der ihr als Decke diente, ueber den Kopf in der Hoffnung, so weniger zu hoeren, aber das Gegenteil schien der Fall zu sein.

Endlich machte Thomas durch den Schleier vor seinen Augen eine rechteckige Form am Rand des Waldes aus. Gegen die Naturgewalten ankaempfend, erreichte er voellig erschoepft das Gebaeude, das sich als eine alte Scheune herausstellte. Das Tor bekam er fast nicht auf, weil der Wind kraeftig dagegenbliess.

Ploetzlich veraenderte sich das Heulen des Windes; jemand oeffnete die Tuer! Jemand kam in den Schober! Anna reagierte panisch. Wenn nun eine Horder Vogelfreie hier Unterschlupf suchte, sie toetete oder noch schlimmeres mit ihr anstellte! Voellig kopflos sprang sie auf und stuerzte auf die Tuer zu. Nur raus, ungeachtet der Tatsache, dass wer oder was auch immer eben durch diese Tuere hineinwollte! Mit etwas Glueck wuerde sie den- oder diejenigen ueberraschen und ueber den Haufen rennen koennen!

Thomas war noch nicht ganz drinnen, da sah er eine Gestalt auf sich zustuermen. Er stiess einen Ueberraschungsschrei aus und ging zu Boden, als die Person ihn umriss.

Anna schaffte es tatsaechlich, den unbekannte Eindringling umzuwerfen. Leider hielt diese sich dabei an ihr fest und zog sie mit sich! Anna fiel hin, geriet jetzt restlos in Panik und begann, laut schreiend um sich zu schlagen.

Zu seinem grenzenlosen Erstaunen war es eine weibliche Stimme! Thomas hatte mit einem Wegelagerer gerechnet, der hier das Unwetter ueberstehen wollte. Etwas an der Stimme kam ihm bekannt vor, und keuchend stiess er hervor: "Anna...?!"

Die Kreischerei verstummte auf der Stelle. Im selben Moment zuckte ein greller Blitz ueber den Himmel, liess alles fuer einige endlos erscheinende Sekunden taghell werden, und Anna und Thomas starrten einander an. Das Maedchen stiess einen wilden Freudenschrei aus und schlang heftig die Arme um seinen Hals, bevor sie hemmungslos zu weinen begann.

Mit derselben Gewalt, mit der der Sturm draussen tobte, fuhren alle Gefuehle, all die Liebe in sein verdorrtes Herz zurueck und erweckten es zu neuem Leben. Thomas drueckte Anna fest an sich und schluchzte auf vor Glueck.

Doch alle Liebe, alles Glueck konnten ihren geschundenen Koerper nicht heilen; sie schrie auf vor Schmerzen als er ihren Ruecken auf diese Weise beruehrte.

Erschrocken liess er sie los und erinnerte sich der fuerchterlichen Qualen, die sie durchgestanden haben musste. Er legte seine Hand an ihre Wange: "Oh Gott, es tut mir so leid!"

Sie schuettelte den Kopf, Traenen mischten sich mit Regen und liefen ihr Gesicht hinab: "Es ist jetzt alles gut! Wir sind jetzt zusammen!"
"Ich liebe dich so sehr! Ich will dich niemals mehr verlassen!" fluesterte er und seine Lippen bebten.

Anna lachte auf vor ploetzlich aufbrausenden Gluecks und bedeckte sein Gesicht mit tausend Kuessen: "Jetzt werden wir immer zusammenbleiben! Jetzt stecken wir so tief im Schlamassel, da koennen wir auch zusammen drinstecken!"

Thomas wollte vergehen vor Freude. Er erwiderte ihre Kuesse und streichelte voller Liebe ihr traenennasses Gesicht.

Seine Zaertlichkeiten liessen Anna wieder einmal vergessen, wer und wo sie war, und sie spuerte es erst, als der Regen ihre Kleidung voellig durchnaesst hatte. Sie blickte Thomas schelmisch an: "Lass uns doch lieber hineingehen...das Dach ist zwar nicht voellig dicht, aber ganz so feucht wie hier ist es nicht!"

Laechelnd legte er er seinen Arm vorsichtig um ihre Schulter: "Wo du Recht hast, hast du Recht, Liebes!" Zusammen gingen sie wieder in die Scheune hinein. Dabei konnte Thomas nicht den Ansatz eines Striemens uebersehen, der bis zu ihrem Nacken hochlief.

