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Solveig - Die bewegte Lehrzeit einer Kratzbuerste

16. Kapitel (mit ein bisschen Kitzeln :) )

Noch immer liefen einzelne kleine Nachbeben ihres intensiven Hoehepunkts durch ihren Koerper. „Was habt Ihr mit mir gemacht?“ fragte sie ihn matt, und schaffte es tatsaechlich, ihm in die Augen zu sehen, „Und warum habt Ihr das getan?“

Gerhard löste ihre Fesseln, sah sie an und sagte: "Ich weiß nicht, ob du schon einen Höhepunkt erlebt hast. Aber ich wollte es sehen."
Sie erroetete heiss unter seinem Blick: "Ich wusste nicht, dass solche...Gefuehle...moeglich sind!"
"Wirklich?", fragte er skeptisch.
Sie nickte schwach: "Ich wuerde Euch nicht anluegen."
Er lächelte. "Jetzt jedenfalls habe ich den Beweis, dass Kitzeln für dich nicht nur Folter ist. In der Beziehung hast du mich also angelogen."
Schon kehrte wieder ein Rest vom alten Trotz in ihre Zuege zurueck: "Als ob Ihr das aus meinem Mund haettet hoeren muessen! Ihr wusstet doch ganz genau, was los ist!"
„Jetzt jedenfalls weiß ich es genau. Ich muss mir wohl eine andere Art von Bestrafung einfallen lassen, wenn du weiterhin störrisch bist.“
Sie legte den Kopf schief: "Dann bin ich wohl jetzt in Schwierigkeiten, was?"
„Das könnte man so sagen", entgegnete Gerhard, der sich mit Mühe ein Auflachen verkniff.

Sie kniete sich hin, kam ihm damit gefaehrlich nah: "Spielt doch keine Spielchen! Wir wissen beide ganz genau, dass Ihr mich weiterhin auf diese Weise bestrafen werdet, weil es Euch selbst halb verrueckt macht vor Lust!"

"Halb verrückt wohl nicht, aber das mit der Lust stimmt, wie du gesehen hast. Schließlich hätte ich dich auch einfach nehmen können."
"Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, warum Ihr das nicht tut!"
"Weil du es nicht wolltest. Es gibt Dinge, die ich mir nicht einfach nehme, selbst wenn ich es kann."
Argwoehnisch musterte sie ihn: "Ich haette nicht gedacht, dass Euch kuemmert, was ich will und nicht will!"
Er lachte: "Es kümmert mich nicht in jeder Beziehung, wohl aber in dieser."
Ploetzlich wechselte sie das Thema. Mit einem kurzen Blick auf seine nach wie vor bestehende Erektion wollte sie wissen: "Was ist nun mit Euch?"
"Was soll das heißen", fragte er zurück.
"Geht Ihr damit zu Uta?" kam die unverbluemte Frage.
"Gute Idee, ich könnte sie rufen lassen. Sie würde gerne kommen."

Sie antwortete nicht. Aber die Enttaeuschung in ihrem Blick war deutlich.
Er sah ihre Reaktion durchaus. "Ich glaube, dass du nicht weißt, was du willst", schloß er.
"Wisst Ihr es denn?" konterte Solveig.

Treffer. Aber das konnte er schlecht zugeben. Also wandte Gerhard sich ab und erklärte Solveig kühl: "Ich bin müde. Weck mich um sechs Uhr!" Eine Entlassung.

Ploetzlich sass sie dicht neben ihm: "Jedenfalls weiss ich genau, was ich nicht will! Bevor ich zulasse, dass Ihr Uta ruft, kuemmere ich mich darum!"
Er sah sie verblüfft an. "Weisst du überhaupt, wovon du sprichst?"
Eine leichte Roete ueberzog erneut ihre Wangen: "Ich weiss, dass es Mittel und Wege gibt, die meine Jungfraeulichkeit nicht antasten!"
Ebenso neugierig wie amüsiert meine Gerhard: "Aha, zum Beispiel?"
"Wollt Ihr eine Erklaerung oder eine Demonstration?"
"Eine Demonstration", antwortete Gerhard eingedenk seines Ständers.

Solveigs Herz klopfte bis zum Hals. Auf was liess sie sich hier ein? Aber da sie sich jetzt schon so weit aus dem Fenster gelehnt hatte, gab es kein Zurueck mehr. Gemaechlich, damit er auch genau merkte, was sie vorhatte, senkte sie ihren Kopf in Richtung seines Schosses. Sekunden spaeter schloss sich ihr Mund, unglaublich heiss und feucht, um Gerhards Maennlichkeit.

Gerhard lehnte sich zurück und schloss die Augen, wohl wissend, dass das weniger peinlich war für Solveig.
Momentan war ihr allerdings nichts peinlich. Sie fuehlte sich eher auf eine merkwuerdige Art und Weise erregt. Er schmeckte verflixt gut! Spielerisch liess sie ihre Zunge kreisen.
Natuerlich hatte sie etwas derartiges noch nie getan. Sie hatte es wohl bei ihren Eltern beobachtet, und eine enge Freundin von ihr, die in der Taverne von Brauchbach arbeitete, hatte ihr erzaehlt, dass Maenner ganz verrueckt danach waren. Trotzdem wusste sie instinktiv, was sie zu tun hatte. Sie bemuehte sich, ihn so tief wie moeglich in ihrem Mund aufzunehmen, und begann, an ihm zu saugen. Rhythmisch. Erst ganz zart, dann immer staerker. Aufmerksam achtete sie auf die Reaktionen des jungen Grafen. Gerhards Körper spannte sich leicht. Sie fing an, sanft den Teil des Schaftes, den sie nicht in den Mund nehmen konnte, mit einer Hand zu massieren, waehrend sie zart seine Hoden streichelte. Dabei verstaerkte sie das Tempo des saugenden Mundes. Der junge Graf schien ihr ploetzlich sehr hilflos zu sein. Und das brachte Solveig auf eine fast verwegene Idee. Ob er vielleicht auch so schrecklich empfindlich war wie sie selbst? Ganz zart nur begann sie, seine Hoden zu kraulen.

Gerhard zuckte zusammen und versuchte, sich zu beherrschen.

Jetzt war alles klar. Solveig verbiss sich ein Grinsen. Ihre Zunge spielte genuesslich mit der Spitze seines Gliedes, und das Kraulen verwandelte sich langsam in ernsthaftes Kitzeln.

Gerhard begann, hin und her zu zucken.

Solveig erhob sich rasch; dass er halb auf dem Bett lag, geriet ihr jetzt zum Vorteil. Eilig, bevor er begriff, was los war, setzte sie sich rittlings auf seinen Bauch und setzte das Spiel fort. Sie saugte jetzt nur noch ganz leicht. Umso intensiver beschaeftigten sich dafuer ihre Fingernaegel mit seinen Hoden.

"Hör mit dem Kitzeln auf", stöhnte Gerhard und bäumte sich leicht auf. Gleichzeitig aber wurde sein Glied noch härter.
Sie lachte; leise und sehr gehaessig. "Oh, ich glaube nicht, dass Ihr das wollt, Herr!" Niemals haette sie gedacht, dass das so viel Spass machen koennte! Das Saugen nahm an Intensitaet zu...allerdings auch das Kitzeln! Sie hatte sehr flinke Finger!

Gerhard wusste auf einmal, dass er das nicht lange aushalten würde ohne sofort zu explodieren. Sein Zappeln konnte er nicht kontrollieren, aber wehrlos war er nicht. Er fasste in Solveigs Taille und kitzelte sie zurück.

Und dann wusste er ploetzlich nicht, wie ihm geschah. Blitzschnell war sie herumgefahren und hatte seine Haende auf die gleiche Weise mit dem Halstuch gefesselt wie er zuvor die Ihren. Er hatte nichteinmal mitbekommen, wie sie es getan hatte. Ihre Augen blitzen gefaehrlich: "Wie fuehlt es sich an, mal auf der anderen Seite zu sein?" Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie ihre vorhergehende Position wieder ein. Eine eifrige Zungenspitze tanzte ueber seine Eichel, geschickte Finger krabbelten mit scheinbar wachsender Begeisterung ueber seine Hoden.

Gerhard hatte gar keine Zeit, wirklich zu realisieren, was da geschah. Hilflos bäumte er sich auf, versuchte, wenigstens Solveigs Fingern zu entkommen. Doch er spürte, dass er gleichzeitig unweigerlich auf einen Orgasmus zusteuerte.

Es gab kein Entkommen. Sie war unerbittlich. Die Rache machte das Ganze nochmal so schoen! Solveig begann, heftig an ihm zu saugen, ihre Finger tanzten ueber seine Hoden so schnell und fest es ging, ohne ihm wehzutun.

Gerhard stöhnte auf, dann spannte sich sein ganzer Körper und er kam in einer hohen Welle. Solveig hoerte auf, ihn zu kitzeln, massierte zart seine Hoden und saugte gefuehlvoll so lange weiter, bis sein Koerper ganz ruhig lag und kein salziger Samen mehr in ihren Mund stroemte. Dann loeste sie sich von ihm und sass ein wenig benommen neben ihrem Herrn. Irgendwie beschlich sie die Frage, ob es nicht vielleicht gesuender fuer sie waere, ihn nicht loszubinden.

Der Gedanke, ihn einfach liegenzulassen und sich aus dem Staub zu machen, schien fuer einen Augenblick sehr verlockend. Aber vielleicht wuerde er sie ja gar nicht bestrafen. Gefallen hatte es ihm ohne jeden Zweifel. Moeglicherweise so gut, dass er sie ungeschoren davonkommen liess. Wenn sie ihn aber liegenliess, wuerde die Strafe sicher kommen, und vermutlich fuerchterlich sein.

Du hast dich seinem direkten Befehl widersetzt und ihn auch noch gefesselt! Glaubst du wirklich, dass er das einfach so unter den Tisch fallen laesst? meldete sich der realistische Teil ihrer Bewusstseins, der keine Hoffnung kannte, zu Wort, Wenn er dich in die Finger bekommt, wird er es dir zehnfach heimzahlen! Schon allein deshalb, weil ihm das mindestens so viel Spass macht wie das, was du eben mit ihm gemacht hast!

Vielleicht konnte sie sich anziehen, ihn losbinden und dann rasch aus seinem Gemach verschwinden? Aber wohin? In ihr Zimmer, das sie ihm unweigerlich oeffnen musste, wenn er es befahl? Oder sich in der Burg verstecken, bis Gras ueber die Sache gewachsen war? Reichlich unrealistisch! Ploetzlich konnte Solveig die Stimme ihrer Mutter im Kopf hallen hoeren: Verdammt Solveig, ich wuenschte wirklich, du wuerdest manchmal denken, BEVOR du handelst!

Das wuenschte Solveig selbst sich langsam auch! Es gab keinen Ausweg aus dieser Misere. Sie musste Gerhard losbinden und hoffen, dass er ihr danach nicht den Hals umdrehte!

Langsam, wie ein scheues Tier, naeherte Solveig sich Gerhards gefesselten Haenden und streckte sich nach dem Halstuch, um ihn zu befreien. Angstvoll sah sie ihm ins Gesicht, um eventuell einen Hinweis darauf zu finden, was ihr bluehte, wenn er sich wieder frei bewegen konnte.

Gerhard richtete sich halb auf, stützte sich auf seine Ellenbogen und sah Solveig an: "War das eine Revanche?"
Sie biss sich auf die Innenseite der Wangen, um nicht zu grinsen: "Nein, Herr. Das war ein Gefallen!"
"So?", die Frage kam gedehnt.
Solveig spuerte, wie eine ahnungsvolle Gaensehaut ihren Ruecken hochkroch. Langsam rutschte sie von ihm fort in Richtung Bettkante. "Gefallen hat es Euch doch wohl, oder nicht?" fragte sie kuehn.
"Eher ja", gab Gerhard zu, "aber du weißt, dass du so nicht davonkommst, oder?"
Sie schluckte krampfhaft: "Bringt es etwas, um Gnade zu bitten oder zu rennen?"
"Kaum", grinste Gerhard, "doch du könntest mir sagen, was du jetzt am liebsten befürchten würdest."
Sie spuerte, wie sie unwillkuerlich sein Grinsen erwiderte. Verdammt! dachte sie, Hab ich denn gar keine Kontrolle mehr ueber mich!? Laut sagte sie: "Nun...wie schlimm wird es?"
"Heute abend wird gar nichts mehr schlimm", entgegnete Gerhard. „Es ist Zeit, schlafen zu gehen, ich muss morgen früh aufstehen. Und du musst noch früher raus! Ich wollte nur deine Reaktion sehen."
Solveig war sich nicht sicher, ob sie enttaeuscht oder erleichtert sein sollte: "Wenn ihr nur nicht immer so mit mir spielen wuerdet, Herr!"
"Ich würde sagen, dass das heute auf Gegenseitigkeit beruhte. Ganz abgesehen davon, dass du von Anfang an ein für dich eher gefährliches Spiel getrieben hast".
Sie laechelte halb: "Nun Herr, mein oberstes Ziel sollte sein, Euch zu gefallen. Offenbar geniesst Ihr das Spiel. Also bin ich Euch eine gute Dienerin."

"Du besserst dich jedenfalls", erwiderte er das Lächeln. "Morgen um halb acht reite ich zum Turnier von Mainz. Du wirst mich begleiten und wenn du deinen Hund unter Kontrolle hälst, kann er auch mit. Er soll dort mein Zelt bewachen. Mein Knappe und eine Magd sind schon heute morgen mit dem Wagen und der ganzen Ausrüstung aufgebrochen. Vor Ort wirst du für mich und dafür verantwortlich sein, dass der ganze Betrieb funktioniert: Proviant, Küche und so weiter. Und ehe ich es vergesse: Du hast dich angemessen zu betragen. Es geht um mein Prestige, das du repräsentierst. Niemand hat dir was zu sagen, außer mir. Aber es wird keine Diskussionen zwischen uns geben.“

Prüfend sah er Solveig an und überlegte, wenn auch etwas spät, ob er solch ein Vetrauen in sie setzten konnte. Sie vollfuehrte einen formvollendeten Knicks: "Ihr koennt Euch auf mich verlassen, Herr!"
"Ich hoffe es," nickte Gerhard und streckte sich wieder aus. "Bis morgen also."

"Ich wuensche angenehme Traeume, Herr!" erwiderte Solveig noch, sammelte ihre Kleider zusammen und verschwand mit einem erstaunlich lasziven Hueftschwung in ihrem Zimmer.
 
17. Kapitel (ohne Kitzeln)

Am naechsten Morgen erwachte Solveig schon vor der Daemmerung, vor dem ersten Hahnenschrei, was mehr als ungewoehnlich war. Trotzdem fuehlte sie sich so frisch und ausgeruht wie schon Ewigkeiten nicht mehr.

Sie hatte allerdings auch geschlafen wie ein Stein. Und sie wusste warum! Sie war so entspannt gewesen durch die totale Befriedigung, die Gerhard ihr verschafft hatte, dass sie praktisch eingeschlafen war, noch bevor ihr Kopf das Kissen beruehrt hatte.

Sie hatte eigentlich gedacht, dass es ihr peinlich sein wuerde, daran zu denken, aber das war es nicht. Nicht, nachdem sie ihm dasselbe Vergnuegen bereitet hatte, nachdem sie gewissermassen quitt waren. Vielmehr erzeugte ihr die Erinnerung an die gestrige Begegnung in Gerhards Gemach eine Gaensehaut am ganzen Koerper, und sie erwischte sich bei dem Wunsch, dass er ihr mehr von diesem berauschenden Gefuehl schenkte.

Sie kniff sich selbst in den Arm, um gedanklich wieder ins Hier und Jetzt zurueckzukommen. Lass dich bloss nicht von dem grossen Helden einwickeln! Er ist und bleibt ein adeliger Schnoesel! ermahnte sie sich selbst, Unaufmerksamkeit und Traeumereien kannst du dir in seiner Gegenwart auf keinen Fall leisten!

Seufzend holte sie ihr Reisebuendel hervor und packte alles an Kleidung und anderen Besitztuemern hinein, was sie in den kommenden Tagen brauchen wuerde. Dann legte sie sich ein leichtes, naturfarbenes Leinenkleid zurecht, dass wie geschaffen fuer die Reise nach Mainz war, und ging dann in den angrenzenden Baderaum.

Dieser war noch der groesste Luxus an der Zofengeschichte; dem jungen Grafen und seiner Zofe stand ein eigener Baderaum zur Verfuegung, Solveig musste nicht die Waschkueche mit dem anderen Gesinde teilen. Und da es ihr groesstes Vergnuegen war, ein Bad zu nehmen, gefiel ihr das ganz besonders. Da sie so frueh aufgewacht war, konnte sie es sich erlauben, noch vor dem Fruehstueck ein Bad zu nehmen.
Zufrieden vor sich hinsummend machte sie Wasser heiss.

****

Eine Stunde spaeter – es mochte nun vielleicht fuenf Uhr frueh sein und wurde langsam hell draussen – sprang Solveig die Treppen hinunter zur Kueche. Dort wuerde bald das Fruehstueck fuer das Gesinde stattfinden, und vorher wollte sie noch zusammenpacken, was sie und Gerhard auf der Reise an Proviant brauchen wuerden. Sie war bester Laune. Die Aussicht, fuer fast eine ganze Woche aus der Burg herauszukommen und eine grosse Stadt zu besuchen, befluegelte Solveig, und sie nahm sich vor, die beste Zofe zu sein, die Gerhard je gehabt hatte, schon allein deshalb, damit er sie oefter mitnahm.

Als sie an der Pforte zur Kueche ankam, hoerte Solveig Stimmen. Neugierig blieb sie stehen und lauschte.

„Ich kann es nicht glauben!“ hoerte sie Uta zetern, „Er nimmt diese Hexe mit! Dabei kann er sich doch auf sie ueberhaupt nicht verlassen! Sie wird ihm Schande machen!“

Zwar haette Solveig empoert sein muessen ueber Utas Worte, aber sie war einfach nur erleichtert, dass es sich bei der Magd, die schon zum Turnier aufgebrochen war, nicht um ihre Erzfeindin handelte. Das hatte sie naemlich die ganze Zeit befuerchtet.

Eine gleichmuetige Stimme antwortete Uta: „Nun, der junge Herr scheint mit ihr zufrieden zu sein! Sonst wuerde er sie nicht mit sich nehmen!“ Myriam. Es wunderte Solveig, dass sie nicht ins gleiche Horn wie Uta stiess und sie als Hexe verunglimpfte.

Linda mischte sich nun ein, und ihre Stimme klang hoehnisch: „Gestern Abend jedenfalls wollte ich Solveig besuchen, und da war sie nicht in ihrem Gemach. Aber von nebenan waren Geraeusche zu hoeren, der junge Herr war nicht allein! Anscheinend ist er in jeder Beziehung mit Solveig zufrieden!“

Ein Wutschrei Utas folgte, und dann Myriams drohende Stimme: „Lasst euch ja nicht einfallen, hier zu raufen, sonst sperre ich euch beide in die Abstellkammer und lasse nur die heraus, die am Ende noch laufen kann!“

Solveig kicherte in sich hinein; dann oeffnete sie die Tuer und betrat die Kueche, wo alle drei Frauen sofort verstummten und ihren froehlichen Morgengruss so erwiderten, als haetten sie nicht vor Sekunden noch ueber sie gesprochen.

****

Nach dem Fruehstueck brachte Solveig den gefuellten Proviantbeutel und ihr Reisebuendel zum Stallknecht, damit er die Pferde damit beladen konnte, und kehrte dann in die Kueche zurueck, um sich um Gerhards Fruehstueck zu kuemmern.

Myriam hatte schon alles auf einem Tablett hergerichtet, und sie laechelte Solveig sogar zu, als diese das Tablett an sich nahm. Solveig laechelte zurueck; irgendwie konnte sie an diesem Tag nicht einmal ihren sorgsam gepflegten Groll gegenueber der Koechin aufrechterhalten, sie war einfach zu gut gelaunt. Und ihre Laune besserte sich noch einmal ein wenig, als sie Utas wutschaeumendes Gesicht erblickte.

Solveig grinste Uta breit an, verliess die Kueche und machte sich auf den Weg in Gerhards Gemach. Es war sechs Uhr. Zeit, ihn zu wecken, wenn er um halb acht losreiten wollte ohne sich zu hetzen.

Leise oeffnete Solveig die Tuer, stellte sein Fruehstueck auf den Tisch am Fenster, durch das erste Sonnenstrahlen hereinfielen, und schloss die Tuer dann ebenso geraeuschlos wieder.

Gerhard schlief noch. Er lag auf dem Ruecken, das Laken war halb von seinem Koerper gerutscht, und Solveig sah, dass er noch genauso nackt war wie am Vorabend. Solveig konnte nicht anders, als einen Moment einfach nur dazustehen und ihn zu betrachten.

Wieder einmal musste sie bemerken, dass die Geschichten um seine Person keinesfalls uebertrieben waren; er war wirklich ein Bild von einem Mann. Vor ihrem inneren Auge sah Solveig sich zu ihm ins Bett steigen und ihn mit dem wecken, womit sie ihm am Abend zuvor Erleichterung verschafft hatte.

Sie schuettelte kurz und hastig den Kopf, um diesen unzuechtigen Gedanken zu vertreiben. Wenn ich am Sonntag alles beichte, was ich beichten muesste, bete ich fuer den Rest meines Lebens Rosenkraenze! dachte Solveig missmutig und atmete ein paar mal tief durch, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Herr?“ rief sie leise, aber Gerhard hatte einen festen Schlaf, er hoerte sie nicht. Also beugte sie sich zu ihm hinab, legte eine Hand auf seine Schulter und ruettelte ihn sanft: „Herr, aufwachen! Es ist sechs Uhr! Fruehstueck ist fertig!“

Der junge Graf brauchte keine langen Anlaufzeiten. Als Solveig ihn berührte, schlug er sofort und hellwach die Augen auf. „Guten Morgen“, meinte er wohl gelaunt und überzeugte sich mit einem Blick aus dem Fenster, dass die Sonne schien. Dabei erblickte er das Frühstückstablett und nickte zufrieden. „Mach mir im Baderaum Wasser heiß“, wandte er sich an Solveig und bestätigte dann nur noch: „Um halb acht geht´s los!“.
 