Ploetzlich schien Anna die verfallene Scheune unglaublich behaglich und gemuetlich, umso mehr, da es draussen stuermte, blitzte und donnerte. Und alles nur, weil Thomas jetzt da war. Sie liess sich zu ihren Habseligkeiten ins Heu plumpsen und verzog das Gesicht, als dabei ihre Kehrseite schmerzte.

"Lass mich das mal besser ansehen!" sagte er leise. Angst klang in seiner Stimme mit.

Sie wickelte sich rasch in ihren Mantel und schuettelte heftig den Kopf. Sie wollte nicht, dass er es sah. Sie hatte eine ungefaehre Vorstellung davon, wie ihr Ruecken aussehen musste.

Thomas wusste, dass es schwer fuer sie sein musste, ihm das zu zeigen, aber er bestand darauf: "Ich muss es sehen! Vielleicht kann ich ich irgendetwas tun, um deinen Schmerz zu lindern..."

Anna holte tief Luft. Dann legte sie zoegernd den Mantel ab, zog ihr Mieder und schliesslich die Bluse aus.

Er sog scharf Luft ein. Es war deutlich schlimmer als er befuerchtet hatte: Dicke rote Striemen zogen sich zahlreich quer ueber ihren Ruecken, an ein paar Stellen befand sich noch ein wenig getrocknetes Blut, wo die Haut aufgesprungen war. Da begann Thomas bitterlich zu weinen.

Erschrocken drehte Anna sich zu ihm herum: "Was ist denn los?"

"Wie er dich zugerichtet hat! Dass du wegen mir so leiden musstest..." schluchzte er.

"Das war nicht wegen dir, sondern wegen unserer Liebe!" stellte sie mit zaertlicher Stimme fest.

Thomas kuesste sie liebevoll auf den Mund und drueckte sie dann sanft wieder herunter, riss ein Stueck seines nassen Hemdes ab und begann, ihre Wunden behutsam zu reinigen. Jedesmal, wenn sie zusammenzuckte, nahm sein Gesicht eine Grimasse des Schmerzes an.

Anna dachte, sie koennte den Schmerz irgendwie ertragen, ohne allzu wehleidig zu erscheinen, aber irgendwann wurde es doch zuviel, und die ersten Traenen liefen.

Er weinte mit ihr und dicke Tropfen fielen auf ihren geschundenen Ruecken. Endlich war es vorbei, und er legte sich hin, zog sie auf seine Brust, dass nichts die Wunden beruehrte. Aus seinem Gepaeck griff Thomas nach einem triefend nassen Tuch, wrang es aus und legte es vorsichtig auf ihren Ruecken, um ihr Linderung zu verschaffen.

Der Schmerz liess nach, und ihre Traenen versiegten. Jetzt konnten sich alle ihre Sinne endlich auf Thomas konzentrieren, und bald nahm sie nur noch ihn wahr. Sein Geruch, seine Waerme, seine Haut an der ihren....ziellos strichen ihre Haende ueber seine Brust, seine Arme. "Ich kann nicht fassen, dass du bei mir bist!" murmelte sie, und Seligkeit schwang in ihrer Stimme.

Ein Kuss auf ihre Stirn und er sprach: "Ich werde immer bei dir sein! Schlaf jetzt, und wenn du morgen aufwachst, dann faengt fuer uns ein ganz neues glueckliches Leben an!"

"Ich will nicht schlafen!" erwiderte sie, "Ich will dieses Gefuehl, das ich jetzt grade habe, geniessen. Ich will geniessen, dass ich vor einer halben Stunde noch Angst hatte und mir sterbenselend war, und dass ich mich jetzt fuehle, als waeren alle meine Wuensche in Erfuellung gegangen. Ich will dem Regen zuhoeren und dich spueren!"

Seine Hand fuhr durch ihre vollen Locken und er streichelte ihre Schulter, die von der Bestrafung verschont geblieben war. Immer wieder kuesste er sie. Fuer ihn war hier drinnen der hellste Sonnenschein und blauste Himmel, obwohl draussen der Sturm wuetete.

Sie zerschmolz in seinen Armen. Noch nie hatte sie sich so wohl, so sicher gefuehlt. "Bis heute war ich immer die juengste Tochter vom Schreiber Anselm..." murmelte sie zwischen zwei Kuessen, "Aber jetzt bin ich das nicht mehr. Weisst du, wer ich jetzt bin?"

Freundlich sah er sie an und wisperte: "Sag's mir!"

Sie laechelte: "Jetzt bin ich die Frau vom Adler Thomas!"

Sein Herz quoll ueber vor Liebe und lachend sagte er immer wieder: "Ich liebe dich, Anna!"

Sie schmiegte sich an ihn und drueckte ihn so fest sie konnte: "Und ich dich erst! Ich bin so froh, dass alles herausgekommen ist! Das mag verrueckt klingen, aber ich war in meinem ganzen Leben noch nie so gluecklich!" Wieder hob sie den Kopf und sah ihn mit funkelnden Augen an: "Ich liege in einer heruntergekommenen Scheune, mit einem zerschlagenen Ruecken und habe nur noch, was ich tragen konnte...und trotzdem war ich noch nie so gluecklich!" Sie lachte laut auf.

"Wenn wir zusammen sind, dann bin ich immer im Paradies! Lange haette auch ich die Geheimniskraemerei nicht mehr ertragen! Jetzt muessen wir uns vor niemandem mehr verstecken, koennen so sein, wie wir sind!" erwiderte er freudig. "Von jetzt kann es nur noch aufwaerts gehen!"

"Und wenn wir am Strassenrand betteln muessen, ich werde damit zufrieden sein, weil du bei mir bist!" erwiderte Anna mit einer Euphorie, die nur jungen Liebenden zu eigen war.

Thomas kicherte: "Und wir koennen uns jeden Abend mitten im Feld lieben, ohne dass sich jemand daran stoert!"

Das Maedchen lachte: "Oh Thomas, du bist unverbesserlich! Kannst du wirklich nur an das eine denken?"

"Ich kann nur an meine wunderschoene Frau denken, die ich ueber alles liebe!" grinste er zurueck.

Dass er sie als seine Frau bezeichnete, jagte Anna eine Gaensehaut ueber den ganzen Koerper. Zufrieden schmiegte sie sich an ihn, verschraenkte ihre Finger mit seinen und war zufrieden damit, einfach nur bei ihm zu sein.

Thomas streichelte sie, bis er allmaehlich muede wurde. Der Sturm hatte noch nicht nachgelassen und tobte unvermindert weiter. Die Augen fielen ihm langsam zu, und er wollte sie offenhalten, aber der Tag mit all seinen Ereignissen hatten ihm alles abverlangt.

Auch Anna glitt immer naeher zum Schlaf hin. Sie hatte vor lauter Angst nicht gemerkt, wie erschoepft sie war, aber jetzt, wo Thomas da war, hatte sie keine Angst mehr und konnte ohne Probleme einschlafen.

Sich gegenseitig in den Armen liegend, fielen die beiden Verliebten in einen tiefen Schlummer, der einen Schlussstrich unter die turbulenten letzten Wochen zog und einen ganz neuen und voellig unbekannten Abschnitt ihres Lebens eroeffnete.
 
Was soll ich sagen...Ich bin sprachlos ^^

Man leidet und freut sich richtig mit den beiden, insofern bin ich froh das es jetzt doch noch alles gut ist. (zur zeit? ^^)

Da ihr nichts dergleichen geschrieben habt, nehm ich mal nicht an, dass das das(o_O; gott liest sich das komisch) ende ist, oder?

Ja..ich weiß echt nicht was ich noch sagen soll, den größten teil hab ich ja schon im vorigen post geschrieben =)

Würde es für diese Bücher einen größeren Markt geben würd ich euch ja glatt empfehlen das zu veröffentlichen ^^.

Aber naja, so sag ich nur noch mal: Respekt, weiter so!
 