18. Kapitel (mit einem bisschen Kitzeln)

Beim Ankleiden dachte Gerhard kurz an das, was gestern Abend vorgefallen war. „Gewisse Fortschritte sind kaum zu bestreiten“, murmelte er vor sich hin, während ein zufriedenes Lächeln um seine Lippen spielte. Ebenso unbestreitbar war ihm die Vorstellung angenehm, mit einer nur noch halb so renitenten und durchweg angenehm anzuschauenden Solveig die Reise nach Mainz anzutreten. Die Art und Weise, wie sich ihre Beziehung selbst innerhalb des durch die Verhältnisse nicht allzu weit gesteckten Rahmen entwickelte, bereitete ihm sogar Freude.

Als er in den Burghof trat, auf dem emsige Betriebsamkeit herrschte, stand dort bereits ein Diener mit seinem Hengst. Ein großes Bündel war hinter den Sattel geschnallt, ein zweites hielt die wartende Solveig in den Händen. Während Gerhard nach dem Zaumzeug des ihm freudig entgegenschnaubenden Braunen griff und seinen Schwertgurt am Sattelknauf befestigte, befahl er dem Diener: „Holt mein Zweitpferd aus dem Stall und zäumt es auf. Wenn meine Zofe nicht wäre, wäre mein bestes Tunierpferd nun tot. Ein guter Grund, sie nicht zu Fuß nach Mainz laufen zu lassen, oder?“ Und dann, halb zu Solveig gewandt, aber so laut, dass es über den gesamten Innenhof zu hören war, fügte er hinzu: „Mut ist keine Frage des Standes, Anerkennung hingegen gebührt ihm immer!“ Etwas leiser fortfahrend schloss er gegenüber der leicht erröteten Solveig: „Ich bin sicher, dass du auf dem Hof deines Vaters ohne Damensattel reiten gelernt hast. Alle meine Pferde nämlich brauchen den Schenkeldruck und ich habe mit gewissen Konventionen nichts am Hut. Besorg dir bei Myriam ein Paar Hosen und kleide dich um.“

Wie er erwartet hatte, stürmte Solveig widerspruchslos in Richtung Küche. Gerhards Zweitpferd, ein pechschwarzer, kräftiger Wallach, wurde herbeigeführt. Der Rappe war trotzt seiner „Degradierung“ nicht minder temperamentvoll als der braune Hengst des Grafen. Wenn Solveig mit ihm klar kommen sollte, woran der junge Graf aus unerfindlichen Gründen kaum Zweifel hegte, würden sie schon am späten Nachmittag in Mainz sein. Höchstwahrscheinlich würde der Anblick eines Mädchens in Hosen auf dem edel aufgezäumten Wallach dafür sorgen, dass sich die halbe Stadt das Maul zerriss. Umso besser, dachte Gerhard und grinste in sich hinein. Eckhard von Eppstein, der gerade hinzutrat, um seinen Sohn zu verabschieden, schien dessen Gedanken gelesen zu haben. „Nun ja, einem Turniersieger sieht man vieles nach“, gab er Gerhard mit ungewöhnlicher Wärme indirekt seinen Segen. Der Stolz des alten Haudegen, lange Zeit selbst ein gefürchteter Tuniergegner, auf seinen stattlichen Nachwuchs war unübersehbar. Trotzdem knurrte er mit gespieltem Unwillen: „Ich wäre gerne mitgekommen, aber irgendjemand muss sich ja um unsere Güter kümmern.“

„Ich werde die Ehre unseres Wappen hochhalten“, versicherte Gerhard rasch, dem nichts unangenehmer gewesen wäre als die Anwesenheit des Vaters und seiner ständigen Verkupplungsversuche in Mainz. Ihm reichte es schon, Gerlinde von Halbenberg auf den Tribünen zu wissen. „Das weiß ich doch“, erklärte Eckhard von Eppstein und klopfte dem Sohn auf die breite Schulter. „Pass trotzdem auf dich auf, Gerhard, und unterschätze keinen deiner Gegner.“

In der Zwischenzeit war Solveig wieder auf den Hof gekommen. Sie hatte ihr Kleid gegen ein paar Hosen, die ausgesprochen knapp sassen, und ein Hemd, das ihr ein wenig zu gross war, und ihr staendig ueber die Schultern rutschte, ausgetauscht. Dazu trug sie ein paar Lederstiefel, das einzige, was wirklich zu passen schien.

Als sie das edle schwarze Pferd erblickte, leuchteten ihre Augen auf, und als sie Gerhard anstrahlte, sah er die pure Dankbarkeit in ihnen.

Die beiden ritten los, in scharfem Trab. Mit klapperden Hufen verschwanden ihre Pferde aus dem Burghof. Falko wartete an der Aussenmauer auf sie, Odin neben sich. Solveig sah schon von Weitem sein grimmiges Gesicht, und sie bekam ein ungutes Gefuehl.

Odin schoss auf Solveig zu, sobald er sie erkannte, und sprang aufgeregt bellend an ihrem Rappen hoch, der sofort taenzelnd zur Seite auswich und den Kopf hochwarf. "Schluss damit, Odin, RUHE!" befahl Solveig scharf, als sie das Pferd gerade noch baendigen konnte, bevor es gegen Gerhards Braunen prallte. Odin fuegte sich sofort und trabte neben den beiden her, den Blick auf seine Herrin gerichtet. "Pass auf Dich auf, Solveig!" rief Falko noch und warf Gerhard einen wuetenden Blick zu, dann waren sie aus dem Aussentor und auf dem Weg nach Mainz.

Gerhard schüttelte den Kopf. "Was Falko hat, ist mir ein Rätsel", brummte er vor sich hin.
"Man nennt es Neid, Herr!" erwiderte Solveig unbekuemmert und sah sich vergnuegt um. Der Wald schien ihr noch nie so hell und freundlich gewesen zu sein.
"Möglich", nickte Gerhard. Dann gab er seinem Braunen die Sporen und ließ ihn erst einmal laufen.
Solveig tat es ihm gleich. Es war herrlich! Ihr Rappe fiel in einen raumgreifenden Galopp, der sich fast anfuehlte wie Fliegen. Schon seit Ewigkeiten hatte sie sich nicht mehr so frei gefuehlt.

Nach 10 Minuten parierte Gerhard sein Pferd wieder zum Trab durch. Als Solveig auf seine Höhe herankam, lächelte er. "Mal was anderes als das Burgleben, oder?"
Sie strahlte, die Wangen gluehten von dem scharfen Tempo, die Haare waren zerzaust. Ihre Antwort kam atemlos: "Es ist wunderbar! Danke, dass Ihr mich mitnehmt! Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich darueber freue!"

"Du hast es dir verdient, Solveig. Aber auch in Mainz wartet Arbeit auf dich."

Sie hob grinsend die Schultern: "Arbeit macht mir nichts aus! Um bei der Wahrheit zu bleiben, es ist nur halb so muehsam Eure Zofe wie die Sklavin meiner Mutter zu sein!"

"Aha", meinte Gerhard. "Bestrafung inklusive?"

Sie wurde knallrot und senkte den Blick, aber nur, um gleich darauf kokett wieder zu ihm aufzusehen: "Nun...ich fange an, mich auch daran zu gewoehnen!"

"So, wie meinst du das? Dass es dir zu gefallen beginnt?"

Sein Nachbohren machte sie noch verlegener; als ob er das nicht ganz genau gewusst haette!!

"Wenn ich sage, dass es mir gefaellt, nehmt Ihr vielleicht beim naechsten Mal die Peitsche, das Risiko will ich lieber nicht eingehen!" versuchte sie, sich aus der Situation zu winden.

Gerhard lachte auf. "Einfach die Wahrheit zu sagen fällt dir nicht leicht, was?"

"Gut, schoen, ja, es gefaellt mir! Irgendwie!" gab sie schliesslich mit einem Gesicht, das roeter nicht haette gluehen koennen, zu.

"Keine Bange, ich werde mich nicht auf die Peitsche verlegen."

"Das habe ich auch nicht wirklich geglaubt!" Ihre Gesichtsfarbe wurde wieder normal, und ihr Grinsen unverschaemt.

Gerhard sah sie an: "Werd nicht gleich wieder frech, Solveig. Sonst legen wir eine Kitzelpause ein."

"Na, wenn Ihr doch annehmen muesst, dass mir das gefaellt, koennt Ihr doch davon ausgehen, dass es genau das ist, worauf ich es abgesehen habe, oder?" Sie genoss es, auf diese Art zu sticheln, das sah er ihr an.

Gerhard ließ seinen Hengst in Schritt fallen und steuerte auf eine große Buche zu. "Willst du dort angebunden werden?"

Ihre Augen blitzten gefaehrlich, und ihr Gesicht drueckte eine Spiellaune aus, die er noch nicht an ihr gesehen hatte, als sie erwiderte: "Dazu muesst Ihr mich erst einmal kriegen!" Damit gab sie ihrem Rappen die Sporen, und der Wallach schoss davon. Gerhard setzte ihr nach, und die beiden Pferde jagten in kurzem Abstand hintereinander her. Der allerdings verringerte sich langsam, aber sicher, da der Graf der geübtere Reiter war.

Solveig klopfte das Herz bis zum Hals; sie fuehlte sich wie damals als Kind beim Fangenspiel. Nur war die Situation deutlich aufregender! Sie versuchte, ihr Pferd weiter anzutreiben, und warf einen Blick ueber die Schulter. Sie wollte sichergehen, dass Gerhard ihr auch wirklich folgte.

Aber der folgte ihr nicht nur, sondern war fast heran. Im nächsten Augenblick spürte Solveig einen starken Arm um ihre Taille, der sie aus dem Sattel hob. Sie haette nicht einmal im Traum damit gerechnet, dass er so stark sein koennte. Sie lachte ueberrascht auf und hielt sich reflexartig an Gerhard fest, um einen eventuellen Sturz zu verhindern.

Gerhard stoppte sein Pferd und ließ sich, Solveig immer noch festhaltend, aus dem Sattel gleiten. Dann stellte er sie ab und meinte: "Gefangen!" Sie atmete heftig und bemuehte sich, aengstlich auszusehen: "Und was habt Ihr jetzt mit mir vor?"

Gerhard nahm seinen Gürtel, band ihre Handgelenke zusammen und führte sie wortlos zum nächsten Baum. Dort band er den Gürtel an einen tiefen Ast, so dass Solveig mit hocherhobenen Armen darunter stand. Ploetzlich hoerte er Odin hinter sich knurren. Ihm passte es gar nicht, sein Frauchen gefesselt zu sehen.

Solveig, die keinen Gedanken daran verschwendete, den Hund als Ausweg aus dieser Situation zu benutzen, herrschte ihn sofort an: „ODIN! Still und Platz! Ich will nichts hoeren!“ Winselnd gehorchte der riesige graue Hund, legte sich flach hin, den Kopf auf den Vorderpfoten. Er akzeptierte Solveigs Befehl ohne Einschraenkung. Solveig wusste das auch; sie konnte sich sicher sein, dass er Gerhard auch nicht in den Hintern biss, falls sie schreien sollte. Er wuerde sich erst wieder von der Stelle ruehren, wenn sie es ihm erlaubte.
Allerdings hatte sie nicht vor, zu schreien. Schliesslich waren sie mitten im Wald, Schreie wuerden unter Umstaenden Zuschauer anlocken. Also musste Solveig sich beherrschen. Sie hoffte, dass Gerhard das auch wusste.

Im Moment liess er sich Zeit; stand nur vor ihr und musterte sie langsam von oben bis unten. Der Dreckskerl weiss genau, dass das Warten darauf, dass er anfaengt, fast genauso schlimm ist wie die Sache selbst! dachte Solveig. Sie zitterte innerlich. Vor Qual. Vor Erwartung. Vor Sehnsucht nach seiner Beruehrung. Sie wollte ihn anschreien, sie loszubinden, ihn gleichzeitig bitten, mit ihr zu machen was er wollte. Sie hatte keine Ahnung, was mit ihr los war, warum sie nicht mehr Herrin ueber ihre eigenen Gefuehle war. Nur eins wusste sie: Dass sie in diesem Moment mit niemandem auf der Welt haette tauschen wollen.

Und das haette sie niemals zugegeben!

Gerhard betrachtete sie immer noch; das huebsche Gesicht, auf dem sich ihre widerstreitenden Gefuehle deutlich spiegelten; sie atmete heftig, ob von der Verfolgungsjagd, vor Furcht, vor Lust oder aus einer Mischung aus allen drei Komponenten heraus, das konnte er nicht sagen; aber er konnte sehen, wie sich ihre Brueste unter dem Hemd, dessen leichter Stoff locker ueber ihren Koerper floss, rasch hoben und senkten; es war ein wenig kurz - offenbar hatte es vorher einer kleinen, dicken Person gehoert – und liess ihre Taille und ihren Bauch in dieser gestreckten Haltung frei, was fuer Gerhard geradezu eine Einladung sein musste, wie sich Solveig dachte.

Sie sah dem jungen Grafen geradewegs ins Gesicht und bemuehte sich, aus seinem Mienenspiel seine Gedanken und Gefuehle herauszulesen.

Solveig hatte das ganz richtig gesehen, das bisschen, was von ihrer Haut zu sehen war, wirkte auf Gerhard wie ein Einladung. Langsam ging er um Solveig herum und stellte sich hinter sie.

Sie begann schon zu zucken, ohne dass er sie ueberhaupt beruehrt hatte: "O Gott, koennt Ihr nicht bitte vor mir stehenbleiben!?" Er antwortete gar nicht. Und machte eine Kunstpause. Dabei sah er, wie sein Opfer am ganzen Koerper zitterte; sie hielt es kaum noch aus vor angstvoller Erwartung. Gerhard fasste Solveig in die Taille...urplötzlich. Sie stiess einen Schrei aus, mehr vor Schreck, denn er hatte sie noch gar nicht gekitzelt. Solveig konnte selbst kaum glauben, wie weit er sie schon getrieben hatte!

Im nächsten Augenblick begann Gerhard ihre Taille zu kitzeln...mit langsamen, kraulenden Bewegungen seiner Finger. Sie begann zu kichern und drehte sich hilflos von einer Seite auf die andere, um ihm so weit wie moeglich zu entkommen. Natürlich folgten seine Finger ihrern Bewegungen...und das Kitzeln wurde gemeiner.

So sehr sie ihn Minuten zuvor provoziert hatte, genau das zu tun, was er jetzt tat, so sehr wollte sie jetzt, dass er aufhoerte. "Herr, bitte nicht!" quietschte sie zwischen Lachsalven, "Auf die Art kommen wir doch nie in Mainz an!"

Ohne zu antworten nestelte Gerhard von hinten ihr Hemd auf und ließ seine Hände darunter gleiten.... um sie rings um den Bauchnabel richtig durchzukitzeln. Ein Kreischen, das die Voegel von den Baeumen scheuchte, war ihre Reaktion. Sie kruemmte sich zusammen, wurde nur noch von dem Guertel am Ast gehalten.

Gerhard kitzelte sie jetzt unter den Brüsten und drückte sie dabei gegen sich. Seine Haende an dieser empfindlichen Stelle kombiniert mit der Empfindung seines starken Koerpers in ihrem Ruecken jagte eiskalte Schauer ueber Solveigs Haut. Das ihr schon vertraute Kribbeln im Unterleib setzte ein, und sie wand sich an seiner Brust, fiepend wie ein kleiner Welpe.

Gerhard machte eine Pause und sagte dicht an Solveigs Ohr: "Das war ein Vorgeschmack für den Fall, dass du weiter so freche Antworten gibst." Dabei konnte Solveig allerdings ahnen, dass das kaum als Drohung gemeint war. "In diesem Wald gibt es leider zu viele Reisende, um dein Lieblingsspiel allzu weit zu treiben", fügte er halb spöttisch, halb bedauernd hinzu.

"Mein Lieblingsspiel?" erwiderte sie mit demselben Spott in der Stimme und sah ihn ueber die Schulter an. "Na ja", erwiderte er ihren Blick und wurde sich des Komplizenhaften der Situation bewußt, "Wie man’s nimmt.“ Dann lächelte er Solveig zu und lockerte den Gürtel: „Bald kann ich das wohl nicht mehr als Bestrafung ins Feld fuehren, was?“ Sie nahm ihre Haende herunter und richtete das Hemd. "Das wuerde ich nicht unbedingt sagen, Herr!“ entgegnete sie und sah ihn verschmitzt an; dabei suchte sie nach den richtigen Worten, zu erklaeren, was sie fuehlte, wenn er sie „bestrafte“.

Nach einigen Sekunden kam ihr der Geistesblitz: „Ihr habt als kleiner Junge sicher auch gern in der Scheune gespielt, oder? Man klettert auf die Balken unterm Dach und springt hinunter ins Heu. Irgendwann steigt man ganz nach oben, auf den hoechsten Balken. Und wenn man dann oben ist und nach unten schaut, da wuenscht man sich, man waere nie heraufgekommen. Aber wieder herunterklettern will man auch nicht, denn man kann sich diese Bloesse nicht geben. Also springt man. Der Fall ist ein unglaubliches Gefuehl, schrecklich und wundervoll zugleich. Wenn man unten ankommt, fuehlt man sich grossartig, und man will sofort wieder hoch und das noch einmal erleben. Aber sobald man oben ist, hat man wieder genausoviel Angst wie beim ersten Mal! Versteht Ihr?“

Gerhard schloss seinen Guertel. Er antwortete nicht, aber an seinem Grinsen erkannte Solveig, dass er sehr gut verstanden hatte. Fuer einen Augenblick standen beide regungslos und sahen einander stumm an. Dann spuerte Solveig, dass ihr das Blut in den Kopf schoss, und sie ging hinueber zu den Pferden, die stehengeblieben waren, sobald die Reiter sie so ueberraschend im Stich gelassen hatten, und jetzt weideten.

„Wir sollten uns auf den Weg machen, sonst beginnt das Turnier ohne Euch!“ stellte Solveig mit einem verlegenen Laecheln fest und schwang sich in den Sattel. Sie pfiff nach Odin und ritt direkt los, weil sie Gerhard nicht noch einmal in die Augen sehen wollte. Eben schien sich etwas zwischen ihnen veraendert zu haben. Solveig war sich nicht hundertprozentig sicher, was es war, aber sie vermutete, dass es die Tatsache war, dass sie mehr oder weniger beide zugegeben hatten, dass ihnen ihr gemeinsames Spiel gleichermassen Freude bereitete. Nicht, dass sie das nicht schon vorher gewusst haetten; aber das Eingestaendnis hatte eine zusaetzliche Naehe geschaffen, machte sie gewissermassen zu Verbuendeten. Jedenfalls hatte Solveig dieses Gefuehl, ob Gerhard es genauso sah, wusste sie nicht.

Er hatte mittlerweile sein Pferd bestiegen und es in Trab fallen lassen. Als er zu ihr aufschloss, trieb Solveig ihren Rappen ebenfalls in eine schnellere Gangart. Schweigend ritten sie nebeneinander her, Mainz entgegen.
 
Also, eigentlichbin ich (bisher) kein großer Leser von Kitzelgeschichten.
Trotzdem habe ich mal angefangen diese hier zu lesen, was ich allerdings innerhalb von zwei Tagen immernoch nicht bis zum Schluss geschaftt habe. :shock: OMG, das wirft jetzt kein sehr gutes Licht auf mich...
Auch, egal, ich wollte dennoch Feedback geben. :eek: aber nur ein bisschen, weil ich ja auch nur ein bisschen gelsen hab.

Ich finde Du hast an der ein oder anderen Stelle eine wirklich farbige Ausdrucksweise. Ich hab mich auch schon im Schreiben versucht und tu das auch immernoch, aber z.B. ""Ja Herr!" Gift tropfte von ihrer Stimme, Galle aus ihrem Blick." finde ich ziemlich gelungen.

So, das war's auch schon. :wavingguy
 
Last edited:
Danke fuer's Lob und Feedback. :)

Wann kriegen wir denn was Geschriebenes von Dir zu lesen? :)
 
19. Kapitel (ohne Kitzeln)

Als sie nach sieben Stunden Ritt endlich die roten Tuerme des Mainzer Doms am anderen Rheinufer sehen konnten, haette Solveig sich gern aus dem Sattel geworfen und Gott auf Knien gedankt. Sie waren recht flott geritten, hatten sogar das Mittagessen auf den Pferden eingenommen, und Solveig hatte Schmerzen an Stellen, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatte.

An der Faehre hielten sie an, und Solveig liess sich stoehnend aus dem Sattel gleiten. Die Knie gaben ihr nach, und ihr Hinterteil fuehlte sich an, als habe sie die letzten paar Stunden auf einem Nadelkissen gesessen. Erschoepft lehnte sie sich gegen ihr Pferd, waehrend Gerhard mit dem Faehrmann verhandelte.

Einige Minuten spaeter setzten sie auch schon ueber. Solveig genoss die frische Luft im Gesicht, und sie wurde wieder etwas munterer. Neugierig sah sie der riesigen Stadt entgegen. Noch nie war sie in einer Stadt gewesen! Es wuerde sicher aufregend werden!

Verstohlen schielte sie zu Gerhard hinueber, der sich mit dem Faehrmann unterhielt. Der Wind zerzauste sein dunkles Haar, drueckte sein Hemd gegen seinen Koerper. Es war schon fast eine Unverschaemtheit, dass ein Mann derartig gut aussehen konnte! Die Erinnerung an seine Beruehrungen bahnte sich einen Weg in Solveigs Bewusstsein, und eine angenehme Gaensehaut rieselte ueber ihren Koerper.

Gerhard bemerkte, dass sie ihn ansah; er erwiderte ihren Blick und grinste halb. Solveig wurde rot und sah rasch wieder aufs Wasser. Du faengst schon genauso an wie das ganze andere daemliche Weibsvolk! schalt Solveig sich selbst.