Vielen vielen Dank fuer das supernette Lob!! :)

Nein, das ist nicht das Ende, es geht munter weiter. :)
 
Hups! :) Zweimal dasselbe Kapitel gepostet! :)
 
Last edited:
39. Kapitel


Als Anna am naechsten Morgen erwachte, fiel helles Sonnenlicht durch die zahlreichen Ritzen in der Wand der Scheune. Das Unwetter war weitergezogen, und draussen sangen die Voegel aus voller Kehle. Fuer einen kleinen Augenblick fiel Anna ihre Familie ein, ihre Eltern und Berta, und ihr wurde ein bisschen weh ums Herz, aber dann sah sie Thomas, der selig neben ihr schlummerte, und die aufflammende Liebe fuer ihn liess keinen Platz fuer Kummer.
Sie kuesste ihn behutsam auf die Wange und loeste sich dann aus seiner Umarmung, ohne ihn dabei aufzuwecken. Leise schlich sie nach draussen. Die Luft war herrlich frisch, auf Graesern und Blaettern schimmerte der Tau, und Anna entdeckte einen kleinen Weier, der von einem Bach genaehrt wurde, neben der Scheune. Mit einem Entzueckensruf lief das Maedchen auf die Gelegenheit zum Bad zu und zog sich im Rennen bereits aus.

Thomas erlebte einen herrlich erquickenden Schlaf. Er doeste noch und rollte sich zu einem Ball zusammen, waehrend er sich seufzend auf die Seite legte.Anna war derweil schon im Wasser und tauchte erst einmal komplett unter, um die unerwartete Kaelte besser ertragen zu koennen.

Drinnen registrierte er im Unterbewusstsein, dass Anna nicht mehr bei ihm lag. Ganz langsam wachte er auf, denn er vermisste das Gefuehl ihres warmen Koerpers, das der Hauptgrund war, warum er so gut geschlafen hatte. Er streckte sich laut gaehnend und blinzelte. Anna war nicht da und fuer einen Moment sorgte er sich. Aber dann drangen die Planschgeraeusche und Anna's Lachen von draussen herein und er entspannte sich.
Mit ausgiebigem Strecken stand er auf und ging hinaus. Es war ein wunderschoener Morgen! Vorsichtig lugte Thomas um die Ecke der Scheune und sah seine Anna nackt im Wasser badend. Breit grinsend zog er sich aus und ging auf sie zu.

Es war, als koennte sie seine Naehe spueren, denn als sie sich umdrehte sah er keine Spur der Ueberraschung, nur eine kindliche Freude, die er so in ihrem Gesicht noch nie gesehen hatte. Sie winkte ihm froehlich: "Komm rein, das Wasser ist herrlich!" Das war es in der Tat. Es war, als wasche es allen Kummer, allen Schmerz der vergangenen Wochen ab. Und darueberhinaus war es sehr angenehm an ihrem Ruecken.

Lachend beschleunigte er seinen Schritt und sprang mit einem Satz in das kuehle Nass. "Brrrrrrrr ist das kalt!" keuchte er.
Sie lachte ihn aus: "Jetzt stell dich nicht so an, so schlimm ist es nicht!" Aber ihre hochaufgerichteten Brustwarzen zeigten, dass es ihr auch nicht gerade mollig warm war.
Er schuettelte wild den Kopf und sandte Wassertropfen in alle Richtungen, blickte sie dann an: "Guten Morgen, meine Liebste!" und gab ihr einen Kuss.
Oh, wie war es herrlich, ihn gleich am fruehen Morgen bei sich zu haben. Anna erwiderte den Kuss gluecklich und gurrte: "Das wuensche ich dir auch mein Liebster! Hast du gut geschlafen?"
"So gut wie schon Jahre nicht mehr!" antwortete er lachend. Leicht frierend rieb er sich den Oberkoerper.
"Komm her!" schmunzelte sie und drueckte sich an ihn, waermte ihn mit ihrer nackten Haut.