„Dieses Jahr ist der Turnierplatz ausserhalb der Stadt!“ hoerte sie den Faehrmann berichten, „Letztes Jahr liefen die Feierlichkeiten ein wenig aus dem Ruder, und ein Haus am Marktplatz fing Feuer! Das wollte der Kurfuerst nicht noch einmal riskieren!“

„Ich kann ihn schon sehen!“ platzte Solveig aufgeregt heraus und reckte den Hals, um alles besser erkennen zu koennen. Die bunten Zelte der Teilnehmer leuchteten in der Nachtmittagssonne, Pferde waren daneben angepflockt, Flaggen wehten im Wind, und ueberall herrschte eifrige Betriebsamkeit. Der Lagerplatz war zwischen dem Rhein und der Stadtmauer aufgebaut, und etwas weiter links waren die Holztribuenen zu erkennen, die den Turnierplatz vor Blicken verbargen.

Solveig verspuerte ein unruhiges Kribbeln in der Magengrube. Sie war noch nie auf einem Turnier gewesen, und nun wuerde sie unmittelbar als Zofe eines Teilnehmers dabei sein. Und dann auch noch eines so bekannten Teilnehmers!

Endlich legte die Faehre an, unweit von der Waschbruecke. Sofort hoerten die dort versammelten Frauen mit ihrer Arbeit auf und sahen herueber, Kinder kamen gerannt und standen neugierig am Ufer. Gerhard und Solveig sassen auf und ritten an Land. Im selben Moment ging das Getuschel und Gekicher los; „Der Braubacher Ritter!“ konnte Solveig verstehen, und „Sieht er nicht umwerfend aus?“

Dann kam sie selbst ins Blickfeld der Frauen. Stille. Aber nur fuer einen Augenblick. Dann ging das Gefluester weiter, und zwar mit der doppelten Intensitaet. „Ein Maedchen in Hosen!“ – „Wie ungehoerig!“ – „Wer sie wohl ist?“ – „Bestimmt seine Maetresse!“ und dergleichen mehr!

Solveig spuerte, wie sie schon wieder rot anlief, und sie beeilte sich, hinter Gerhard her auf den Lagerplatz zu kommen. Sie entdeckte das Wappen derer von Eppstein an einem leuchtend rot-weissen Zelt direkt an der Stadtmauer. Es war eines der groessten Zelte auf dem ganzen Platz. Eine Feuerstelle mit einem grossen Kessel war bereits davor aufgebaut, dazu ein Tisch, zwei Baenke und ein hoelzerner, verzierter Lehnstuhl. Ein Wagen stand neben dem Zelt, und daneben war ein Pferch fuer die Pferde aufgebaut. Ein kraeftiger grauer Kaltblueter graste bereits darin.

Ein etwa 15jaehriger blonder Junge sass am Tisch und polierte einen Helm. Als er aufsah und Gerhard erblickte, warf er in seiner Hast, ihm entgegenzukommen, beinahe die Bank um: „Herr, Ihr seid ja schon da! Lasst mich Euch die Pferde abnehmen!“ Solveig entdeckte deutliche Spuren von Heldenverehrung in den blauen Augen von Gerhards Knappen. Sie musste sich das Lachen verbeissen. Der Graf von Eppstein hatte offenbar eine gewisse Wirkung auf jedes Geschlecht. Sie glitt aus dem Sattel, als der Junge die Zuegel ihres Rappen ergriff, und war heilfroh, fuer mindestens drei Tage nicht mehr reiten zu muessen.

Solveig folgte dem Knappen mit Blicken, als er die Pferde in den Pferch brachte und absattelte; deshalb sah sie Eila sofort, als diese mit einem Arm voll Gemuese aus dem Zelt kam. Das wurde ja immer besser! Die zweite Magd war auch noch eine Freundin von ihr! Eila stiess einen Freudenschrei aus, als sie Solveig erblickte, liess den Eimer fallen und stuermte auf sie zu, umarmte sie heftig: „Solveig! Ich hatte Angst, dass Uta mitkommt! Bin ich froh!“

Dann rueckte Eila etwas von Solveig ab und musterte verwirrt ihre Aufmachung: „Wie siehst Du denn aus!?“ Solveig lachte: „Naja, versuch mal im Kleid eine so weite Strecke zu reiten! Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich mich umziehe, bevor ich Gespraechsthema der ganzen Stadt bin!“

„GERHARD! Alter Halunke!“ der freudige, droehnende Ruf liess beide Maedchen herumfahren. Ein junger Mann in blauem Waffenrock mit einem aufgestickten Loewen kam auf Gerhard zu, und die beiden Maenner umarmten sich herzlich und freudestrahlend. Der Fremde klopfte Gerhard auf die Schulter und musterte ihn anerkennend: „Gut siehst Du aus! Ganz so, als koenntest Du das Turnier diesmal gewinnen! Wie ist es Dir ergangen?“

Solveig betrachtete den Fremden neugierig; er war nicht so gross und auch nicht so muskuloes wie Gerhard, sah aber dennoch gut aus. Schlanker, athletischer Koerper, schulterlanges, dunkelbraunes Haar, und ein fein geschnittenes, edles Gesicht mit grossen, ausdrucksvollen dunklen Augen. Ein schmaler Bart umrahmte den Mund. „Wer ist das?“ wandte Solveig sich an Eila.

„Roland von Katzenelnbogen!“ antwortete Eila, und ein amuesierter Ausdruck trat auf ihr Gesicht, „Er und der junge Herr waren Knappen fuer denselben Ritter, bevor sie selbst den Ritterschlag erhalten haben. Sie sind seit Ewigkeiten befreundet. Roland hasst Turniere. Er beschaeftigt sich lieber mit den schoenen Kuensten. Das sieht sein Vater aber nicht gern, und er jagt ihn gnadenlos von einem Turnier zum naechsten. Du wirst sehen, es laeuft immer gleich ab: Roland scheidet gleich zu Anfang aus und umgibt sich den Rest des Turniers lieber mit schoenen Frauen als weiterzukaempfen.“

Solveig hatte Rolands Ausruf „als koenntest Du dieses Turnier diesmal gewinnen“ noch im Ohr. „Es klang, als haette Gerhard dieses Turnier noch nicht gewonnen! Gibt es sowas? Er geht doch von jedem Turnier mit dem Siegerkranz nach Hause!“ bohrte sie nach.

Eila schuettelte den Kopf: „Nicht von diesem! Es geht ueber zwei Tage, und der junge Herr ist keiner, der halbe Sachen macht. Den ersten Tag gibt er alles, schlaegt die Konkurrenz haushoch, und am zweiten Tag ist er steif und hat Muskelschmerzen. Um das Turnier zu gewinnen, muesste er aber die Schwertkaempfe am zweiten Tag fuer sich entscheiden. Bisher hat ihn Gottlieb, der Neffe des Kurfuersten von Mainz, jedes Mal geschlagen. Ich glaube, diesmal wuerde er lieber auf dem Turnierplatz sterben, als das noch einmal passieren zu lassen!“

Muskelschmerzen! Was fuer ein daemlicher Grund, um ein Turnier zu verlieren! Nun, Solveig wuerde dafuer sorgen, dass er diesmal keine haben wuerde. Waehrend der Ernte bediente sich ihre Familie mehrerer kleiner Hausmittelchen, um Steifheit und Schmerzen zu verhindern, damit die Ernte zuegig durchgefuehrt werden konnte. Es wuerde mit dem Teufel zugehen, wenn die bei einem Ritter im Turnier nicht genauso wirkten!

Im selben Moment warf Roland von Katzenelnbogen, im angeregten Gespraech mit Gerhard vertieft, einen Blick ueber dessen Schulter und entdeckte Solveig. Sofort trat ein seltsamer Glanz in seine Augen, und er musterte sie von oben bis unten.
„Donnerwetter, Gerhard!“ wechselte er uebergangslos das Thema, in dem es bisher um Gerhards Chancen auf den Sieg gegangen war, „Wer ist das denn?“

"Willst du mit uns zu Abend essen?" lud Gerhard Roland ein.
Rolands Augen waren noch immer auf Solveig fixiert: "Mit Vergnuegen!"

Eila und der Knappe deckten den Tisch. Gerhard blickte zu Solveig hinüber und sah ihre Müdigkeit. "Du solltest dich frisch machen und vor allem die Kleidung wechseln, bevor wir hier noch mehr Aufsehen erregen."

Solveig nickte: "Ja Herr!" Sie wollte gerade ins Zelt gehen, als Roland einwandte: "Vielleicht solltest du zum Frischmachen das Badehaus besuchen, Gerhard! Alles ist sehr sauber, und die Maedchen sind reizend!“

"Später vielleicht", antwortete Gerhard, "Erst brauch ich was zu essen. Und allzu spät geh ich heut nicht schlafen. Der Ritt war anstrengend und morgen hab ich noch was vor hier."

Solveig wartete Rolands Antwort nicht ab. Sie ging ins Zelt, wo mit Planen fuenf einzelne Zimmer abgeteilt waren. In vieren befanden sich Schlafstaetten, im fuenften ein Badezuber. Solveig beschloss, spaeter vielleicht noch einmal in diesen zu steigen. Jetzt wusch sie sich nur fluechtig und tauschte die Maennerkleidung gegen das Leinenkleid, das sie urspruenglich hatte tragen wollen. Dann kehrte sie nach draussen zurueck.

Dort war inzwischen alles zum Mahl bereit. An einem Ende des langen Holztisches saßen Gerhard und Roland, am anderen der Knappe. "Wir sind hier nicht auf der Burg", erklärte Gerhard Solveig. "Sobald alles aufgetragen ist, können du und Eila auch essen."

Solveig musste unwillkuerlich laecheln; die kameradschaftliche Atmosphaere gefiel ihr sehr. "Ja, Herr! Vielen Dank!" Sie und Eila machten sich daran, das Abendessen zu servieren. In der Zwischenzeit konnte Solveig spueren, ohne hinzusehen, dass Roland keine Sekunde die Augen von ihr nahm. Er beugte sich zu Gerhard hinueber und fragte mit gedaempfter Stimme: "Was ist aus der Blonden geworden, die du die ganze Zeit als Zofe hattest?"

"Warum?", fragte Gerhard spöttisch zurück, der Rolands Blicke durchaus gesehen hatte, "billigst du die Veränderung nicht?" Roland grinste: "Ich finde, es ist ein gewaltiger Fortschritt! Die Kleine sieht aus wie die Suende selbst!" "Schon möglich", nickte Gerhard, "aber für das Zofendasein ist sie eigentlich etwas zu wild und dickköpfig." "Umso besser!" Deutliches Begehren trat in Rolands Augen: "Ich kann es nicht leiden, wenn sie die Roecke freiwillig heben!" Gerhard lächelte. "Ja, so kenn ich dich. Da würdest Du bei Solveig keine Gefahr laufen. Aber belassen wir es bei diesem Konjunktiv." Roland loeste zum ersten Mal den Blick von Gerhards Zofe und sah diesen amuesiert an: "Du bist ja richtig besitzergreifend! So kenn ich dich nicht!" "Lass es mich so ausdrücken: im Augenblick halte ich meinen Hausstand beieinander", grinste Gerhard. Roland lachte: "Ich glaube nicht, dass das der Grund dafuer ist, mein Freund! Sag bloss, du konntest selbst noch nicht bei ihr landen?" "Du kennst mich", antwortete Gerhard. "Die Brechstange benutze ich nicht. Und sie ist gerade erst in meinen Dienst gestellt worden." Rolands Grinsen wuchs immer mehr in die Breite: "Aha. Und jetzt willst du natuerlich nicht, dass dir ein anderer zuvorkommt, richtig?" Amüsiert blickte Gerhard Roland an. "Mein Freund, das würde mich wundern. Aber falls du von mir eine Erlaubnis wünschst, es zu versuchen: bitteschön! Allerdings möchte ich nicht, dass du deinen höheren Stand ausspielst."

"Haette ich das schon jemals noetig gehabt?" erwiderte Roland grinsend. Dann wandte er sich an Solveig, die sich gerade anschickte, mit Eila und dem Knappen am anderen Ende der Tafel Platz zu nehmen. "Setzt Euch doch zu mir, schoene Dame! Das waere mir eine besondere Ehre!" Solveig erstarrte mitten in der Bewegung. Die Verwirrung ob der Anrede war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie sah Gerhard an. Dieser nickte nur und griff nach seinem Becher Wein.

Solveig war komplett verunsichert. War es moeglich, dass Roland ihren Stand irgendwie verkannt hatte? Zoegernd setzte sie sich neben ihn und erklaerte: "Ich bin nur Graf von Eppsteins Zofe!" Roland nickte und beugte sich ein wenig auf sie zu: "Das weiss ich! Aber Ihr seid schoen wie eine Koenigin, und so werde ich Euch behandeln!"

Gerhard verfolgte das Geschehen sichtlich amüsiert, schwieg aber und widmete sich seinem Mahl. Waehrend des gesamten Abendessens prasselten die Komplimente ueber Solveig herein, dass sie kaum noch wusste, wo ihr der Kopf stand, von einem Erroeten ins naechste fiel und staendig das dringende Beduerfnis verspuerte, laut zu lachen. Sie war heilfroh, als endlich alle mit dem Essen fertig waren, sodass sie einen Grund hatte, von der Seite Rolands von Katzenelnbogen zu fluechten und mit Eila zusammen abzuwaschen.

Gerhard überlegte, ob er Roland nach dem Badehaus fragen sollte, ließ es dann aber bleiben. Es war besser, gleich schlafen zu gehen. Also verabredete er sich mit seinem Freund für den frühen Morgen.

Solveig hatte sich nach dem Abendessen nicht mehr vor das Zelt getraut, aus Angst, wieder mit Rolands Annaeherungsversuchen konfrontiert zu werden. Sie sass auf ihrem Lager, als Gerhard bei ihr vorbeikam, um ins Bett zu gehen. "Ist er weg?" fragte sie fast aengstlich. "Ja", antwortete Gerhard mit einem Lächeln. "Haben dir seine Aufmerksamkeiten nicht gefallen?" Sie runzelte die Stirn: "Ich weiss nicht! Wenn jemand von hoeherem Stand so mit einer Bauerntochter spricht, dann ist doch voellig klar, was er will! Mir waere es lieber er wuerde die Karten auf den Tisch legen und nicht so tun, als wolle er mir die Sterne vom Himmel holen!" "Vielleicht ist er ja dazu bereit, du gefällst ihm sehr."

Sie lachte auf: "O bitte!! Kein Adliger heiratet ein Bauernmaedchen! Ihr teilt das Bett mit uns, aber das ist auch alles! Dann ist man schwanger und wird gebrandmarkt und aus dem Dorf gejagt!"

Gerhard runzelte die Stirn. "Ich weiß, dass so etwas vorkommt. Aber Roland ist ein Edelmann. Trotzdem, du bist nicht auf den Kopf gefallen, aber das wusste ich schon.“ Er lächelte. Sie laechelte zurueck und wechselte das Thema: "Kann ich noch etwas fuer Euch tun, bevor Ihr Euch zur Ruhe begebt, Herr?" Gerhard trat näher an sie heran. "Nur in der Theorie, Zeltplanen lassen leider jedes Geräusch durch." Unwillkuerlich lehnte sie sich ein wenig zurueck; nicht, um ihm auszuweichen, nein. Im Gegenteil, die Haltung wirkte ausgesprochen verfuehrerisch: "Das hat Euch auch in der Folterkammer nicht gestoert." „Darueber sprechen wir nach der Rueckkehr!“ erwiderte er grinsend. "Dann habe ich ja vielleicht Glueck und Ihr habt es bis dahin vergessen!" "Bestimmt nicht", versprach Gerhard und verschwand in seinem Teil des Zeltes.

Solveig musste unwillkuerlich grinsen. Mit einem seltsam wohligen Gefuehl kuschelte sie sich auf ihr Lager und schlief ein.
 
20. Kapitel (ohne Kitzeln)

Als Solveig wieder erwachte, war es noch dunkel draussen. Sie schlich zum Zelteingang und streckte den Kopf ins freie. Der Mond stand noch hoch am Himmel, und im ganzen Lager schienen nur die Wachen nicht in ihren Betten zu sein. Odin, der unter dem Vordach lag, hob den Kopf und wedelte freundlich mit dem Schwanz. Solveig kraulte ihn fluechtig hinter den Ohren und kehrte dann ins Zelt zurueck. Martin, der Knappe, und auch Eila schliefen tief und fest. Solveig ueberlegte, ob sie sich ebenfalls noch ein, zwei Stunden hinlegen sollte, aber sie war schon zu wach und wuerde sicherlich nicht wieder einschlafen koennen.

Umso besser! Das gab ihr mehr Zeit, sich fertig zu machen und alles vorzubereiten. Das Bad, das sie gestern Abend nicht mehr genommen hatte, konnte sie nun nachholen. Moeglichst rasch und leise machte sie sich das Bad zurecht und entspannte sich nach dem Waschen eine Weile im Zuber. Ihre Mutter fand immer, dass sie viel zu oft badete und sie sich sicher eines Tages die Haut vom Koerper schrubben wuerde, aber Solveig liebte es einfach, sauber zu sein und gut zu duften. Am liebsten haette sie jeden Tag gebadet, beschraenkte sich jedoch meist auf jeden zweiten Tag. Erst als das Wasser langsam kalt wurde kam sie aus dem Zuber, leerte ihn aus und stand dann etwas ratlos vor ihrer Kleiderkiste. Schliesslich entschied sie sich fuer eine leichte Bluse, die die Schultern nackt liess, einen leuchtendroten Rock und ein Mieder aus Leder, das unterhalb der Brueste endete und diese ein ordentliches Stueck nach oben drueckte. Sie ueberpruefte ihre Wirkung im Spiegel, entschied, dass ihre Mutter sie so nicht aus dem Haus lassen wuerde und befand, dass das einen Tag nachdem sie hier in Hosen erschienen war genau den richtigen Eindruck hinterlassen wuerde.

Solveig ging nach draussen und fuetterte Odin. Am Horizont wurde es langsam hell, und die ersten Bediensteten traten aus den Zelten. Sie entdeckte eine Mohnbluete neben dem Zelt, die genau dieselbe Farbe wie ihr Rock hatte, riss sie ab und steckte sie sich ins dunkle Haar.

„Ich haette nicht gedacht, dass es moeglich sein koennte – und doch seid Ihr noch schoener als gestern!“ Solveig machte einen Luftsprung vor Schreck und fuhr herum; Roland von Katzenelnbogen stand vor ihr, schon in Kettenhemd und Waffenrock fertig geruestet fuer die Geschicklichkeitsspiele, und lachte ueber ihr erschrockenes Gesicht: „Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken!“

„Ich werde sofort den Grafen wecken und ihm sagen, dass Ihr hier seid!“ murmelte Solveig und wollte ins Zelt verschwinden, aber Roland griff rasch nach ihrem Arm und hinderte sie an ihrer Flucht: „Solveig, wartet!“

Sie blieb so weit wie moeglich von ihm weg stehen und sah ihn unsicher an. Er hielt nach wie vor ihre Hand fest, und sein Blick veraenderte sich etwas. Er wirkte jetzt sanft und freundlich. Genauso klang auch seine Stimme, als er ruhig fragte: „Sagt mir, Solveig, was kann ich tun, dass Ihr nicht vor mir davonlauft?“

Solveig erroetete bis unter die Haarwurzeln, weil er sie durchschaut hatte. Er sah sie nur fragend an, und sie wusste, dass sie ihm jetzt irgendetwas antworten musste. Also holte sie tief Luft und beschloss, dass die Wahrheit immer noch das Beste war: „Hoert auf, mich ueber meinen Stand zu erheben und mir Maerchen zu erzaehlen! Ich bin ein einfaches Maedchen, aber ich bin nicht dumm, und es ist mir bewusst, dass Ihr mich nicht auf Eurem weissen Hengst als Eure Braut heimfuehren werdet, also verschwendet nicht Eure Zeit, mir das zu versprechen!“ Jetzt war es heraus. Und Solveig fragte sich, ob sie nicht zu respektlos gewesen war, wie ueblich!

Einen Moment lang starrte Roland sie an wie vom Donner geruehrt; so hatte noch keine Frau mit ihm gesprochen! Dann jedoch lachte er lauthals: „Du bist ja voellig unmoeglich! Gerhard hat wirklich Mut, dich als seine Zofe mitzunehmen! Aber zuviel Gehorsam von einer Frau ist auch langweilig! Nun gut, wenn du geduzt werden moechtest, dann sag doch bitte auch Roland zu mir, ist das fuer dich in Ordnung?“

Perplex blickte Solveig in das laechelnde Gesicht. „W..wenn Ihr..du das so wuenschst!“ stotterte sie verbluefft. Er strahlte: „Gut! Dann sind wir uns soweit ja schonmal einig. Das Turnier wird spaeter fuer mich recht schnell zu Ende sein. Haettest du Lust, den Rest der Spiele mit mir von der Tribuene aus anzusehen? Die Sicht ist wesentlich besser als von den Stehplaetzen des Volkes aus!“

Das Angebot war natuerlich verlockend! Er zwinkerte ihr verschwoererisch zu: „Du koenntest vor allem deinen Herrn viel besser sehen!“ Wieder erroetete sie, musste aber grinsen: „Damit ich nicht verpasse, wie er vom Pferd faellt?“ Roland lachte mit ihr: „Das wird er nicht! Also, leistest du mir Gesellschaft?“ Solveig fiel ploetzlich auf, was fuer ein offenes Lachen er hatte und wie schelmisch die Augen blitzten. Keine Frage, ein attraktiver Mann! Sie neigte leicht den Kopf und laechelte ihm zu: „Ja. Gern!“

Die Freude ueber ihre Zusage war ihm deutlich anzusehen: „Ich freue mich darauf!“ Er zwinkerte ihr erneut zu: „Sobald ich ausgeschieden bin, hole ich dich von den Stehplaetzen! Das sollte nicht allzu lange dauern!“ Solveig musste unwillkuerlich lachen; seine unkomplizierte, humorvolle Art begann ihr zu gefallen.

Roland betrachtete sie mit deutlichem Wohlgefallen: „Du solltest oefter lachen. Du strahlst ja wie die Sonne!“ Solveig spuerte, wie ihr schon wieder das Blut in die Wangen schoss. „Du musst aufhoeren, mir in jedem zweiten Satz ein Kompliment zu machen!“ brummte sie und senkte mit einem leichten Augenaufschlaf den Kopf. Er grinste nur: „Ein Maedchen wie du sollte daran gewoehnt sein! Sag bitte Gerhard bescheid, dass ich ihn spaeter auf dem Turnierplatz treffe. Wir beide sehen uns spaeter, meine Schoene!“ Damit hob er ihre Hand zu seinen Lippen und hauchte einen Kuss auf ihre Fingerknoechel. Bevor Solveig sich von dieser Geste erholen konnte, hatte er sich schon umgedreht und war in Richtung Turnierplatz davongegangen.

„Solveig!!“ Erneut machte Solveig einen Satz, weil sie so erschrak; Eila war von ihr unbemerkt in den Zelteingang getreten. „Verflixt nochmal!“ zeterte Solveig, „Schleicht sich denn heute Morgen jeder an mich ran!?“ Eila reagierte gar nicht; ihr Gesicht leuchtete in einer Mischung aus Faszination und Sensationslust: „Solveig, er hat deine Hand gekuesst!! Ein Adliger beruehrt eine Niederstaendische niemals mit den Lippen, das ist ein ganz, ganz grosses Tabu!“ Solveig zuckte die Schultern: „Das weiss ich! Es ist auch ein Tabu, dass ein Maedchen Hosen traegt, trotzdem kam ich gestern in Hosen hier an! Nicht jeder Adlige schert sich um Konventionen!“ Eila oeffnete den Mund, um fortzufahren, aber Solveig unterbrach sie rasch: „Ich will nichts hoeren! Hilf mir lieber, das Fruehstueck zu machen!“ Eila kicherte, folgte Solveig zu den Vorraeten, und sang froehlich und in den verschiedensten Tonlagen „Solveig hat einen Verehrer“ vor sich hin, bis Solveig ihr drohte, sie in der Milch zu ersaeufen, wenn sie nicht den Mund hielt.

****

Der Morgen verging in einer allgemein hektischen Stimmung. Es gab so viel zu tun, dass Solveig keine Zeit hatte, ueber irgendetwas nachzudenken. Den ersten Moment der Ruhe gab es erst kurz vor Beginn des Turniers, als ein uebereifriger Martin Gerhard endlich den Waffenrock ueber dem Kettenhemd schloss. Solveig liess sich erschoepft auf die Bank fallen und musterte Gerhard.

Bisher hatte sie ihn immer nur in einfacher Kleidung gesehen. Wie er so da stand, in Kettenruestung und dem weissen Waffenrock mit dem Eppsteiner Wappen, da wirkte er fremd und beeindruckend und beinahe einschuechternd. Er sah noch groesser und breiter aus als normalerweise. Der weisse Ritter von Braubach. So nannte man ihn in all den zahlreichen Geschichten, die man sich ueber ihn erzaehlte. In dem Moment erwiderte er Solveigs Blick und grinste. Sie grinste zurueck und fuehlte, wie ihr ein angenehmer Schauer den Ruecken hinablief; heute Abend wuerde sie diejenige sein, die ihm aus seinen Kleidern half und seinen muskuloesen Koerper auf Blessuren untersuchte. Sie wusste, jede Frau in der ganzen Stadt haette gern in ihrer Haut gesteckt.

Schliesslich setzte Martin Gerhard noch den Helm auf, und der Graf von Eppstein war bereit zum Turnier. Solveig erhob sich, als Eila mit einem vertraeumten Gesichtsausdruck zu ihr trat und leise seufzte: „Ich habe ihn schon so oft in Turnierruestung gesehen, und trotzdem moechte ich mich ihm jedesmal wieder zu Fuessen werfen! Solveig, du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich darum beneide, dass du sein Bett teilst!“ Verbluefft sah Solveig die Freundin an: „Wie kommst du denn darauf!? Ich bin nach wie vor Jungfrau!“ Eila zog halb unglaeubig, halb belustigt die Brauen hoch: „Dann bist du verrueckt!“ Solveig warf lasziv ihr Haar zurueck: „Nunja...niemand hat gesagt, dass sich das nicht noch aendern kann!“ Worauf beide in albernes Gekicher ausbrachen.

Gerhard hatte sich inzwischen auf sein praechtig geschmuecktes Pferd geschwungen und warf den beiden Maedchen einen Blick zu: „Seid ihr soweit, ihr albernes Weibsvolk?“ „Ja, Herr!“ antworteten beide, immer noch kichernd, und folgten ihm und Martin eilig zum Turnierplatz.

Schon als Solveig von weitem die vielen Menschen auf den Tribuenen sah, die Fanfaren hoerte und die Fahnen wehen sah, begann ihr Herz heftig zu pochen vor Spannung. Um sie herum zogen die anderen Ritter mit ihrem Gefolge zum Turnierplatz. In wenigen Minuten wuerde das Spektakel beginnen.

Alle versammelten sich vor dem Schlagbaum, der den Turnierplatz abgrenzte. Auf das Signal hin wuerden die Ritter einreiten. Fuer das Gefolge gab es Stehplaetze gleich daneben. Nur die Knappen kamen mit auf den Platz, um notfalls schnell die Waffen auswechseln zu koennen. Martin verschwand fast hinter dem Berg von Ersatzteilen, den er mit sich schleppte. Solveig wunderte sich, dass er ueberhaupt noch stehen konnte.

Als sie zu Gerhard, der sein Pferd neben ihr gezuegelt hatte, hochblickte, sah sie, dass er sie ebenfalls ansah. Sein Gesichtsausdruck war im Schatten, den der Helm warf, nur schwer auszumachen, aber Solveig hoffte, dass es ein anerkennender war. Von seinem Pferd aus musste der Einblick in ihre Bluse hervorragend sein. Sie laechelte zu ihm hoch: „Viel Glueck, Graf von Eppstein, und Hals- und Beinbruch! Ich bin nicht besonders gut darin, Brueche zu richten, also haltet Euch zurueck damit!“ Er lachte und machte eine spielerisch-drohende Geste in ihre Richtung, dann erschallte das Fanfarensignal, der Schlagbaum ging in die Hoehe, und die teilnehmenden Ritter preschten in vollem Galopp unter dem Jubel der Zuschauer auf den Kampfplatz.

Eila und Solveig hatten einen Platz ganz vorn an der Absperrung ergattert und konnten hervorragend sehen. Nach zwei Galopprunden um den Platz stellten die Teilnehmer sich nebeneinander in der Mitte des Platzes auf, damit sie vorgestellt werden konnten. Die Zuschauer verstummten, um den Ansager, einen fetten Kerl in geckenhaft bunter Kleidung, hoeren zu koennen.

Zwanzig Ritter in bunten Waffenroecken auf ebenso bunt geschmueckten Pferden draengten sich auf dem Turnierplatz. Nun wurde jeder einzelne namentlich vorgestellt und bemuehte sich, eine kurze, moeglichst beeindruckende Vorstellung hinzulegen, damit man ihn im Gedaechtnis behalten sollte. Die meisten Namen waren Solveig voellig unbekannt, jeder erhielt ungefaehr dieselbe Menge an Applaus und Jubelrufen. Dann wurde Roland von Katzenelnbogen vorgestellt. Die Menge johlte, lachte und klatschte, was Solveig sehr verwunderte, da er ja wie sie schon wusste immer so schnell wie moeglich ausschied. Fragend blickte sie Eila, die mit den anderen mitjubelte, von der Seite an.

Eila grinste: „Sein Unterhaltungswert ist einfach unglaublich hoch!“ Zur selben Zeit galoppierte Roland winkend eine Runde ueber den Platz; als er beim Gesinde ankam, liess er sein Pferd ploetzlich eine Vollbremsung vollfuehren; direkt vor Solveig, die verstoert zu dem jungen Mann emporsah, kam er zum Stehen. Der ganze Platz schien die Luft anzuhalten, als Roland sich auf Solveig zubeugte, und dann vor aller Augen das wiederholte, was Solveig und Eila schon vorhin aus der Fassung gebracht hatte: Er ergriff Solveigs Hand und kuesste ihr vor aller Augen die zarten Finger.

Das Publikum groehlte. Solveig waere am liebsten im Erdboden versunken. Roland grinste sie nur unbekuemmert an und sagte laut genug, dass alle Umstehenden es verstehen konnten: „Vergiss unsere Verabredung nicht, meine Schoene!“ , was natuerlich fuer einen weiteren Sturm hysterischer Begeisterung um sie herum sorgte. Solveig konnte foermlich sehen, wie seine Bemerkung durch die Reihen getratscht wurde. Nunja, jetzt bin ich schon bis auf die Knochen blamiert, dann koennen wir dem Publikum auch ein vollendetes Schmierenstueck bieten! dachte sie bei sich. Dann zog sie die Mohnbluete aus dem Haar und reichte sie Roland: „Bestimmt nicht, mein Ritter!“ Unter dem Gekreische der Umstehenden befestigte Roland die Bluete an seinem Kettenhemd und zwinkerte Solveig noch einmal zu, bevor er zu den anderen Maennern zurueckritt. Solveig sah, wie er und Gerhard kurz die Koepfe zusammensteckten.

Eila konnte sich kaum mehr beruhigen, sie zerrte an Solveigs Arm und kicherte schrill: „O Solveig, da hast du ja einen richtigen Verehrer!“ Solveig entzog ihr ungnaedig den Arm und zischte: „Sei ruhig! Ich will zuhoeren!“ Eila schwieg, hoppste aber weiterhin unruhig von einem Bein aufs andere. Solveig versuchte gleichzeitig, das Getuschel zu ueberhoeren, das rundherum losgebrochen war. Dennoch hoerte sie ab und zu, was gesprochen wurde. Man hatte sie als das Maedchen wiedererkannt, das in Hosen mit Gerhard von Eppstein in die Stadt gekommen war.

In der Zwischenzeit wurden weitere nichtssagende Ritter vorgestellt. Je naeher man dem Ende der Vorstellung kam, desto unruhiger wurde das Publikum. Haelse reckten sich, so mancher auf der Tribuene stand auf. Schliesslich herrschte fast atemlose Spannung. Und als der Ansager schliesslich ausrief: „Der langjaehrige Herausforderer, immer knapp auf dem zweiten Platz: Gerhard von Eppstein zu Braubach!“ schienen die Tribuenen foermlich zu explodieren. Jeder, der noch nicht stand, sprang auf, die Zuschauer applaudierten, schrien, winkten, jubelten Gerhard zu, als er sein Pferd dramatisch ein paar mal steigen liess und es dann an den Tribuenen entlangjagte. Solveig sah Frauen, die in Traenen ausbrachen, andere warfen Gerhard Blumen zu. Solveig und Eila wurden von den Leuten, die hinter ihnen standen und nach vorn draengten, um besser sehen zu koennen, an die Absperrung gequetscht, und Solveig dachte schon, dass sie jeden Moment ohnmaechtig werden wuerde, weil sie keine Luft bekam, aber da hatte Gerhard sich zum Glueck wieder bei den anderen eingereiht, und der Tumult liess nach.

Solveig atmete erleichtert auf; das war ja reiner Wahnsinn gewesen! Bisher war ihr nicht bewusst gewesen, welcher Beliebtheit sich ihr Herr erfreute und wie bekannt er selbst ueber die Grenzen seiner Laendereien hinaus war.

Nun war nur noch ein Teilnehmer uebrig. Das musste der Sieger der Vorjahre sein, Gottlieb, der Neffe des Mainzer Kurfuersten. Solveig ueberlegte schon, ob sie sich rasch etwas nach hinten zurueckziehen sollte, bevor man ihr bei einem neuerlichen Begeisterungssturm an der Absperrung die Rippen brach, als der Ansager schon den „Sieger der Vorjahre, Gottlieb von Sponheim zu Mainz“ ausrief. Doch der Jubel blieb aus. Zwar wurde applaudiert, aber kaum jemand brach in Hochrufe aus. Sogar Roland von Katzenelnbogen hatte man mehr zugejubelt. Offensichtlich goennte hier kaum jemand Gottlieb von Sponheim einen weiteren Sieg.

Solveig warf Eila erneut einen neugierigen Blick zu, und diese fluesterte: „Der Sponheimer ist ein arroganter, ungehobelter Flegel. Er tyrannisiert die Leute, wo er nur kann, und jeder weiss, dass er nur deshalb gewinnt, weil der Kurfuerst selbst beim Zweikampf der Schiedsrichter ist! Wenn Gerhard am zweiten Tag nicht immer so steife Muskeln haette, haette er Gottlieb schon laengst ausgeschaltet, bevor Kurfuerst den Kampf beenden und Gottlieb den Sieg nach Punkten geben kann!“ Solveig nahm sich noch einmal vor, am Abend dafuer zu sorgen, dass Gerhard am naechsten Tag in Hochform war, dann widmete sie sich ganz dem Geschehen auf dem Kampfplatz.

Zuerst war das Ringstechen an der Reihe. Sechs Ringe wurden an Lanzen entlang der Bahn aufgehaengt, und es war Aufgabe der Ritter, diese Ringe mit ihren eigenen Lanzen zu durchstechen und ins Ziel zu tragen. Natuerlich aus vollem Galopp. Das Publikum spornte die Teilnehmer mit Klatschen und Rufen an. Solveig wurde von der ausgelassenen Stimmung mitgerissen; es war ein Riesenspass, zu applaudieren, wenn ein Ring erbeutet war, und die erfolglosen Ritter mit Schmaehungen zu ueberhaeufen, wenn sie einen Ring verloren. Schliesslich war Roland an der Reihe. Verhaltenes Kichern erhob sich rings um den Platz, als er an den Start ritt. Dann ging die Darbietung los! Niemand sass auf seinem Platz, als Rolands Pferd viel zu schnell auf den ersten Ring zustuermte, manche hatten sich sogar auf die Baenke gestellt. Trotz des enormen Tempos erwischte er die ersten beiden Ringe bravouroes, doch dann stemmte der Gaul ploetzlich alle vier Hufe in den Boden und senkte den Kopf. Solveig hoerte sich selbst und einige andere erschrocken aufschreien, als Roland wie ein Geschoss aus dem Sattel flog. Doch er hatte offenbar damit gerechnet; erstaunlich elegant rollte er sich ab, die Lanze noch immer in der Hand, und kam wieder auf die Fuesse. Das Pferd, das brav neben ihm gewartet hatte, am Zuegel nehmend, stolzierte Roland unter dem Jubel des Publikums zu dem Podest, auf dem der Kurfuerst von Mainz mit seinem Gefolge unter einem kleinen Baldachin trohnte, und legte dem Turnierherren seine Lanze zu Fuessen. Ein Zeichen, dass er aufgab.

Er warf seinem Knappen die Zuegel seines Pferdes zu, drueckte ihm den Helm in die Haende und kam dann geradewegs zum Gesinde herueber. Solveig spuerte, dass sie nervoes wurde, als er auf sie zukam, doch dass sie sich aus ihrem Versprechen mit ihm auf die Tribuene zu kommen nicht mehr herauswinden konnte, war ihr klar. Die Leute klatschten und lachten immer noch wild, als Roland bei Solveig ankam, die Mohnbluete, die trotz des Sturzes noch heil war, aus seinem Kettenhemd holte und sie ihr zurueckgab.

Seine Augen funkelten unveraendert schelmisch: „Ich gebe dir dein Pfand zurueck und erinnere dich an dein Versprechen, Solveig! Komm!“ Er bot ihr seinen Arm an. Sie nahm die Bluete, steckte sie zurueck in ihr Haar und legte dann die Hand auf seinen Arm, liess sich von ihm auf die Tribuene geleiten. Er hatte zwei Plaetze auf halber Hoehe der Tribuene hinter dem Kurfuersten, jedoch ziemlich am Rand und damit am Schlagbaum. Das kam Solveig gelegen, da sie in der Pause hinunter musste um Gerhard zumindest etwas Wasser zu reichen.

Solveig verlor nun etwas das Interesse an dem Turnier. Die meisten Ritter holten nicht besonders viele Ringe, einer verlor unterwegs sogar die Lanze. Statt weiter zuzusehen liess Solveig lieber den Blick ueber die Reihen der Zuschauer gleiten. Manch einer der Adligen musterte sie nicht minder neugierig als sie ihn. Aber nach einer Weile kam sie sich zwischen all den Seidenroben und wertvollen Juwelen reichlich fehl am Platz vor.

Roland hatte sie bei ihrem Studium des Publikums beobachtet, und er schien erraten zu koennen, was in ihrem Kopf vorging. Ploetzlich beugte er sich dicht zu ihr hinueber, und sie spuerte seinen Atem an ihrem Ohr, als er hineinfluesterte: „Du braucht diesen ganzen Tand nicht, Solveig! Auch in Lumpen waerst du immer noch das schoenste Maedchen in der ganzen Stadt!“

Solveig spuerte, wie sie erneut rot wurde. Sein Atem an ihrem Ohr loeste darueberhinaus eine angenehme Gaensehaut am ganzen Koerper aus. Gluecklicherweise ritt in diesem Moment Gerhard an den Start, und da sich alle erhoben, um besser sehen zu koennen, mussten sie und Roland das auch tun, da die vor ihnen stehenden Menschen ihnen sonst die Sicht genommen haetten.
Es war totenstill, die Luft schien zu vibrieren vor Spannung. Solveig hielt die Luft an, als Gerhards Brauner auf der Stelle taenzelte und ein paar unruhige Seitschritte vollfuehrte. Dann presste der junge Graf die Schenkel in den Leib seines Pferdes, und das Tier schoss vorwaerts. Sie sind viel zu schnell, das kann er niemals schaffen! dachte Solveig entsetzt. Aufgeregt und ohne es zu bemerken krallte sie sich in Rolands Hand, der sich bemuehte, nicht aufzuschreien, als ihre Fingernaegel in seine Haut drangen.

Als Gerhard am Ende der Bahn triumphierend die Lanze in die Hoehe reckte, waren alle sechs Ringe an ihr aufgespiesst.

Der Jubel war ohrenbetaeubend; keiner der anderen Ritter hatte bisher alle sechs erwischt. Solveig schrie und applaudierte mit den anderen. Als sie sich wieder hinsetzte, bemerkte sie das Grinsen, mit dem Roland sie ansah. Peinlich! Sie benahm sich ja wirklich wie eine von Gerhards albernen Verehrerinnen. Es fehlte wirklich nur noch, dass sie in Ohnmacht fiel, wenn er in ihre Richtung sah, so wie Falko es einmal gesagt hatte.

Ihre Verlegenheit ueberspielend laechelte sie Roland zu: „Das war ziemlich gut!“ Roland hob die Schultern, nach wie vor grinsend: „Das war normal!“
Beide wandten sich wieder dem Turniergeschehen zu. Keiner der anderen Teilnehmer konnte Gerhards Meisterstueck wiederholen, und so lag er nach dem Ringstechen auf dem ersten Rang.

Als zweite Disziplin war die Sauhatz angesetzt. Das klang blutiger als es war. Die Ritter mussten an einem Seil entlanggaloppieren, das etwa fuenf Meter von einer Wildsau aus Stroh entfernt war. Es galt, die Lanze auf das Strohviech zu schleudern. Sie musste zumindest steckenbleiben, wenn moeglich in mitten der aufgemalten Zielscheibe, die das Herz der imaginaeren Sau darstellte. Aber das schaffte kaum jemand.

„Die Rangfolge nach diesen Spiel entscheidet!“ erklaerte Roland Solveig, „Die besten zwoelf treten gegeneinander an und versuchen, sich mit den Lanzen aus dem Sattel zu stossen. Und die sechs Gewinner aus diesem Spiel werden sich morgen im Schwertkampf miteinander messen!“

Die Sauhatz erwies sich als wesentlich lustiger als das Ringstechen. Von den neunzehn verbleibenden Rittern waren die meisten nicht einmal in der Lage, die Lanze auch nur in die Naehe der Strohsau zu bringen! Das Publikum lachte Traenen, als die Knappen auszumessen begannen, welche Lanzen dem Ziel am naechsten im Boden steckten, damit man ermitteln konnte, welcher Ritter es wohl verdient habe, ins naechste Spiel zu kommen. Der Versuch von einem der Maenner kam sogar einem Mordanschlag auf den Kurfuersten von Mainz recht nah, worauf er sich tausendmal entschuldigte und sofort aufgab. Rolands Kommentar darauf - „Die Idee ist mir noch gar nicht gekommen!“ – loeste bei Solveig einen gewaltigen Lachanfall aus, von dem sie sich erst wieder beruhigen konnte, als Gerhard an der Reihe war.

Wieder war die Spannung am Platz beinahe greifbar.

Und wieder legte Gerhard eine Glanzleistung hin. Die Lanze steckte genau in der Mitte der Zielscheibe und war darueberhinaus mit einer solchen Wucht geworfen worden, dass die Strohsau sich dreimal ueberschlug und gegen die Tribuene prallte.

Diesmal versuchte Solveig, sich mit ihrer Begeisterung etwas zurueckzuhalten, aber ihre Augen verrieten sie, denn sie strahlten vor Bewunderung und Stolz. Nach der Sauhatz lag der Graf von Eppstein nach wie vor konkurrenzlos auf Rang eins.

Solveig stand auf: „Ich muss nach unten. Der junge Herr wird mich in der Pause brauchen!“ Roland nickte: „Zweifellos. Ich begleite dich.“ Waehrend die Namen der zwoelf Ritter verlesen wurden, die es in die naechste Runde geschafft hatten, kaempften Roland und Solveig sich von der Tribuene. Martin und Eila waren schon auf der kleinen Wiese neben dem Platz, die fuer die Pause und Umruestung gedacht war, und hatten Gerhards Plattenruestung auf dem Gras ausgebreitet. Fuer den Lanzenritt war eine staerkere Panzerung noetig als ein einfaches Kettenhemd, denn wenn die Lanze richtig traf war das recht schmerzhaft.

Die Fanfaren zum Zeichen fuer die Pause erschollen, und die Teilnehmer kamen vom Kampfplatz geritten. Die ausgeschiedenen Ritter trollten sich sofort zu ihren Zelten, die anderen fanden sich mit ihrem Gesinde zusammen. Die Zuschauer stroemten lachend und schwatzend hinueber zum Markt, wo auch Garkuechen aufgebaut waren, die fuer das leibliche Wohl der Besucher sorgten. Gerhard kam als einer der letzten angeritten.