Zufrieden seufzte er: "Das fuehlt sich gut an! Da wird mir ganz schnell warm davon!" Das andere musste er nicht sagen, das spuerte sie ganz von selbst.
Mit gespielter Entruestung sah sie ihn an: "Davon wird dir anscheinend nicht nur warm!"
Zwinkernd zog er sie mit Ruecksicht auf ihren Ruecken dicht zu sich. "Ach ja? Da koenntest du schon Recht haben!" kicherte er.
Keine Angst mehr vor Entdeckung haben muessen! Was fuer ein Paradies! Aber dennoch wurde Anna ein wenig unruhig: "Vielleicht sollten wir uns nicht allzulange hier aufhalten! Wer weiss ob Vater nicht nach mir suchen laesst, sobald er merkt, dass ich fort bin."
"Das stimmt! Das waere das Letzte, was ich wollte!" pflichtete er ihr bei. Dann grinste er: "Aber es wird mir unheimlich schwerfallen!"
"Kannst du so ueberhaupt laufen?" neckte sie. Als Antwort piekste er sie sanft in die Seite: "Du weisst schon, auf was du dich da einlaesst, oder?"
Unschuldig sah sie zu ihm auf: "Nein, ich glaube nicht! Was meinst du?"
Und er kitzelte sie abwechselnd rechts und links an den Hueften und erklaerte feixend: "Dass du jetzt viel oefters gekitzelt wirst!"
Quietschend kruemmte sie sich zusammen und kicherte laut: "Zur Not kann ich ja immer noch ins Kloster fluechten!"
Das Kitzeln verwandelte sich in ein Streicheln und Thomas kuesste sie auf die Nasenspitze: "Da haette ich aber was dagegen!"
"Dann sei brav, sonst ueberlege ich es mir!" scherzte sie und schmiegte sich erneut an ihn.
"Ich versuchs!" log er und wusch ihren Koerper, war besonders an ihrem Ruecken vorsichtig und fragte: "Geht es?"

Sie nickte, biss die Zaehne zusammen und versteckte das Gesicht an seinem Hals.
Es war wirklich unwahrscheinlich schwer, nicht jetzt gleich mit ihr diese wunderbaren Dinge zu tun, die sie so gern hatte. Aber Thomas sah ein, dass sie weiterziehen mussten. Weit weit weg, wo sie die Vergangenheit hinter sich lassen konnten. Als er fertig war, machte er daher einen Schritt zurueck und sagte: "Du hast Recht, wir muessen wirklich bald gehen!"
Seufzend machte sie sich daran, aus dem Wasser zu klettern: "Ja ich weiss! Wir haben schon viel zu lange gewartet, wir sollten uns beeilen!"
Thomas tat es ihr gleich. Er hob seine Kleider vom Boden auf undzog sich in der Scheune an. "Hast du Hunger? Ich habe nicht viel mitgenommen, nur etwas Brot und Kaese und ein Stueck Schinken."

Anna liess ihn in ihr Buendel sehen, in dem nur ein paar Kleider und ein kleiner Beutel mit Muenzen waren: "Wir muessen zusehen, dass wir irgendwie ueber die Runden kommen. Irgendwo arbeiten, irgendwas anbieten! Sonst kommen wir nicht weit!"
Er verzog das Gesicht: "Viel mehr habe ich auch nicht! Das was ich am Leib trage, noch ein paar Hosen und Hemden und den Proviant."

Das Maedchen zuckte die Schultern: "Wir werden es schon schaffen. Das Schicksal hat uns so weit gebracht, es wird uns auch weiterbringen!" Sie streckte ihm die Hand hin: "Bereit fuer die grosse Reise, Thomas?"
Laechelnd ergriff er sie: "Mit dir immer!"
Hand in Hand schritten die beiden los, in den Wald hinein, einer ungewissen, aber gemeinsamen Zukunft entgegen.

****

Sie waren vielleicht drei Stunden gewandert, da blieb Thomas stehen: "Ich glaube, wir sollten eine Pause machen!"
"Gute Idee!" stoehnte Anna und liess sich unter einen Baum am Wegesrand sinken.
Er setzte sich zu ihr. Unter dem Blaetterdach war es angenehm kuehl, obwohl die Sonne fast ihren Zenith erreicht hatte. Thomas sah sich um. Sie waren mitten im Wald, zwischen Farnen und Graesern, und hin und wieder schaute ein frueher Pilz aus dem Boden hervor.