Er sprang elegant vom Pferd und nahm den Helm ab. Seine Augen glitzerten in einer Mischung aus Kampfeslust und Zufriedenheit mit der vollbrachten Leistung. Martin eilte sofort herbei und loeste seinen Waffenrock, dann brauchte er Solveigs Hilfe, um das Kettenhemd ueber Gerhards Kopf zu bekommen. Als Gerhard nur in seinem weissen, leicht verschwitzten Leinenhemd und der weichen Lederhose, die Haare ganz zerzaust, in Gras stand, da gefiel er Solveig besser denn je, und sie wich seinem Blick ganz bewusst aus, denn sie wusste, dass sie erroeten wuerde, falls sie ihm in die Augen sah.

Martin fing an, Gerhard die Plattenruestung anzuschnallen. Es war nicht besonders viel Zeit bis zum Lanzenritt, also wuerde Gerhard das Mittagessen schnell im Stehen einschieben muessen. Solveig hatte in weiser Voraussicht einen kleinen Proviantbeutel mitgebracht. Sie holte einen Lederschlauch mit Wasser und ein Stueck Brot mit kaltem Fleisch belegt heraus und wollte ihrem Herrn gerade beides reichen, als Martin damit begann, ihm die Armschuetzer anzulegen.

Solveig blieb nichts anderes uebrig, als Gerhard zu fuettern, waehrend er mit ausgebreiteten Armen dastand wie beim Schneider. Jetzt konnte sie nicht mehr wegsehen! Sie liess ihn aus dem Wasserschlauch trinken und konnte nicht verhindern, dass sie grinsen musste. Dann hielt sie ihm schweigend das Brot an die Lippen und liess ihn abbeissen. Die ganze Zeit ueber sah er ihr in die Augen, und Solveig hatte das Gefuehl, dass die Luft knisterte vor Spannung. Was zum Teufel war bloss los!? Ob das an der Turnierstimmung lag?

Roland trieb das Ganze auf die Spitze, als er ploetzlich frozzelte: „Siehst du, Solveig, ich uebertreibe nicht mit meinen Komplimenten! Selbst der weisse Ritter von Braubach frisst dir aus der Hand!“

Ein paar Umstehende lachten laut, und Solveig war froh, sich Roland zuwenden zu koennen, unter Gerhards Blick waere sie unter Garantie rot geworden! „Es bleibt ihm ja auch nichts anderes uebrig....au!“ Rasch zog sie einen Finger zurueck, bevor Gerhard hineinbeissen konnte.

Schon erklangen die Fanfaren erneut, als Zeichen fuer die Zuschauer, wieder auf die Tribuenen zurueckzukommen. Gerhard schwang sich wieder auf sein Pferd. Auf die Beinschuetzer hatte er verzichtet, trug nur am Oberkoerper die Plattenruestung, die in der Sonne glaenzte, dass es fast unmoeglich war, hinzusehen. Eila hatte die stumpfe Lanze herbeigeholt, die Martin ihm jetzt hinaufreichte. Gerhard vollfuehrte eine kurze gruessende Geste in Richtung Roland und ritt dann zum Schlagbaum zurueck. Martin stolperte mit einem Arm voll Ersatzlanzen, falls die erste brach, hinterher.

Eila kehrte zu ihrem Stehplatz beim Gesinde zurueck, und Solveig liess sich von Roland zurueck auf die Tribuene geleiten. Dabei versuchte sie, die vielen Blicke zu ignorieren, die sie trafen. Die meisten waren ausserordentlich pikiert. Schliesslich beschloss Solveig, dass es ihr egal sein konnte, was das Adelsvolk von ihr dachte; demonstrativ hakte sie sich bei Roland unter, der das mit einem Grinsen quittierte und sie etwas dichter an seine Schulter zog.

Ein weiteres Fanfarensignal hallte ueber den Platz, der Schlagbaum ging hoch, und die restlichen zwoelf Ritter galoppierten zurueck auf den Platz. Nachdem sich der Jubel des Publikums gelegt hatte, wurde es totenstill, und die Paare, die gegeneinander antreten sollten, wurden verlesen. Gerhard sollte gegen einen Freiherrn Hugo von Hessen zu Rheinfels antreten, Gottlieb von Sponheim gegen einen Ritter namens Erik von Ruedesheim, was bei Roland ein unmutiges Knurren ausloeste. Auf Solveigs fragenden Blick hin nickte er nur in Richtung Turnierplatz: „Schau nur hin, meine Schoene, schau nur hin!“

Der Lanzenritt begann. Die Luft schien zum Schneiden dick zu sein vor Spannung, als jeweils zwei Ritter aufeinander losritten und versuchten, sich gegenseitig von den Pferden zu stossen. Nur selten gelang es, einen Gegner sofort beim ersten Versuch aus dem Sattel zu befoerdern. Manches Mal trafen die Lanzen nicht richtig, kratzten nur an der Seite entlang. Manchmal gingen die Stoesse komplett vorbei. Einmal wurde statt dem Ritter das Pferd getroffen, das laut aufwieherte vor Schmerz und danach nicht mehr dazu zu bewegen war, die Bahn nocheinmal entlangzulaufen; der Ritter musste sich ein Ersatzpferd bringen lassen.

Das Publikum hielt die Luft an, biss Fingernaegel ab, stoehnte, wenn etwas daneben ging oder eine Lanze brach, raunte, wenn ein Stoss gut gefuehrt wurde, sich aber der Ritter dennoch im Sattel halten konnte, und jubelte oder buhte wild, wenn endlich einer der Kontrahenten im Staub der Bahn lag, was manchmal mehr als zehn Anlaeufe brauchte.

Als Gottlieb von Sponheim und sein Gegner an den Start gerufen wurden, brandete eine Welle der Entruestung durch die Zuschauer. Offenbar hatten nicht viele Gottliebs Kontrahenten gekannt. Aber nun wurde die Ungerechtigkeit deutlich! Erik von Ruedesheim war ein kleines, schmaechtiges Kerlchen, vermutlich ein Knappe, der gerade erst zum Ritter geschlagen worden war und heute sein erstes Turnier bestritt. Er wog vielleicht halb soviel wie Gottlieb von Sponheim, und selbst aus der Ferne war dem Jungen, der hoechstens siebzehn Jahre zaehlte, anzusehen, dass er Todesaengste ausstand.

Die beiden stellten sich auf und ritten los. Solveig konnte kaum hinsehen! Beim Anreiten verlor Erik von Ruedesheim beinahe seine Lanze. Aber Gott sei Dank war das Drama schnell vorbei! Gottlieb traf seinen „Gegner“, falls man das ueberhaupt so bezeichnen konnte, mitten auf der Brust, und Erik wurde aus dem Sattel gefegt wie vom Blitz getroffen. Hart schlug er in den Sand und blieb regungslos liegen.

Ein erschrockener Aufschrei ging durch die Zuschauer, und Solveig krallte sich einmal mehr an diesem Tag in Rolands Arm. Doch dann erhob sich der Junge langsam und kam taumelnd auf die Beine. Unsicher winkte er auf die Tribuene hinauf, und zum ersten Mal in diesem Turnier galt Jubel und Applaus dem Geschlagenen, nicht dem Sieger.

Gottlieb jedoch schien das ueberhaupt nicht zu merken und ritt auch noch eine Ehrenrunde um den Platz! „Was fuer ein Vollidiot!“ entfuhr es Solveig leise. Roland lachte lauthals neben ihr und strich ihr zart ueber den Arm. Solveig merkte, dass ihr seine Annaeherungen langsam nicht mehr unangenehm waren. Entschlossen, es ein wenig zu geniessen, von ihm auf diese Weise hofiert zu werden, laechelte sie ihm zu.

Bei den folgenden Gruppierungen achtete Solveig nicht weiter darauf, wer gewann, sondern liess sich lieber von Roland fluesternd erklaeren, wer auf der Tribuene zu welchem Adelshaus gehoerte und welche Skandale es schon um den Betreffenden gegeben hatte. Rolands Erzaehlungen waren so voller Humor, dass sie manchmal laut auflachte und schnell die Hand vor den Mund schlug, als zahlreiche missbilligende Blicke sie trafen.

Erst, als Gerhard und sein Gegner aufgerufen wurden – als letztes Paar im Wettkampf – konzentrierten Solveig und Roland sich wieder auf das Turniergeschehen. Erneut standen saemtliche Zuschauer auf, um besser sehen zu koennen. Als Solveig Hugo von Hessen zu Rheinfels erblickte, erschrak sie fast zu Tode. „Ist das ein Mensch??“ fragte sie Roland atemlos. Der Graf von Katzenelnbogen musste grinsen: „Da ist sich niemand so sicher!“

Der Freiherr von Hessen war sicherlich zwei Meter gross und fast breiter als das Pferd, auf dem er thronte. Bei dem Pferd selbst handelte es sich nicht um einen feurigen Warmblueter, wie bei Turnieren sonst ueblich, sondern um ein riesenhaftes schwarzes Kaltblut, ein waschechtes Streitross. Wieso war Solveig dieser Riese vorher im Turnier nicht aufgefallen?? Vermutlich, weil er immer allein angeritten war. Und wenn alle nebeneinander aufgereiht gewesen waren, hatte sie stets nur auf ihren Herrn geachtet. Jetzt, wo er im direkten Vergleich mit Gerhard stand, wirkte der Freiherr gewaltig.

Solveig wurde blass vor Schreck und murmelte: „O mein Gott! Der wird ihn zerquetschen! So eine himmelschreiende Ungerechtigkeit!“ Roland nutzte die Gunst der Stunde und Solveigs Unaufmerksamkeit, um einen scheinbar beruhigenden Arm um ihre Taille zu schlingen und sie noch ein wenig naeher zu sich zu ziehen: „Warte nur ab! Jetzt kannst du deinen Herrn in Aktion erleben!“

Die Bahn wurde freigegeben, und die beiden Pferde hielten aufeinander zu. Der Boden vibrierte unter den gewaltigen Hufen des schwarzen Rosses. Solveig haette am liebsten die Augen geschlossen, doch sie sah hin wie gebannt. Ein fuerchterlicher Schlag, begleitet vom Geraeusch splitternden Holzes, schallte ueber den Platz, als die beiden Ritter einander in der Mitte begegneten. Hugo von Hessen hatte nicht getroffen. Gerhard hatte einen Volltreffer gelandet. Jedoch war Hugo nicht vom Pferd gefallen, lediglich etwas auf dem Ruecken des Tiers zurueckgeschoben worden. Eine riesige Delle befand sich in seinem Brustpanzer, und Gerhards Lanze war in tausend Stuecke zerbrochen. Jeden anderen Mann haette dieser Stoss augenblicklich in den Staub befoerdert! Das Publikum stoehnte in einer Mischung aus Entsetzen und faszinierter Erregung auf.

Gerhard warf den kuemmerlichen Rest der Lanze, den er noch in der Hand hielt, fort und nahm eine neue von Martin entgegen. Dann stellte er sich wieder am Ende der Bahn auf.

Solveigs Herz klopfte bis zum Hals; hoffentlich wuerde das gut gehen! Hoffentlich verletzte Gerhard sich nicht! Die Spannung war kaum auszuhalten.

Erneut donnerten die Hufe. Diesmal war der Schlag und noch lauter, denn diesmal hatten beide Ritter getroffen, und beide Lanzen hatten es nicht ueberstanden. Ein Aufschrei ging durch die Zuschauerreihen; Gerhard sass vornuebergebeugt auf seinem Pferd, hielt eine Hand vor die Brust gepresst. Der Treffer musste heftig gewesen sein, er hatte eindeutig Schmerzen. Instinktiv wollte Solveig losstuermen, sehen, ob sie irgendwie helfen konnte, aber Roland reagierte blitzartig und schlang beide Arme um sie, hielt sie fest: „Du bist wohl wahnsinnig! Wenn du auf die Bahn laeufst, wird er disqualifiziert! Ganz ruhig, er erholt sich schon wieder! Nur eine Prellung, siehst Du?“

Er schien recht zu haben. Gerhard richtete sich langsam wieder auf, streckte den Ruecken, ergriff die dritte Lanze, die Martin ihm reichte. Seine ganze Haltung strahlte ploetzlich wilde Entschlossenheit aus. Er ritt an den Start und nickte in Richtung des Kurfuersten, um anzuzeigen, dass er bereit war.

Zum dritten Mal droehnten die Hufe der Pferde auf dem Sandboden.

„Was macht er denn!?“ Solveig trat unruhig von einem Fuss auf den anderen, „Er haelt die Lanze viel zu tief!“

Im selben Moment duckte Gerhard sich unter der Lanze des Freiherrn von Hessen weg und schaffte es gleichzeitig, die seine zwischen das linke Bein des Gegners und dessen Pferd zu bekommen. Der Rest lief fast von selbst! Als sich die Pferde einander naeherten, glitt Gerhards Lanze hoeher unter den Oberschenkel des Freiherrn, und als sie schliesslich gleichauf waren, musste Gerhard sein Ende der Lanze nur noch kraeftig nach unten druecken. Hugo von Hessen wurde aus dem Sattel gehebelt wie ein Spielzeug und krachte auf Gerhards Seite der Absperrung, die die Kontrahenten voneinander trennte, hart auf die Erde.

Eine Sekunde lang begriff keiner, was da passiert war, dann brach im Publikum die Hoelle los. Ohrenbetaeubendes Gekreische, donnernder Applaus und Hochrufe mussten kilometerweit zu hoeren sein.

„Er hat es geschafft!“ schrie Solveig begeistert und fiel, ohne gross darueber nachzudenken, um Rolands Hals. Er fing sie auf und hielt sie fest: „Ich hab’s dir doch gesagt!“ Einen Augenblick lang war sein lachendes Gesicht ganz nah vor ihrem....und dann kuesste er sie mitten auf den Mund.

Solveig versteifte sich vom Hals bis in die Zehenspitzen; ihr erster Impuls war, ihn fortzustossen. Doch als seine Zunge zaertlich fragend ueber ihre Lippen strich, konnte sie einfach nicht anders, als ihren Mund zu oeffnen und seinen Kuss zu erwidern. Ein angenehmes Kribbeln stroemte durch ihren ganzen Koerper, und sie schmiegte sich unwillkuerlich an Roland. Sie war noch nie gekuesst worden; so aufregend hatte sie es sich nicht vorgestellt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, die Umgebung schien zu verblassen, auch den tosenden Jubel hoerte sie nicht mehr.

Schliesslich trennten sich ihre Lippen voneinander. Einen Augenblick lang sah sie Roland stumm an, dann warf sie sich herum und rannte so schnell sie konnte die Treppen der Tribuene hinunter, zum anderen Gesinde, wo Eila stand und ihr sofort um den Hals fiel, als sie sie sah. „Er hat es geschafft, er kommt in die naechste Runde!“ jubilierte Eila und schwenkte Solveig im Kreis herum. „Ich hab’s gesehen!“ rief Solveig lachend zurueck und war froh, verbergen zu koennen, dass ihre Euphorie nicht allein von Gerhards Sieg ueber Hugo von Hessen stammte.

Waehrend die Namen der sechs Ritter, die am naechsten Tag zum Schwertkampf antreten wuerden, noch einmal verkuendet wurden, schlenderten Eila und Solveig zum Schlagbaum, um dort darauf zu warten, dass ihr Herr herauskam.

Gerhard, unter dem Jubel der Zuschauer, ritt langsam vom Turnierplatz. Jetzt, wo die Spannung nachließ, spürte er den Lanzenstoß. So ein Mist, dachte er, das wird mich morgen ziemlich hindern.

Solveig sah seine leicht eingesunkene Haltung und deutete sie richtig. Kaum war er mit seinem Pferd neben ihr, fragte sie besorgt: "Habt Ihr Euch verletzt, Herr? Tut es sehr weh?"

"Ernsthaft verletzt wohl nicht", antwortete Gerhard auf dem Weg zum Zelt, "aber es schmerzt, ja." "Martin!" rief Solveig den Knappen herbei, "Helft mir, ihm die Plattenruestung abzunehmen! Ich muss nach seiner Brust schauen!" Kaum stand Gerhard vor dem Zelt im Gras, war Martin wie der Wind herbei. Sekunden spaeter lag die Plattenruestung auf dem Boden, und Solveig ging voraus in Gerhards Teil des Zeltes. "Zieht das Hemd aus!" kommandierte sie, und fuegte eilig ein "Herr!" hinzu, bevor sie respektlos erscheinen konnte.

Gerhard tat, wie ihm geheißen. "Ich brauche ein heißes Bad", erklärte er. Ein handtellergrosser Bluterguss zierte seinen linken Brustmuskel und faerbte sich langsam dunkelviolett. Solveig verzog das Gesicht: "Oje, das sieht ja nicht so schoen aus! Soll ich Euch hier ein Bad zurechtmachen, oder wuenscht Ihr, ins Badehaus zu gehen?"

"Badehaus", entgegnete Gerhard mißmutig, indem er vorsichtig seine Brust betastete und das Gesicht verzog. Solveig schlug ihm auf die Finger: "Nicht dran rumdruecken!" Dann sammelte sie einen Beutel ein, der die Erste-Hilfe-Utensilien enthielt, und sah ihn an: "Lasst uns gehen! Je schneller das behandelt wird, desto besser!" Gerhard nickte nur, und streifte sich das Hemd wieder über.
 
21. Kapitel (mit Kitzeln)

Eine halbe Stunde spaeter standen sie vor einem fertig eingelassenen Bad im Badehaus von Mainz. Solveig fragte sich langsam, ob es eine so gute Idee gewesen war, herzukommen. Die Geraeusche, die ueberall in der Luft hingen, waren eindeutiger Natur. Etwas ratlos stand sie neben dem gefuellten Zuber.

Gerhard hatte seine Geistesgegenwart wiedergefunden. Spöttisch sah er Solveig an: "Unterhaltsam, oder?". Dann zog er ohne weiteres seine Kleidung aus und stieg mit einem Seufzer der Zufriedenheit in den Zuber. "Ja...unglaublich unterhaltsam!" knurrte Solveig und begann, sich ebenfalls auszuziehen. Vorsichtig stieg sie zu Gerhard in den Zuber. Der schwere Geruch von geraeuchertem Bilsenkraut lag in der Luft. Solveig wusste, dass diese Pflanze als Aphrodisiakum galt, und das machte sie auch nicht gerade gluecklicher.

"He", wunderte sich Gerhard. "Was soll denn das?"

"Wollt Ihr morgen steif sein wie ein Brett oder das Turnier gewinnen?" fragte Solveig unumwunden.

"Ich werde das Turnier gewinnen", brummte Gerhard. "Aber das hat ja wohl nichts mit dir hier im Zuber zu tun."

Sie hob die Brauen: "Spielt Ihr jetzt auf einmal den Schamhaften?! Wie oft habt Ihr das Turnier schon gewonnen? Gar nicht, wenn ich mich nicht irre, und der Grund dafuer ist, dass Ihr Euch am zweiten Tag nicht bewegen koennt. Das kann ich aendern!"

"Du?", fragte Gerhard skeptisch.

"Ja, ich!" antwortete sie selbstbewusst. "Dreht mir den Ruecken zu!"

Mit einem Achselzucken setzte sich Gerhard um. Sekunden spaeter fuehlte er ihre Haende im Nacken. Erstaunlich kraeftige Finger pressten mit sanftem Nachdruck in die verspannten Muskeln und massierten ihn. "Was habt Ihr ueberhaupt dagegen, dass ich bei Euch im Zuber sitze, ich habe doch keinen Aussatz oder sowas!" vernahm er ihre spoettische Stimme.

"Nein, in der Tat", brummte Gerhard. "Du könntest dich nur in eine dumme Lage bringen." "Ach ja? Duemmer als gefesselt und nackt auf der Streckbank zu liegen?" Ihre Haende wanderten tiefer, massierten Schultern und Ruecken.

Gerhard antwortete nicht und genoss die Massage. Solveig grinste in sich hinein; sie spuerte, wie seine Muskeln unter ihren Haenden weich und geschmeidig wurden. Als der Ruecken sich gut anfuehlte, nahm sie ihn ploetzlich an den Schultern und zog ihn zurueck, so dass er nun an ihrer Brust und ihrem Bauch lehnte. Er konnte ihre Schenkel rechts und links von sich spueren.

Langsam spürte Gerhard, dass nicht nur seine Geistesgegenwart zurückgekehrt war. Solveig massierte nun seine Brust. Vorsichtig, um ihm nicht an der getroffenen Stelle wehzutun. Ihre Wange beruehrte leicht die seine, damit sie sehen konnte, was ihre Haende taten.

Gerhard konnte nicht anders, er kitzelte Solveig leicht in den Kniekehlen. Sie zuckte zurueck: "Herr..was soll das?" Aber ihre Stimme klang amuesiert. "Gar nichts," antwortete Gerhard und ließ die Fingerspitzen über ihre Innenschenkel tanzen. Sie begann zu kichern und wand sich hin und her, konnte jedoch nicht entkommen, weil er an ihr lehnte und sie gegen die Wand des Zubers drueckte. "Ich kann Euch nicht massieren, wenn Ihr mich kitzelt!" quietschte sie hilflos.

Gleichzeitig spuerte sie, dass die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln nicht allein vom Badewasser herruehrte! Schon als er sich vor ihr ausgezogen hatte, hatte sie eine leichte kribbelnde Erregung verspuert. Die hatte sich verstaerkt, als sie begonnen hatte, ihn zu massieren; die glatte Haut und die festen Muskeln unter den Haenden hatten ihr Herz unruhig flattern lassen. Sein Kitzeln war nun die Kroenung des ganzen. Ihre Brueste rieben sich an seinem Ruecken, als sie versuchte freizukommen, und Solveig dachte leicht hysterisch, dass er garantiert spuerte, wie die Warzen an seiner Haut hart wurden. Diesmal war es alles andere als eine Folter; die Beruehrung war fast zaertlich und verspielt; trotzdem war es fuer das ueberempfindliche Maedchen kaum auszuhalten. Sobald er sie kitzelte, verlor Solveig jegliche Kontrolle ueber sich. Und das gefiel ihr jedes Mal ein wenig besser. Ausserdem schienen sie sich bei jedem Mal ein wenig weiter von der Bestrafung wegzubewegen, es wurde mehr und mehr zum erotischen Spiel.

Als Gerhards Finger sich langsam weiter nach oben bewegten und Solveig befuerchten musste, dass er sich gleich an dieser schrecklich empfindlichen Stelle zwischen Leiste und Oberschenkel vergreifen wuerde, da packte sie urploetzlich seine Handgelenke. Ihr Gesicht war immer noch direkt neben dem seinen, und obwohl er sie erst so kurz gekitzelt hatte, keuchte sie schon leicht. Ihr war klar, dass sie seine Haende auf die Dauer nicht festhalten konnte, aber fuer’s erste hatte er aufgehoert. Wohl hauptsaechlich, weil er von ihrer zugegebenermassen respektlosen Gegenwehr ueberrascht war.

Als sie ihn jetzt ansprach, war ihre Stimme kokett und drohend zugleich: „Ihr vergesst, dass ich die Haende frei habe! Eine kitzlige Stelle habe ich bei Euch schon gefunden, ich bin sicher, da gibt es noch mehr, die ich entdecken koennte!“

"Da gibt es nichts zu entdecken!" entgegnete Gerhard amüsiert und in dem Bewußtsein, dass Solveig im Augenblick nicht angreifen konnte. Er hingegen befreite seine Hände mühelos und fasste ihr - ohne zu kitzeln - auf beiden Seiten in die Leiste. Das reichte schon, um sie voellig hysterisch werden zu lassen; rasch legte sie ihre Haende erneut auf seine, ihre Stimme klang flehend: "O nein, nein, bitte nicht, bitte!"

"Ich bin sicher, dass du in fünf Minuten das braveste Mädchen der Welt bist", grinste Gerhard und zwickte sie leicht. Ein schrilles Quietschen entfuhr ihr, und sie wirkte fast ein wenig entruestet, als sie erwiderte: "Aber ich hab doch gar nichts getan! Ihr muesst zugeben, dass ich wirklich den ganzen Tag brav war!"

"Ich werde deine Schwachstellen vielleicht weniger ausnutzen, wenn du jetzt ganz gehorsam das tust, was ich dir sage", schlug Gerhard vor. "Aber weniger heißt nicht überhaupt nicht." "Ihr seid der Sohn Satans!" knirschte sie zwischen zusammengebissenen Zaehnen und bemuehte sich dabei, nicht so erwartungsvoll auszusehen, wie sie war. "Also, was wollt Ihr von mir?"
Gerhard drehte sich um und befahl Solveig, die Beine auf seine Schultern zu legen und sich zurückzulehnen. Solveig glaubte, dass ihr das Herz jeden Augenblick zum Hals herausspringen muesse; was zum Henker hatte er vor!? Sie gehorchte, und hatte sich noch nie im Leben dermassen entbloesst und ausgeliefert gefuehlt, nicht einmal auf der verfluchten Streckbank.

Gerhard genoss den Anblick, und Solveigs brav dargebotene Weiblichkeit ließ Erregung in ihm hochsteigen. Spielerisch provozierte er den Venushuegel mit einer Fingerspitze. Solveig zuckte leicht. Bis jetzt war sie sich noch nicht sicher, ob sie lachen oder nicht doch lieber stoehnen sollte.

Gerhard fasste sie erneut zwischen Leiste und Oberschenkel und massierte sie dort leicht. Dabei zog er aber auch die zarte Haut ab und zu nach außen, was unweigerlich Solveigs Schamlippen öffnete und schloss. Solveig biss sich auf die Unterlippe; ein kurzes Stoehnen konnte sie jedoch nicht verhindern. Ihre Augen schlossen sich leicht, und Gerhard hatte den Eindruck, als rutschte ihm ihr Becken noch ein winziges Stueck entgegen.

Er konnte einfach nicht widerstehen und begann sie zu kitzeln, leicht, den Venushügel, den Schritt...

Sie begann augenblicklich zu kichern und sich zu winden; allerdings nicht sehr stark. Zum einen konnte sie sich schlecht bewegen, weil sie sich am Rand des Zubers festhalten musste, um nicht mit dem Kopf unter Wasser zu geraten, zum anderen wollte sie nicht, dass er aufhoeren musste mit seiner Behandlung.

Gerhard dachte nicht daran, aufzuhören, sondern kitzelte sie jetzt etwas stärker, aber immer auf demselben Terrain. Solveig lachte laut auf; ihre Beine zuckten unkontrolliert auf seinen Schultern, und sie wusste nicht, ob sie sie noch lange dort lassen konnte oder ob sie soweit die Beherrschung verlor, dass sie sie herunternehmen musste.

Nun begann er, sich mit dem Kitzeln auf die Schamlippen zu konzentrieren....
"Herr!" Ihre Stimme war hoch und kurz davor, sich zu ueberschlagen, "Herr, warum tut Ihr das!? Womit habe ich Strafe verdient?" Das letzte Wort ging fast voellig in Kichern unter. Gerhard antwortet nicht sondern neckte jetzt den Kitzler mit einem Fingernagel. "Strafe, wirklich?" fügte er dann doch hinzu.

Das ihr schon bekannte wahnsinnige Gefuehl der Lust schoss durch Solveigs Unterleib. Sie stoehnte laut, der Kopf sank nach hinten. Er verlegte sich jetzt darauf, den Kitzler mehr zu liebkosen als zu kitzeln, ließ dafür aber nicht ihre superempfindlichen Leisten aus. Solveig haette ihn am liebsten mit beiden Fuessen von sich weggetreten! Ihre Schreie hallten durchs Badehaus. Es war qualvoll und lustvoll zugleich.

Gerhard machte weiter, sorgfältig darauf bedacht, sie nicht so sehr zu kitzeln, dass sie es überhaupt nicht aushalten konnte, aber immer haarscharf davor.....während er sie gleichzeitig dadurch bis kurz vor den Orgasmus trieb, dass er ihre Perle nun mit zwei Fingerspitzen zupfte wie eine Blume.

Solveig spuerte, dass sie nur Sekunden davon entfernt war, zu explodieren wie vor zwei Tagen auf seinem Lager. Immer wieder stoehnte sie auf, jedesmal gipftelten diese Laute in fast hysterischen Schreien. Ihr Koerper zuckte bereits heftig.

Gerhard stoppte und befahl: „Nun dreh dich um, Arme auf den Zuberrand, Knie leicht gespreizt!" Ich bringe dich um, Gerhard von Eppstein!! Solveig war sich nicht hundertprozentig sicher, dass sie das nur gedacht und nicht gesagt hatte, aber sie hoffte wirklich, dass es ein Gedanke geblieben war. Zitternd vor Lust und Frustration gehorchte sie.

Einen Augenblick später spielten Gerhards Fingerspitzen über ihre Pobacken hinweg. "O Gott, bitte hoert doch damit auf!" flehte Solveig hilflos, "Warum nehmt Ihr mich nicht einfach, dann hat diese Quaelerei endlich ein Ende!" Gerhard kitzelte einfach weiter, den Po und die Spalte entlang nach unten.
Solveig lachte erneut hell auf, krallte sich an den Zuberrand, ohne es verhindern zu koennen. Gleichzeitig pulsierte ihr ganzer Unterleib vor Lust.

Einen Augenblick lang neckte eine Fingerspitze Solveigs Anus. Er sah, wie ihr ganzer Koerper schlagartig nach oben schoss; sie hielt die Luft an. Im nächsten Augenblick war es der nasse Eingang ihrer Muschi, der geschickt durchgekitzelt wurde. Solveig kreischte so laut, dass sie dachte, jeden Augenblick muesse das ganze Badehaus angelaufen kommen, um nachzusehen, wer da gemeuchelt wurde. Doch sie musste feststellen, dass ihr Koerper sich wieder einmal selbstaendig machte; ihre Hueften bewegten sich in kleinen, sinnlichen Kreisen. Gerhard animierte das natürlich, genau dort weiterzumachen. Ihre Fingerknoechel waren weiss, so sehr umklammerte sie den Zuber; sie konnte einfach nicht aufhoeren zu schreien. Aber die Schreie veraenderten sich merklich!

Na schön, dachte Gerhard, wollen wir mal sehen. Ein Finger glitt ein wenig tiefer in ihre Oeffnung, während gleichzeitig wieder Solveigs Kitzler besucht wurde, aber diesmal, um gekitzelt zu werden. Das gab Solveig den Rest; ihr Koerper versteifte sich, als eine Explosion der Gefuehle sie schier auseinanderzureissen schien. Gerhard spuerte, wie sich ihr Inneres um seinen Finger zusammenzog, einmal, zweimal, immer wieder. Sie hatte sogar zu schreien aufgehoert, nur die rhythmischen Zuckungen, die durch den ganzen schlanken Koerper liefen, zeugten von ihrer Ekstase.

Gerhard begleitete ihren Orgasmus mit den Fingern, bis er langsam verebbte. Als die Wellen endlich abgeklungen waren, sackte Solveig kraftlos vor ihm zusammen wie eine Stoffpuppe.

"Wir sind noch nicht fertig", erklärte Gerhard leise. An den Hüften zog er Solveig nach hinten, bis ihre Pospalte gegen sein steifes Glied drückte. Ihr Herz machte einen unruhigen Satz; was kam jetzt? "N..Nein?" Statt einer Antwort griff Gerhard nach vorne und begann, sie seitlich an den Brüsten zu kitzeln.

"NEIN!" schrie sie entsetzt und wand sich heftig hin und her. Die gerade genossene Lust machte sie noch empfindlicher. Gerhard erreichte genau, was er wollte. Ohne es zu wollen, rieb die sich windende Solveig sich an seinem Glied. Seine Erregung stieg, während er genüßlich ihre schönen Brüste durchkitzelte.

Solveig bemuehte sich, nicht nach seinen Haenden zu greifen und ihn festzuhalten; sie spuerte, wie sich neuerliche Erregung in ihr breitmachte; jedes Kratzen, jedes Kraulen brachte sie foermlich um den Verstand! Unwillkuerlich wand sie sich von einer Seite auf die andere, presste sich dabei an Gerhard, denn es erregte sie mehr, seinen muskuloesen Koerper im Ruecken zu spueren. Ihr eigenes Lachen und Kreischen nahm sie laengst nicht mehr wahr.

Gerhard presste sich stärker gegen ihren Po und kitzelte jetzt gezielt Solveigs Brustwarzen. Sie schrie in einer Mischung aus Hysterie und Entzuecken, als sie spuerte, dass sich ihr Unterleib wieder zusammenzuziehen begann, ohne dass er sie ueberhaupt dort unten beruehrt hatte! Ausser sich vor Lust loeste sie die Haende vom Zuberrand, griff hinter sich und packte Gerhards Hueften, um ihn an sich zu druecken.

Gerhard hatte begonnen, sich an Solveig zu reiben, und in dem Maße, wie seine Erregung weiter stieg, wollte er sie auch mitnehmen. "Hör nicht auf, dich zu bewegen", sagte er leise, während er nun mit einer Hand ihre überreizten Brustwarzen leicht zwickte und die andere ihren Kitzler suchte, um ihn zwischen Daumen und Zeigefinger leicht hin- und herzurollen. Sie gehorchte, halb wahnsinnig, rieb sich an ihm im selben Rhythmus in dem er ihre Brustwarzen und den Kitzler reizte, und diesmal konnte sie es kommen spueren; es kam von ganz tief innen, baute sich immer mehr und mehr auf, und sie wusste, dass es gewaltig werden wuerde. Hilflos stoehnte sie seinen Namen, wie um zu bitten, dass er sie mit diesen ueberwaeltigenden Empfindungen nicht allein liess, und umklammerte seine Hueften fester.
Er trieb sie ganz gezielt einem zweiten Höhepunkt entgegen und hoffte, dass sie kommen würde, bevor er sich selber nicht mehr zurückhalten konnte. Sie kam; und wie! Ihr Koerper zuckte wie ein bockendes Pferd, der Schrei, der ihren Hoehepunkt begleitete, war ohrenbetaeubend. Solveig dachte nichts mehr, sie empfand nur noch, und es war so lustvoll, dass es an Qual grenzte.

Im selben Augenblick kam er ebenfalls und ließ seinem Saft endlich freien Lauf. Solveig spuerte seinen warmen Samen an ihrem Po, und das erregte sie so sehr, dass sie eine neuerliche Spitze erreichte; noch einmal presste sie sich fest gegen Gerhard und schrie heiser auf.

Er hatte nur leise aufgestöhnt, ließ Solveig aber jetzt los und sich selber entspannt nach hinten sinken. Solveig sank am Rand des Zubers zusammen und blieb eine Weile dort sitzen, zitternd, voellig erschoepft und unfaehig, sich zu bewegen. Schliesslich hob sie den Blick und richtete ihn leicht verlegen auf ihren Herrn.

Gerhard lächelte ihr zu. "Ganz sicher bin ich nicht, ob das die beste Vorbereitung für den zweiten Turniertag ist!“ Sie musste lachen: "Ihr habt angefangen!" Dann winkte sie ihn zu sich: "Kommt wieder her, ich war noch nicht fertig!"

Er lehnte sich wieder gegen sie wie vor Beginn ihres kleinen Zwischenspiels, und einen Moment lang war Solveig versucht, ihm zu sagen, er solle seine Haende dahin tun, wo sie sie sehen konnte. Aber darauf verzichtete sie dann doch lieber! Sie fuhr fort mit ihrer Massage, bearbeitete vorsichtig die kraeftigen Muskeln an seiner Brust und seinem Bauch. Sie hoerte ihn zufrieden seufzen; er entspannte sich wesentlich schneller als zu Beginn der Massage – der Grund lag auf der Hand – aber dennoch rieb Solveig eine Weile weiter. Es gefiel ihr, ihn so anzufassen, seinen Koerper zu beruehren und sich vorzustellen, wieviel Kraft in diesen Muskeln steckte.

Sie fuehlte sich ganz benommen und war nicht sicher, ob das eine Nachwirkung der drei Hoehepunkte war, die Gerhard ihr beschert hatte, das Resultat des geraeucherten Bilsenkrauts oder beides zusammen. Jedenfalls machten sich ihre Gedanken langsam selbstaendig, wanderten zurueck zum Turnier, zeigten ihr noch einmal Gerhard, wie er in rasantem Tempo alle sechs Ringe holte, wie ein einziger Schwung seines Arms ausreichte, die Strohsau quer ueber den Platz zu schleudern, wie er mit Muskeln und Koepfchen den gewaltigen Freiherr von Hessen schlug.....was fuer ein Mann! Was fuer ein Ritter!

Es war wahrhaftig kein Wunder, dass ihm saemtliche Frauen zu Fuessen lagen, wo immer er auftauchte! Und wo lag er? An sie gelehnt in einem Badezuber! Oh, wie wuerde sie vor ihren Freundinnen prahlen, wenn sie erst wieder auf dem elterlichen Hof war und zum Markt nach Braubach kam! Sie, das einfache Bauernmaedchen, verlebte lustvolle Momente mit dem weissen Ritter von Braubach! Und bis zum Ablauf der Frist, die sie in seinen Diensten zu verbringen hatte, wuerde er womoeglich doch noch ihre Jungfraeulichkeit nehmen, wer konnte das schon wissen! Der Neid der anderen wuerde unbeschreiblich sein!

Ohne, dass sie es bemerkt hatte, hatte sie ihm den Kopf zugewandt, und sie war drauf und dran, ihn auf den Hals zu kuessen, als sie zu sich kam. Was tu ich denn da!? dachte sie entsetzt. Was ihre Haende taten, durfte man mittlerweile auch schon nicht mehr als Massage bezeichnen; fast kosend glitten sie ueber seinen Bauch, und zwar gefaehrlich weit unten.

Abrupt zog sie die Haende zurueck, stotterte: „W..wie sieht es mit Euren Armen und Beinen aus, Herr? Haben sie Euch in den Vorjahren gehindert, oder hattet Ihr nur im Rumpf steife Muskeln?“ "Ich fühl mich soweit in Ordnung jetzt!" Solveig war fast erleichtert: "Gut. Dann lasst mich noch die Prellung mit Arnikasalbe einreiben, dann sind wir hier fertig!" "Einverstanden!"
 
rhiannon said:
Danke fuer's Lob und Feedback. :)

Wann kriegen wir denn was Geschriebenes von Dir zu lesen? :)

HA!:blaugh: Das ist 'ne gute Frage. Also, das wäre in diesem Forum doch ziemlich off-topic. Ich schreibe an verschieden Arten von Texten. Fantasy, Science Fiction oder einfach nur Fiction und Drehbüchern, um mich ein wenig abzulenken. :devil2: Das ist mehr so ein Privatvergnügen. Dennoch ist es aber auch 1.) meiner Meinung nach nicht gut genug, um es zu zeigen...optimistisch ausgedrückt vielleicht noch nicht gut genug... und 2.) hab ich leider zuviel zu tun, um mir dazu die Zeit zu nehmen, so dass ich in letzter Zeit zwar schreibe, dass allerdings dann eben eher mit Studien usw. zu tun hat. Wäre also schon von Natur aus relative langweilig zu lesen. :ermm:

Aber sehr lieb, dass Du Interesse hast. :smilestar
 
Falls Du mal Lust auf ein Gemeinschaftsprojekt hast, lass es mich wissen. :)
 
Sehr gerne. Allerdings seh ich da momentan etwas schwarz. aber wenn mal wieder Zeit ist, dann werde ich wirklich gerne darauf zurück kommen. :dogpile:
 
endlich

hallo rhiannon -

jetzt musste ich mich einfach mal anmelden: nur um dir zu sagen, dass ich deine geschichte sehr stark finde. nicht nur ist es eine gute (!) kitzelgeschichte (ist ja schon was nettes) - sie ist auch in jedem winkel ganz schön erotisch, und mir scheint sie auch historisch ziemlich gut recherchiert!
ich kanns gar nicht erwarten zu erfahren, ob der weisse ritter das turnier wirklich gewinnt :cat: , was sich der schoene und freche roland noch so ausdenkt, um an die kesse solveig ranzukommen - und ob er wohl auch kitzlig ist :upsidedow
ob die damen und herren wohl auch noch die halspartien erkunden? - neben kniekehlen/oberschenkeln, fusssohlen/zehen, achseln/bruesten und auch den leisten/hintern eine nicht zu vernachlaessigende partie - oder?!
wie auch immer: superkompilment, und ich hoffe, bald weiterlesen zu koennen! gibts denn eigentlich noch mehr aus deiner feder?

gruss schnudel
 
Hallo Schnudel,

vielen vielen Dank fuer das tolle Lob, hat mich wirklich gefreut. :)

Zu Deinen Fragen:
Die Herren der Schoepfung werden in dieser Geschichte passiv etwas vernachlaessigt, da mein Co-Autor, der sich um selbige kuemmert, sehr der aktiven Seite zugewandt und selbst nicht kitzelig ist. Da faellt es ihm natuerlich schwer, das darzustellen.
Was die Halspartien angeht: Gegen die habe ICH eine starke Abneigung! :) Ich hasse es absolut, am Hals gekitzelt zu werden, muss wohl ein alter Instinkt sein, dass man die Kehle nicht praesentiert. :)

Es gibt noch mehr aus meiner Feder, allerdings nichts so kompaktes. Befuerchte, dass das hier die Leute eher langweilen wuerde.

Und jetzt poste ich erstmal noch ein Kapitel, damit Du rausfindest, ob der Weisse Ritter gewinnt oder nicht. :)

Gruss
Rhiannon
 
22. Kapitel (ohne Kitzeln)

Als Gerhard und Solveig eine halbe Stunde spaeter zum Lager zurueckkamen, wo sich die meisten schon in die Betten zurueckgezogenn hatten, sass Roland vor dem Zelt und wartete auf sie. Solveig haette sich am liebsten hinter Gerhard versteckt!

"Hallo Roland, was führt dich denn her zu dieser Stunde?"
Roland erhob sich und kam laechelnd auf die beiden zu: "Deine Zofe, mein Lieber, deine Zofe! Sie hat mich vorhin sehr schaendlich stehenlassen!"
"Wirklich?", fragte Gerhard leicht amüsiert.

"Ja, wirklich!" Roland blieb vor Solveig stehen, die sich halb hinter Gerhards Schulter hielt; der Kuss von vorhin war ihr noch sehr gut in Erinnerung...ebensogut wie die Begebenheit im Badehaus. Sie war verwirrt bis in die Knochen.

Gerhard spürte, dass Nachbohren lustig sein könnte, war aber einfach müde. "Na, dann klärt das mal unter euch", meinte er und wollte ins Zelt. "Du kannst sie eigentlich gleich mitnehmen, ich wollte mir nur einen Gute-Nacht-Kuss holen!" entgegnete Roland leichthin, und Solveig spuerte Empoerung in sich aufsteigen. Offensichtlich legte Roland es darauf an, dass Gerhard sah, wie er sie kuesste!
"Wenn du meinst", entgegnete Gerhard und drehte sich zu Solveig um: "Wie steht´s?" Solveig zuckte die Schultern: "Wenn der Herr darauf besteht, wie koennte die Bauernmagd nein sagen!" "Du bist hier meine Zofe und keine Magd, Solveig." Solveig war sich nicht sicher, dass sie den Unterschied verstand. Sie blickte Roland an: "Ich glaube, mein Herr meint, dass ich es nicht muss, wenn ich nicht will." Gerhard lachte. "So ist es. Aber Roland sieht das ähnlich, wie ich ihn kenne." Roland nickte und laechelte: "So ist es! Aber bevor wir hier in stundenlange Diskussionen ausbrechen....“

Er nahm Solveigs Gesicht kurzerhand in seine Haende und gab ihr einen Kuss wie vorher auf der Tribuene. Erneut spuerte Solveig sich schmelzen. Als Roland sich schliesslich von ihr loeste, hatte sie weiche Knie. Der junge Mann laechelte sie verschmitzt an: "Gute Nacht!" , drehte sich dann um und ging ohne ein weiteres Wort zu seinem Zelt.

Gerhard hatte die Szene amüsiert beobachtet: "Na, du hast ja einen richtigen Verehrer gefunden." Solveig schnitt eine Grimasse und fuhr ihn unnoetig heftig an: "Fangt bloss auch noch an wie Eila!!" „Wie Eila?“ fragte Gerhard gedehnt. Solveig erroetete: "Naja...die hat den ganzen Morgen Spottlieder gesungen, nachdem er im Morgengrauen hier war!" "So", meinte Gerhard, "ist das so schlimm?" "Was ist so unglaublich lustig daran, dass mir ein Mann nachsteigt, der mich einmal auf sein Lager ziehen will?" „Das ist weder lustig noch ungewöhnlich.“ Solveig schwieg und erwiderte nur trotzig seinen Blick.