Auch Anna blickte mit vertraeumtem Blick um sich. "Es ist schoen hier! Aber wo gehen wir eigentlich hin?"
Brummend antwortete er: "Auf jeden Fall duerfen wir uns nicht in einer Ortschaft blicken lassen! Ich kann mir vorstellen, dass Anselm nach dir suchen laesst, und wenn uns jemand sieht, kann er Auskunft ueber uns geben!"
"Oder wir verkleiden uns irgendwie..." schlug Anna vor.
Belustigt schaute er zu ihr herueber: "Wie stellst du dir das vor?"
"Ich koennte mein Haar abschneiden!"
"Bloss nicht!" wandte Thomas heftig ein.
Anna lachte laut: "Sag bloss meine Haare sind dir so wichtig?"
Er nahm ihr Haar und versenkte seine Nase darin, schnuppernd: "Alles an dir ist mir wichtig! Und ausserdem kann ich dann nicht mehr das machen!"
Schnurrend schlang sie die Arme um ihn: "Also gut, die Haare bleiben dran!"

Einen Kuss hauchte er ihr auf den Mund und verkuendete dann: "Ich habe einen Baerenhunger!"
"Ich auch!" erwiderte sie truebsinnig, "Leider reichen unsere Vorraete allerhoechstens fuer einen Kaninchenhunger!"
Trotz der miesen Aussicht musste Thomas ob ihres Witzes lachen. "Der Wald kann uns doch ernaehren! Wenn wir nur gut genug suchen, dann finden wir Beeren, Pilze und dergleichen!"
Sie seufzte: "Wie gut kennst du dich mit Pilzen und Beeren aus? Nicht, dass wir uns am Ende vergiften! Aber vielleicht hab ich ja nochmal so ein Glueck wie mit dem Hahn!"

"Mit was willst du denn jagen?" wollte er wissen. "Wir haben keine Waffen, keine Werkzeuge, gar nichts! Oder...warte mal..." fuegte er hinzu und und fing an, in dem Sack zu wuehlen. Mit freudiger Miene brachte er ein Messer und ein Seil zum Vorschein. "Ganz unvorbereitet bin ich nicht aufgebrochen!"
"Wieso hast du denn deinen Bogen nicht mitgenommen!?" fragte Anna entgeistert, "Aber damit werden wir wohl zumindest eine Falle zustandekriegen!"
Thomas meinte entschuldigend: "An dem Abend habe ich gar keinen vernuenftigen Gedanken fassen koennen. Ich wollte irgendwann spaeter wiederkommen und alles abholen."
Abwinken meinte sie: "Ich mach dir ja keine Vorwuerfe...wir schaffen es schon irgendwie."
"Fuer eine kleine Weile werden unsere Vorraete noch reichen, wenn wir sparsam damit umgehen!" glaubte Thomas optimistisch und reichte Anna ein Stueck hartes Brot und etwas Kaese.

Sie kaute mit wenig Begeisterung darauf herum; aber Thomas' Anwesenheit entschaedigte sie fuer alles.

Da kam ihm eine Idee: "Falls wir einen kleinen Bach finden, koennen wir versuchen, ein paar Fische zu fangen!"
Anna nickte, halbwegs beeindruckt von der Idee. "Probieren geht ueber studieren wuerde ich sagen!"
Er lehnte den Kopf an sie und seufzte: "Ich wuerde dir so gerne ein besseres Leben bieten..."
Sie strich ihm ueber die Wange: "Ich hab doch alles, was ich will und brauche!"
Laechelnd kuesste er sie, erst sanft, dann leidenschaftlicher. Doch da formte sich in ihm ein Vorsatz, und er zog sich zurueck. Seit sie wieder zusammen waren, hatte Thomas unablaessig mit dem Gedanken gespielt, um ihre Hand anzuhalten. Er fand es eine gute Idee, bis zu ihrer Vermaehlung von weiteren Ausbruechen der Leidenschaft abzusehen und stattdessen zu warten. Das wuerde es am Ende nur noch schoener machen.

Sein ploetzlicher Rueckzug verunsicherte Anna, und sie sah ihn fragend an: "Ist etwas nicht in Ordnung?"
"Nein nein, das ist es nicht. Wir sollten nur bald weiterziehen!" Die Worte kosteten ihn Muehe, wollte er sie doch jetzt gleich auf der Stelle begluecken.
"Du hast ja Recht...wir sollten uns wirklich besser unter Kontrolle haben!" seufzte Anna und erhob sich.
Die harte Rinde war als Kissen ohnehin nicht bequem gewesen. Thomas stand auf und nahm sie bei der Hand. "Bald..." versprach er.

Ein erwartungsfrohes Laecheln auf dem Gesicht, setzten beide ihren Weg fort.
 
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