Gerhard zuckte die Achseln. "Du kannst das halten wie du möchtest. Oder willst du, dass ich Eila bestrafe?" Ein breites Grinsen. Solveig spuerte die Wut in sich hochkochen; gleich wuerde sie explodieren, das wusste sie! Hatte er etwa gemerkt, dass sie auf Uta eifersuechtig gewesen war?! Das waere der Gipfel der Demuetigung.

"Ich werd mal darüber nachdenken", setzte Gerhard einen obendrauf. "Aber jetzt geh ich ins Bett!" Solveig schoss auf das Zelt zu und draengte sich an ihm vorbei, versetzte ihm dabei mit voller Absicht einen Stoss mit dem Ellbogen: "Macht doch was Ihr wollt! Hauptsache, Ihr lasst mich in Ruhe!" Gerhard grinste in sich hinein und ging in seinen Teil des Zeltes, kleidete sich aus und legte sich hin.

Solveig lag nebenan und kochte; dass er sie so wuetend machen konnte! Wenn sie gewusst haette, dass es ihm irgendetwas ausmachte, dann waere sie jetzt geradewegs in Roland Zelt gegangen und haette sich von ihm entjungfern lassen. Aber da Gerhard sich keinen Deut um sie scherte, waere das ein unnoetiges Opfer gewesen!

****

Als Gerhard am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich in voller Form. Gutgelaunt zog er sich an und trat vor das Zelt, wo Solveig, Eila und der Kanppe schon das Frühstück vorbereitet hatten.

"Guten Morgen", rief er fröhlich in die Runde, und fügte zu Solveig gewandt hinzu: "Deine Massage hat Wunder gewirkt, danke." Solveig war immer noch wuetend vom Vorabend. Sie hatte kaum geschlafen und einige wirre Traeume hinter sich. Statt einer Antwort warf sie ihm nur einen giftigen Blick zu.

Solveigs Blick annähernd richtig interpretierend, trat er hinter Eila und kitzelte sie kurz an der Taille. Die Arme stieß völlig überrascht einen spitzen Schrei aus und ließ einen Teller fallen, den sie in der Hand gehalten hatte. Gerhard lachte. "Nicht schlimm Eila, ich habe nur etwas überprüft. Solveig kann dir ja erklären, warum." Dann setzte er sich hin und begann zu frühstücken.

Solveigs erster Impuls war, ihm den Milchkrug, den sie hielt, an den Kopf zu werfen. Aber sie beherrschte sich. Dennoch trug sie sich mit Rachegedanken; sie liess ihn eine Weile essen, dann trat sie dicht neben ihn, beugte sich zu seinem Ohr hinunter und fluesterte: "Erinnert Ihr Euch an Myriams Missgeschick, als ich in der Kueche gearbeitet habe?" Gerhard nickte nur. Sie laechelte sueffisant: "Nun, Ihr hattet Recht...ich hatte etwas damit zu tun! Guten Appetit, Herr!"

Gerhard schüttelte den Kopf. "Solveig, daran hatte ich ohnehin nicht gezweifelt. Aber da du schon wieder unverschämt wirst, wird der Folterkeller bei unserer Rückkehr zur Burg Besuch bekommen. Du kannst es dir aussuchen: entweder von dir oder von Eila."

Solveig war so unglaublich wuetend, dass sie in diesem Moment alles gesagt haette, um ihn zu reizen. Aber letzten Endes blieben ihr die Worte im Hals stecken, und sie spuerte Traenen aufsteigen. Stumm drehte sie sich um und ging eilig ins Zelt.

Dort lief sie eine Weile hin und her wie ein gefangenes Tier, versuchte, Wut und Traenen nicht hochkommen zu lassen. Alles hatte so schoen angefangen! Und nur die Erwaehnung, dass Gerhard ihre Freundin anfassen wollen koennte, sorgte dafuer, dass Solveig in den alten Trotz zurueckverfiel und alles ruinierte! Was war nur mit ihr los!? Hatte sie sich etwa verliebt!?

Solveig schuettelte energisch den Kopf; nein, das nicht! Sie verliebte sich doch nicht in diesen adeligen Kerl! Niemals! Koerperliche Anziehung vielleicht, ja! Aber nicht Liebe! Sie riss sich zusammen, sammelte Arnikasalbe und Verbandszeug zusammen. Sie wollte, dass er dieses Turnier gewann, wollte, dass er wusste, dass er das ihr zu verdanken hatte!

Als sie das Zelt wieder verliess, war sie wieder stolz und aufrecht. Roland war mittlerweile zu der Gruppe gestossen. Solveig laechelte ihm zu, wuenschte ihm einen guten Morgen und wandte sich dann Gerhard zu, bevor er von Martin geruestet werden konnte. „Ich werde die Prellung etwas ueberpolstern, damit es nicht so wehtut, falls Euch erneut jemand an dieser Stelle trifft!“ erklaerte sie kurz und schob Gerhards Hemd hoch. Die Prellung war etwas abgeklungen; sie war nicht mehr schwarz-violett, sondern schillerte nun in verschiedenen ansprechenden Blautoenen.

Solveig trug erneut Arnikasalbe auf und widerstand der Versuchung, richtig fest zuzudruecken und ihm bewusst Schmerzen zuzufuegen. Das waere kindisch gewesen. Dann legte sie eine dicke Schicht Bandagen auf die verletzte Stelle und befestigte sie mit einem Verband an seiner Brust. Die ganze Zeit ueber sah sie ihrem Herrn nicht ins Gesicht. Sie wollte nicht wissen, ob und wie er sie ansah. Schliesslich presste sie pruefend auf die Stelle und fuehlte nur Stoff, der nachgab. Da Gerhard dabei weder zuckte noch einen Laut von sich gab, war die Polsterung wohl ausreichend.

Martin konnte damit anfangen, ihn fuer den Kampf zu ruesten.

****

Zwei Stunden spaeter sass Solveig wieder mit Roland auf der Tribuene. Sie bemuehte sich redlich, ihn nicht merken zu lassen, dass ihre Grundstimmung alles andere als gut war, und erlebte ein mittleres Wunder: Seine Scherze heiterten sie tatsaechlich nachhaltig auf, und als schliesslich das Fanfarensignal zum Beginn des Turniers ertoente, war es fast, als waere nichts gewesen.

Die Ritter kamen diesmal zu Fuss in die Bahn. Im Publikum herrschte atemlose Stille, die Spannung war fast greifbar. Solveig versuchte, nicht zu bemerken, wie grossartig ihr Herr aussah, als er in seiner Ruestung dort unten stand. Aber es war beinahe zwecklos.

„Jeder Ritter kaempft gegen jeden!“ begann Roland zu erklaeren, „Also hat jeder fuenf Kaempfe zu bestreiten. Die Reihenfolge wird ausgelost, zumindest behaupten sie das. Aber ich glaube nicht daran, bis jetzt war der letzte Kampf immer Gerhard gegen den Sponheimer, das geht nicht mit rechten Dingen zu. Sie wollen sicher gehen, dass Gerhard ausreichend muede ist, wenn er gegen diesen Stuemper antritt. Ein Kampf gilt als gewonnen, wenn entweder das Schwert verloren wird, bricht, ein Ritter am Boden liegt und nicht in fuenf Sekunden wieder hoch kommt, oder eine ernsthafte Verletzung zugefuegt wird. Das passiert nicht oft, aber es passiert. Allerdings kann der Kurfuerst einen Kampf abbrechen, wenn es so aussieht, als seien die Gegner einander ebenbuertig. Dann gibt er den Sieg an den, der besser gekaempft hat. Sehr subjektiv, wenn du mich fragst. Deshalb hat bis jetzt immer der Sponheimer gewonnen. Jeder gewonnene Kampf bringt einen Punkt ein. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.“

Solveig fragte sich, ob diese Regeln immer auch in er Praxis umgesetzt werden konnten; es klang ihr doch sehr theoretisch. Die Reihenfolge der Kaempfe wurde ausgerufen. Und natuerlich: den letzten Kampf wuerden Gerhard und Gottlieb von Sponheim ausfechten. Ein unwilliges Murmeln lief durch die Zuschauerreihen, und irgendjemand rief sogar: „Sponheimer gewinnt!“ , worauf verhaltenes Kichern und einzelne Buhrufe aufbrandeten.

Solveig wuenschte sich mehr denn je, dass ihr Herr gewinnen moege.

Die Kaempfe begannen. Solveig konnte die Augen kaum von Gerhard abwenden. Noch nie hatte sie jemanden gesehen, der so kaempfen konnte! Er war geschmeidig wie eine Katze, elegant wie ein Taenzer und schnell wie der Blitz. Oftmals schienen die Gegner gar nicht zu merken, dass er schon laengst in einer ganz anderen Position stand, als sie es sich dachten! Es wirkte so leicht und spielerisch, was er tat!

Das Schwert seines ersten Gegners flog innerhalb von zwei Minuten in hohem Bogen durch die Luft und blieb im Sand stecken. Der zweite Gegner geriet so sehr in die Defensive, dass Gerhard ihn bis zur Tribuene zurueckdraengte; als der Mann schliesslich mit dem Ruecken an die selbige stiess, liess er sein Schwert fallen, hob die Arme und gab auf. Es war offensichtlich, dass er schlechter kaempfte, er war die ganze Zeit nur am Abwehren gewesen und hatte keinen einzigen Angriff anbringen koennen. Der dritte Gegner hatte besonderes Pech; als er versuchte, Gerhard zu entwaffnen, verlor er das Gleichgewicht und stolperte vorwaerts in Gerhards Schwert hinein; ein riesiger Schnitt klaffte auf seiner Wange, und er blutete als habe man ihn abgestochen. Er musste ganz aufhoeren. Der vierte Gegner war ein harter Bursche; er und Gerhard kaempften volle zwanzig Minuten erbittert gegeneinander, bis Gerhard ploetzlich seinen Arm zu fassen bekam und den Mann mit einem reichlich unorthodoxen Schulterwurf in den Staub befoerderte. Er schlug so hart auf, dass er auf der Stelle ohnmaechtig war. Das Publikum jubelte Gerhard zu bis zur Heiserkeit.

Auch Solveig hatte mittlerweile vergessen, dass sie wuetend auf ihn gewesen war, und jubelte eifrig mit. Nach vier Gegnern machte er nicht den kleinsten Eindruck von Muedigkeit. Stattdessen stolzierte er ein wenig an der Tribuene entlang und liess sich feiern. Er streckte sich nach der einen oder anderen Frauenhand, die begehrlich nach ihm ausgestreckt wurde, um sie zart zu beruehren, worauf die „Auserwaehlte“ in Schreikraempfe ausbrach. Solveig schuettelte leicht den Kopf: „Unglaublich!“

Roland grinste: „Du solltest mal die sehen, die schon eine Nacht mit ihm verbracht haben! Die wuerden alles, wirklich alles tun, um nur eine einzige Wiederholung davon zu erleben! Ich weiss nicht, was er macht, aber es muss umwerfend sein!“ Solveig musterte ihren Herrn nachdenklich, der sich mittlerweile wieder bei den anderen Rittern eingereiht hatte und dem gerade stattfindenden Kampf zusah. Sie wusste eins genau: Wenn er nur ein einziges mal versuchen sollte, sie durch Verfuehrung und nicht Demuetigung auf sein Lager zu bekommen, wuerde sie vermutlich umsinken wie ein gefaellter Baum. Allerdings hielt Solveig es fuer unwahrscheinlich, dass er es auf diese Weise probieren wuerde. Warum sollte er auch. Wozu die Muehe, ein plumpes Bauernmaedchen zu verfuehren, wenn saemtliche Damen des Adels ihm freiwillig auf die Bettstatt folgten!? Ausserdem konnte er das, was er von ihr wollte, auch so bekommen, was er schon zweimal bewiesen hatte! Vermutlich hatte er an ihrer Jungfernschaft ohnehin kein Interesse mehr. Vielleicht wuerde er sich als naechstes Eila holen....

„Ich waere bereit, ein Vermoegen fuer deine Gedanken in diesem Augenblick zu bezahlen!“ riss Rolands amuesierte Stimme Solveig aus ihren davonwandernden Gedanken. Sie erroetete leicht und laechelte ihn verlegen an: „Es ist nichts...ich dachte nur...“ „...wie es wohl waere, wenn dein Herr seinen nahenden Sieg heute Nacht mit dir feiern wuerde?“ Roland grinste, und Solveigs Gesicht wurde knallrot. Sie versetzte Roland einen spielerischen Faustschlag auf den Oberarm: „Noch hat er nicht gewonnen!“

Aber es war schon abzusehen, dass er wuerde. Gottlieb war ein miserabler Kaempfer! Eigentlich schlug er seine Gegner nur deshalb, weil er gegen keinen Ritter als erster kaempfen musste. Sie waren alle schon geschwaecht. Darueber hinaus zeichnete sich seine Kampftechnik, wenn man ueberhaupt von Technik sprechen konnte, durch simple, rohe Gewalt aus. Er drosch einfach nur blind mit dem Schwert auf den Gegner ein, bis dessen Waffe zerbrach oder er unter der puren Wucht der Schlaege strauchelte, hinfiel und keinen Sinn darin sah, noch einmal aufzustehen. Auf diese Weise gewann er, ebenso wie Gerhard, vier Kaempfe.

Als schliesslich Gerhard und Gottlieb vom Sponheim zum Kampf gerufen wurden, erhoben sich saemtliche Zuschauer, und monotone Sprechchoere brandeten auf. Alle, ausnahmslos, feuerten Gerhard an. Solveig konnte sich vorstellen, dass Gottlieb vor Wut kochen musste!
Entsprechend heftig griff er Gerhard an. Solveig konnte das Geraeusch, als seine Klinge durch die Luft neben Gerhard schnitt, der schlicht zur Seite getreten war, bis hinauf auf die Tribuene hoeren. Mit rudernden Armen stolperte Gottlieb, durch den Schwung seines eigenen Schlages nach vorn gerissen, an seinem Gegner vorbei. Gerhard haette ihm leicht einen Schlag auf den Kopf versetzen und so den Kampf schnell beenden koennen, aber nichts haette ihm ferner gelegen. Wenn schon ein Sieg, dann aber ein richtiger!

Stattdessen versetzte Gerhard Gottlieb einen saftigen Tritt in den Hintern. Das beraubte Gottlieb dem letzten Rest seines Gleichgewichts, und er vollfuehrte eine harte Bauchlandung im Sand. Das Publikum bruellte von Lachen, als er, zornig und spuckend, wieder auf die Fuesse kam. Sein Wutschrei klang wie das Roehren eines bruenftigen Hirsches, als er sich wieder auf Gerhard stuerzte. Erneut ging Gerhard zur Seite, und diesmal musste er nicht einmal nachhelfen: Gottlieb legte ganz ohne Arschtritt einen zirkusreifen Sturz hin, der eine breite Schneise in den Sandboden schlug.

Solveig standen bereits die Lachtraenen in den Augen. Wie hatte dieser Kerl nur die Vorjahre gewinnen koennen? Er machte sich ja zum Hofnarren! Als er sich muehsam auf die Beine kaempfte, warf Gerhard – als Krone der Respektlosigkeit und Geringschaetzung - seinen Schild auf die Seite und breitete die Arme aus. Komm nur her! hiess diese Geste. Gottlieb griff zum dritten Mal an. Diesmal wich Gerhard ihm nicht aus, sondern parierte seinen Schlag und konterte.

Die Luft knisterte vor Spannung, als die beiden Maenner ernsthaft zu kaempfen begannen. Metall klirrte auf Metall, als sich die Schwerter trafen. Gerhard war wirklich in Hochform! Sein Schwert zischte so schnell durch die Luft, dass es manchmal kaum zu sehen war. Schlag auf Schlag prasselte auf Gottlieb herunter, und schliesslich fiel sein Schwert in den Staub.

Das Publikum wollte zu jubeln beginnen, verlegte sich stattdessen jedoch auf wuetendes Protestgeschrei, als der Kurfuerst den Kampf nicht abbrach und Gerhard zum Sieger erklaerte, sondern seinem Neffen erlaubte, das Schwert aufzuheben und weiterzukaempfen!

Ohne Gerhards Gesichtsausdruck von hier oben sehen zu koennen, wusste Solveig, dass er jetzt wuetend war. Sein Kampfstil aenderte sich von einer Sekunde zur anderen von exzellent zu gnadenlos. Gottlieb konnte nur mehr Schild und Schwert schuetzend vor sich halten, Gerhard liess ihm ueberhaupt keine Zeit fuer einen Angriff. Schliesslich begann der Sponheimer rueckwaerts zu gehen, und fiel hin. Eine kurze Attacke Gerhards, und sein Schwert flog ausserhalb seiner Reichweite. Solveig umklammerte aufgeregt Rolands Hand. Gerhard fasste sein Schwert mit beiden Haenden, hob es hoch ueber den Kopf und liess es dann mit voller Wucht auf Gottliebs Schild, der ihm entgegengestreckt wurde, hinuntersausen. Es gab ein fuerchterlich lautes, splitterndes Geraeusch, und der Schild flog in Stuecken in alle Himmelsrichtungen. Gottlieb lag schutzlos auf dem Ruecken wie ein Maikaefer – und Gerhard setzte ihm die Schwertspitze an die Kehle. Der Sieg war total, unumstritten und fern jeden Zweifels!
 
rhiannon said:
Der Sieg war total, unumstritten und fern jeden Zweifels!

das ist ja ein versoenliches ende :xpulcy:
- und wer jetzt mit wem wie feiert, das duerfen wir uns vorlaeufig aussuchen? oder laesst du gnade vor recht ergehen, und erloest uns von den spekulationen? :triangle:

ich vergass im ueberschwang ganz, ausser der handlung auch stil und last not least orthographie zu loben - ich hab da (ganz im unterschied zu vielen lesern, die da ganz sachbezogen wenig pingelig sind) ebenfalls grossen genuss dran, wenn's einfach auch da stimmig ist.... :Kiss2:

[offtopic: echt nett, was man so alles mit smileys ausdrücken kann... das wusste ich vorher auch noch nicht... :bubble:
am vorletzten advent darf der :santasmil natürlich auch nicht fehlen. helau!]

grüsse an den coautor: es ist natürlich genauso lustvoll (wenigstens fuer mich) wenn der freche roland aktiv zuschlaegt
- oder sollte ich besser sagen: "zulangt"? ;)

gespannt - geradezu gefoltert - gruesst
schnudel
 
Last edited:
Nein, ich poste gleich weiter wer mit wem feiert. :)

ich vergass im ueberschwang ganz, ausser der handlung auch stil und last not least orthographie zu loben

Auch dafuer ein Danke, obwohl man das von einer Sekretaerin und einem Journalisten wahrscheinlich erwarten sollte. :p

Roland aktiv....hab ich noch gar nicht drueber nachgedacht, aber die Idee gefaellt mir recht gut, muss ich zugeben! :)
 
23. Kapitel (ohne Kitzeln)

Noch bevor der Herold Gerhard als Sieger ausrufen konnte, tobte die Menge vor Begeisterung. Jubelnd fiel Solveig Roland um den Hals: „Er hat es geschafft! Er hat es wirklich geschafft!“ Roland lachte, schlang die Arme um sie und hob sie vom Boden hoch: „Das muss wohl an dir liegen, du bringst Glueck!“ Solveig lachte ebenfalls, ergriff dann spontan die Initiative und gab ihm einen Kuss. Roland war so ueberrascht, dass er keinen Widerstand leistete, als sie sich aus seinen Armen freimachte und ihn an der Hand hinter sich herzog: „Komm, wir warten am Schlagbaum auf ihn!“

Am Schlagbaum warteten auch schon Martin und Eila, die Solveig beide beinahe umrissen, als sie ihr entgegenflogen und unter Siegesrufen um den Hals fielen. Auf dem Turnierplatz war es wieder still geworden, denn nun sollte Gerhard zur Siegerehrung kommen. „Oje!“ entfuhr es Roland, als er etwas bemerkte, das Solveig noch nicht einordnen konnte, „Die Halbenberg ist da!“ Irritiert sah Solveig ihn an: „ Wer ist da?“ „Gerlinde von Halbenberg!“ erklaerte Roland, „Sie ist Gerhard versprochen. Wenn die zukuenftige Braut eines Siegers beim Turnier ist, ist automatisch sie die Ehrenjungfer! Der arme Gerhard!“

Zuerst verstand Solveig kein Wort. Doch dann sah sie die Frau, die zum Kurfuersten aufs Podest gekommen war. Und sie konnte sich nicht erinnern, jemals eine unattraktivere Frau gesehen zu haben! Sie war klein und sah trotz des edlen Kleids merkwuerdig unproportioniert aus, kurze Beine, breite Hueften, knochiger Oberkoerper, dabei flach wie ein Brett. Die Haare waren stumpf und glanzlos, und der Ueberbiss so gewaltig, dass Solveig sich fragte, wie diese Frau kauen konnte. „O Gott, seit letztem Jahr hat sie auch noch Pockennarben dazubekommen!“ stoehnte Roland angewidert. „Diese Frau soll Gerhard heiraten?“ fragte Solveig fassungslos. Als Roland nickte, platzte sie unwillkuerlich mit einem fast schadenfrohen Lachen heraus: „Was sagt man da? Herzlichen Glueckwunsch oder Mein Beileid?“ Roland musste ebenfalls lachen, doch dann verstummten beide, denn Gerhard war vor Gerlinde von Halbenberg getreten. Am Turnierplatz herrschte ehrfuerchtige Stille, als Gerlinde dem Sieger den Kranz umlegte, und als sie ihn schliesslich kuesste, brachen tosender Jubel und Hochrufe los. Das Turnier war vorbei. Gerhard war der Sieger.

Gerhard, mit dem Siegerkranz auf dem Kopf, kam zum Ausgang des Turnierplatzes. Während ihn dort alle beglückwünschten und Roland sich auf seiner Schulter beinahe die Hand wund klopfte, zwinkerte er Solveig zu. Dann sagte er so laut, dass es alle hören konnten: "Meine Zofe hat einen Wunsch frei. Ohne ihre Pflege wäre ich heute wohl nicht so gut zurecht gekommen."

Solveig erroetete heiss. Unwillkuerlich begann sie zu laecheln. Sie haette sich wirklich denken koennen, dass er edel genug war, den Vorfall vom Morgen nicht hochzuspielen und keinen Groll gegen sie zu hegen. "Ich glaube mein Wunsch sollte nicht vor aller Ohren ausgesprochen werden, Herr!" entgegnete sie spitzbuebisch.

"Wenn du auf den Hof deines Vaters zurückwillst, kannst du das ruhig sagen", entgegnete Gerhard, während ihn Martin aus der Rüstung schälte. "Das will ich nicht!" Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Anscheinend, denn Eila starrte sie voller Verblueffung an. "Nun gut", meinte Gerhard überrascht, "dann reden wir später darüber. Ich habe Durst, einen richtigen Brand!"

Solveig packte Eila an der Hand: "Komm mit, wir haben zu arbeiten!" Die beiden Maedchen rannten zum Zelt zurueck und pluenderten die Vorraete, bauten alles auf dem Tisch auf - hauptsaechlich sorgten sie dafuer, dass genug Wein da war. Auch von anderen Zelten kamen Ritter mit ihrem Gefolge herueber und brachten Lebensmittel mit. Es schien ein groesseres Fest zu werden! Eila betrachtete Solveig die ganze Zeit argwoehnisch, wagte es aber nicht, etwas zu sagen, weil Solveig ihr immer wieder warnende Blicke zuwarf.

Gerhard, Roland und Martin trafen ein und Gerhard stürzte sich auf einen Weinkrug, den er mit einem Zug zur Hälfte leerte. "Himmel, tut das gut", stöhnte er und leerte auch noch einen Krug Wasser. Solveig fuellte ihm den Becher nach und murmelte so leise, dass nur er es hoeren konnte: "Ihr seid ein grossartiger Ritter, Herr!" "Danke", lächelte er sie an und fügte hinzu: "Aber einer, der eigentlich eine deiner Massagen dringend nötig hätte." Sie lachte auf: "Wenn sich der Trubel etwas gelegt hat und Ihr genug gefeiert wurdet, koennt Ihr mich ja noch einmal darauf ansprechen!"

Gerhard nickte und antwortete dann auf die aufbrandenden Glückwünsche und Trinksprüche, indem er seinen Becher hob: "Auf den Sieg, auf die Freundschaft und auf des Kurfüsten Neffen, auf dass ihm eine ehrliche Niederlage weniger bitter erscheine als erschlichene Siege." Sein Trinkspruch wurde mit Gelaechter und Hochrufen beantwortet. Dann begann das Gelage. Solveig und Eila hatten alle Haende voll zu tun. Die Hilfe von anderen Dienstboten half, aber es reichte nicht ganz, und so hetzten sie von einem Ritter zum naechsten, der seinen leeren Becher hob.
Es wurde fuer Solveig zunehmend schwieriger, zu Gerhard durchzukommen, denn er wurde von einem Haufen kichernder Adlestoechter umlagert, die ihm allesamt schoene Augen machten und Solveig mit giftigen Blicken bedachten, wenn sie nur in die Naehe kam.

Gerhard und Roland waren die einzigen Ritter, die abwechselnd Wein und Wasser tranken, um nicht betrunken zu werden. Trotzdem amüsierten sich beide prächtig. Ab und zu schubste Gerhard Roland eine der ihn anhimmelnden Mädchen in die Arme. Eine schwarzhaarige Schönheit in teurer Robe aber ließ sich nicht abwimmeln. Statt dessen setzte sie sich frech auf Gerhard Schoß und flüsterte ihm ins Ohr: "Willst Du nicht, dass ich mich darum kümmere, Dich die Anstrengungen der Kämpfe vergessen zu lassen?" Gerhard lachte und antwortete deutlich vernehmbar für die Nächstsitzenden: "Der Gedanke ist verlockend, aber da gibt es ein Problem." "Und welches?" wollte die Schwarzhaarige wissen. "Meine Zofe", fuhr Gerhard fort, "hat den schönsten Busen im Umkreis von 10 Tagesritten. Nur wenn deine Brust vielversprechender ist, würde mich das Angebot reizen."

Solveig stand gerade genau auf der anderen Seite des Tisches und verschuettete einen halben Krug Wein, als sie das hoerte. Die Umstehenden johlten, und ein alternder, grauhaariger Ritter groehlte: "Bringt ihm die Zofe, damit er vergleichen kann!" Unversehends fand Solveig sich rechts und links an den Armen gepackt und ueber den Tisch gehoben. Roland stand auf. "Einen Augenblick. Mich würde ein solcher Vergleich auch interessieren. Aber in dieser Runde sollten wir uns an die Regeln der Ritterlichkeit halten. Und die setzen das Einverständnis beider Frauen voraus." Gerhard rief: "Wohl gesprochen, alter Freund!" und sah die adelige Schöne auf seinem Schoss spöttisch an. Der hatte es die Sprache verschlagen, also wandte sich Gerhard an Solveig. "Was meinst du?"

Solveig, die vor Gerhard auf dem Tisch sass, ueberlegte nicht lange. Sie war in baeuerlichem Umfeld aufgewachsen, wo nicht lange gefackelt wurde. Also griff sie sich einen nahen Krug mit kaltem Wasser und goss ihn sich ueber die Vorderseite ihrer duennen weissen Bluse. Alle Blicke waren auf Solveigs apfelförmigen Brüste gerichtet, die sich durch die Bluse deutlich abzeichneten und unter der die Brustwarzen wie zwei Ausrufezeichen hervorsprangen.

"Halbe Sachen", meinte die Schwarzhaarige verächtlich, stand auf, drehte Gerhard den Rücken zu und forderte: "Bindet mein Mieder auf!" Solveig grinste; offenbar wurde hier mit scharfen Waffen gekaempft. Mit einem tiefen Seufzer zog sie die Bluse ueber den Kopf und warf sei dem stierenden Roland ins Gesicht.

Zwei Minuten später hatte sich auch die Schwarzhaarige mit Gerhards Hilfe von ihren Hüllen befreit und drehte sich mit einer stolzen Bewegung um. Oberhalb ihrer gertenschlanken Taille waren nun zwei volle, wohlproportionierte Brüste zu sehen.

Solveig wuenschte sich, die Sache abgelehnt zu haben. Aber schliesslich und endlich lag die Entscheidung hier nicht bei ihr. "Wenn du wissen willst, wie meine Brustwarzen stehen", lächelte die Schwarzhaarige Gerhard zu, "solltest du ihnen huldigen."

In dieser Sekunde wollte Solveig einfach nur fortlaufen! Was hatte sich hier entwickelt? Als Jungfrau wollte sie nicht unbedingt in Mitten einer Gruppenorgie nach dem Turnier stecken!

Gerhard lächelte, stand auf und tauchte zwei Finger in seinen Weinbecher. Dann feuchtete er die Brustwarzen der Schwarzhaarigen an, die umgehend hart wurden. Lautes Gelächter brandete auf, während die Schöne ein missmutiges Gesicht zog. Solveig musste ebenfalls lachen; er war ein ziemlich gerissener Hund. Roland schlug ihm auf den Ruecken: "Nun denn, Gerhard! Wir warten noch immer auf deine Entscheidung!"

Gerhard lachte. "Meine Entscheidung? Nein, so geht das nicht. Ich wünsche eine objektive Entscheidung. Jeder anwesende Ritter hat eine Stimme!" Der Ritter rechts neben Gerhard starrte gierig auf Solveigs Brust: "Das wird verdammt schwierig! Um da entscheiden zu koennen, muss ich anfassen!" Roland reagierte sofort. "Seit wann mangelt es dir dermaßen an Erfahrung, dass du die Brust eines Mädchens nicht per Augenmaß einschätzen kannst?", fragte er spöttisch.

"Meine Augen sind seit einiger Zeit nicht mehr so gut wie frueher!" erwiderte der Mann grinsend. Gerhard schaltete sich ein. "Wir sind hier nicht unter Kindern. Also?"

Solveig stellte sich mitten auf den Tisch und drehte sich kokett: "Hoch die Haende, wer stimmt fuer mich?" Die Schwarzhaarige lachte auf. "Zur Abstimmung, meine Herren." Haende gingen in die Hoehe. Roland fing an zu zaehlen. "Sechs Stimmen für Solveig", stellte er fest. Solveig liess sich von ihm vom Tisch helfen, und die Schwarzhaarige nahm ihren Platz ein. Wieder gingen Haende in die Hoehe. "Sechs Stimmen", lachte Roland, "Gerhard, deine Stimme entscheidet."

Gerhard lachte ebenfalls. "Schwierig, wirklich!" Und an Solveig gewandt fügte er hinzu: "Eure Brüste sind in beiden Fällen alle Bewunderung wert. Aber im Augenblick hat diese Dame mir das bessere Angebot gemacht. Das könnte mich beeinflussen." Wieder gab es einen allgemeinen Heiterkeitsausbruch. Solveig warf kokett das Haar zurueck und laechelte schelmisch: "Ihr habt meinen Wunsch noch nicht gehoert, Herr!" "Das ist richtig, warum?" Sie beugte sich zu seinem Ohr und wisperte hinein: "Vielleicht glaube ich, dass meine Jungfernschaft ein angemessener Zusatzpreis fuer Euren grossartigen Sieg sein koennte?"

Gerhard griff zu seinem Becher. "Der schönste Busen ist der, der sich im Schatten unserer Burg geformt hat", erklärte er und trank. Verdammt! dachte Solveig, als die anderen rundherum jubelten, Heute bin ich dran!
 
rhiannon said:
Verdammt! dachte Solveig, als die anderen rundherum jubelten, <b>Heute</b> bin ich dran!


Nur: wann ist "heute"?!?
Hallo Rhiannon - schön, gibt es (trotz des unumschränkten Sieges ;) ) doch wieder eine überraschende Wendung! Aber jetzt wird's ja erst richtig spannend! Und: hoffentlich bleibt der Recke vorsichtig mit seinem Alkoholkonsum, sonst hat er am Ende doch Probleme, der gnädigen Zofe die notwendige Ehre zu erweisen :D

[offtopic: Gut, über Stil und so wundere ich mich nicht weiter. Freue ich mich stattdessen eben! :happyfloa ]

Frohe Feiertage einstweilen allen die hier noch vor dem "Fest der :lovestory Liebe" vorbeischauen,
:wavingguy Schnudel
 
Nunja, was heisst heute... :) Eins weiss ich jedenfalls, ueberraschende Wendungen gibt es in dieser Geschichte noch einige! :)
 
24. Kapitel (ohne Kitzeln)

Zwei Stunden später neigte sich die Feier dem Ende zu. Die meisten Anwesenden waren ziemlich betrunken. Gerhard gab Eila und Solveig ein Zeichen, abzuräumen. Es war ein ziemliches Spiessrutenlaufen, denn einige volltrunkene Ritter versuchten nun, das, was ihnen vorher auf dem Tisch dargeboten wurde, auch zu beruehren.

Gerhard, mit Rolands und Martins Hilfe, brachte Ordnung in den Trubel und die Ritter auf den Heimweg. Endlich war Ruhe und alles sauber. Solveig liess sich erschoepft auf eine Bank vor dem Zelt fallen. Ihre Fuesse und ihr Ruecken schmerzten.

Gerhard verabschiedte sich von Roland und meinte dann: "Schlafenszeit. Morgen spätes Frühstück und dann geht es zurück." Solveig erhob sich aechzend und drueckte sich den Ruecken gerade. "Ganz spaet bitte, wenn es irgend geht!"

Gerhard lachte. "Das geht. Es war für alle ein langer Tag heute." Sie laechelte ihn an: "Ja, in der Tat!" Dann erroetete sie leicht: "Es tut mir leid, wie ich mich gestern Abend und heute morgen verhalten habe, das war kindisch und voellig unangemessen!" "Ich kann mich an nichts erinnern," grinste Gerhard, "und das ist auch besser so für dich." Sie zwinkerte ihm zu: "Seid Ihr sicher?" "Ja, aber was den Tagesverlauf so ungefähr ab Mittag betrifft, so ist meine Erinnerung intakt."

Oje. Sie legte mit unschuldigem Blick den Kopf schief: "Was meint Ihr, Herr?" "Alles", entgegnete er. Sie tat, als muesste sie fuerchterlich nachdenken: "Mir faellt da spontan nur Euer Sieg ein, der wirklich sehr beeindruckend war. Sollte danach noch etwas gewesen sein? Ich war so schrecklich beschaeftigt den ganzen Tag...“ "Es könnte sein, dass du das diese Nacht auch sein wirst."

Solveigs Herz sprang ihr mit einem Mal bis in die Kehle. "Wie Ihr wuenscht, Herr!" antwortete sie mit einem gefuegigen Augenaufschlag. "Vielleicht solltest du mein Bett anwärmen", lächelte Gerhard. "Ich bin auf dem Weg!" erwiderte Solveig, drehte sich um und ging in Gerhards Teil des Zeltes. Sie zitterte am ganzen Koerper, als sie auf sein Lager kroch. Gab es wohl noch eine Moeglichkeit, den Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen?

Gerhard kam nach, zog sich aus und legte sich neben Solveig. In ihrer Aufregung hatte sie sich nicht einmal ausgezogen, trug noch all ihre Kleider. Verlegen begann sie, an ihrem Mieder zu nesteln. Ihre Finger zitterten wieder fast so sehr wie damals, als er ihr das erste mal in der Folterkammer befohlen hatte, sich auszuziehen.

Gerhard beobachtete sie. "Solveig, es gibt keine Verpflichtung. Du kannst auch in dein Bett gehen." Sie schuettelte den Kopf: "Nein...ich habe Euch dazu gebracht, ein Angebot auszuschlagen, das Ihr hattet! Es waere ungerecht, wenn ich jetzt einen Rueckzieher mache!" "Ungerecht? Na ja. Das Mädel wollte in mein Bett, bei dir bin ich mir da nicht sicher." "Wenn ich das mir nur selbst waere!" murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm. Mittlerweile hatte sie die Schnuerung des Mieders endlich geloest und zog es aus. Die Bluse und schliesslich Rock und Unterrock folgten.

"Offensichtlich bist du nicht auf der Flucht", bemerkte Gerhard.
Sie musste lachen: "Hoechstens auf der Flucht nach vorn! Augen zu und durch!" Gerhard stützte seinen Oberkörper auf die Ellenbogen. "Vielleicht sollte man den Busen doch anfassen, um zu wissen, ob ich richtig entschieden habe.“
Er wirkte unglaublich stark und gross, wie er sich so ueber sie beugte. "Ja, vielleicht!" murmelte sie und sah ihm dabei in die Augen.

Gerhard beugte sich tiefer und biss leicht in Solveigs Brustwarzen. Sie keuchte leise auf; er hatte sie noch nie zuvor mit dem Mund beruehrt, und es war unglaublich lustvoll und aufregend. Ihre Brustwarzen waren augenblicklich steinhart. Solveig begriff ploetzlich, dass er sie diesmal nicht kitzeln wuerde, dass er sie nicht zwingen und nicht demuetigen wuerde, und das steigerte ihre Bereitschaft betraechtlich.

Vor ihrem inneren Auge sah sie die schoene Adelige, die ihm eine so offensichtliche Offerte gemacht hatte. Er haette sie ohne jeden Zweifel haben koennen. Trotzdem hatte er das sichere Angebot ausgeschlagen und sich fuer die Aussicht, die Nacht mir ihr, Solveig, zu verbringen, entschieden. Und er musste gewusst haben, dass da immer noch die Moeglichkeit bestand, dass sie den nicht vorhandenen Schwanz einzog. Schliesslich hatte sie das schon mehrfach getan. Gab es ein groesseres Kompliment?
Gerhard knabberte mittlerweile behutsam an ihren Brustwarzen, immer abwechselnd erst an der rechten, dann der linken, und erzeugte die herrlichsten Wonneschauer auf Solveigs Haut. Sie stoehnte leise auf; es wuerde sicher wunderbar werden. Trotzdem wuenschte sie sich einen kurzen Moment, um die Kontrolle halbwegs wiederzuerlangen, um durchzuatmen, um eine gewisse Sicherheit zu bekommen, damit sie nicht wie ein Brett da lag und er keinen Spass an der Sache hatte.

Ganz behutsam schob sie seinen Kopf von sich: „Wartet einen Moment. Ich hole uns einen Schluck Wein!“ Und mit einem vielsagenden Laecheln fuegte sie hinzu: „Ich glaube, es ist auch noch etwas Honig da...“ Der Gedanke, diesen auf seinem Koerper zu verteilen und abzulecken, war ausgesprochen reizvoll, und daran, wie seine Augen verstehend aufblitzten, erkannte sie, dass ihm die Idee ebenfalls gefiel. „Ich bin gleich wieder da, ganz bestimmt, ich laufe nicht noch weg!“ versprach sie, erhob sich von seinem Lager und streifte sich rasch sein Hemd ueber. Es war ihr gross genug, um Po und die Haelfte der Oberschenkel zu bedecken, so dass sie keinen Rock anziehen musste.

Auf leisen Sohlen schlich sie nach draussen. Dort fiel ihr auf, dass Odin nicht da war. Wo der sich wohl wieder rumtrieb? Sicher auf den Spuren einer laeufigen Huendin. Solveig lief zur Festtafel, die noch nicht zusammengeraeumt worden war. Es standen noch einige Flaschen herum, unter anderem auch eine volle Flasche Wein. Solveig nahm sie an sich, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch; heute Nacht war es also soweit. Sie wuerde ihre Jungfraeulichkeit verlieren! An den weissen Ritter von Braubach. Bei dem Gedanken stahl sich ein Laecheln ueber ihr Gesicht. Sicher wuerde es schoen werden, ganz sicher!

Sie drehte sich um, um zu den Vorraeten zu gehen und nach dem Honig zu suchen – und blickte direkt in die kalten blauen Augen eines ihr unbekannten Ritters. Solveig schrak heftig zusammen. Hinter dem Mann sah sie eine zweite Gestalt, die sie als Freiherr Hugo von Hessen erkannte. Er war bei dem Gelage am Abend dabei und eigentlich sehr ruhig und zurueckhaltend gewesen. Seitdem schien er noch ein paar Becher – Flaschen? – Wein zu sich genommen haben. Sein Gesicht sah merkwuerdig verlaufen aus, er schielte leicht.

„Soso!“ knurrte der Blauaeugige, „Das ist also die Zofe vom Eppstein, Hugo?“ „Ja, Gottlieb!“ erwiderte Hugo, lallend und kaum verstaendlich, „Sie hat allen die Brueste gezeigt!“

Gottlieb von Sponheim! Seine Laune schien nach der Niederlage miserabel zu sein! Solveig wich angstvoll zurueck, bis sie gegen den Tisch stiess und nicht weiter konnte.
„So, hat sie das!“ zischte Gottlieb, „Da hab ich ja richtig was verpasst auf der Siegesfeier Deines Herrn, was?“ Solveig antwortete nicht. Die Angst kroch ihr in alle Knochen. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihr gar nicht.

In dem Moment fuhr Hugo fort: „Sie hat ihm auch ihre Jungfernschaft angeboten. Ich hab es genau gehoert!“ Hugo blickte auf die Weinflasche in Solveigs Hand: „Da wolltet ihr es Euch wohl grade richtig gemuetlich machen! Aber das goenne ich ihm nicht auch noch!“ Er packte Solveig grob an den Armen und stiess das voellig ueberraschte Maedchen zurueck, so dass sie hart auf den Tisch prallte. Noch bevor sie reagieren konnte, war Gottlieb ueber ihr, riss ihr die Haende ueber den Kopf und nestelte an seinem Guertel, keuchte: „Das Turnier hat er vielleicht gewonnen, aber Dich kriegt er nicht!“ Solveig wollte schreien, doch Gottlieb hielt ihr den Mund zu. Ein Fehler! Solveig biss ihm in die Hand, und er kreischte und fuhr zurueck, liess sie los. Solveig richtete sich auf, und bevor Gottlieb sie wieder zurueckdraengen konnte, zog sie ihm ohne gross nachzudenken die Weinflasche ueber den Kopf. Sie zerbarst mit einem lauten Knall, und Gottlieb brach in die Knie.

Solveig sprang vom Tisch herunter und schoss an dem voellig verbluefften Hugo vorbei, rannte zurueck in Richtung Zelt. Da fing Gottlieb an zu bruellen: „HALT SIE FEST, DU IDIOT!! SIE HAT VERSUCHT MICH UMZUBRINGEN! ICH WILL SIE BAUMELN SEHEN!“ Der Boden schien unter Hugos schwerfaelligen Schritten zu droehnen, als er Solveig folgte. Sie wusste, wenn er sie erwischte, wuerde Gottlieb sie am naechsten Baum aufknuepfen!

Halb wahnsinnig vor Angst stuerzte Solveig durch den Zelteingang und stiess frontal mit Gerhard zusammen. Er schien durch Gottliebs Gebruell auf den Vorfall aufmerksam geworden zu sein und hatte sich nur die Zeit genommen, eine Hose anzuziehen. Noch nie war Solveig so erleichtert gewesen, ihn zu sehen; sie klammerte sich an ihn, am ganzen Koerper zitternd, und sah aus Augen zu ihm auf, die in purer Todesangst flackerten. „Helft mir, Herr, bitte!“ flehte sie, „Ich hab nichts getan, ich hab mich nur gewehrt, wirklich, ich hab mich nur gewehrt, und jetzt wollen sie mich aufhaengen!“
 
rhiannon said:
Eins weiss ich jedenfalls, ueberraschende Wendungen gibt es in dieser Geschichte noch einige!
Oh Yeah! :wowzer:
Nicht zuviel versprochen, wahrlich. Danke auch für's nächste Kapitel.
Aber wie immer hört es – ganz unweihnachtlich (und vermutlich wohlüberlegt...) – an der ganz fiesen Stelle auf :dropatear
Ob wir Solveigs Frauwerdung wohl noch vor dem Fest :santasmil erleben dürfen? – Es fing ja alles soo vielversprechend an :devil2:

Grüsse vom Schnudel
 
Wer weiss! :) Weil ich in Weihnachtsstimmung bin poste ich direkt das naechste Kapitel. :)
 
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